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Büchele Herwig: Wirtschaft - Ethik - ein Widerspruch?
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Wirtschaft - Ethik - ein Widerspruch?
(Bleibt der Mensch auf der Strecke?)

Autor:Büchele Herwig
Veröffentlichung:
Kategorieartikel
Abstrakt:Informierte und verantwortliche Teile der politischen und auch wirtschaftlichen Elite warnen vor dem gegenwärtigen Kurs des globalen Wirtschaftssystems. Die Wirtschaftsethik hat eine kritisch-korrektive Funktion insofern, als sie die Status-quo-Interessen korrigiert, die auf die Aufrechterhaltung unethischer Zustände gerichtet sind, und diese herrschenden Interessen moralisch zu rechtfertigen gesucht werden. Die Verantwortungsbereiche der Individuen lassen sich in einen Mikro-, Meso- und Makrobereich gliedern, Bereiche, die miteinander im Zusammenhang stehen.
Publiziert in:Wirtschaftspoltische Blätter 1/2001 (Es handelt sich um einen Vortrag, der anlässlich der 24. Salzburger Humanismusgespräche gehalten wurde.)
Datum:2003-06-04

Inhalt

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Beispiele kritischer Stimmen

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Die Thematik der diesjährigen Humanismusgespräche greift ein wachsendes Unbehagen am siegreichen Wirtschaftssystem auf, ein Unbehagen am siegreichen Wirtschaftssystem gerade auch in seiner globalen Auswirkung und Ausweitung, der sogenannten Globalisierung. Kapitalismus-Kritik ist "in":

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Der evangelische Sozialethiker Ulrich D u c h r o w etwa meint: "Die Wettbewerbsfähigkeit zur grenzenlosen Geldvermehrung ist die objektive und subjektive Grundstruktur, der 'Gott' unserer Marktgesellschaft, der das Ganze bestimmt" 1; der Soziologe Stephan B r e u e r: „Erst wenn Klarheit darüber besteht, dass das Kapitalverhältnis nicht das Werkzeug oder der Wegbereiter eines sich in der Geschichte entfaltenden Absolutums - der menschlichen Gattung - ist, sondern selbst das Absolute, erst dann werden die Folgen seiner Expansion als das erkennbar, was sie sind: Momente einer beispiellosen Verheerung und Verwüstung, die zeitlich und räumlich begrenzte Ordnungsgewinne mit einer Steigerung der Unordnung in der Umgebung erkauft" 2; der Großspekulant und Großphilanthrop George S o r o s: „Although I have made a fortune in the financial markets, I now fear that the untrammeled intensification of laissez-fair capitalism and the spread of market values into all areas of life is endangering our open and democratic society". 3 Anfang 1999 fragte der damalige Bundespräsident Roman H e r z o g auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos: "Verfallen Politik, Gesellschaft und Kultur zu einer Restgröße globaler Wirtschaftsprozesse? Wird Politik womöglich zur bloßen Reparaturwerkstatt menschlich und sozial schädlicher Wirtschaftsentwicklungen?" 4

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Professor Apichai P h a n t a s e n, von der Thammasat University in Bangkok, veröffentlichte vor kurzem ein Buch mit dem Titel Buddhist Economics, in dem er das westlich-kapitalistische Wirtschaftssystem scharf kritisiert und als Alternative die Grundlagen einer buddhistischen Ökonomie entwirft. In diesem Buch, das nach kurzer Zeit zum Bestseller geworden ist, sagt er unter anderem: "Western economists have a poor grasp of the nature of man or of reality. They look at human beings as basically robots that have unsatisfied wants for material possesions". 5 Dr. M a h a t h i r Bin Mohamad, der Premierminister von Malaysia, einer der Sprecher der Gruppe der 77, schreibt in einem Brief an Kofi A n n a n, den Generalsekretär der Vereinten Nationen: "The rich countries of the West, the ones pushing hard for globalisation, saw in it an opportunity for enriching themselves even more and dominating the world in the process." 6 In seiner Abschiedsrede auf einer Konferenz der Vereinten Nationen in Bangkok betonte Michel C a m d e s s u s, der scheidende Präsident des Internationalen Währungsfonds, that „the greatest concern of our time is poverty;... it is the ultimate systemic threat facing humanity". 7

