Im Juli 2024 wurde im Rahmen des erasmus+ Projekts „Teachers' Well-Being in Time of Crisis“ eine Mixed-Methods-Studie durchgeführt, um zentrale Stressoren zu identifizieren, die das Wohlbefinden von Lehrkräften beeinträchtigen und als Risikofaktoren für Burnout gelten. Dazu gehören z.B. ein Übermaß an administrativen Aufgaben, Zeitdruck, Motivations- und Konzentrationsmangel bei Schüler:innen sowie überhöhte Erwartungen der Eltern. Um die Kompetenzen im Bereich des psychosozialen Wohlbefindens zu stärken, fand vom 7. bis 11. April 2025 eine Trainingswoche im WCIES (Warschauer Zentrum für Bildungsinnovation und soziale Integration) in Warschau statt. Dort trafen sich Ausbildner:innen aus Polen, Griechenland, Österreich und der Türkei zu einem 5-tägigen Trainingsprogramm im Ausmaß von 30 Stunden. Ziel war es, die Lehrkräfte mit den notwendigen Werkzeugen auszustatten, um ihr Wohlbefinden in herausfordernden Zeiten aufrechtzuerhalten, sowie die Erhöhung des Zufriedenheitsgrades im Beruf.
Die Forschungsgruppe aus dem Bereich Leadership und Schulentwicklung des Instituts für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ILS) bestehend aus Univ. Prof. Mag. Dr. Markus Ammann, Katarzyna Ammann-Kapa, MSc, Andreas Schreier, PhD, Sunet Grobler, PhD und Zehra Sultan Kumru Yagmurkaya, MA, ergänzt von Selina Silian, MEd, nahm an dieser Schulung teil.
Fünf Tage – Fünf Schwerpunkte
Die Schulung umfasste verschiedene aus der Forschung abgeleitete Module, die jeweils einen Schlüsselbereich des Wohlbefindens behandelten und einen ganzen Tag in Anspuch nahmen:
- Körperliches Wohlbefinden: Unter der Leitung von Kolleg:innen aus der Türkei bot dieses Modul praktische Strategien für Lehrkräfte, um ihre körperliche Gesundheit trotz eines anspruchsvollen Arbeitspensums zu erhalten.
- Mentales und emotionales Wohlbefinden: Geleitet von einer Psychotherapeutin aus Polen, behandelte diese Sitzung das Management der mentalen Gesundheit und emotionale Resilienz für Lehrkräfte.
- Soziale Unterstützung und Beziehungen: Der Beitrag aus Griechenland fokussierte den Aufbau stabiler sozialer Netzwerke und betonte die Bedeutung der Beziehungen im schulischen Umfeld, um das Wohlbefinden zu fördern.
- Professionelle Entwicklung und Karrierewachstum: Polnische Ausbilder:innen präsentierten wie kontinuierliche berufliche Entwicklung des Lehrpersonenberufs stattfindet.
- Work-Life-Balance und sowohl persönliche als auch berufliche Grenzen: Unsere Kollegin der Universität Innsbruck gab praxisnahe Impulse, wie persönliche und berufliche Grenzen gesetzt werden können, um eine gesunde Work-Life-Balance zu gewährleisten.
Alle Module wurden interaktiv gestaltet, boten Raum für kollegialen Austausch und wurden durch Feedback- und Evaluationsphasen abgerundet, die bald in Schulen aller teilnehmenden Länder umgesetzt werden sollen.
(Sunet Grobler und ihre Team-Kolleg:innen/red)