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August Haffner II – Universität Innsbruck

Peter Goller

August Haffner (1869-1941): Professor der Semitischen Sprachen in Innsbruck und Funktionär des politischen Universitätskatholizismus

1938 Politische Amtsenthebung: „… Bestrebungen zur Klerikalisierung unserer Universität …“

Am 21. Juni 1938 schreibt der kommissarische Führer des Innsbrucker NS-Dozentenbundes Ludwig Kofler, seines Zeichens wissenschaftlich renommierter Professor der Pharmakognosie, über den zu entlassenden Vertrauensdozenten des austrofaschistischen „Systems“ August Haffner: „Ich ersuche beim Ministerium die sofortige Enthebung Professor Dr. August Haffners zu beantragen. Prof. Haffner war Jahre hindurch führend bei den Bestrebungen zur Klerikalisierung unserer Universität. Er war ein Vertrauensmann des Minister Pernter und ein scharfer Gegner des Nationalsozialismus. Sein weiteres Verbleiben an der Universität ist daher untragbar.“ Etwas verbindlicher schließen sich Rektor Harold Steinacker und Philosophendekan Ernst Philippi den hasserfüllten, Haffner gefährdenden Worten Koflers an. Der Chemieprofessor Philippi legt Koflers Forderung dem Ministerium am 22. Juni 1938 mit den Worten vor: „Ich möchte hiezu bemerken, dass die Angaben des Gaudozentenbundführers zweifellos richtig sind, möchte aber hinzufügen, dass man Professor Haffner immerhin eine stets gleichbleibende und niemals verborgene Gesinnung zubilligen muss. Da Professor Haffner im 70. Lebensjahr steht, schwer krank ist (Angina pectoris), so hielt ich seine Versetzung in den dauernden Ruhestand für selbstverständlich und habe daher seine Pensionierung nicht eigens beantragt.“[1]

 

1915 Verspätete Beförderung? - „… Geyer freiheitlich ist“

Am 27. Oktober 1915 hat Paul Freiherr von Kathrein, Rechtsanwalt und späterer Haller Bürgermeister, bei seinem Vater, dem konservativ-klerikalen Landeshauptmann von Tirol Theodor Kathrein zugunsten Haffners interveniert: „Soeben lese ich in der Reichspost, dass der a.o. Professor Geyer in Wien zum ordentlichen Professor ernannt wurde und der Privatdozent Rosner zum außerordentlichen. Beide Herren gehören derselben Fakultät u. demselben Fach an wie Prof. Haffner. Geyer wurde zur ganz gleichen Zeit vom Prof. Kollegium in Wien zum Ordinarius vorgeschlagen wie Prof. Haffner in Innsbruck. Wenn also Prof. Geyer schon jetzt ernannt werden konnte, der in Wien das ganz gleiche Fach lehrt und die gleiche Kanzel inne hat wie Prof. Haffner in Innsbruck, so ist doch gar kein Grund einzusehen, warum Haffner, der gleichfalls bereits im Sommer 1914 zum Ordinarius vorgeschlagen wurde, nicht ernannt werden sollte. Der Unterschied zwischen beiden ist nur der, dass Geyer freiheitlich ist. Die bisherige Ausrede des Ministers, dass im Kriege überhaupt keine Ernennungen vollzogen werden, stimmt also nicht. Ich bitte Dich dringend lieber Papa, tue Dein möglichstes und schreibe nochmals dem Minister u. mache ihn auf das aufmerksam. Es ist wirklich eine große Ungerechtigkeit, die da geübt wird.“ Die Intervention bei Minister Max Hussarek folgt postwendend! Seit den 1880er Jahren hatte Theodor Kathrein – es sei an die Berufungen der streng katholischen Historiker Ludwig Pastor und Josef Hirn erinnert – alles unternommen, um die liberale Dominanz an der Innsbrucker Hochschule zu brechen.[2]

Haffner selbst hatte noch 1913 im Vorwort zu „Drei arabische Quellenwerke über die Addad“ dem „freiheitlichen“ Orientalisten Rudolf Geyer (1861-1929) gedankt: „Meinem lieben Kollegen Dr. Geyer in Wien, welcher mir seine Freundschaft auch bei dieser Veröffentlichung wiederum durch das Lesen der Korrekturen betätigte, sei, wie auch für die Überlassung der Abschrift des St. Petersburger Codex, der schuldige Dank hier nochmals herzlich abgestattet.“ Geyer gehörte dann in den 1920er Jahren dem antisemitisch „völkischen“ Wiener Professorennetzwerk der so genannten „Bärenhöhle“ an. Zwei Jahre nach Geyer wurde auch Haffner zum 1. April 1917 „ad personam zum ordentlichen Professor der semitischen Sprachen“ befördert.[3]

 

1933-1938: Haffner als Vertrauensmann des austrofaschistischen Regimes

Der deutschnationale, früh den „Anschluss“ befürwortende Geologe Raimund Klebelsberg schreibt noch 1953 rückblickend in seinen „Innsbrucker Erinnerungen“ mit Blick auf sein erstes Innsbrucker Universitätsrektorat: „In Haffner wusste ich einen Gegner. Wennschon in bester Form, so doch gerade deswegen nicht leicht zu nehmen. Haffner war in seiner Richtung die stärkste Persönlichkeit der Universität: spiritus rector jener Bestrebungen, die die Universität gerne aktivistisch-katholisch ausgerichtet hätten.“[4] Am 30. Juni 1934 hielt Haffner die Festrede zum 70. Stiftungsfest der klerikalen CV-Studentenverbindung „Austria“. Haffner, er galt in vielem als ein „Ober-CVer“, hielt diese Rede in Gegenwart des Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß, der erst im Feber 1934 die österreichische Arbeiterbewegung mit Rückendeckung des Mussolini-Faschismus blutig niedergeschlagen hatte. Haffner trug Dollfuß das Ehrenband der „Austria“ mit den Worten an: „Es ist mir eine Auszeichnung, dass ich es sein darf, der im Namen der gesamten Korporation an Dich die Bitte stellt, die Farben der Austria jetzt entgegenzunehmen und durch das Burschenband Dich für immer an unsere Austria zu ketten. (…) Treue Gefolgschaft geloben wir Dir! – und ich darf noch hinzufügen das alte Burschenwort: ‚Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu!“

In seiner Festrede bekannte sich Haffner zur antiliberalen Kulturkampflinie der Innsbrucker „Austria“. Gegnerische Schimpfworte wie „Finsterling“, „katholisches Schwein“ oder „Reaktionär“ können ihn nicht stören. Stolz verweist er auf politische Spitzenfunktionäre aus den Reihen der „Austria“ wie Theodor Kathrein oder Alfred Ebenhoch und auch auf Vorkämpfer einer „katholischen Wissenschaft“ wie den Meteorologen Josef Maria Pernter oder den Historiker Josef Hirn.

Gegen die österreichischen Nazis brachte Haffner, der zwischen 1934 und 1938 auch autoritär ernannter Tiroler Landtagsabgeordneter „für Wissenschaft und Kunst“ und Mitglied mehrerer „ständestaatlicher“ Hochschullehrer-„Kameradschaften“ sein sollte, die austrofaschistische Ideologie vom Österreicher als dem „besseren Deutschen“, vom „wahren Deutschsein“ vor: „Wir sind ‚national‘ und zwar viel mehr national, als die anderen, die (…) allein als national, als echte Deutsche gelten“ wollen![5]

 

1906 „Haffner-Affäre“: Klerikal oktroyierte Ernennung auf Betreiben der theologischen Fakultät - „… unser volles Vertrauen besitzt“

In Wirklichkeit hatte schon 1906 die Ernennung von August Haffner zum Professor der semitischen Sprachen an der Philosophischen Fakultät Universität als eine klerikal-oktroyierte gegolten. 1906 – zwei Jahre vor dem auf alle österreichischen Universitäten übergreifenden „Wahrmund-Skandal“ geriet die „Haffner-Affäre“ zu einem auf Innsbruck beschränkten kulturkämpferischen Lokalgefecht zwischen klerikalen und nationalfreiheitlichen Professoren und Studenten.

Unmittelbar nach dem Tod des Wiener Semitologen Gustav Bickell war die theologische Fakultät Innsbruck am 2. Februar 1906 an das Ministerium mit dem Wunsch herangetreten, dass dessen 1891 von der Innsbrucker Theologie an die Wiener Universität transferierte Lehrkanzel wieder nach Innsbruck, nun aber an die philosophische Fakultät zurück verlegt wird: Dies diene dem dringenden Lehrbedürfnis der Theologen im Bereich der semitischen Sprachen, speziell im Hebräischen und Syrischen. Mit Haffner stünde ein Kandidat bereit, der auch das „volle Vertrauen“ der Theologenfakultät genieße. (Vgl. Dokument 3)

Die Nachfolgeregelung für die nach Bickells Tod erledigte Lehrkanzel führte erst einmal zu größeren Personalrochaden im Bereich der (Wiener) orientalischen Professuren und Privatdozenturen. So trat die philosophische Fakultät Wien im Februar 1906 beim Ministerium „mit dem Antrage: a) auf Ernennung des außerordentlich. Professors der orientalischen Sprachen Dr. Maximilian Bittner zum ordentlichen Professor, b) auf Ernennung des Privatdozenten und Skriptors an der Hofbibliothek Dr. Rudolf Geyer zum außerordentlichen Professor der arabischen Philologie und Literatur mit dem Lehrauftrag 4-5 Std. zu lesen“ heran. Der entsprechenden Wiener Fakultätskommission gehörten neben dem Fachreferenten David Heinrich Müller der Orientalist Joseph Karabacek, der Indologe Leopold Schröder, der Indogermanist und vergleichende Sprachwissenschaftler Paul Kretschmer und der Botaniker Richard Wettstein an. Von ausländischen Kandidaten, wie dem in Frage kommenden Erlanger Arabisten und Hebraisten Georg Jacob, nahm die Fakultät angesichts eigener Fachkräfte Abstand.