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Diese Zitate, viele mehr könnte ich anführen, zeigen, dass wir es nicht nur zu tun haben mit aufrührerischen Meuten, die uns über die Medien ins Haus gebracht werden, die in Seattle, Washington, Melbourne und jetzt in Prag - an Treffpunkten zentraler Institutionen der Globalisierung also - gegen die herrschenden Wirtschaftsstrukturen aufbegehren; wir haben es also nicht nur mit diesen Protesten zu tun, von denen uns ja vor allem das Moment der Gewalttätigkeit und einer behaupteten Irrationalität vermittelt wird, sondern die Stimmen, die ich Ihnen genannt habe, zeigen, dass es informierte und verantwortliche Teile der Eliten sind, die uns vor dem gegenwärtigen Kurs des Wirtschaftssystems warnen.

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Was sagen uns diese Stimmen? Sie sind in ihrer Vielstimmigkeit die einmütige Rückbesinnung auf die Unentbehrlichkeit, ja die Notwendigkeit eines ethischen Handelns. Denn hier ist nicht mehr nur die Rede von Sachzwängen und Vorteilskalkülen, sondern der Aufruf zielt auf Gemeinwohl, auf eine weltweite Ordnung des Wir-alle.

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Aber doch ist zu fragen: Was sind denn die Alternativen, die hier zur Entscheidung gestellt werden, und werden überhaupt die Ursachen der Missstände klar, offen und ohne Selbstgerechtigkeit erfasst, die Missstände also, die so unhörbar angeprangert und beklagt werden. Hier beschleicht mich in vielen Fällen ein tiefes Missbehagen!

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Die Veranstalter der diesjährigen Humanismusgespräche fragen: Wirtschaft und Ethik - ein Widerspruch? Kommt denn diese Frage nicht immer schon zu spät? Denn jede konkrete Wirtschaftsverfassung, jede Wirtschaftsverfassung eines Landes ist immer schon eingebettet in einen Datenkranz. Die Daten (rechtliche, infrastrukturelle, sozialpolitische Daten) sind der Rahmen, innerhalb dessen der Wirtschaftsprozess abläuft. Diese Daten sind auch Ausdruck ethischer Wertüberzeugung, die sich über den staatlich-rechtlichen Prozess in Gesetzen konkretisieren (dem Arbeitsrecht, den Umwelt- und Steuergesetzen). Die Konflikte, die Waffenstillstände und Friedensschlüsse, aus denen die jeweiligen Daten der Wirtschaftspolitik hervorgegangen sind, die Bestimmungen der Tarifpartner, die Regulierungen und die Zurücknahme von Regulierungen, all das hatte zu seiner Zeit den Charakter von Entscheidungen, die immer auch Entscheidungen über grundlegende Werthaltungen einschlossen.

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Das Wirtschaftsgeschehen, der Wettbewerb spielt sich immer innerhalb eines vorgegebenen politischen und gesetzlichen Rahmens ab, der seine Ergebnisse bestimmt. Gerade weil der Markt im Grunde nur die vorgegebenen Daten "verarbeitet", hängt alles davon ab, wie der politische, rechtliche und soziale Datenrahmen einer Wirtschaft gestaltet wird. Diese Daten/Gesetze spiegeln auch den politisch-ethischen Kampf eines Landes um soziale gerechtigkeit wider - auf national-staatlicher, auf kontinent- und weltweiter Ebene.

