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Scharer Matthias: Kommunikative Theologie lernen
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Kommunikative Theologie lernen
(Eine Zwischenbilanz)

Autor:Scharer Matthias
Veröffentlichung:
Kategorieartikel
Abstrakt:Der masterlehrgang Kommunikative Theologie bietet ein Übungsfeld für eine prozessorientiertes theologisches Lernen.
Publiziert in:Scharer M., Kommunikative Theologie lernen. Eine Zwischenbilanz, in: Diakonia 33/1 (2002) 57-62.
Datum:2004-08-25

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

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Was bewegt 18 Frauen und Männer aus dem deutschen Sprachraum, großteils in kirchlichen Leitungspositionen (1) , sich nach einem lange zurückliegenden Theologiestudium neu auf eine intensive theologische Auseinandersetzung einzulassen? Manche von ihnen hatten ob der pragmatischen Herausforderungen ihres kirchlichen Berufes fast schon selbst darauf vergessen, dass sie TheologInnen sind. Die TeilnehmerInnen des Universitätslehrganges Kommunikative Theologie (ULG), der seit dem Wintersemester 2000/01 an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck eingerichtet ist, konnten sich im Statut des Lehrganges und in den Werbematerialien theoretisch darüber informieren, worum es in diesem theologischen Lehrgang geht http://praktheol.uibk.ac.at/komtheo/lehrgang/).

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 Ziel des ULG ist die Vernetzung

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von zentralen theologischen Themen unter biblischen, systematischen und gesellschaftlichen Aspekten

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 der Lebens-/Glaubensbiographie und der persönlichen Geschichte mit Theologie

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 von kommunikativen Zusammenhängen in der Gruppe

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 von rituellen Feiern des Glaubens

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 von interkulturell-weltkirchlichen Lernprozessen

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 Es ist ganz anders gelaufen

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Bereits im Aufnahmegespräch, das von der Leitung des Lehrganges (2) mit jeder einzelnen Teilnehmerin/jedem einzelnen Teilnehmer geführt wurde, kam die Verbindung von inhaltlicher, anthropologisch-theologischer Auseinandersetzung, einem intensiven Gruppenprozess und der weltkirchlichen Perspektive deutlich zur Sprache. Doch wie diese Integration von wissenschaftlicher Theologie, kommunikativer Praxis in der Gruppe und orts-/weltkirchlicher Perspektive realisiert werden sollte, blieb den meisten vorerst ein Rätsel. In den qualitativen Interviews, welche vor und nach der ersten von neun Kurswochen mit TeilnehmerInnen geführt wurden (3) , kommt die Differenz von Erwartung und tatsächlichem Geschehen im Lehrgang deutlich zum Ausdruck. So sagte ein Teilnehmer unmittelbar vor Beginn der ersten Kurswoche u.a.:

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Also besonders wichtig ist mir, dass das umgesetzt wird, was der Titel verspricht, nämlich Kommunikation und Theologie zu entwickeln, und das in einer zeitgemäßen Form. Für mich ist Theologie vor allem sehr spannend.

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Nach der ersten Woche resümiert derselbe Teilnehmer gleich zu Beginn des Interviews:

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Also das erste, was mir einfällt, es ist ganz anders gelaufen. Es gab keinen einzigen Vortrag. Es gab einmal einen kurzen Input, hat der N.N. das genannt. So über die Methoden der TZI und in Kombination mit Theologie, wie das aussehen kann. Das war spannend und interessant, aber, die eigentliche Kommunikative Theologie um die es hier geht, die sind wir selber, sag ich einmal. Das heißt, wir sind dabei, prozessorientiert die Themen zu entwickeln, die Erkenntnisse zu erlangen, um die es da geht. Und das ist wirklich sehr spannend, und ich hab diese Woche schon ein paar Mal an unser Gespräch am Anfang gedacht. Und da ist mir so eingefallen, ich hab unter anderem gesagt, ich will Spannendes erfahren und neue Erkenntnisse und so. Also es geht in diese Richtung. Ich bin sehr, sehr froh, dass ich da bin. Es ist auch sehr meditativ, es ist überaus berührend, was da geschieht.

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 Es ist, und das ist nicht übertrieben, ein Stück weit lebensverändernd.

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Ich bin also wirklich auch in meiner Persönlichkeit, in meinen Glaubens- und Lebensfragen, in meinen theologischen Konstrukten, die ich mit mir herumtrage, angefragt. Und das jeden Tag. Und das manchmal bis hinein in sehr grundlegende Dinge. Und das ist, das macht man sonst nicht so leicht. Das ist wirklich sehr spannend.

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 Vom Übersetzen zum Verstehen

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Was sind Grundvoraussetzungen eines lebendigen und persönlich bedeutsamen theologischen Lernprozesses, wie ihn die TeilnehmerInnen in dieser Form nicht erwartet hatten?