Die „Komplizirtheit“ im „Stand der orientalistischen Lehrkanzeln“ sollte nun bereinigt werden, so im der Wiener Fakultät zustimmenden Ministerialvortrag vom 28. Februar 1906: „Ursprünglicher Stand der in Betracht kommenden [Wiener] Lehrkanzeln: 1) Reinisch, systematisches Ordinariat für Aegyptologie, 2) Krall ad personam Ordinarius für alte Geschichte des Orients, 3) Bickell, ad pers. Ord. für semitische Sprachen (ehemals Innsbruck), 4) Bittner tit.ao. Prof. für oriental. Sprachen (Honorar 2000 K). Nach Pensionirung Reinisch’s [1904] übernahm Krall zu seinem Nominalfach noch die Aegyptologie hinzu u. wurde Bittner a conto des system. Ordinarius (nach Reinisch) Extraord. mit den system[mäßigen] Bezügen. Nach dem plötzlichen Ableben Kralls u. dem Wegfall Kralls u. dem Wegfall jedes Aegyptologen wurde mit [dem Münchner Orientalisten Friedrich Wilhelm] Bissing verhandelt (…) Die Verhandlungen mit Bissing haben sich zerschlagen.“ In budgetmäßiger Hinsicht sei wegen Wegfalls einiger durch Pensionierung und Tod erledigter Professuren sowohl das Wiener Extraordinariat für Rudolf Geyer als auch jenes für August Haffner in Innsbruck gedeckt.[6]

Am 16. Mai 1906 trat das Unterrichtsministerium dann an die philosophische Fakultät in Innsbruck heran: Sie möge zur Anregung der theologischen Fakultät auf Versetzung von August Haffner Stellung nehmen. Die philosophische Fakultät antwortete gemäß den Beschlüssen ihres Professorenkollegiums vom 5. Juli 1906 nicht nur scharf den Theologen. (Vgl. Dokument 4) Sie protestierte auch gegenüber dem Ministerium: „Der Vorschlag einer Fakultät für den Wissensbetrieb und Personalstand einer anderen Fakultät widerspricht so sehr dem gesetzmäßigen, geschäftsordnungsmäßigen und kollegia[len] Herkommen, dass die philosophische Fakultät sich nicht veranlasst fühlen kann, in die Beratung eines Gegenstandes einzugehen, der von der theologischen Fakultät in einer gegen Buchstaben und Geist des Gesetzes vom 27. April 1873 vorgesehenen Art angeregt wurde.“

Unterrichtsminister Gustav Marchet, zugleich Reichsratsabgeordneter der „Deutschen Fortschrittspartei“, „bedauerte“ am 30. Juli 1906, „dass die Fakultät es aus formellen Gründen unterlassen hat, sich mit dieser Angelegenheit meritorisch zu befassen, obwol es sich um einen Kandidaten handelte, dessen fachliche Tüchtigkeit von der philosophischen Fakultät in Wien ausdrücklich anerkannt wurde.“[7]

Mit Blick auf einen Antrag der Wiener philosophischen Fakultät vom Dezember 1905 auf Ernennung von Haffner zum Titular-Extraordinarius überging Minister Marchet schlussendlich am 25. August 1906 in seinem Majestätsvortrag die „Bedenken“ der Innsbrucker Philosophenfakultät, da sie „nur formeller Natur seien“: „Ich glaube sohin, das von keiner Seite bestrittene Unterrichtsbedürfnis vorliegendenfalls in den Vordergrund stellen und den aus rein formalen Gründen erhobenen Einwendungen der philosophischen Fakultät Innsbruck keine entscheidende Bedeutung beilegen zu sollen.“ Namentlich stützte Marchet die Ernennung Haffners auf die „im vorigen Jahre mit Unterstützung des Ministeriums herausgegebenen ‚Texte zur arabischen Lexikographie‘, [die] nicht nur die beifällige Anerkennung europäischer Fachgenossen, sondern auch jene orientalischer Gelehrter gefunden“ haben. Mit 1. Oktober 1906 wurde Haffner gegen den Willen der philosophischen Fakultät Innsbruck zum außerordentlichen Professor der semitischen Sprachen ernannt.[8]

Am 23. Oktober 1906 wurde der Beginn von Haffners Vorlesungen vom Senat wegen drohender studentischer „Unruhen“ verschoben. Am 25. Oktober 1906 protestierte der Senat gegen die ministerielle Vorgangsweise, da diese „persönliche und parteipolitische“ Motive vermuten ließe. (Vgl. Dokument 5)

Theologendekan Josef Müller trug in das Fakultätstagebuch an der Monatswende vom Oktober zum November 1906 ein: „Die causa Haffner wächst sich zu einer großen Affaire aus u. droht die Schließung der Universität herbeizuführen. Die deutschfreisinnige Studentenschaft will ihn nicht lesen lassen; die kathol. Studentenschaft tritt für sein Recht ein. Der Senat sistiert bis auf weiteres die Vorlesungen Prof. Haffners.“ Die Verhandlungen zwischen Senat, Ministerium, philosophischer und theologischer Fakultät, sowie dem katholischen und deutschfreisinnigen Studentenausschuss – unter Beteiligung der Abgeordneten Eduard Erler (deutschliberal) und Theodor Kathrein (konservativ-klerikal) – führten zu dem „Provisorium, dass Haffner zunächst in einem Hörsaal der theolog. Fakultät liest. Beginn seiner Vorlesungen am 14. November.“[9]

Die drohende Schließung der Universität konnte nach den von Dekan Müller erwähnten Verhandlungen abgewendet werden. Der Kompromiss, Haffner möge einstweilen in den Räumen der theologischen Fakultät lesen, wurde am 10. November 1906 zum Senatsbeschluss erhoben. (Vgl. Dokument 6)

Die politische Lage blieb aber weiter unruhig, sodass der Senat Ende November die Rektorsinauguration für das laufende Studienjahr absagte. Polemisch notiert Dekan Müller am 30. November 1906: „Es wird beschlossen, keine [feierliche Inaugurationsfeier] abzuhalten, da weder die katholische noch die freisinnige Studentenschaft eine Garantie für Ruhe u. Ordnung übernehmen will. Die Lage des Senates ist kläglich: ‚Auf dem Dache sitzt ein Greis, der sich nicht zu helfen weiß.‘“

Im Verlauf der nächsten Wochen konnte Haffner an die philosophische Fakultät zurückkehren, nachdem dem deutschfreiheitlichen Lager entgegenkommende Berufungen im Bereich der philologischen Fächer, so jene des Indogermanisten Alois Walde zugesagt worden waren.[10]

 

August Haffners wissenschaftliche Biographie

Zum Sommersemester 1887 kam August Haffner zum Theologiestudium an die Universität Innsbruck. Er war ein Sohn des Schichtmeisters der Bochumer Ruhrzeche „Friederica“ Wilhelm Haffner. Auch Augusts ein Jahr älterer Bruder Wilhelm Haffner begann im Sommer 1887 in Innsbruck mit der Theologie. Wilhelm wechselte dann mit dem Wintersemester 1889/90 zum Medizinstudium. Nach einem Zwischensemester in München wurde er im Februar 1894 in Innsbruck zum Doktor der Medizin promoviert. Auch nach dem Auslaufen des Bismarck’schen „Kulturkampfs“ Mitte der 1880er Jahre kamen weiterhin zahlreiche Studenten aus den rheinpreußisch-westfälischen Regionen zum Theologiestudium nach Innsbruck.

August Haffner, seit Studienbeginn Mitglied der katholischen Verbindung „Austria“, trat schon im Herbst 1888 an die Philosophische Fakultät über, an der er für zwei Semester bis zum Sommer 1889 verblieb. Er hörte hier weiter die Vorlesungen von Gustav Bickell, der an der Theologischen Fakultät „christliche Archäologie und semitische Sprachen“ lehrte, weiters den jungen orientalistischen Privatdozenten Thomas Friedrich, den vergleichenden Sprachwissenschaftler Friedrich Stolz, sowie die schon erwähnten katholischen Historiker Pastor und Hirn. In Haffners nachgelassenen Papieren finden sich Mitschriften von Bickells Vorlesung „Erklärung des Propheten Isaias“ (Sommersemester 1887) und von Friedrichs Vorlesung über „Syrische Geschichte und Kultur“ (Wintersemester 1888/89).