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Wirtschaftsmoral und Wirtschaftsethik

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Wirtschaft und Ethik - ein Widerspruch? Zuerst einmal sicher nein: denn jede Wirtschaftsverfassung ist immer schon politisch-ethisch vermittelt. Und doch: hinter dieser Frage verbirgt sich ein sich ausweitendes Unbehagen! Wirkt denn das herrschende Wirtschaftssystem - national-kontinent- und weltweit - menschen-gerecht? Bleibt der Mensch auf der Strecke, so wird gefragt? Welcher Mensch? Wir hier im Saal? Die Arbeitslosen, die arbeitslosen Jugendlichen in Europa, die Menschen in den Slums von Kalkutta, Manila, Rio de Janeiro? Oder vielleicht auch ein Teil der führenden Manager transnationaler Unternehmen und Banken mit ihren Intrigen, Machtspielen und ihrem Ausgeliefertsein an die Launen und Stimmungen der globalen Finanzmärkte? Oder die berühmten 10%, die in vielen Konzernen und Banken jedes Jahr den blauen Brief bekommen? Und die Natur? Nach ihr wird im Tagungsthema gar nicht gefragt. Ist nicht auch sie in Gefahr, auf der Strecke zu bleiben?

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In all diesen Fragen enthüllt sich die Schere zwischen dem, was ist, und dem, was sein soll. Dieses Spannungsverhältnis spiegelt in meinem Verständnis die Einheit in Verschiedenheit von Wirtschaftsmoral und Wirtschaftsethik wider.

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Unter Wirtschaftsmoral verstehe ich zum einen die praxisrelevanten Orientierungsmuster und Verhaltensweisen der Wirtschaftssubjekte, zum anderen die konkrete Verfasstheit der Wirtschaftsordnung in ihrer nationalen Gestalt und ihrer kontinent- und weltweiten Vermittlung. Wirtschaftsethik im Unterschied zu Wirtschaftsmoral ist die Lehre dessen, was sittlich unbedingt gesollt ist. Ethisches Fragen ist das Fragen nach dem Guten und Rechten. Der Mensch hat sein Menschsein zu verantworten. Der Mensch erfährt sich als unvollendet. Das Dasein ist ihm aufgegeben, es stellt ihn vor Fragen, auf die er antworten muß. Das Verantworten-Müssen zwingt ihn zur Entscheidung: In welcher Weise er auf die Fragen antwortet, die das Leben an ihn stellt: sein Leben selbst, seine Mitwelt, seine Umwelt. Wenn wir nicht wegen Hungers, Zerstörung der Umwelt, Krieges, Machtanmaßung sterben, dahinvegetieren, einfach nur „überleben" wollen, dann müssen wir für die Bedingungen und Voraussetzungen kämpfen, die ein erfülltes Leben in Friede und gerechtigkeit für alle Menschen möglich machen.

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Wirtschaftsethik zielt auf den Umbau unseres herrschenden Wirtschaftssystems hin auf eine Gesellschaft, in der niemand ausgeschlossen oder ausgegrenzt wird, eine Gemeinschaft des Lebens, die allen Menschen eine positive Integration in die Gesellschaft garantiert, die Schöpfung in ihrer Vielfalt bewahrt und pflegt, in der alle genug zum Leben haben, manchmal etwas mehr, um sich zu freuen.

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Der wirtschaftsethische Anspruch kann heute auch mit der Verantwortung gegenüber dem unbekannten "Dritten" formuliert werden, diesem "Dritten", der von den Folgen unseres Handelns oder unserer Unterlassungen betroffen wird. In welcher Weise engagieren wir uns für eine neue Weltordnung als einer Welt des Wir-alle, für eine lebensdienliche Umwelt, für den Weltfrieden, welche Güter und Waren, welche Verkehrsmittel, welche Technologien fördern wir, was tun wir, dass ungeborenes Leben geschützt wird? Zählen wir zu denjenigen, die Einrichtungen der sozialen Sicherheit, die Versicherungen betrügen, die Steuern hinterziehen? - Es geht also um die Schärfung der Verantwortung für eine wir-gemäße Lebens- und Weltordnung.

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Die Soziallehre der katholischen Kirche formuliert den wirtschaftsethischen Anspruch z.B. in der Pastoralkonstitution Gaudium et spes des II. Vatikanischen Konzils (Nr. 64) wie folgt: Die fundamentale Zweckbestimmung des Wirtschaftsprozesses besteht "weder in der vermehrten Produktion als solcher noch in Erzielung von Gewinn oder Ausübung von Macht, sondern im Dienst am Menschen, und zwar am ganzen Menschen im Hinblick auf seine materiellen Bedürfnisse, aber ebenso auch auf das, was er für sein geistiges, sittliches, spirituelles und religiöses Leben benötigt. Dies gilt ausdrücklich für alle Menschen und für jeden einzelnen, für jede Gruppe, für Menschen jeder Rasse und jeden Erdteils."

