Infrastruktur
Geschichten aus der Geschichte
„Infrastruktur“ ist eine von fünf Kategorien der Reihe „Geschichten aus der Geschichte“ anlässlich des 350-Jahr-Jubiläums der Universität Innsbruck. Eine Übersicht über alle Kategorien finden Sie hier oder in der Seitennavigation.
„... sowohl bei der Ankunft als auch bei Abgehen die Hände gewaschen ...“
Im Herbst 1831 brach in Europa eine bis dahin unbekannte Krankheit aus, die sich rasch zu einer Epidemie ausweitete, die Cholera. Die Behörden reagierten rasch mit umfassenden Vorsichtsmaßnahmen, die auch an der Universität Innsbruck beachtet werden mussten.
Die erste Telefonrechnung der Universität
Die Universität war stets gewillt, mit dem technischen Fortschritt der Zeit Schritt zu halten und so wurde sie 1893 auch an das neu errichtete Telefonnetz angeschlossen.
... über den Zustand der Aborte ...
Die bauliche Situation der Universität am Ende des 19. Jahrhunderts war alles andere als rosig: Die Fassade bröckelte, das Gebäude platzte aus allen Nähten und Sammlungen wurden von Motten zerfressen. Auch die Aborte stellten ein gesundheitliches Risiko dar, wie die folgende Quelle zeigt.
... die allgemeinen Verhältnisse der Universitätskasse dargelegt ...
Manche für die Universität relevante Fragen tauchen zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Kontexten immer wieder auf, manchmal ähneln sich sogar die Antworten. Als Dauerbrenner darf wohl die Frage nach einer erfolgreiches Arbeiten ermöglichenden Finanzierung gesehen werden.
... Bibliothek auf keine Weise vor Feuersgefahr gesichert werden ...
Was war aus der kaiserlichen Bibliothek sechs Jahrzehnte nach ihrer Gründung geworden? Konnte sie, nach der Vermehrung der Buchbestände (auch aus säkularisierten Klöstern), einer genauen Überprüfung nach den aktuellen technischen Standards standhalten?
Die Anfänge der Fernleihe im 19. Jahrhundert
Die Fernleihe ist auch in Zeiten von Internet und open access ein wichtiger Service der Universitätsbibliothek, um in der Bibliothek nicht vorhandene Bücher von anderen Bibliotheken zu beschaffen. Die Anfänge der Fernleihe fallen in das 19. Jahrhundert. Sie entwickelte sich rasch zu einem wichtigen Instrument der Informationsbeschaffung, war aber zunächst den Professoren vorbehalten.
... die alljährlich gewöhnliche Feuerspritzen-Probe ...
Feuer stellte für Städte seit jeher eine große Gefahr dar. Daher waren die Verhütung und Bekämpfung von Feuer in den meisten Städten genau geregelt. Auch die Universität musste sich am Löschen von Bränden beteiligen und dies wurde regelmäßig geprobt.
... unter allem Anstande für eine höhere Lehranstalt ...
Die Professoren der „hohen Schule“ in Innsbruck waren an Mangelverwaltung und finanzielle Engpasse gewöhnt. Doch hin und wieder wurde auch bei ihnen die Grenze des Erträglichen überschritten und ihr Standesbewusstsein empfindlich getroffen.
Ein Inventar der Universität
Zu Beginn jedes Studienjahres fand die Übergabe der Rektorswürde statt und dabei wurde ein – mal mehr, mal weniger – ausführliches Übergabeprotokoll mit einem Inventar sämtlicher Gegenstände im Besitz der Universität erstellt. Diese Protokolle bieten uns interessante Einblicke in Ausstattung der Universität und zeugen von Hilfsmitteln, die längst aus dem Alltag verschwunden sind.
... ebenso schreckliches wie gefährliches Erdbeben ...
Die Universität Innsbruck erlebte in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens nicht nur Erschütterungen im übertragenen, sondern auch in einem sehr konkreten Sinn. Nichtsdestotrotz konnte man den Studienbetrieb fortsetzen.
... zum Bau der Universitätsaula beantragt ...
Die Universität hatte berechtigte Wünsche zur repräsentativen Selbstdarstellung. Also stellte sie Anträge an die zuständige finanzabteilung, es gab Sitzungen, Urgierungen, einen Plan B. Doch gut Ding will eben Weile haben ...
... Verminderung der Administrationskosten ...
Nach mehr als zwei Jahrzehnten Krieg, Verwüstungen, diversen Friedensverträgen mit Reparationszahlungen, einem Staatsbankrott, den hohen Kosten für den Wiener Kongress und Missernten war im 19. Jahrhundert Sparen angesagt – wo noch etwas einzusparen war ...
Schutz für sensible Pflanzen
Die Universität besaß seit dem 18. Jahrhundert einen botanischen Garten, der lange Zeit jedoch nachlässig behandelt wurde. Als die Universität ab 1806 kurz unter bayerischer Herrschaft stand, versuchte der damalige Professor für Naturgeschichte, das zu ändern und beantragte den Bau eines Glashauses. Der Versuch scheiterte aber und der Bau verzögerte sich um etwa ein halbes Jahrhundert.
... dem geistigen Fortschritt der Wissenschaften ganz ergeben ...
Im Jahr 1859 wurde die Einführung der Gasbeleuchtung in Innsbruck beschlossen. Die Universität bemühte sich daher sofort um einen Anschluss an das Gasnetz, nicht zuletzt um in den chemischen Laboratorien auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.
Wer liest was?
Auch im 19. Jahrhundert stellte die Dokumentation von Leistungen der Universität und ihrer Einrichtungen einen wichtigen Teil der Arbeit von Professoren und Mitarbeitern dar. Davon zeugen eine große Anzahl von Berichten, Listen und besonders Tabellen in jeder Form und Größe in den Archiven und vermitteln uns damit ein anschauliches Bild von den Leistungen der Universität.