Mit Herbst 1889 wechselte August Haffner an die Universität Wien, wo er auf seine wichtigsten Lehrer traf: auf David Heinrich Müller, Leo Reinisch, Josef Karabacek, Jakob Krall und auch wieder auf den 1891 aus Innsbruck nach Wien versetzten Weltpriester Gustav Bickell. Am 3. Juni 1892 wurde Haffner mit der Dissertation „Das Kitab-al-Chail von Al-Asmai“ zum Dr.phil. promoviert.[11] (Vgl. Dokument 1)

An der k.k. öffentlichen Lehranstalt für die orientalischen Sprachen in Wien absolvierte Haffner mehrere Sprachkurse, so im Studienjahr 1893/94 die öffentlichen Vorlesungen von Adolf Wahrmund über die „arabische Sprache“ und über „das Persische“, sowie einen Einführungskurs in die „türkische Sprache“ bei Leopold Pekotsch.[12]

Nach einem Studienaufenthalt in München folgte am 9. Februar 1897 die Habilitation für das Fach der semitischen Sprachen an der Universität in Wien. Neben seinem „verehrten Lehrer“ David Heinrich Müller fungierten die ehemaligen Studienprofessoren Bickell, Karabacek und Reinisch als Mitglieder des Habilitationsausschusses. (Vgl. Dokument 2)

Von Oktober 1897 bis Juli 1899 konnte Haffner mit Hilfe eines Stipendiums der Wiener Universität, der Akademie und des Unterrichtsministeriums eine Studienreise in den Orient, vor allem nach Beirut, Damaskus und Jerusalem antreten, um „an orientalischen Anstalten einen Einblick in die Lehrmethode des Arabischen zu erhalten; daneben das heute gesprochene Arabisch nach Möglichkeit mir anzueignen“: „Um dies zu erzielen, schien mir das heute wohl allgemein als Mittelpunkt arabischer Sprach- und Literaturpflege anerkannte Beirut in Syrien der geeignetste Punkt, weshalb ich mich zunächst dorthin begab. Beirut besitzt, dank dem regen Aufschwunge, den es seit den Ereignissen von 1860 auch in geistiger Beziehung genommen, eine Reihe von Schulen, unter denen die Université St. Joseph, mit der eine durch ihre hervorragenden wissenschaftlichen Publicationen in Fachkreisen rühmlich bekannte große arabische Druckerei verbunden ist, unstreitig den ersten Rang einnimmt.“ Nach seiner Rückkehr listet Haffner für den Akademiebericht seine Publikationen für die arabische wissenschaftliche Zeitschrift „al Masrik“ auf. Haffner berichtet über seine Handschriftenstudien in der Bibliothek des griechisch-orthodoxen Patriarchates in Jerusalem und in der Bibliothek el-Melik et Tahir Beibars in Damaskus. Ohne auf die kolonial wissenschaftsimperialistischen Raubzüge an orientalischen Kulturgütern einzugehen, notiert Haffner: „Trotzdem wohl schon vieles, vielleicht das meiste Werthvolle außer Landes gekommen ist, finden sich immerhin noch handschriftliche Werke in beträchtlicher Anzahl auch in Syrien und Palästina.“ Auf der Rückreise studiert Haffner im Mai 1899 in den Bibliotheken Konstantinopels, nicht ohne Vorurteil über Bücherdiebstähle, Unordnung und das Fehlen von Arbeitsgerät klagend: „Tisch und Stuhl sind dort durchwegs ein ungekannter Begriff.“[13]

Im Juni 1900 heiratete August Haffner die Innsbrucker Kaufmannstochter Lydia Hepperger (4. Juni 1872 – 11. März 1941. – August Haffner verstarb einige Wochen später am 1. Juni 1941). Als Brautführer fungierte der junge angehende Rechtsanwalt Dr. Paul Freiherr von Kathrein. Haffner fand damit Verbindung zu einer wohlhabend einflussreichen Innsbruck-Haller Bürgerfamilie. Ein von Haffner für seine Kinder geführtes Familienbüchlein zeigt allein über die Namen der Taufpaten ein katholisch geprägtes soziales Netzwerk, so findet sich neben Innsbrucker Bürgernamen wie Rauch, Schumacher, Gostner oder Attlmayr einmal auch Josef Maria Pernter, nunmehr Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. Erstmals scheint 1909 im Vorlesungsverzeichnis für Haffner der „Ansitz Ortsried“ in Hall als gleichsam standesgemäße Wohnanschrift auf.[14]

August Haffner wurde 1906 auf der Grundlage seiner 1905 veröffentlichten „Texte zur arabischen Philologie“ (Leipzig, Otto Harrassowitz, XIV, 73, 328 Seiten) vom Unterrichtsminister ohne Fakultätsvorschlag zum außerordentlichen Professor der semitischen Sprachen berufen: Haffner vereinigte in dieser Handschriftenausgabe zahlreiche lexikalische und poetische Schriften arabischer Literaten aus dem 8./9. Jahrhundert unserer Zeit, wie jene von Ibn-es-Sikkit („über den Lautwechsel“) und von al-Asmai („über das Kamel“, „über den Menschen“).

Mittlerweile von der Innsbrucker philosophischen Fakultät akzeptiert schlug ihn diese 1913 nach Erscheinen der Edition „Drei Arabische Quellenwerke über die Addad“ zur Beförderung zum Ordinarius vor. Das Jahr 1913 widmete Haffner auch der Erinnerung an den 1813 in Nassereith geborenen Tiroler Orientalisten Aloys Sprenger. Knapp 20 Jahre später versuchte Haffner 1931 die Semitologie in seiner Rektors-Antrittsrede „über die Eigenart der semitischen Sprachen“ einem fachfremden Publikum zu erklären.[15]

Adolf Grohmann, der schon im Herbst 1945 nach seiner Flucht aus Prag August Haffners erledigte Innsbrucker Lehrkanzel im Handstreich übernehmen wollte, notiert 1959 für das „Österreichische Biographische Lexikon“ zu Haffners Arbeiten über eine der Genesis nachgebildete Handschrift „über die Tage der Erschaffung der Welt und die ersten Menschen“: „Seine Lebensarbeit galt dem Tenta Haymanot (Anfang des Glaubens), einer äthiop. Überarbeitung des Hexaemerons des hl. Epiphanius von Cypern, für das er die äthiop. und arab. Handschriften gesammelt und die kritische Ausgabe fast abgeschlossen hatte. Es ist tragisch, dass dieses Lebenswerk, dem er unendliche Mühe widmete, seit seinem Tode verschollen ist. Sein Aufsatz ‚Die Chöre der Engel im Tenta Haymanot‘ (Wiener Zeitschrift zur Kunde des Morgenlandes 37, 1930, S. 105-120) ist ein Beispiel für die kritische Akribie, mit der Haffner seine Aufgabe meisterte.“[16]

In jüngerer Zeit interessieren sich wieder vermehrt altorientalistische Seminare an österreichischen und deutschen Universitäten für diese Arbeiten August Haffners,[17] so zuletzt der äthiopistische Fachbereich der Universität Hamburg.[18]

Mit seinem nunmehrigen Innsbrucker Fachkollegen Thomas Friedrich (1855-1927), der hier schon 1885 bei Arnold Busson mit einer Arbeit zur Geschichte der Phönizier für „Geschichte des Alten Orients“ habilitiert worden war, und der bis zu seiner auf Grundlage von Schriften wie „Ninives Ende und die Ausgänge des Assyrischen Reichs“ oder „Altbabylonische Urkunden aus Sippara“ gegen einigen Widerstand erst spät erfolgten Beförderung zum ordentlichen Professor ad personam 1908 nur als unbesoldeter, mit einem kleinen Lehrhonorar ausgestatteter Extraordinarius gelehrt hat, teilte Haffner ab 1906 sehr wenige Hörer und wenige Dissertanten.

Die theologische Fakultät hatte Haffners Ernennung zum Wintersemester 1906/07 mit dem Argument eines dringlichen „Lehrbedürfnisses“ eingefordert. Thomas Friedrich zählte am Ende des Wintersemesters für seine Kollegien aus „Geschichte des alten Orients“, aus „assyrischen Texten III“ und „Hebräisch II“ jeweils drei Hörer. Ein Student frequentierte sein Kolleg aus „Babylonisch II“. In August Haffners „Arabischer Grammatik“ saßen zehn (davon sechs theologische), in seinem „Koran“-Kolleg vier Hörer. Gleichzeitig besuchten 69 Theologen die „Grammatica Hebraica“ bei Matthias Flunk SJ und 42 Studenten die „Arabische Grammatik mit Übersetzungsübungen“ bei Leopold Fonck SJ. Die Professur beider Jesuiten lautete auf „Bibelstudium des alten und neuen Testaments und der orientalischen Sprachen“. Das eigentliche „Lehrbedürfnis“ wurde also von den Theologen selbst abgedeckt![19]

Wer waren nun etwa die insgesamt zwölf Hörer der orientalistischen Vorlesungen von Friedrich und Haffner im Winter 1906/07?