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Eine solche Wirtschaftsethik konkretisiert sich im Verlauf der kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit der herrschenden Wirtschaftsmoral aufgrund des in ihr - der Wirtschaftsethik - grundgelegten unbedingten Sollens-Anspruchs. Und das heißt auch, dass diese Wirtschaftsethik als Prinzipienethik, wie ich sie in aller Kürze inhaltlich zu fassen suchte, etwa in folgenden Ethiken auf ein Weg-Ziel hin zu realisieren ist: eine instrumentelle Ethik: Welche Mittel sollen/müssen wir einsetzen, um dieses Ziel zu erreichen? Eine Verstehensethik: Was ist überhaupt möglich? Welches sind die Pfade in dieser Landschaft, wenn wir das Bessere anzuzielen haben? Eine Umsetzungsethik: Wie verwirklichen wir das Mögliche? Welches ist der Weg? Wo hat die Auseinandersetzung anzusetzen? Von wem ist Widerstand zu erwarten? Welche Partner sind zu gewinnen?

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Jedenfalls: Die Wirtschaftsmoral steht in einem kritischen Spannungsverhältnis zur Wirtschaftsethik. Welche zentrale Bedeutung der Wirtschaftsmoral und der Wirtschaftsethik zukommt, zeigt sich darin, dass die UnternehmensführerInnen, die Interessenverbände, die Politiker immer wieder ihr Handeln moralisch/ethisch zu rechtfertigen suchen. Das zeigt auch, dass Wirtschaftsmoral immer mit Interessen verbunden ist, aber auch mit dem Eingebundensein in die sogenannten "Systemzwänge" (ich kann nicht anders, wenn ich nicht untergehen will). Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Zusammenhänge von Interessen, die sogenannten Systemzwänge, vor allem die Status-quo-Interessen, die herrschende Wirtschaftsmoral also, kritisch aufzudecken, um nicht naiv auf den oft gegebenen Opportunismus hineinzufallen, den besonders - sicher nicht nur - die Macht-Eliten so oft als Wirtschaftsmoral ausgeben. Gerade dort also, wo die herrschenden Interessen, die Status-quo-Interessen auf die Aufrechterhaltung un-ethischer Zustände gerichtet ist, und diese herrschenden Interessen moralisch zu rechtfertigen gesucht werden, hat Wirtschaftsethik eine kritisch-korrektive Funktion.

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In einer Sozialethik als Verantwortungsethik, wie wir sie im christlichen Raum vertreten, wird der Einzelmensch gleichsam doppelt bedeutsam: einmal als Individuum, das - oft - den Systemzwängen unterworfen ist, einmal als ein Mensch, der auch für die sozialen Institutionen und Systeme zumindest mitverantwortlich ist. Eine solche Sozialethik als Verantwortungsethik übersteigt jede Individualethik auf eine Ethik der Institutionen bzw. der sozialen Systeme.

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Auswirkungsbereiche menschlicher Handlungen

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Es erscheint mir nicht nur als sinnvoll, sondern von der Sache her notwendig, gerade auch die wirtschaftsethischen Fragen und Probleme in drei verschiedenen Auswirkungsbereichen menschlicher Handlungen zu verfolgen, drei Handlungsbereiche, die sich gegenseitig bedingen: 8

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1. In einen Mikro-Bereich: den Nahbereich der Eigenverantwortung jedes Menschen und des zwischenmenschlichen Verhaltens - der ArbeiterInnen und Angestellten, der UnternehmensführerInnen, Manager, Konsumenten, Investoren, Analysten, Börsenmakler; zu diesem Bereich zählen auch kleine Gruppen, die ohne feste organisatorische Struktur kollektive Entscheidungen fällen und gemeinsame Handlungen tätigen;

