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Geschichte – Universität Innsbruck

Alpine Forschungsstelle Obergurgl

Geschichte

 

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Prof. Dr. Wolfgang Burger, 1953 (Quelle: Fotoarchiv AFO)

 

Der Gründer der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl ist Prof. Dr. Ing.agrar. Wolfgang Burger. 

Er absolvierte die Lehramtsstudien in Geographie und Geologie sowie Leibeserziehung und promovierte 1930 mit einer Arbeit über Morphologie und Geologie des inneren Ötztales (damals als jüngster Doktor Österreichs "sub auspiziis praesidentis" / "summa cum laude").

Neben seiner anschließenden  Berufstätigkeit als Professor an Gymnasien absolvierte er noch das Lehramtsstudium der Naturgeschichte an der Universität Wien sowie später das Diplomstudium für Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. 

Seine umfassende wissenschaftliche und sportliche Ausbildung, sowie seine umfangreichen Kentnisse über das Ötztal ließen die Idee reifen, in Obergurgl eine allseitig naturforschende Stelle einzurichten, deren Aufgabe es sein sollte “Alpinismus, alpinen Skilauf, Wissenschaft im und vom Hochgebirge mit Gästen aus allen Ländern Europas und allen Erdteilen zu pflegen” (Burger, 1959).

1951 wählte er schließlich 3 leerstehende Zollhäuser um darin das Bundessportheim und die Alpine Forschungsstelle Obergurgl zu gründen, welche er bis 1959 auch selbst leitete.

 

 


 

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Kartenstudium vor dem AFO-haus (Quelle: Fotoarchiv AFO)

Die bestellten Kuratoren und wissenschaftlichen Leiter der Alpinen Forschungsstelle ließen die Forschungstradition im Ötztal aufleben und widmeten sich zahlreichen verschiedenen Themen wie der Sammlung von Tier- und Pflanzenarten, Untersuchungen von Lebensgemeinschaften, der Höhen- und Sportmedizin.


Wetterstation
Wetterstation Obergurgl (Quelle: Cathleen Peer)

Seit der Gründung 1951 gibt es zudem im Hof der AFO eine meteorologische Wetterstation, die für mehr als dreißig Jahre von Meinhard Strobl, dem Wetterwart, bedient wurde.


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Forschungsgebiet Hoher Nebelkogel 3200 Meter Seehöhe (Quelle: Rüdiger Kaufmann)

1970 wurde der gebürtige Längenfelder Dr. Walter Moser als wissenschaftlicher Assistent an der Alpinen Forschungsstelle angestellt. Auf dem über 3.200 Meter Hohen Nebelkogel bei Sölden begann er die Anpassungsstrategien von Pflanzen an die Umweltbedingungen des Hochgebirges zu untersuchen. 1973 wurde unter seiner Leitung Obergurgl als Fallstudie für ein MAB (Man and the Biosphere)- Projekt der UNESCO ausgewählt. Gemeinsam mit den Dorfbewohnern versuchten WissenschaftlerInnen Daten für ein Computermodell zu generieren. Die ökologischen und ökonomischen Zukunftsoptionen der Region sollten damit modelliert werden, um der lokalen Bevölkerung als Entscheidungshilfe für die Entwicklung der Region zu dienen. 1979 endete das MAB-Projekt aufgrund von Geldmangel. Die Gerätehütte am Hohen Nebelkogel wurde abgebaut.


Universitätszentrum / alpine Forschungsstelle
Die Gebäude des Universitätszentrums und der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl (Quelle: Fotoarchiv AFO)

Von 1979 bis 1999 übernahm Univ.-Prof. Dr. Gernot Patzelt die Leitung der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl, die seinem Forschungsinstitut für Hochgebirgsforschung zugeordnet wurde. Er beschäftigte sich vor allem mit Gletscher- und Klimageschichtsforschung, Massenbewegungen (Bergstürze, fluviale Sedimentationsereignisse), historische Natur- und Kulturlandschaftsentwicklung im alpinen Bereich und er arbeitete bei verschiedenen Projekten in der Antarktisforschung mit.

Im Jahr 2004 übernahm der Vizerektor für Forschung, Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk, das Bundessportheim und die Alpine Forschungsstelle in seinen Verantwortungsbereich. Die Gebäude wurden zu einem neuen Universitätszentrum umgestaltet und werden seither als Forschungs- Tagungs- und Kongressstätte verwendet. Die Alpine Forschungsstelle blieb nach der Pensionierung von Univ.-Prof. Patzelt einige Jahre ohne wissenschaftliche Leitung. In dieser Zeit wurden die Belange der Alpinen Forschungsstelle durch ein Kuratorium (Martin Burtscher, Jean Nicolas Haas, Rüdiger Kaufmann, Erwin Meyer, Roland Psenner, Helmut Weichselbaumer) betreut. 2007 ebneten die Kuratoren durch ihre Bemühungen den Weg für eine neue Epoche an der Alpinen Forschungsstelle. Frau Mag.Mag. Eva-Maria Koch wurde als wissenschaftliche Koordinatorin für die Betreuung der AFO eingestellt. Im März 2009 folgte die Ernennung von Univ.-Prof. Dr. Brigitta Erschbamer zur wissenschaftlichen Leiterin, Ao.Univ.-Prof. Dr. Rüdiger Kaufmann wurde zu ihrem Stellvertreter bestellt. Im Februar 2012 übernahm Herr Mag.Dr. Nikolaus Schallhart die wissenschaftliche Koordinationsstelle.

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