Theologen:

  • Alexander Borbas (Theologe, aus Budapest, Sohn des Gaspar B., kgl.ung. Staatsanwalt, kam 1906 für vier Semester mit einem Abgangszeugnis der theologischen Fakultät Esztergom, Gran nach Innsbruck)
  • Adam Duda-Dziewiecz (Theologe, aus Stara Rawa in Russisch-Polen, Sohn des Stanislaus D., Lehrer, kam 1906 mit einem Zeugnis der Universität Warschau nach Innsbruck, wurde am 4. März 1911 in Innsbruck zum Dr.theol. promoviert, starb 1943 in Warka als Pfarrer der Erzdiözese Warschau)
  • Michael Fill (Theologe, aus Kastelruth in Südtirol, Sohn des Michael F., Bauer, studierte von 1905-1908 in Innsbruck Theologie)
  • Vladislaus Kepinski (1881-1943, Theologe, aus Warschau, Sohn des Michael K., Dr.med., Direktor der Augenklinik in Warschau, studierte auch „in Rom an der Academia dei Nobili“, später Sekretär des Erzbischofs von Warschau und Pfarrer der Warschauer Kathedrale, musste 1939 die Einäscherung der Kathedrale durch die Deutschen miterleben)
  • Otto Lutz (1882-1952, Theologe, aus Linden in Bayern-Rheinpfalz, Sohn des Johann L., „Ackerer“, studierte von 1901 bis 1911 in Innsbruck Theologie, unterbrochen von Studienaufenthalten am Priesterseminar in Speyer, wurde 1911 als damaliger Priester der Diözese Speyer an der Universität Innsbruck mit einer Dissertation über „Dionysius von Alexandrien und die Apokalypse“ zum Dr.theol. promoviert, war zuletzt als Regens am bischöflichen Priesterseminar in Speyer tätig)
  • Wilhelm Maria Peitz (1876-1954, Theologe, wechselte im Herbst 1906 zur Philosophischen Fakultät – aus Altendorf bei Essen, Sohn des Bernhard P., Hauptlehrer in Speldorf bei Mülheim an der Ruhr, kam 1904 als Angehöriger des Jesuitenordens von der Theologisch-Philosophischen Lehranstalt zu Valkenburg in Holland nach Innsbruck, tätig im Umfeld der Feldkircher „Stella Matutina“, später Forschungen zum päpstlichen Registerwesen im Mittelalter)
  • Leonhard Raffauf (1886-1936, Theologe, aus Köln, Sohn des Johann R., Bankprokurist, kam 1906 mit einem Abgangszeugnis der Universität Bonn für zwei Semester nach Innsbruck, später Kaplan in Pfarrgemeinden des Ruhrgebiets.)
  • Alexander von Sipiagin (Theologe, aus Tiflis, studierte für drei Semester in Innsbruck, vorher hatte er ein „Diplom der naturhistorischen Fakultät der Universität zu Kharkov“ erworben)

„Philosophen“:

  • Karl Maria Mayr (1886-1972, aus Bozen, Sohn des Johann F. Mayr, Weinhändler und Hausbesitzer in Bozen, kam 1905 im Alter von 19 Jahren zum philologisch-sprachwissenschaftlichen Studium nach Innsbruck, 1914 promoviert, später unter anderem frühgeschichtliche Forschungen in Südtirol, Leiter des Bozner Museums, Schriftleiter der Monatsschrift „Der Schlern“)
  • Alois Pranter (1887-1966, aus Untermais bei Meran, Sohn des Alois P., Gärtner, kam 1905 zum Studium der deutschen und romanischen Philologie nach Innsbruck, wurde hier am 16. Juli 1910 mit einer Dissertation „Die Spitzenbestimmung der invertierten Hauptsätze in Hartmanns Epen“ zum Dr.phil. promoviert, später Direktor der Innsbrucker Handelsakademie)
  • Friedrich (Fritz) Röck (1879-1953, geboren in Imst, Sohn des Hermann R., k.k. Direktor des Pädagogiums in Innsbruck, nimmt 1904 im Alter von 25 Jahren nach Matura in Brixen an der Universität Innsbruck das Studium der orientalischen, klassischen und deutschen Philologie auf und wird am 4. März 1911 aus den Fächern „Altorientalische Altertumskunde und Geschichte des alten Orients und semitische Sprachen“ zum Dr.phil. promoviert, später u.a. Leiter des Museums der Völkerkunde in Linz)
  • Josef Slaby (1869-1930, bereits Dr.theol., aus Deutschbrod in Böhmen, deutscher und tschechischer Muttersprache, kommt 1904 im Alter von 35 Jahren zum Studium der althistorischen und altorientalischen Sprachen nach Innsbruck, wird hier am 6. Juli 1907 zum Dr.phil. promoviert, später Professor an der Theologischen Fakultät in Olmütz)

Am Innsbrucker orientalischen Institut entstanden in den Lehrjahren von Thomas Friedrich und August Haffner – beschränkt auf die Jahre 1907 bis 1925 – acht Dissertationen, die teilweise von den Althistorikern Rudolf von Scala und Carl Friedrich Lehmann-Haupt mitbetreut und begutachtet wurden:[20]

  • 1907 Josef Slaby (siehe oben): Die Feldzüge des Tiglat Pileser III. nach Syrien und Palästina
  • 1908 Clemens Pumb (1882 in Graz als Sohn eines 1894 verstorbenen k.k. Majors geboren, Matura in Brixen, kommt 1902 von der Universität Graz zum Studium der orientalischen, klassischen und deutschen Philologie an die Universität Innsbruck, hier 1908 aus den Fächern „Assyrische Philologie und Geschichte in Verbindung mit alter Geschichte“ zum Dr.phil. promoviert): Zwei Sippar-Texte
  • 1911 Friedrich Röck (siehe oben): Studien zur babylonisch-assyrischen Mythologie
  • 1911 Richard Rusch (1879 in Ulm an der Donau geboren, kam 1908 zum Studium an die Universität Innsbruck): Hethitische Zahlzeichen. Ihr Wert, ihre Bedeutung, ihr Alter
  • 1914 Karl M. Mayr (siehe oben): Ein assyrisches Inschriftenfragment
  • 1920 Josef Hoop (1895-1959, aus Eschen in Liechtenstein, Sohn des Franz H., Bauer, Landwirt, kam 1917 zum Studium an die Universität Innsbruck, spät 1948 auch Dr.jur an der Universität Innsbruck, u.a. Rechtsanwalt, Regierungschef und Landtagspräsident von Liechtenstein, Mitglied der Innsbrucker CV-Verbindung „Leopoldina“): Die sumerischen Fremdwörter im Akkadischen
  • 1924 Abd. Allah Mohammed Fadel: Sentenzen aus Koran und Hadith
  • 1925 Samir Zoulfikar (1901 in Kairo als Sohn des Staatsanwalts Ibrahim Z. geboren, kam 1922 zum Studium nach Innsbruck): A thesis of an Egyptian furniture

Erst 1959 (!) sollte in Innsbruck wieder eine Dissertation aus dem Fachbereich Orientalistik approbiert werden. Haffner fungierte nur in einem Fall als Erstbegutachter, 1924 für die Dissertation von A. Fadel, der Ende 1923 so um die Annahme der Dissertation gebeten hatte: „Ich bin geboren am 3. August 1901 zu Delibschan als Sohn des Richters Scheich Abdallah Meine Gymnasialstudien habe ich in Cairo mit Erfolg beendet und war 2 Semester in der Hochschule el-Azhar in Cairo an der philosophischen Abteilung immatrikuliert. (…) Nach Absolvierung der Apothekerpraxis habe ich meine pharmazeutischen Studien in Freiburg i.B. und Innsbruck absolviert und im Jahre 1922 den Magistergrad der pharmazie an der hiesigen Universität erworben. Darnach habe ich meine Studien in Graz durch 1 Semester fortgesetzt und bin dann nach Innsbruck zurückgekehrt, wo ich derzeit im dritten Semester an der philosophischen Fakultät inskribiert bin. Ich bitte, um das Doktorat jetzt erwerben zu können, um Anrechnung der mir zum vorgeschriebenen Quadriennium fehlenden Semester aus meiner früheren Studienzeit, die ich oben geschildert habe.“[21]

Als federführender Habilitationsreferent konnte August Haffner in seinen 32 Innsbrucker Lehrjahren ebenfalls nur einmal fungieren: Am 29. Juni 1932 erlangte der in Innsbruck 1919 promovierte Klassische Philologe Hans Kofler (1896-1947) nach einem Studienaufenthalt an der Universität Leipzig bei August Fischer mit einer Arbeit „Das kitab al-addad von Abu Ali Muhammad Qutrub Ibn al-Mustanir“ die „venia legendi für semitische Sprachen und Islamkunde“. Die Probevorlesung hatte Kofler zum „Prädestinationsstreit im Islam“ gehalten: Hans Kofler - wie sein Vater Gymnasialprofessor in Innsbruck, seit 1926 auch promovierter Jurist - wurde im Sommer 1938 nach Haffners Entlassung mit der Supplentur in der Leitung des orientalistischen Instituts und der Lehrkanzel für semitische Sprachen beauftragt. An „Mitgliedschaften in nationalen Verbänden“ nannte Kofler 1938: „Großdeutsche Volkspartei – Verband deutschösterreichischer Mittelschullehrer – Verein Südmark“. 1939 übernahm Kofler die außerordentliche Lehrkanzel für Arabistik an der Universität Wien.[22]

Nach der Emeritierung von Thomas Friedrich war August Haffner 1926 die Gesamt-Leitung des 1908 mit einer altorientalischen und einer semitischen Abteilung errichteten - Orientalischen Instituts zugefallen. Die Lehrverpflichtung für altorientalische Geschichte wurde der Lehrkanzel für alte Geschichte zugeteilt. Angesichts der anhaltenden „Sparpolitik“ hielt die Innsbrucker Fakultät die Nachbesetzung der gleichfalls vakanten „indogermanischen Lehrkanzel“ für vorrangig, auch wenn Eventualvorschläge für die Nachfolge für die Friedrich 1908 „ad personam verliehene Lehrkanzel für altorientalische Altertumskunde und altorientalische Geschichte“ erstellt werden sollten.

