Nikita Dhawan
Institut für Politikwissenschaft
Politische Theorie mit Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung
seit 01.10.2014
Forschung
Nikita Dhawans Forschungs- und Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen des Transnationalen Feminismus, der Globalen gerechtigkeit, der Menschenrechte sowie der Demokratie und Dekolonisierung. Ein zentraler Fokus ihrer Forschung und Lehre liegt auf den historischen, ökonomischen, sozio-politischen und kulturellen Verflechtungen zwischen Europa und der postkolonialen Welt. Ihre Arbeit analysiert das ambivalente Erbe der Europäischen Aufklärung für die postkoloniale Welt und sucht einer alternativen postkolonial-queer-feministischen Ideengeschichte von Schlüsselkonzepten nachzugehen. Ihre Interessen liegen dabei sowohl auf der lokalen wie auf der globalen Ebene. In ihrer Forschung befragt sie unter anderem Normen wie „Gleichheit“, „Emanzipation“ und „Freiheit“ und widmet sich dabei der Frage, inwiefern diese Konzepte im Sinne marginalisierter Kollektive und Gruppen mobilisiert werden können oder ob sie nicht im Gegenteil, die traditionellen Herrschaftsdynamiken zwischen denen, die als Gebende von gerechtigkeit und Rechten (Länder des globalen Nordens) und denen, die als Empfangende konstituiert werden (Länder des globalen Südens), stabilisieren.
Eine Auswahl ihrer Veröffentlichungen umfasst die Werke: Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence (2007), Decolonizing Enlightenment: Transnational Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World (Hg, 2014) und Postkoloniale Theorie: Eine kritische Einführung (zweite überarbeitete und erweiterte Auflage, 2014; zusammen mit Maria do Mar Castro Varela).
Leben
Nikita Dhawan studierte Philosophie und German Studies an der University of Mumbai sowie Gender Studies am Research Centre for Women's Studies an der SNDT Women´s University Mumbai, Indien. 2006 promovierte sie in Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Nachdem Nikita Dhawan die Maria-Goeppert-Mayer Gastprofessur am Institut für Politikwissenschaft der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und im Anschluss ein Post-Doc-Fellowship am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus Liebig Universität Gießen inne hatte, war sie von 2008 bis zu ihrem Ruf nach Innsbruck Juniorprofessorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Gender und postkoloniale Studien an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Sie war auch Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Direktorin des Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies (FRCPS) als auch Mitglied des Direktoriums des Cornelia Goethe Zentrums für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Nikita Dhawan war Visiting Scholar an der Universidad de Costa Rica (2013), am Institute for International Law and the Humanities an der University of Melbourne, Australien (2013), im Program of Critical Theory an der University of California, Berkeley, USA (2012), an der University of La Laguna, Teneriffa, Spanien (2011), der Pusan National University, Südkorea (2011), am Graduiertenkolleg “Dynamiken von Raum und Geschlecht” Universität Kassel/Göttingen (2011),der University of Witwatersrand, Johannesburg, Südafrika (2010) und der Columbia University, New York, USA (2008).