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2. In einen Meso-Bereich, einen Mittel-Bereich, der alle die Organisationen umfasst, die die Wirtschaftsprozesse entscheidend mitgestalten wie die Unternehmen und Banken, die Gewerkschaften, die Konsumentenverbände, die Berufsverbände; und schließlich

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3. Der Makro-Bereich, der Großbereich, der das Wirtschaftssystem in seiner nationalen, kontinent- und weltweiten Vernetzung umfasst, das Wirtschaftssystem mit seiner Logik und seinen Logiken, das Bedingungen, Daten, ja Zwänge vorgibt, innerhalb derer sich die Entscheidungen der Wirtschaftssubjekte vollziehen: die Wirtschaftsordnung mit ihren vielfachen Institutionen und den ihnen eigenen Politiken - der Wirtschafts-Finanz-Sozialpolitik usw.

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Die Unterscheidung dieser drei in sich verzahnten Handlungsbereiche ist deshalb von grundlegender Bedeutung, weil die Frage der Verantwortung und wie Verantwortung wahrzunehmen ist, sich in jedem Feld anders stellt. Die Voraussehbarkeit wirtschaftlicher Prozesse und ihre Beeinflussbarkeit und damit das Wahrnehmen von Verantwortung ist in allen Bereichen grundverschieden. Zur Einheit in Verschiedenheit dieser drei Handlungsbereiche wäre noch viel zu sagen. Ich breche hier aus Zeitgründen ab und versuche nun, an Beispielen zu zeigen, wie in allen drei Bereichen Verantwortung wahrgenommen werden kann und muss - unter der Voraussetzung eben, dass der wirtschaftsethische Anspruch überhaupt ernstgenommen wird.

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Der Mikro-Bereich:

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Unübergehbar ist die ethische Grundentscheidung jedes einzelnen Menschen - und dies gilt auch für den Meso- und den Makro-Bereich, darauf werde ich zurückkommen. Ethische Fragen sind nur beantwortbar, wenn ich zuvor ein Ziel für mein Leben bestimmt habe. Ich muss wissen, wer ich sein will, um zu wissen, was ich tun soll. Will ich - mit allen Kräften meiner Vernunft und meiner Seele - , dass diese Welt in eine Heimat für alle Menschen umgebaut wird? Ich erkläre mich für das Gute der Gemeinschaft, für das Schicksal meiner Mitmenschen und der Schöpfung für verantwortlich und zuständig - auch dann, wenn ich zur Zeit nicht genau weiß, wie ich diese Verantwortung im Meso- oder Makro-Bereich wahrnehmen kann.

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Ein konkretes Beispiel: Der Porsche-Chef Wendelin W i e d e k i n g hatte den Mut, öffentlich die Subventionsmentalität seiner Unternehmerkollegen und Konkurrenten und von Politikern scharf zu kritisieren. Dass in einer Marktwirtschaft Konzerne mit Milliardengewinnen ganz selbstverständlich Subventionen kassieren. Dass Industrievertreter eine Senkung der Unternehmenssteuern fordern, harte Einschnitte bei Sozialleistungen und zugleich Subventionen verteidigen - als könnten Konzerne nicht ohne Stütze leben. "Und dann drohen manche noch damit, die Fabrik sonst in einem anderen Land zu bauen. Im Privatleben könnte man dies einen Erpressungsversuch nennen. Ja, wo sind wir denn", fragt W i e d e k i n g. In einer Podiumsdiskussion wollte ihn ein Staatssekretär belehren, dass viele Branchen Subventionen benötigten. Seine Antwort: "Ich kann nur für meine Branche sprechen. Firmen mit goldgeränderten Bilanzen brauchen keine Subventionen. Betroffen macht mich ihre Haltung. Als Politiker verteilen Sie Geld, das Sie nicht haben, an Leute, die es nicht brauchen". 9

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Ein weiteres Beispiel: Ein Mitbruder fuhr mit dem Zug von Wörgl nach Innsbruck; er hatte in Wörgl keine Zeit mehr, eine Fahrkarte zu kaufen. Der Zug war gerammelt voll; der Schaffner tauchte nicht auf. In Innsbruck ging er zum Fahrkartenschalter, kaufte sich eine Fahrkarte Innsbruck-Wörgl und zerriss sie. Andersherum gesagt: Die Österreichischen Bundesbahnen sahen sich gezwungen, die kundenfreundliche Grüne Bank einzuziehen, weil mit ihr so viel Schindluder getrieben wurde. An dieser Stelle wäre es auch nicht uninteressant, ein wenig über die Steuermoral unserer Bürgerinnen und Bürger zu diskutieren.