Thomas Friedrich selbst führte am 18. Mai 1926 aus: „Prof. Dr. Lehmann-Haupt hat seit Beginn seiner Lehrtätigkeit in Innsbruck als Prof. der Alten Geschichte in gewissen Zeitabständen im Rahmen der Alten Geschichte über altorientalische Geschichte gelesen – wie v. Scala, nur ist erster vollkommen befähigt – so weit das keilinschriftliche Quellenmaterial reicht, dasselbe als Historiker selbständig zu verarbeiten, da er sich vor ca. 40 Jahren [1886 mit einer keilschriftlichen Dissertation in Berlin – Anm.] promoviert hatte und gerade dieser Umstand bei seiner Berufung als Nachfolger v. Scalas ausschlaggebend war. (…) Andererseits muss berücksichtigt werden, dass der ausgezeichnete Arabist unserer Universität Dr. A. Haffner als Professor der Semitischen Sprachen schon vermöge seines Lehrauftrages das Recht hat den philologischen Teil der Assyriologie für sich in Anspruch zu nehmen. Das Hauptgewicht wäre m.A. allerdings nicht einzig und allein auf Grammatik sondern auf die Aufgabe zu verlegen, den Schüler in die ungemein schwierige Kunst des Lesens keilinschriftlicher Texte verschiedener Zeitperioden einzuführen und der Paläographie gebührend Rechnung zu tragen. Eine Stunde wöchentlich genügt hiefür nach den Erfahrungen und der Methode des Gefertigten.“ Die Fächer Ägyptologie, „die zu eigner Wissenschaft erwachsene Sumerologie“ und das Gebiet der altorientalischen Archäologie und vergleichenden Religionsgeschichte könnten in Innsbruck keine Vertretung finden: „Fächer, die ja für Lehramtskandidaten ohnehin wenig in Betracht kommen.“[23]

Thomas Friedrich legte vor Eintritt in die Nachfolgeverhandlung am 18. Mai 1926 auch einige Grundüberlegungen zur Geschichte der von ihm innegehabten Professur für orientalische Altertumskunde vor. Er erinnert daran, dass dieser Typus von noch universalhistorischen Lehrstühlen von Max Büdinger (1828-1902, seit 1872 Professor der allgemeinen Geschichte an der Universität Wien) geschaffen worden ist. (Vgl. Dokument 7)

Während August Haffner für die Nachfolge von Thomas Friedrich eine weitere Kraft, die den Bereich „der semitischen Sprachen mit besonderer Berücksichtigung der Literatur und Kultur“ verstärkt, gewinnen wollte, beantragte der Althistoriker C.F. Lehmann-Haupt Ende Juni 1926 „eine Professur für ägyptische Sprache und Altertumskunde“: „Es war bisher ein besonderer Vorzug unserer Innsbrucker Universität und ihrer philos. Fakultät, dass an ihr die ägyptische, die keilinschriftliche sowie die althebräische Sprache, Literatur, Religionsgeschichte und Altertumskunde in der Lehrkanzel und in der Person des Herrn Kollegen Friedrich vertreten war. Eine solche Vereinigung dieser verschiedenen Gruppen wird sich, nun da Herr Prof. Friedrich in den Ruhestand tritt, nach Entwicklung, die diese Fächer genommen haben schwerlich wieder finden lassen. Das Keilschriftgebiet, die Assyriologie im weitesten Sinne, ist nun bereits an unserer Fakultät ausgiebig vertreten. Sprachlich-linguistisch gehört das Assyrisch-Babylonische zu den semitischen Sprachen, für die ein Ordinariat an unsere Fakultät besteht.“

Thomas Friedrich selbst schlug am 30. Juni 1926 „primo et unico loco den Wiener a.o. Prof. Georg Hüsing [1869-1930] für die altorientalische Altertumskunde“ vor: „Georg Hüsing kann zur Zeit als der einzige Historiker des gesamten alten Orients bezeichnet werden, insoferne er sich nicht nur mit den Sprachen der Keilschrifttexte semitischer wie kaukasischer Herkunft, also mit den Quellsprachen für den westlichen Orient, sondern, und vorzugsweise, auch mit dem Iranischen und weiter mit dem Indischen beschäftigt hat, somit den Quellsprachen für den östlichen Orient. Er hat zudem Hebräisch und Phoinikisch getrieben und war im Ägyptischen Schüler [Adolf] Ermans und [Kurt] Sethes.“

Keiner dieser Vorschläge wurde realisiert, da die Fakultät am 8. Juli 1926 die Nachbesetzung klassisch-philologischer, indogermanischer und romanistischer Professuren urgierte und die „Frage der Lehrkanzel für orientalische Altertumskunde“ zurückstellte, ohne die Lehrkanzel förmlich aufgeben zu wollen. Die Lehrkanzel von Thomas Friedrich blieb unbesetzt![24]

 

Dokument 1: Wien. 1896. August Haffner legt seinem Habilitationsgesuch ein Curriculum vitae bei. Österreichisches Staatsarchiv. Allgemeines Verwaltungsarchiv, Akten des Ministeriums für Cultus und Unterricht Nr. 2723 aus 1897.

 

Ich, August Otto Wilhelm Haffner, wurde geboren am 16. Mai 1869 zu Witten in Westfalen und besuchte die Volksschulen zu Werden a.d. Ruhr und in meinem späteren Wohnorte zu Bochum in Westfalen, später das Gymnasium daselbst in den Jahren 1880-1887. Nach Erlangung des Maturitätszeugnisses zu Ostern 1887 bezog ich die Universität Innsbruck, wo ich zunächst 3 Semester der theologischen Fakultät angehörte, um dann zur philosophischen Fakultät überzutreten; mit Herbst 1889 begab ich mich an die Universität Wien, an der ich am 3. Juni 1892 zum Doktor der Philosophie promoviert wurde.

Ich hatte an der Universität hauptsächlich die Vorlesungen der Herren Professoren Dr. G. Bickell, Dr. Th. Friedrich, Dr. L. Reinisch, Dr. Jos. Karabacek, Dr. D.H. Müller und Dr. Jak. Krall zum Studium der orientalischen Sprachen gehört. Nach Erwerbung des Doktorgrades ging ich an die Universität München, um dort den Vorlesungen des Herrn Professor Dr. Fr. Hommel beizuwohnen.

Nachher beschäftigte ich mich hauptsächlich mit der Fortsetzung meiner semitischen Studien und wandte u.a. auch dem keilschriftlichen Gebiete, namentlich der Kudurru-Literatur meine Aufmerksamkeit zu. Aus dieser Zeit stammen die Arbeiten: das Kitab al-chail und das Kitab es-sa von al-Asmai und die Homilie des Heiligen Ephräm von Syrien über das Pilgerleben.

Inzwischen hatte ich mit dem Heimatsrecht in Kleinvolderberg in Tirol und durch Dekret der k.k. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg N. 9.349 d.d. Innsbruck, am 13. April 1894, das österreichische Staatsbürgerrecht erworben.

 

Dokument 2 (Auszug): Wien. 26. Oktober 1896. Habilitationsbericht. Referent David Heinrich Müller. Mitunterzeichner Joseph Karabacek, Gustav Bickell, Leo Reinisch. Universitätsarchiv Wien. Akten der Philosophischen Fakultät, Habilitationsakt August Haffner.

 

[….] Von wissenschaftlichen Arbeiten legte Dr. Haffner drei vor, die sämmtlich in den Sitzungsberichten der Kais. Akademie der Wissenschaften erschienen sind. Zwei derselben gehören der arabischen Philologie an, wogegen die dritte die Behandlung eines syrischen Textes zum Gegenstand hat. Die beiden arabischen Arbeiten „Das Kitab al-Chail“ u. „Das Kitab as Sah“, die den berühmten arabischen Literaten und Philologen al-Asmai (216 d.H. = 830 n.Ch.) zum Verfasser haben, sind literarischen u. lexicographischen Inhalts. Das erste behandelt das Pferd, wogegen das letztere das Schaf zum Gegenstande hat. Die Edition dieser Schriften forderte nicht nur eine sorgfältige Vertrautheit mit der dichterischen u. lexicographischen Literatur der Araber, sondern auch ein genaues Sachstudium über das Pferd und das Schaf. Dr. Haffner hat nicht nur eine sehr correcte Edition dieser Texte (nach einer bzw. nach zwei Handschriften) gegeben, sondern auch insbesonders beim Kitab al-Chail eine gründliche Kenntniss der Anatomie des Pferdes wie der Hippologie überhaupt gezeigt, die es ja ihm möglich machte die arabischen Termini mit unsern hippologischen u. anatomischen zu identificiren.

Durch diese beiden Arbeiten, von denen die letztere als die Habilitationsschrift bezeichnet wird, hat sich Dr. Haffner als ein gründlicher und sorgfältiger Arbeiter auf dem Gebiete der arab. Dichter u. Lexicographen erwiesen u. gezeigt, daß er seine Aufmerksamkeit nicht nur auf Namen sondern auch auf Sachen zu richten versteht. (…)

Einen Beweis für seine Befähigung auf nordsem[itischem] Gebiet erbrachte Dr. Haffner durch die Arbeit „Die Homilie des heiligen Ephräm von Syrien über das Pilgerleben“. Während dieses Gedicht in der großen römischen Ausgabe der Werke Ephräms nur 79 Verse aufweist, ist es Dr. Haffner gelungen nachzuweisen, daß die Pariser Handschrift Nro. 270 das vollständige Gedicht enthält, wo es 160 Verse zählt u. auch strophisch richtig eingetheilt ist. Dr. Haffner giebt eine Edition des vollständigen Textes mit einer karschunischen Parallele. Eine Uebersetzung u. erklärende Noten ergänzen die sorgfältige Edition.

