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32. Jahreskonferenz der CDE: „Theatre in the Digital Age“ – Universität Innsbruck
Eine Person mit VR-Brille und Controllern in beiden Händen.

Der VR-Theater-Workshop bot die Gelegenheit, über VR-Headsets und Kopfhörer an einer digitalen Theateraufführung teilzunehmen.

32. Jah­res­kon­fe­renz der CDE: „Theatre in the Digi­tal Age“

Vom 2. bis zum 5. Mai 2024 lud das Institut für Anglistik zur 32. Jahreskonferenz der German Society for Contemporary Theatre and Drama in English (CDE). Die ausgebuchte internationale Tagung fand in den Räumlichkeiten des Tiroler Bildungsinstitut Grillhof in Innsbruck-Igls statt.

Unter dem hochaktuellen Konferenzthema „Theatre in the Digital Age“ waren Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland aufgerufen, sich mit virtuellem Theater, den Verflechtungen von analoger Theaterpraxis und digitalen Medien sowie den geänderten Bedingungen für Theaterschaffende im postpandemischen Zeitalter auseinanderzusetzen. Die Konferenz beleuchtete die mit dem rasanten technologischen Fortschritt einhergehenden Veränderungen, die für die Kunstform Theater fruchtbar gemacht und durch sie kritisch reflektiert werden: Die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche macht auch vor dem Theater nicht halt – ganz im Gegenteil.

Angereist waren Forscher*innen aus Großbritannien, Deutschland, den USA, Australien, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Tschechien – ein starkes Signal für die Relevanz des Konferenzthemas in der internationalen Theaterforschung. 15 Vorträge in sieben Sektionen warfen Schlaglichter auf verschiedene Aspekte des zeitgenössischen englischsprachigen Theaters und dessen Umgang mit dem Digitalen. Dabei wurden so unterschiedliche Themen wie „(Dis-)Embodied Relationships“, „Posthumanism and Digital Theatre“ und „Post-Lockdown Theatre“ untersucht. Einen Höhepunkt markierte die Keynote „Politics of Care in a Digital Age: What Remains After Viral Theatre?“ von Prof. Heidi Lucja Liedke (Goethe-Universität Frankfurt). Liedke plädierte dafür, das Konferenzthema aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Es gehe nicht so sehr darum zu fragen, wie das Digitale das Theater verändere, sondern darum, wie das Theater das Digitale verändere.

Die Konferenz verband neueste Theaterforschung mit innovativer Theaterpraxis: Am 4. Mai fand der Workshop „An Introduction to VR/Metaverse Theatre“ unter der Leitung von Dr. Cyrielle Garson (Université d’Avignon) statt, bei dem viele der Delegierten zum ersten Mal direkt eine Virtual-Reality-Theateraufführung erleben konnten. Deirdre V. Lyons und Stephen Butchko, Gründungsmitglieder der VR-Theatergruppe „The Ferryman Collective“, waren live aus Los Angeles zugeschaltet, um den Delegierten einen Auszug aus ihrem preisgekrönten VR-Theaterstück „Gumball Dreams“ vorzuführen. Zehn Konferenzteilnehmer*innen konnten über VR-Headsets und Kopfhörer an der Aufführung mitwirken. Die übrigen Zuschauer*innen verfolgten das Geschehen in zwei Livestreams. Moderiert wurde der Abend von Cyrielle Garson, die von Ines Gstrein, MA (Universität Innsbruck, Institut für Anglistik), bei der technischen Umsetzung unterstützt wurde.

Ein weiteres Highlight des Konferenzprogramms bildete die öffentlich zugängliche Podiumsdiskussion „How the Digital Is Changing the Theatre“ am 3. Mai auf der ausverkauften Probebühne des Tiroler Landestheaters: Neueste Erkenntnisse aus der Theaterforschung und -praxis wurden einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Damit schlug die Podiumsdiskussion die Brücke zwischen Forschung und Wissenstransfer. Intendantin Irene Girkinger und Bettina Bruinier, Co-Leiterin der Sparte Schauspiel, hießen die zahlreichen Anwesenden auf der Probebühne des Tiroler Landestheaters willkommen. Univ.-Prof. Dr. Dorothee Birke und Ass.-Prof. Dr. Anja Hartl (beide Universität Innsbruck, Institut für Anglistik) diskutierten mit Heidi Lucja Liedke, der freien Theaterschaffenden und Filmemacherin Sarah Milena Rendel, Cyrielle Garson und Felix Tenhaef, MA, einem Experten für Game Studies (Universität Innsbruck, Institut für Kunstgeschichte). Unter reger Beteiligung des Publikums erörterten die Diskutant*innen kreative Möglichkeiten, die das Digitale für das Theater bereithält, und zeigten auf, inwiefern sich das Theater durch den Einsatz neuer Technologien verändert hat.

Unterstützt wurde die Konferenz vom International Relations Office, dem Forschungszentrum Kulturen im Kontakt, Büro des Vizerektors für Forschung, der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, sowie dem Land Vorarlberg und dem Land Tirol.

(Ines Gstrein)

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