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Der Meso-Bereich:

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Der Shell-Konzern, hat - so scheint es - nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen mit den Angriffen von Greenpeace und den Folgen seiner Operationen in Nigeria - einen grundlegenden Wandel vollzogen. Das zeigt sich unter anderem darin, dass der Konzern eine eigene, hochdotierte wissenschaftliche Abteilung eingerichtet hat, um das Rechnungswesen neu zu organisieren. Neben die übliche Kapitalbilanz soll eine öko-soziale Bilanz treten, die die Auswirkung und das Engagement der Unternehmenstätigkeit in den ökologischen und sozialen Feldern quantitativ erfasst. 10

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Die öko-soziale Bilanz kann ein bedeutsamer Schritt in Richtung einer Rechenschaftslegung sein, die wirtschaftsethisch relevante Faktoren berücksichtigt und wirksam werden lässt; sie kann zum Wirksamwerden politisch vereinbarter Normen im Wirtschaftsleben werden. Der öko-sozialen Bilanz wird vor allem dann Erfolg beschieden sein, wenn die Einführung dieser Bilanz die corporate identity und das Prestige des Unternehmens so erhöht, dass auch die Konkurrenz sich der Einführung einer öko-sozialen Bilanz nicht entziehen kann.

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Stellen wir uns nur vor, was es bedeutet, wenn die Börsenanalysten und die großen Pensionsfonds als selbstverständliche Routine die öko-soziale Bilanz des Unternehmens in ihre ratings und Entscheidungen einbeziehen! Anfanghaft soll das bereits der Fall sein. Sollte das Schule machen, ob dann die großen Umweltzerstörer und Waffenfabrikanten weiterhin eine profitable Vermögensanlage sein werden? Wird nicht das Bewusstsein der shareholder sich ändern?

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British Petroleum Amoco - so wurde mir von einem führenden Manager dieses Konzerns gesagt - unterstützt auch finanziell die wissenschaftlichen Arbeiten dieser Abteilung des Shell-Konzerns. Dieses Engagement zweier Großkonzerne, das Vorhaben "öko-soziale Bilanz" voranzutreiben, ist Anlass zur Hoffnung. Sollte sich die Einführung einer öko-sozialen Bilanz mit allem, was zu ihrem Wirksamwerden dazugehört, durchsetzen - und dies nicht nur auf Unternehmens-, sondern auch auf staatlicher Ebene - dann würde dies einen bedeutsamen qualitativen Durchbruch bedeuten - einen Wandel unseres herrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystems in Richtung einer öko-sozialen Marktwirtschaft.

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Der Makro-Bereich:

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Was die dritte, die Makro-Dimension betrifft, müssen wir uns eingestehen, dass wir das Problem benennen können, jedoch triftige Antworten erst noch zu suchen und zu finden sind. Heute und hier auf dieser Tagung ist die scheinbar unbeeinflussbare Dynamik von Technik und technikorientierter Wissenschaft kein Thema. Allerdings sollte, wenn es um Ethik und Wirtschaft geht, von den Finanzmärkten nicht geschwiegen werden.

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Immer weniger sind es ja Entscheidungen in der Realwirtschaft, von denen das Geschick unserer Gesellschaften abhängt, von Entscheidungen darüber also, wer investiert, was produziert, wie vermarktet wird, sondern alle diese realwirtschaftlichen Entscheidungen selber werden mehr und mehr vorbestimmt durch das Geschehen auf spekulativen Finanzmärkten. Das zumindest zu erkennen, auszusprechen und zum Politikum zu machen, ist als erster Schritt möglich und überfällig. Freilich, wie die Hektik und Krisenanfälligkeit der Finanzmärkte zum Gegenstand institutioneller Gestaltung gemacht werden kann, das herauszufinden und in die Form politisch entscheidbarer Alternativen umzusetzen, diese Aufgabe bleibt noch vor uns.