 

Anmerkung:

  • Es handelt sich um folgende Arbeiten August Haffners: a) Das Kitab Al-Chail von Al-Asmai (=Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Philosophisch-historische Classe 132, X. Abhandlung, Wien 1895), b) Das Kitab Es-Sa von Al-Asmai (= ebenda 133, VI. Abhandlung, Wien 1896) und c) Die Homilie des Heiligen Ephräm von Syrien über das Pilgerleben. Nach den Handschriften von Rom und Paris (= ebenda 135, IX. Abhandlung, Wien 1896).
  • Für die im Dezember 1896 abgehaltene Probevorlesung schlug Haffner vor: „I. Sprachvergleichendes über die Kehllaute in den semitischen Sprachen. II. Tierleben der Wüste nach älteren arabischen Quellen. III. Einiges über Mediziner und Medizin bei den Arabern.“ Gewählt wurde das zweite Thema. Mit ministerieller Bestätigung vom 9. Februar 1897 wird Haffner als „Privatdocent für die semitischen Sprachen“ an der Universität Wien bestätigt. (Universitätsarchiv Wien, Akten der Philosophischen Fakultät)

 

Dokument 3: Innsbruck. 2. Februar 1906. Theologendekan Emil Michael, Professor der Kirchengschichte, an das Ministerium für Kultus und Unterricht: Die theologische Fakultät urgiert die Ernennung von August Haffner zum Professor der semitischen Sprachen an der Philosophischen Fakultät Innsbruck. Österreichisches Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv, Akten des Ministeriums für Cultus und Unterricht Nr. 4991 aus 1906.

 

Die theologische Fakultät der k.k. Universität Innsbruck hat seit der Berufung des Professors Dr. Gustav W. Bickell an die philosophische Fakultät der k.k. Universität Wien keinen eigentlichen Semitologen besessen. Ebensowenig hat es bisher an der hiesigen philosophischen Fakultät einen Vertreter der semitischen Sprachwissenschaft gegeben.

Den Interessen der hiesigen theologischen Fakultät entspricht es nun jedenfalls in hohem Maße, wenn den immer zahlreicher werdenden Kandidaten des theologischen Doktorates endlich die Möglichkeit geboten wird, sich in den semitischen Sprachen eine gründliche Kenntnis zu erwerben.

Bei den anerkannt großen Schwierigkeiten des Gegenstandes ist es nach dem Urteil der beteiligten Professoren ohne einen eigentlichen Vertreter dieses Faches nahezu ausgeschlossen, den fünfzig und mehr Hörern, die sich in den letzten Jahren in stets steigender Zahl hiezu einfanden, jene Kenntnisse in diesen Sprachen zu vermitteln, die zu einer tiefergehenden Beschäftigung mit diesen äußerst wichtigen Studien unentbehrlich sind.

Wie schon aus der bisherigen Nichtbesetzung der Bickellschen Lehrkanzel in Innsbruck hervorgeht, ist es mit großen Schwierigkeiten verbunden, einen geeigneten Theologen ausfindig zu machen, der sich dem schwierigen Studium der semitischen Sprachen ausschließlich widmen könne. Bei dieser schwierigen Sachlage würde es die theologische Fakultät mit großer Freude begrüßen, wenn wenigstens an der hiesigen philosophischen Fakultät in geeigneter Weise für eine entsprechende Vertretung des Faches durch einen tüchtigen Semitologen gesorgt würde. Durch das Ableben des Herrn Professor Dr. Bickell scheint den theologischen Professoren endlich die Möglichkeit nahegerückt zu sein, dass dem erwähnten Bedürfnisse erfolgreich Rechnung getragen werde.

Es ist zu unserer Kenntnis gelangt, dass in der philosophischen Fakultät zu Wien ein uns durchaus zusagender Semitologe, Herr Dr. August Haffner, zur Professur vorgeschlagen wurde. Einerseits ist uns die wissenschaftliche Tüchtigkeit dieses Herrn aus seinen hervorragenden bisherigen Publikationen und den überaus günstigen Besprechungen derselben von berufener Seite vollkommen bekannt, und andererseits wären wir auch in der Lage, seine Vorlesungen unseren Theologen zu empfehlen, der unser volles Vertrauen besitzt.

Da nun der genannte Herr an der Universität zu Wien jedenfalls leicht entbehrlich sein dürfte und außerdem in budgetärer Hinsicht infolge des Ablebens des Herrn Professor Dr. Bickell keinerlei Schwierigkeiten sich ergeben würden, so erlaubt sich das Professorenkollegium der theologischen Fakultät dem k.k. Ministerium den Vorschlag zu machen, den Herrn Dr. August Haffner zum Professor der semitischen Sprachen und Literaturen an der philosophischen Fakultät zu Innsbruck ernennen zu wollen.“

 

Dokument 4: Innsbruck. Juli 1906. Philosophendekan Ernst Kalinka, Professor der Klassischen Philologie, protestiert beim Dekan der Theologischen Fakultät in der Angelegenheit Haffner. Österreichisches Staatsarchiv, Akten des Ministeriums für Cultus und Unterricht Nr. 36051 aus 1906. (Abschrift!)

 

Löbliche theologische Fakultät! Die löbliche theologische Fakultät der Universität Innsbruck hat mit Eingabe vom 2.II.1906 dem Ministerium für Kultus und Unterricht mitgeteilt, daß Herr Doktor Haffner, Privatdozent für Semitologie an der Wiener Universität nicht blos wissenschaftliche Tüchtigkeit aufweise, sondern daß auch die theologische Fakultät in der Lage wäre, seine Vorlesungen zu empfehlen, da er ihr volles Vertrauen besitze.

Für die löbliche theologische Fakultät ergab sich daraus und aus ihrem Lehrbedürfnisse die Notwendigkeit, dem Ministerium den Vorschlag zu machen, Herrn Dr. August Haffner zum Professor der semitischen Sprachen und Litteratur an der philosophischen Fakultät zu Innsbruck ernennen zu wollen.

Diese wo[h]l nicht bloß für die philosophische Fakultät Innsbruck überraschende Schlußfolgerung widerspricht so sehr der Auffassung der Teilung der Universität in Fakultäten, widerspricht so sehr der gesunden Anschauung von der Unabhängigkeit und Autonomie jeder Fakultät und greift endlich in vollständigem Mißverstehen des Gesetzes vom 27. April 1873 über die Organisation der Universität so tief in fremdes Urteils-, Wissenschafts- und Rechtsgebiet ein, dass dieser „Vorschlag“ „zu Gunsten“ einer anderen Fakultät nicht ohne klarlegende Antwort bleiben darf.

Die universitas litterarum besteht; ihr kleines Abbild ist die philosophische Fakultät. Es ergibt sich daraus zu unserer Genugtuung und mit Notwendigkeit, wie wir sofort zugeben, die Folge, dass andre Fakultäten gewissermaßen auf die philosophische Fakultät angewiesen sind, daß sich schneidende Kreise mit geneinsamem wissenschaftlichen Betriebe entstehen, so für die philosophische und die Rechtsfakultät der Studienkreis der österreichischen Reichsgeschichte, für die philosophische und die medizinische Fakultät die Studienkreise von Chemie, Physik, Zoologie, Botanik. Endlich ergibt sich gerade aus der vorliegenden Eingabe, daß hierzu auch die theologische Fakultät tritt, die ein Interesse an dem Bestande einer semitischen Lehrkanzel hat. Unmöglich aber kann ein solches Interesse, noch dazu, ohne sich mit der philosophischen Fakultät irgendwie ins Einvernehmen gesetzt zu haben, in den Anspruch umgewandelt werden, die eigenen besonderen Wissensbedürfnisse und einen in Aussicht genommenen Vertreter der philosophischen Fakultät aufzuzwingen.

Die medizinische Fakultät, für deren Lehrbedürfnisse die philosophische Jahr aus Jahr ein physikalische Vorlesungen zu leisten hat, wird doch niemals über den Kopf der philosophischen Fakultät hinweg verlangen, daß ein ihr Vertrauen genießender oder ihr genehmer Professor für Physik ernannt werde.

Zur sachlichen Richtigstellung muß zu dem hervorgehoben werden, daß die philosophische Fakultät tatsächlich Gelegenheit geboten hat, neben den Vorlesungen der 2 theologischen Fachprofessoren für orientalische Sprachen über Hebräisch, Syrisch, Chaldäisch, Arabisch auch noch hier Hebräisch, Assyrisch, Ägyptisch zu hören, da Professor Dr. Thomas Friedrich seit 11 Jahren diese Fächer (Hebräisch mit dem Erfolge von 31 Hörern insgesamt) gelesen hat.

Sind wir schließlich auch überzeugt, dass die theologische Fakultät die Benachrichtigung der philosophischen Fakultät durch das Ministerium für Kultus und Unterricht voraussah, so widerspricht es doch dem Herkommen vollständig, daß eine Fakultät einer Universität einer anderen Fakultät derselben Universität Angelegenheiten, die die letztere lebendigst betreffen, erst auf dem Umwege über eine höhere Instanz zur Kenntnis bringt.

Die philosophische Fakultät ist aus diesen Gründen nicht in der Lage, auf die ihr mittelbar zugekommene Anregung der theologischen Fakultät einzugehen.

 

Dokument 5: Innsbruck. 25. Oktober 1906. Resolution des Akademischen Senats in der „Angelegenheit Haffner“. Universitätsarchiv Innsbruck, Reihe „Senatssitzungsprotokolle“.

