Das Persönliche ist politisch! So lautet der bekannte feministische Slogan der 1960er und 1970er Jahre, mit dem das Persönliche unter anderem als Ausdruck patriarchaler Machtverhältnisse entlarvt und zum Ort des Wissens erklärt wurde. In den letzten Jahren scheint sich die Stoßkraft dieses feministischen Slogans allerdings zu verschieben und auf eine Arena von Kämpfen um Männlichkeiten hinzudeuten. Der Vortrag spürt diesen Tendenzen in drei ausgewählten Diskursfeldern – der Literatur, der Politik und der akademischen Wissensproduktion – nach und fragt nach den politischen Ambivalenzen, die diese neuen affektiven Ökonomien der Aufmerksamkeit nach sich ziehen.
Brigitte Bargetz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit den Schwerpunkten Theorien des Politischen, Affect Studies, queer-feministische Theorien und kritische Theorien des Alltags.
Sie ist Mitherausgeberin der „Femina Politica. Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft“ und in das Netzwerk „MEDUSA Genders in Transition: Masculinities, Affects, Bodies, and Technoscience“ der Universitat Oberta de Catalunya eingebunden.