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Wer als wissenschaftlich arbeitender Theologe als Referentin/Referent bei Fortbildungsveranstaltungen eingesetzt ist, begegnet in der Regel der Erwartung, seinen speziellen theologischen Schwerpunkt so plausibel wie möglich zu vermitteln. Vielleicht steht auch noch eine Praktikerin/ein Praktiker zur Verfügung, die/der das in die Praxis hinein „übersetzt“, was die TheologInnen vorgeben. Wenn in solchen Lernarrangements überhaupt sinnvolle Lernprozesse stattfinden, dann laufen sie in der Regel von oben nach unten, also von den ExpertInnen zu den TeilnehmerInnen, aber kaum zurück. Auch wenn viel diskutiert wird, kommt es kaum zu einer Interaktions- und Kommunikationsform, die dafür Raum gibt, dass beide Seiten miteinander und voneinander lernen. Eine Kommunikation, in der die subjektiven Theologien der TeilnehmerInnen entsprechend gewürdigt und die Interaktionsprozesse als für die „Sache“ der Theologie bedeutsam erkannt werden, ist in traditionellen theologischen Lehr-/Lernprozessen kaum möglich.

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Dem gegenüber versteht sich Kommunikative Theologie als Theologie im Prozess: Die Kommunikation zwischen Gott und dem Menschen, wie der Menschen untereinander, die jegliche Theologie zum Gegenstand hat, wird nicht praxisfern reflektiert, sondern aus lebendigen Kommunikationsprozessen heraus und mit diesen im Zusammenhang entwickelt. Damit ist nicht gemeint, dass im Kursgeschehen der Himmel auf die Erde kommt und das Reich Gottes bereits verwirklicht ist. Die bleibende Fremdheit unter den KursteilnehmerInnen und zwischen TeilnehmerInnen und LeiterInnen, die Konflikte und Störungen in der Gruppe, die Widerstände und Lernverweigerungen sind geradezu das „Salz“ eines solchen Prozesses, der es zentral mit dem Leben und Glauben und deren theologischer Reflexion im Hier und Jetzt des kommunikativen Geschehens in der Gruppe zu tun hat. Theologische Erkenntnis und kommunikativer Prozess bleiben ungetrennt, aber auch unvermischt in dem Sinne, dass der Ansatz der Themenzentrierten Interaktion nach R.C. Cohn, welcher Haltung und Didaktik des Lehrganges bestimmt, nicht zur erlösenden Ersatzreligion hochstilisiert wird (4) .

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 Lehrende lernen

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Es liegt auf der Hand, dass kommunikativ-theologische Lehr-/Lernprozesse dialogisch angelegt sind und die Lernenden als Subjekte gewürdigt werden. Wie ist das zu verwirklichen, wenn es nicht eine gutgemeinte Option bleiben soll? Modellhafte Lernprozesse der Lehrenden sind unumgänglich. J. Hilberath (Dogmatik Tübingen) und ich leiteten vor Beginn des Universitätslehrganges mit den DozentInnen aus den unterschiedlichen philosophischen und theologischen Fachbereichen ein einwöchiges Seminar, in dem wir den Lehrgang in den Grundzügen planten. In diesen Prozess wurden zunächst die in den DozentInnenteams entwickelten Grobcurricula für die einzelnen Kurswochen eingebracht und gemeinsam bearbeitet.

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 Eine „dynamische Balance“ wurde bewusst angezielt und zwar von

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 biographischer Theologie,

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 ekklesiologisch verstandenem Gruppenprozess,

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 reflektierten theologischen Gehalten und

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 dem kirchlich-gesellschaftlichen Kontext (Globe), der alle drei Ebenen tangiert.

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Dies ermöglichte es uns, für die einzelnen Kurswochen jene Anliegen zu finden, die theologisch zentral, anthropologisch geerdet und kontextuell bezogen waren.

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Doch auch diese Vorplanungen mussten im Hinblick darauf, dass das jeweilige Leitungsteam eines Lehrgangsmoduls – trotz aller Vorplanung – durch den tatsächlich stattfindenden Gruppenprozess erst lernt, offen gehalten werden. Um das zu gewährleisten, gibt es nach jeder Kurswoche sogenannte Übergabegespräche, in denen das „alte“ und das „neue“ Leitungsteam, gemeinsam mit der Lehrgangsleitung, den Prozess nachreflektiert und die Planung nachjustiert.

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 Qualifizierte Lernprozesse

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Die Lernprozesse der TeilnehmerInnen werden durch so genannte Peer Groups unterstützt, in denen sie seit dem dritten Kurs neben den Kurswochen und dem Einzelstudium miteinander arbeiten. Dort tauschen sie ihre Erfahrungen über die Bedeutung ihres theologischen Arbeitens im konkreten beruflichen Kontext aus, planen Projekte und gestalten Zeit miteinander.