 

Der Rektor beantragt, der akad. Senat wolle aus Anlass der Ernennung des Dr. Haffner zum a.o. Professor der semitischen Sprachen u. der sich daraus ergebenen Schwierigkeiten beschließen:

Nachdem der akad. Senat in die der Ernennung des Herrn a.o. Prof. Dr. Haffner vorangehenden Akten Einsicht genommen u. die ihm zugekommenen Nachrichten gewürdigt hat, hält er es für seine Pflicht auszusprechen, daß in dieser Angelegenheit ein ungewöhnlicher, mit den Traditionen an österr. Hochschulen in Widerspruch stehender Vorgang eingehalten wurde, welcher dazu angetan ist, in weiten Kreisen das Vertrauen in die gesetzlich gewährleistete Verfassung und Stellung der Universitäten zu erschüttern.

Der akad. Senat ist zu der Ueberzeugung gelangt, daß jene Mitglieder der theolog. Fakultät, die an der mit Erlaß vom 16. Mai 1906 Nr. 4991 der philos. Fakultät übermittelten Eingabe beteiligt sind, unter dem Eindrucke standen, daß das vom Ministerium für Kult. u. Unterr. so gewünscht werde. Es geht aber schon aus den äußeren Merkmalen dieses Berichtes des theolog. Dekanates vom 2. Februar 1906 hervor, daß derselbe keinen amtlichen Charakter hat, da ihm jede Gestionsnummer u. das Visum des Rektorates fehlt, u. es erhellt aus seinem Inhalte, daß ihm kein Fakultätsbeschluß zu Grunde lag.

Auch kann man wohl kaum von einem Bedürfnisse der theolog. Fakultät nach einer neuen Lehrkanzel für semitische Sprachen gesprochen werden, da diese Fakultät ohnehin mit 2 Lehrkanzeln für dieses Fach versehen ist, in der Tat daher auch von der großen Zahl theolog. Hörer nur 5 die Kollegien des Prof. Haffner in diesem Semester belegt haben.

Auch fällt auf, daß von Seite der Unterrichtsverwaltung im erwähnten Erlasse vom 16/V/06 von der philos. Fakutät gar nicht eine Äußerung über die Errichtung einer neuen Lehrkanzel für semitische Sprachen oder ein Vorschlag für eine solche verlangt, sondern sofort eine Stellungnahme zu einer Person gewünscht wurde.

So drängt sich dem akad. Senate unwillkürlich die Vermutung auf, es seien für die Behandlung dieser Angelegenheit in erster Linie nicht wissenschaftliche Interessen u. Bedürfnisse der Universität maßgebend gewesen, sondern daß es sich um eine Berücksichtigung persönlicher und parteipolitischer Wünsche gehandelt habe, ein Vorgang, gegen den sich der akad. Senat in Festhaltung bewährter Traditionen auf das Entschiedenste verwahren müsste.

In diesem Sinne schließt sich der akademische Senat auch der vom Professorenkollegium der philosophischen Fakultät in dessen Sitzung vom 23. Oktober 1906 gefassten Entschließung an.

Die Herren der theologischen Fakultät enthielten sich der Abstimmung, da sie auf unliebsame Weise in diese Angelegenheit verwickelt sind.

Der Antrag wird sohin von den übrigen Stimmführern einhellig angenommen.

Ferner beantragt Herr Prodekan Ipsen: Der akad. Senat ist heute noch nicht in der Lage zu ermessen, wann Herr Professor Haffner ohne ernste Gefährdung der hiesigen Universität seine Vorlesungen wird beginnen können.

Jedenfalls wird S. Magnificenz ersucht mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung auf der Universität Sorge zu tragen und keine Mittel unversucht zu lassen, um Herrn Prof. Haffner den ungestörten Beginn seiner Vorlesungen zu ermöglichen. In diesem Sinne wird es sich empfehlen, sofort in neuerliche Verhandlungen mit den beiden Hochschulausschüssen zu treten.

 

Dokument 6: Innsbruck. 10. November 1906. Provisorische Verhandlungslösung in der „Angelegenheit Haffner“. Universitätsarchiv Innsbruck, Reihe „Senatssitzungsprotokolle“.

 

Nach Erstattung eines Berichtes über die Verhandlungen seit dem 3. d.Mts. in Angelegenheit der Vorlesungen des Prof. Haffner stellt S. Magnificenz der Herr Rektor, da Herr Prof. Haffner sich bereit erklärt hat, seine Vorlesungen zunächst in einem der Hörsäle im Gebäude der theologischen Fakultät abzuhalten und da durch die Erklärungen der beiden Hochschulausschüsse der ungestörte Beginn und Fortgang dieser Vorlesungen sicher gestellt ist, den Antrag:

Der akad. Senat wolle die in der Sitzung vom 23. Oktober verfügte Sistierung des Beginnes dieser Vorlesungen aufheben und Herrn Prof. Dr. Haffner einladen, dieselben zunächst in einem im Einvernehmen mit dem theolog. Dekanate zu bestimmenden Hörsaale in dem Gebäude der theolog. Fakultät aufzunehmen. Zugleich sei der Rektor zu beauftragen, gegen Ende des Semesters über den Stand der Angelegenheit an den Senat Bericht zu erstatten.

Einstimmig angenommen.

 

Dokument 7: Innsbruck. 18. Mai 1926. Thomas Friedrich zur Geschichte seiner Lehrkanzel für orientalische Altertumskunde. Universitätsarchiv Innsbruck, Akten der Philosophischen Fakultät Nr. 1869 aus 1925/26.

 

Da die dem Gefertigten ad personam 1908 verliehene Lehrkanzel für a.o. Altertumskunde und a.o. Geschichte nach dessen Pensionierung nicht mehr zur Besetzung gelangt und es Aufgabe des von der Fakultät am 10.5.1926 eingesetzten Comitès ist: in Erwägung zu ziehen, in wie weit für die entfallenden Vorträge ein Ersatz geschaffen werden könne, empfiehlt es sich bei dem Versuche diese Frage zu beantworten zunächst einen Rückblick auf die Entstehung und den ursprünglichen Zweck dieser für den Abbau bestimmten Lehrkanzel zu erhalten.

Die Type dieser Lehrkanzel hat Büdinger geschaffen, geleitet von der richtigen Erkenntnis, dass ein Historiker nur so weit befähigt und berechtigt sei über Historie zu lehren, als ihm einschlägige philologische Kenntnisse und die Beherrschung in Betracht kommender Hilfswissenschaften gestatten aus den Originalquellen zu schöpfen und diese für seine Forschungen verwerten zu können.

Der in der Quellenkritik des classischen Altertums Geschulte sollte sich die Kenntnis der hebräischen, assyrischen, aegyptischen Philologie und Inschriftenkunde erwerben, um so gerüstet als Vertreter der altorientalischen Geschichte in der Lage zu sein auf diesen Gebieten unabhängig von jeweilig vorhandenen „Handbüchern“ sich als Forscher betätigen zu können. Auf die einschlägige Philologie war also von allem Anbeginne das Hauptgewicht gelegt.

In diesem Sinne hatte sich Jakob Krall in Wien und der Gefertigte in Innsbruck 1885 habilitiert. In Innsbruck von war Busson Prof. der Geschichte. Aus der Schule von Ficker hervorgegangen, war naturgemäß das Mittelalter sein Arbeitsfeld, den Bedürfnissen der Universität entsprechend, musste er auch über „alte Geschichte“ lesen, in welche, da vor dieser Zeit für den Orient lediglich Herodot, Diodor und die Bibel als Quellen in Betracht kamen auch diese eingeschlossen war. Dies ging ganz gut so weit die Autoren des classischen Altertums als Quellen in Betracht kamen. Dass man aber über altorientalische Geschichte ohne Kenntnis der einschlägigen Philologie weder lesen noch selbständig forschen könne, hatte schon damals Busson richtig erkannt.

Auf eine Anfrage des Gefertigten, ob er einen Privatdozenten für alte oder altorientalische Geschichte den Vorzug gebe, hatte er sich unter Hinweis auf obigen Tatbestand für altorientalische Geschichte entschieden und so habilitierte sich der Gefertigte im Jahr 1885 unter Vorlage einer Habilitations-Schrift: „Geschichte der Phöniker, nach keilinschriftlichen Berichten.“

Bickell, Prof. der semit. Sprachen an der theologischen Fakultät (Innsbruck) wurde dem Comitè beigezogen und mit der Begutachtung dieser Arbeit betraut. Leider nahm diese Begutachtung ca. zwei Jahre in Anspruch und v. Scala, ebenfalls ein Schüler Büdingers benutzte diese Verzögerung, um sich ebenfalls in Innsbruck zu habilitieren.

In der Folge hatte die geniale Idee Büdingers wenig Verständnis gefunden, eine Teilung der Arbeitsgebiete hatte nicht stattgefunden, da von Seite der damaligen Philologen erklärt wurde: „mit Rücksicht auf die Lehramtskandidaten müsse die ganze Alte Geschichte in einer Hand vereinigt sein“. So nahm v. Scala ohne jegliche Kenntnis von orientalischer Philologie – Büdinger war mittlerweile verstorben – das Recht für sich in Anspruch auch die Geschichte des Orients in den Bereich seiner Vorlesungen mit einzubeziehen. In populären Vorträgen ließ er das Licht aus dem Oriente leuchten – denn es gab damals schon Übersetzungen. Auf diese Weise wurde v. Scala Ordinarius. Das unbesoldete Extra Ordinariat für altorientalische Geschichte aber war lahmgelegt.

Im Laufe der Jahre war die Assyriologie zu eigenen Disciplin erwachen. Als es dem Gefertigten um die Jahrhunderts Wende gelungen war vom Ministerium für Kultus und Unterricht ein Reisestipendium zu erlangen ging derselbe nach Konstantinopel und publicirte den Rest, der von Scheil zu Sippar ausgegrabenen Tontafeln aus der Hamurabi-Zeit.