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Immerhin gibt es dafür bedenkenswerte Anstöße: Wie die Tobin-Steuer, benannt nach dem Nobelpreisträger James T o b i n. Es handelt sich um eine Umsatzsteuer auf die kurzfristigen Transaktionen von Devisen und andere spekulative Kapitalbewegungen. Eine solche Steuer würde die Volatilität, die kurzfristigen Schwankungen also von Kapitalbewegungen und Währungsparitäten einbremsen. Die Tobin-Steuer würde - so wird von ihren Befürwortern erwartet - zum einen zu mehr Stabilität auf den Finanzmärkten führen, zum anderen könnten die geschätzten Einnahmen von 70-90 Milliarden Dollar zur Armutsbekämpfung eingesetzt werden. - Ein anderer Vorschlag zielt darauf ab, die Wechselkurse zwischen den drei wichtigsten Währungen (Dollar, Euro, Yen) dadurch zu stabilisieren, dass Ziel-Zonen für die jeweilige Parität festgelegt werden. - Oder der Vorschlag etwa, eine Welt-Steuer-Autorität einzurichten, die im Rahmen der WTO eingegliedert sein könnte, eine World-Tax-Authority, die u.a. für die Trockenlegung der Steueroasen zu sorgen hätte. - Viele andere Forderungen/Anregungen zur Regulierung der Finanzmärkte könnten noch genannt werden. Ich will es bei diesen Vorschlägen belassen.

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Ethik im Makro-Bereich, Makro-Ethik also, hat jedenfalls Normen, Verfahren, Institutionen zu diskutieren und vorzuschlagen, die für das Handeln der Makro-Akteure (transnationale Konzerne und Banken, Staaten, transnationale soziale Bewegungen) Orientierung sein sollten.

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Makro-Ethik hat jenseits der Verantwortung des Einzelnen gegenüber sich selbst und seinem Nächsten, jenseits der Verantwortung eines Unternehmers oder Spitzenmanagers für sein Unternehmen die Verantwortung für die Folgen (und Nebenfolgen) kollektiver Handlungen im planetarischen Maßstab zu bedenken. 11

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Die Ansprechpartner einer solchen Makro-Ethik sind nicht zuerst die einzelnen Menschen als Individuen, sondern die Makro-Akteure, insbesondere die Menschen also, die komplex organisierte Großsysteme verantworten - wie transnationale Unternehmen und Banken, die Repräsentanten transnational vernetzter sozialer Bewegungen wie Greenpeace, Amnesty International, Pax Christi International.

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Es geht in diesem Makro-Bereich also vor allem darum, die herrschenden Steuerungsmechanismen zu korrigieren, diese Mechanismen, denen die einzelnen Akteure unterworfen sind, und die sie dazu zwingen, im Sinne des dominierenden individuellen Nutzenkalküls zu handeln.

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Das Handeln nach diesem individuellen Nutzenkalkül wird nur dann gemeinwohlgerechtere Wirkungen erzielen, wenn Normen und Verfahren vereinbart und in Kraft gesetzt werden, die dem individuellen Nutzenkalkül einen neuen Rahmen geben.

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Die einzelnen Makro-Akteure werden eine verantwortliche Kooperation einzugehen haben. Es bedarf also einer kooperativen Organisation der Verantwortung. "Egoistisch" und deshalb anzugreifen ist ein Makro-Akteur dann, wenn er sich weigert, sich ernsthaft auf diese kooperative Rationalität einzulassen.

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Ein globaler Weltsolidarrat?

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Eine - wie ich meine - ausgezeichnete Möglichkeit, diese kooperative Organisation der Verantwortung wahrzunehmen, wäre die Gründung eines globalen Solidarrates durch transnationale Konzerne und Banken in Verbindung mit NGO's.

