Habilitationsfeier an der Uni Innsbruck
Die Habilitation ist die höchste akademische Prüfung, in der herausragende Leistungen in wissenschaftlicher Forschung und universitärer Lehre nachgewiesen werden müssen. Zur Anerkennung dieser Leistung lud die Universität Innsbruck gestern zur Habilitationsfeier.
Entscheidende Voraussetzungen für die Habilitation sind neben der Probevorlesung die positive Beurteilung der vorgelegten wissenschaftlichen Arbeit. Durch die Habilitation kann der Bewerber seine besondere Befähigung zu selbständiger und wissenschaftlicher Forschung und Lehre nachweisen und so die Lehrbefugnis für ein wissenschaftliches Fach erlangen. Im deutschsprachigen Raum ist die Habilitation normalerweise Voraussetzung für einen Ruf als ProfessorIn an eine Hochschule. „Die Habilitation ist somit quasi der höchste wissenschaftliche Grad, den eine Universität verleihen kann“, so Vizerektor Tilmann Märk und „umso erfreulicher ist es für die Universität Innsbruck, dass diese fünf WissenschafterInnen ihre Habilitation an unserer Alma Mater feiern“.
Dr. Heinrich Watzka (Katholisch-Theologische Fakultät), Dr. Monika Niedermayr (Rechtswissenschaftliche Fakultät), DDr. Jürgen Huber (Fakultät für Betriebswirtschaft), DDr. Salvatore Giacomuzzi und Dr. Michael Vogt (beide Fakultät für psychologie und Sportwissenschaft) können sich nun als PrivatdozentInnen zu den Lehrenden an der Universität zählen.
Dr. Heinrich Watzka:
Dr. Heinrich Watzka wurde 1954 in Elz bei Limburg an der Lahn in Deutschland geboren. 1980 erlangte er das Diplom in katholischer Theologie und trat in das Noviziat der Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden) in Münster ein. Von 1982 bis 1985 absolvierte er das Philosophiestudium an der Hochschule für Philosophie in München und begann 1985 mit dem Germanstikstudium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt. 1998 promovierte er an der Humboldt-Universität in Berlin mit einer Arbeit über Wittgenstein. Seit 1998 ist er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main als Lehrbeauftragter für Philosophie und 2003 hatte er einen Lehrauftrag am Institut für Christliche Philosophie der Universität Innsbruck. In diesem Fach habilitierte Watzek. Im Rahmen seiner Habilitation beschäftigte er sich mit der Metaphysik propositionaler Zustände (der Philosophie des Geistes).
Dr. Monika Niedermayr:
Im Fach „Neuere Privatrechtsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Bürgerlichrechtlichen Quellenforschung“ habilitierte Dr. Monika Niedermayr von der Fakultät der Rechtswissenschaften. Sie wurde 1963 in Wien geboren und begann 1984 mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1989 spondierte und 1991 promovierte sie an der Universität Innsbruck. Seit 1991 absolvierte Dr. Niedermayr Ausbildungen zur Ehe-, Familien- und Beziehungsberaterin und Mediatorin und seit dieser Zeit ist sie auch als freie Mitarbeiterin ehrenamtlich an einer Innsbrucker Familienberatungseinrichtung tätig. 1999 begann sie am Institut für Wohnrecht und Bürgerlichrechtliche Quellenforschung, seit 2001 ist sie Assistenzprofessorin. Mit 1.1.2006 ist Niedermayr wieder am Institut für Zivilrecht tätig.
DDr. Jürgen Huber:
Im März 2007 habilitierte DDr. Jürgen Huber an der Fakultät der Betriebswirtschaft. In seiner Arbeit zur Habilitation beschäftigt er sich mit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen dem Informationsstand eines Investors und dessen Rendite. Huber ist seit 1998 Mitarbeiter am Institut für Banken und Finanzen und promovierte im Juni 2001 zum Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und im Oktober 2001 zum Doktor der Politikwissenschaft an der Uni Innsbruck. Zahlreiche Auszeichnungen, wie der Dr. Alois Mock-Wissenschaftspreis, der Dr. Otto Seibert-Preis und die Forschungsförderungen der Universität Innsbruck, zeigen die hohe Qualität seiner wissenschaftlichen Arbeiten. Gastprofessuren an der Ramkhamhaeng University in Bangkok und an der Yale University in New Haven sowie Lehraufträge an der Vietnam National University in Ho Chi Minh City sowie der Gadja Mada University in Yogjakarta runden das Profil ab.
DDr. Salvatore Giacomuzzi:
Die Forschungsgebiete von DDr. Salvatore Giacomuzzi sind Klinische psychologie, Psychologische Diagnostik, Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie, die Psychopharmakologie in der Substitution, die Lebensqualitätsforschung und soziale Aspekte sowie die Studien zur geschlechtsspezifischen Differenzen bei Abhängigkeitserkrankungen. Giacomuzzi habilitierte im Fach psychologie an der Universität Innsbruck und kann bereits auf ein breites Tätigkeitsfeld zurückblicken: Konsiliartätigkeit an der Kinder- und Jugendpsychiatrie Innsbruck im Bereich Jugend und Drogen, Etablierung einer Designerdrogensprechstunde an der Universitätsklinik für Psychiatrie, Etablierung von Nachsorgeeinheiten mit dem Land Tirol nach stationärem Drogenentzug oder Fachberatertätigkeit für das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen. Giacomuzzi studierte und promovierte an der Universität Innsbruck in den Fächern psychologie und Physik.
Dr. Michael Vogt:
An der Fakultät für psychologie und Sportwissenschaft habilitierte Dr. Michael Vogt, der zurzeit am Institut für Anatomie der Universität Bern als Oberassistent tätig ist. Weiters ist er Projektleiter des Konzepts für Sport und Bewegung des Kantons Basel Landschaft. Zudem arbeitet er als selbständiger Sportwissenschafter u.a. für Swiss Ski als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Koordinator für Leistungsdiagnostik Alpin. Vogt ist weiters als Reviewer für acht Zeitschriften und als Kolumnist für die Neue Zürcher Zeitung im Rahmen der Serie Sportökonomie und Sportmedizin tätig. 1989 begann Vogt das Studium der Biologie II am Biozentrum in Basel, 1999 promovierte er am Anatomischen Institut der Universität Bern unter der Leitung von Prof. Hans Hoppeler. Vogt erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Sportwissenschaftlichen Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Sportmedizin SGSM für die beste Publikation 2003.
Vizerektorin Margret Friedrich dankte mit Ihren Abschlussworten allen Neo-DozentInnen für ihre fachwissenschaftlichen Leistungen, in denen sie nun ihr „Meisterstück“ ablegten. Vizerektor Märk gab den WissenschafterInnen den Rat mit, sich künftig auf den Weg ihrer Vordenker zu begeben, diesen aber falls nötig auch zu verlassen. „Forscher dürfen und sollen Querdenker sein. Es liegt ein aufregende Zukunft vor Ihnen, und Sie sind dafür bestens gerüstet.“
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Rückfragehinweis:
Mag. Karin Fröch
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
Universität Innsbruck
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