Auf Grund dieser Publication wurde derselbe – nach Einholung auswärtiger Gutachten – im Jahre 1908 zum Professor für altorientalische Altertumskunde und altorientalische Geschichte ernannt.

Nachdem dann das Oriental. Institut geschaffen worden war, konnte sich auf diesem Boden eine ungehemmte ersprießliche Tätigkeit des Gefertigten entwickeln, wie die vielen Doctorate und die Frequenz ersichtlich machen.

 


[1] Österreichisches Staatsarchiv (=ÖStA), Allgemeines Verwaltungsarchiv (=AVA) / Unterricht Nr. 22303 aus 1938.

[2] UAI, Nachlass August Haffner. Vgl. Richard Schober: Theodor Freiherr von Kathrein (1842-1916). Landeshauptmann von Tirol. Briefe und Dokumente zur katholisch-konservativen Politik um die Jahrhundertwende, Innsbruck 1992.

[3] Vgl. über Geyer Klaus Taschwer: Hochburg des Antisemitismus. Der Niedergang der Universität Wien im 20. Jahrhundert, Wien 2015, 111-113 und Klaus Taschwer: Geheimsache Bärenhöhle. Wie eine antisemitische Professorenclique nach 1918 an der Universität Wien jüdische Forscherinnen und Forscher vertrieb, in: Alma Mater Antisemitica. Akademisches Milieu, Juden und Antisemitismus an den Universitäten Europas zwischen 1918 und 1939, hrg. von Regina Fritz u.a., Wien 2016, 221-242, hier 230: Laut Taschwer war Geyer auch Mitglied des Cartellverbandes, zählte also möglicherweise in die Reihe der „nationalkatholischen“ CVer wie Oswald Menghin, Wilhelm Czermak oder u.a.m. Richard Meister?

[4] =Schlern-Schriften 100, Innsbruck 1953, 53.

[5] Rede Sr. Magnifizenz des Prorectors der Universität Innsbruck Univ.-Prof. Dr. A. Haffner, gehalten im Austrierhaus am 30. Juni 1934 vor der Bandverleihung an Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß auf dem Festkonvent des 70. Stiftungsfestes der Austria Innsbruck. Typoskript, UAI, Nachlass August Haffner (auch abgedruckt in Austrier-Blätter 11 (Innsbruck, Weihnachten 1934). Vgl. auch August Haffner. Gedenkworte des Ehrenseniors Univ.-Prof. Dr. Gustav Sauser, in: Austrier-Blätter 15 (Weihnachten, Innsbruck 1946), 74-76: „Sein Ausruf: ‚Es handelt sich um Weltanschauungen!‘, bringt die Art seines Wirkens unter uns auf die kürzeste Formel.“

[6] ÖStA, AVA, Akten des Ministeriums für Cultus und Unterricht (=MCU) Nr. 7756 aus 1906. Ein Überblick über die Entwicklung und Differenzierung des Fachs „Orientalistik“ an den Universitäten in Wien und Prag seit den 1880er Jahren und biographische Erläuterungen zu den wichtigsten Lehrern von Haffner finden sich bei Sibylle Wentker: Adolf Grohmann (1887-1977). Orientalist und Historiker, in: Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900-1945, Band 2, hrg. von Karel Hruza, Wien 2012, 379-410 oder neben Arbeiten von Woldieter Bihl jüngst Clemens Gütl: Das Institut für Ägyptologie und Afrikanistik im Schnittfeld von Wissenschaft und Politik 1923-1953, in: 650 Jahre Universität Wien. Band: Reflexive Innensichten, Wien 2015, 501-512. - Zur Lage der semitischen Philologie an der Universität Graz am Beispiel des 1938 vom NS-Regime aus der Privatdozentur vertriebenen und nach England geflohenen David Herzog Walter Höflechner (Hrg.): David Herzog. Erinnerungen eines Rabbiners 1932-1940, Graz 1995.

[7] ÖStA, AVA, MCU Nr. 27948 aus 1906.

[8] ÖStA, AVA, MCU Nr. 36051 aus 1906.

[9] UAI, Diarium Facultatis Theologicae I (1857ff.), 224-227.

[10] Zur Lage der philologischen Fächer zum Zeitpunkt von Haffners Ernennung nach Innsbruck 1906 vgl. Hedda Leeb-Hofer: Die Geschichte der Universität Innsbruck von 1898 bis 1908, phil. Diss. 1967, 312-334.

[11] Promotionsurkunde der Universität Wien 1892, UAI, Nachlass August Haffner.

[12] Sprachzeugnisse vom Juli 1894, UAI, Nachlass August Haffner.

[13] Anzeiger der philosophisch-historischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien vom 16. November 1899 (Jahrgang 1899, Nr. XXIV). Vgl. auch August Haffner: Erinnerungen aus dem Orient, in: Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 18 (1904), 169-184 und 19 (1905), 271-288.

[14] Vgl. zum persönlichen Umfeld Anton Unterkircher: „Nur einen Augenblick dann ist alles gut“: die Abschiedsbriefe des Widerstandskämpfers Walter Krajnc an Gertrud Theiner-Haffner, in: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv 30 (2011), 167-173 und 100 Jahre Leopold Hepperger 1855-1955. Innsbruck. Museumstraße 9-11, Innsbruck 1955.

[15] August Haffner: Aloys Sprenger. Ein Tiroler Orientalist. Zur Enthüllung des Sprenger-Denkmals in Nassereith am 19. Oktober 1913, Innsbruck 1913. August Haffner: Eigenart der Semitischen Sprache, in: Universität Innsbruck. Die feierliche Inauguration des Rektors für das Studienjahr 1931/32 am 11. November 1931, Innsbruck 1932, 17-32.

[16] Österreichisches Biographisches Lexikon, 2. Band, Wien 1959, Eintrag „August Haffner (Artikel Adolf Grohmann). Über den 1945 nach Innsbruck geflohenen, hier nach 1945 als Honorardozent wirkenden Adolf Grohmann und seine Rolle bei der Beschlagnahme von jüdischen Kulturgütern im „Protektorat“ vgl. Ekkehard Ellinger. Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945, Berlin 2006, 163, 485. – Über die Rolle des unten noch zu nennenden Hans Kofler in NS-Jahren vgl. ebenda 38, 71f., 500.

[17] August Haffner veröffentlichte zu diesem Themenkomplex: 1) Eine äthiopische Handschrift der k.k. Hofbibliothek in Wien zu den pseudo-epiphanischen Werken, in: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 26 (1912), 363-387. 2) Das Hexaemeron des Pseudo-Epiphanius, in: Oriens Christianus 2 ser. 10/11 (1920/21 [1923], 91-145 und 3) Die Chöre der Engel im Tenta Haymanot, in: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 37 (1930), 105-120.

[18] Vgl. Sophia Dege-Müller: MS. Cerulli 165 in the light of the AKSIMAROS‘ manuscript tradition, in: Aethiopia Fortitudo Ejus. Studi in onore di Monsignor Osvaldo Raineri, Rom 2015, 163-180.

[19] Nach Universitätsarchiv Innsbruck, Rechnungsbuch über die Collegiengelder 1906/07. Vgl. Die Matrikel der Universität Innsbruck. Abteilung: Theologische Fakultät. Zweiter Band (1900-1918), hrg. von Peter Goller Innsbruck 2007 und Die Matrikel der Universität Innsbruck. Abteilung: Philosophische Fakultät. Erster Band (1850-1905), hrg. von Peter Goller, Innsbruck 2013. – Zwischen der „Jesuitenfakultät“ und den liberalen Vertretern der drei „weltlichen“ Fakultäten kam es nach dem „Kulturkampf“-Jahr 1873 immer wieder zu grundlegenden Differenzen, so etwa im Herbst 1905, als der Jurist Ludwig Schiffner das Wirken der Theologen im Rahmen der volkstümlichen Universitätsvorträge als unwissenschaftlich qualifizierte, wogegen das Professorenkollegium der Theologen am 15. Oktober 1905 protestierte, nachdem der Bibelwissenschaftler Leopold Fonck, ein militanter „Antimodernist“, berichtet hatte, dass Schiffner geäußert hat, dass die Vorträge von den Theologieprofessoren „offenbar zu politischer Agitation benutzt“ worden seien, „auch eine konfessionelle Agitation sei nicht vermieden worden“. (UAI, Theologische Sitzungsprotokolle)

[20] Vgl. Gertrud Labenbacher: Dissertationen-Verzeichnis der Universität Innsbruck. Band I: Philosophische Fakultät, Innsbruck-Wien 1982, 19.

[21] Universitätsarchiv Innsbruck, Reihe „Philosophische Dissertationsgutachten 1873ff. (alphabetisch)“.

[22] Universitätsarchiv Innsbruck, Philosophischer Habilitationsakt „Hans Kofler“. Vgl. Herbert W. Duda: Hans Kofler (mit Schriftenverzeichnis, in: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 51 (1948), 152-155.

[23] Vgl. Günther Lorenz: Carl Friedrich Lehmann-Haupt, in: 100 Jahre Alte Geschichte in Innsbruck, Innsbruck 1985, 33-45. Lehmann-Haupts Innsbrucker Vorlesungsprogramm (1918-1932) ist vollständig dokumentiert in Angelika Kellner: Carl Friedrich Lehmann-Haupt (1861-1938), phil. Diplomarbeit, Innsbruck 2013, 39-65 und 143-151.

[24] UAI, Akten der Philosophischen Fakultät Nr. 1869 aus 1925/26.

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