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Ich arbeite mit Freunden an einem Projekt, das in vielen Gesprächen mit führenden Managern transnationaler Konzerne und Banken die Frage prüft, ob es nicht sinnvoll, ja notwendig wäre, einen solchen globalen Weltsolidarrat zu gründen. Dieser globale Solidarrat müsste zum einen darauf dringen, von allen globalen Entscheidungsgremien in die weltpolitische Mitverantwortung eingebunden zu werden, und er müsste zum anderen darauf hinarbeiten, dass eine neue, verbindlichere Ordnung unserer Weltgesellschaft entsteht, nicht zuletzt auch stabilere Finanzmärkte.

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Das Vorhaben des Sozialrats ermöglicht es den Akteuren, gewissermaßen über ihre Konkurrenzsituation hinaus ihr Eigeninteresse, das individuelle Nutzenkalkül, als kooperatives Vorhaben umzuformulieren, aus der "Sozialen Falle" bzw. aus dem Gefangenendilemma auszubrechen.

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Beispielsweise kann die Bereitschaft von Unternehmen und andererseits von Staaten öko-soziale Bilanzen zum Standard der Rechnungslegung zu machen, schon im Entstehungsprozess des Solidarrates zu einem nicht mehr zurückzuweisenden Prestigefaktor für diese Akteure werden, und dies sogar auch dann, wenn der entstehende Sozialrat formell keine Kompetenz zur Durchsetzung solcher Standards zugewiesen bekäme. Und die Unternehmen und Banken, die jetzt in der Konkurrenzsituation schwer vermeiden können, in Ländern mit korrupten Eliten sich der Korruption zu bedienen, können in der Kampagne für die Einführung eines Solidarrates sich erlauben, mit den Konkurrenten eine Kooperation einzugehen, die für alle die vielfältigen Kosten der Korruption gleichermaßen verringert.

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Abschluß

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Robert S p a e m a n n hat darin recht: Alles Humane in der Welt ist dem Trend abgerungen. Was sich von selbst durchsetzt, ist die Tendenz zur Ausweitung kollektiver Zonen des Leids und des Todes. Den positiven Anfang wagen, heißt also, sich diesen Trends widersetzen, Widerstand leisten.

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Dieser Widerstand hat sich insbesondere im Aufbau einer weltweiten politisch-ethischen Kultur zu formieren, im Rahmen derer die internationalen und transnationalen Akteure neue Rahmenbedingungen vereinbaren. Diese begründen dann eine Logik des gemeinsamen Handelns, die auf das weltweite gemeinsame Gut ausgerichtet ist.

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Das ist die Herausforderung!

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Anmerkungen:

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1 S c h m i d t, H., (1999), Nach den Skandalen, die Zeit (2.12.1999). 1.

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1a D u c h r o w, U. (1994),Alternativen zur kapitalistischen Weltwirtschaft, München, 223.

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2 B r e u e r, St. (1992), Die Gesellschaft des Verschwindens, Hamburg, 11.

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3 S o r o s, G. (1997), The Capitalist Threat, in: The Atlantic Monthly, Feb., 45.

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4 H e r z o g, R. (2000), zit. in: Theo Sommer, Den Markt zügeln. Die Zeit (8.6.2000), 1.

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5 The Straits Times (17.08.2000), Buddhist economics. 15.

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6 M a h a t h i r, M., Brief an Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen (26.04.99), 1.

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7 C a m d e s s u s, M., Development and Poverty Reduction: a Multilateral Approach, Bangkok (13.02.2000), IMF Home Speeches 2000, 4.

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8 E n d e r l e, G., (2000) Business Ethics, in: Blackwell Companion to Philosophy, ed. by N. B u n n i n, forthcomming.

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9 Der Spiegel, (Nr. 21/1999), „Die Bombe tickt", 92 f.

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10 The Shell Report (1988), Profits and Principles - does there have to be a choice? London. 46 ff.

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11 A p e l , K.-O., (1992), Diskursethik vor der Problematik von Recht und Politik, in: Apel, K.-O./Kettner, M., Zur Anwendung der Diskursethik in Politik, Recht und Wissenschaft, Frankfurt a.M., 29 f.

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