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Vorgestellt: Grenzgängerin – Universität Innsbruck
Univ.-Prof. Dr. Martina Kraml
Univ.-Prof. Dr. Martina Kraml

Vor­gestellt: Grenz­gängerin

Martina Kraml, seit März 2017 Professorin für Katechetik/Religionspädagogik und Religionsdidaktik an der Katholisch-Theologischen Fakultät und der School of Education, bewegt sich sowohl an fachlichen als auch an religiösen Grenzen.

In ihrer Funktion als Professorin für Religionspädagogik und Religionsdidaktik ist Martina Kraml an der Katholisch-Theologischen Fakultät und der School of Education tätig. „Die Arbeit an zwei Fakultäten ist eine besondere Herausforderung, befruchtet sich aber gegenseitig sehr“, erklärt Martina Kraml. „Ein weiterer Bereich, in dem ich mich gerne an Grenzen bewege, ist die interreligiöse Zusammenarbeit gemeinsam mit meinem muslimischen Kollegen und seinen MitarbeiterInnen.“ So ist die Theologin sowohl Studienbeauftragte für Katholische als auch für Islamische Religionspädagogik und lehramt.

Als praktische Theologin und Angehörige des Forschungszentrums Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung beschäftigte sich Kraml schon früh mit dem Thema Interreligiosität, betont aber, dass es dabei um einen Dialog mit Menschen anderer Religionen geht und nicht um ein Gespräch über sie. „2008 war es uns im Rahmen des interreligiös ausgerichteten 3. Kongresses Kommunikativer Theologie in Telfs ein Anliegen, das Zusammenleben von Christen, Muslimen und ‚säkularen‘ Menschen vor Ort in den Blick zu nehmen. Schon damals haben wir gemerkt, wie wichtig es für interreligiös ausgerichtete Forschung ist, dass die Perspektiven der Religionen gleichgewichtig vertreten sind. Diese Erkenntnisse entwickeln wir jetzt in Richtung interreligiöser Methodologien in Forschung und Lehre weiter.“ Kraml und ihre MitarbeiterInnen engagieren sich in zahlreichen Projekten der interreligiösen Zusammenarbeit für diese Art des Miteinanders. Den eigenen Glauben sieht sie dabei als Vorteil: „Sowohl die wissenschaftliche Beschäftigung mit Religion(en) wie auch die Verständigung der Religionen funktioniert meiner Ansicht nach nicht von einem ausschließlich ‚neutralen‘ Standpunkt aus, da hier die Sensibilität für die Eigenart von Weltanschauung und Glauben an sich verloren geht. Der involvierte Standpunkt ist – wenn die Offenheit zur Begegnung und Auseinandersetzung vorhanden ist – in der wissenschaftlichen Beschäftigung sowie im Miteinander unverzichtbar.“

Kompetenz für Vielfalt

Diesen Weg des Miteinanders der Religionen will Martina Kraml mit ihrem Team auch ihren Studierenden mit auf den Weg geben. Zusammen mit dem Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik werden gemeinsame Lehrveranstaltungen für katholische und islamische Religionspädagogik-StudentInnen angeboten. „Eines unserer wesentlichen Ziele in der Lehre ist es, den Studierenden die Kompetenz mitzugeben, mit Vielfalt umgehen zu können. Denn als Lehrerinnen und Lehrer, aber auch als in der Seelsorge Tätige, brauchen sie dies für ein zukunftsfähiges professionelles Handeln. Gleichzeitig sind sie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die weit in die Gesellschaft wirken können.“

Zur Person

Die gebürtige Vorarlbergerin Martina Kraml war erst als Volksschullehrerin tätig, bevor sie ihr Studium der Selbständigen Religionspädagogik und Christlichen Philosophie in Innsbruck begann. Nach einigen Jahren der Unterrichtstätigkeit an verschiedenen Schultypen begann sie 1998 ihr Doktoratsstudium im Fachbereich Katechetik/Religionspädagogik und Fachdidaktik an der Uni Innsbruck, das sie 2001 abschloss. Nach einer Zeit als Universitätsassistentin und später als assoziierte Professorin am Institut für Praktische Theologie folgte 2013 die Habilitation. Am 1. März 2017 wurde Kraml als Universitätsprofessorin berufen.

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