Prämiert wurden aktuelle und herausragende Abschlussarbeiten in den an der Fakultät angebotenen master-Studien und Doktoratsprogrammen. Über die Zuerkennung entschied eine Jury aus Mitgliedern der Fakultät. Die Preise der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften wurden am 1. Juni im Beisein von Vizerektor Gregor Weihs sowie Dekan Christoph Spötl und Studiendekan Kurt Nicolussi im Archäologischen Museum der Universität verliehen.
Die Preisträger:innen
Bestbeurteilte masterarbeiten:
Anja Grießer: Tracking the sedimentary imprint of historical earthquakes in Afritzer See and Faaker See (Carinthia)
Je besser Erdbeben der Vergangenheit erforscht sind, desto besser können zukünftige Gefahren realistisch eingeschätzt werden. Die Wissenschaft greift auf Seesedimente zurück, um Erdbeben über 15.000 Jahre in die Vergangenheit zurückzuverfolgen. Anja Grießer hat in ihrer masterarbeit den Afritzer See und den Faaker See in Kärnten auf Spuren vergangener Erdbeben untersucht und konnte dabei Paläoerdbeben der letzten 2.000 Jahre (Afritzer See) und der letzten 500 Jahre (Faaker See) nachweisen.
Cornelius Weiß-Rehm: Dynamics of gap winds in the Great Rift Valley, Ethiopia
Ausgang für die masterarbeit von Cornelius Weiß waren Berichte über das Auftreten starker Windereignisse im Großen Grabenbruch in Äthiopien. Die Ursache für diese Winde war allerdings ungeklärt. In der Arbeit konnte Weiß zeigen, dass die Gap Winde sowohl von Nordost nach Südwest, als auch von Südwest nach Nordost durch den Großen Grabenbruch wehen können. Die Richtung scheint jahreszeitlich durch die Verlagerung der Innertropischen Konvergenzzone beeinflusst zu sein.
Bestbeurteilte Dissertation:
Patrick Oswald: Postglacial records of Natural Hazards in western Austria (Eastern Alps)
Der gebürtige Vorarlberger Patrick Oswald fokussierte sich in seinem Dissertationsprojekt auf Paläoerdbeben und Neotektonik in Tirol und untersuchte hierfür drei Tiroler Seen. Dabei war er eingebunden in das interdisziplinäre Doktoratskolleg „Natural Hazards in Mountain regions“ an der Universität Innsbruck. Die Seen stellen kontinuierliche geologische Archive seit dem Abschmelzen der Gletscher dar, welche zudem sehr sensibel auf externe Umweltveränderungen reagieren. Aus den Sedimenten von Achensee, Plansee und Piburgersee entstand ein erstes, kontinuierliches, räumliches Starkbebenarchiv für Westösterreich.