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Da der Universitätslehrgang mit dem master in Kommunikativer Theologie und für VolltheologInnen auch mit dem kirchlichen Lizenziat abgeschlossen werden kann, gehen intensive Gruppenphasen, Einzelstudium und Projektarbeit mit einer eigenen Projekt- und Supervisionswoche Hand in Hand. Die Abschlussarbeiten und Prüfungen sollen zeigen, wie eine persönlich integrierte Theologie zu einer kritischen Hermeneutik des beruflichen und privaten Lebens werden kann.

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 Biografische Theologie und „geschenktes“ Wir

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Der aufmerksame Blick auf die potentiellen TeilnehmerInnen des Lehrganges, deren Situation und theologische Vorerfahrungen, welche in den Aufnahmegesprächen offenkundig wurden, ermöglichte eine Akzentuierung auf biografische Theologie; sie wurde auch zum speziellen Anliegen der ersten Kurswoche. Bereits im Seminar mit den Lehrenden wurde zunehmend deutlicher, dass der Prozess in der Gruppe nicht einfach nur eine didaktische Umsetzung vorgegebener Anliegen und Inhalte darstellt. In unserem eigenen Kommunikationsprozess, der neben der inhaltlich-theologischen Auseinandersetzung auch den kommunikativen Prozessen zwischen uns bis dahin Raum gab, dass das gemeinsame Beten, Meditieren und liturgische Feiern vom theologischen Diskurs nicht abgetrennt wurde, zeigte sich, wie unentschränkbar die durchaus konfliktreichen Gruppenerfahrungen, das Erleben von Kirche und die ekklesiologische Reflexion ineinander gehen. Ansatzweise Erfahrungen eines geschenkten und nicht didaktisch hergestellten Wir, die unter Theologie Lehrenden keineswegs selbstverständlich sind, ermutigten uns, auch das „Ekklesiologiemodul“ mit den TeilnehmerInnen unter einer solchen Perspektive zu planen. Im entsprechenden Lehrgangsmodul kamen darüber hinaus verschiedene Kirchensysteme (frühkirchlich, volkskirchlich, nachkonziliar) mit ihrer unterschiedlichen emotionalen Ladung buchstäblich ins Spiel.

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 Der Himmel ist offen

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Wie brisant philosophisch-anthropologische Fragen sein können, wird dann bewusst, wenn sie im Spektrum der Philosophiegeschichte beleuchtet, mit den neuesten wissenschaftlichen Fragestellungen konfrontiert und an die Selbstaufklärung des Menschen angebunden werden. Anthropologie wird zur buchstäblichen Auseinandersetzung um Leben und Sterben, um die Einheit von Leib und Seele, um Ethos und Verantwortlichkeit. Das Philosophieren über den Menschen wird zur Philosophie über sich selbst und den Anderen; es kann konkret in der Gruppe erfahrbar werden.

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An eine subjektiv und intersubjektiv geerdete Anthropologie kann die kommunikative Eschatologie unmittelbar anschließen. Es geht um die Hoffnungen und Ängste, die Menschen bewegen. Der ehemals als Lehre über die „letzten Dinge“ benannte theologische Traktat wird aus jener zentralen christlichen Hoffnungsmetapher heraus in und mit der Gruppe erschlossen, von der her das Leben und Sterben eine neue Dimension erhält: Vom offenen Himmel, jener Zukunft die durch den Tod hindurch erhofft werden darf und in der Gottes unbegrenzte Liebe zum Leben in allen Facetten erahnbar wird. Fragen nach eigenen und nach biblischen Hoffnungserzählungen werden virulent; es geht letztlich um das, was den Brüchen – auch angesichts des Todes – standhält. Gibt es eine Hoffnung für alle und was ist der Preis dafür?

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 Konkurrenz und Neid

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Ein Leben aus der Dimension des offenen Himmels verstellt keineswegs den Blick in die konkrete, von Konkurrenz und Neid bestimmte Wirklichkeit in der Welt und zwischen den Menschen. Wider alle Harmonisierungstendenzen, die kirchlichen Gruppen nicht selten eigen sind, und die das Heil in der homogenen Gruppe der Neuevangelisierten suchen, nimmt Kommunikative Theologie die konfliktreiche und konkurrenzvolle Wirklichkeit des Lebens deutlich wahr. Das mimetische Begehren und unterschiedliche geschichtliche Versuche Konkurrenz und Neid einzudämmen, ermöglichen einen realistischen Blick auf menschliche Möglichkeiten und Grenzen heute. Eine „kommunikative Gnaden- und Gesellschaftslehre“ verbindet die durch die christliche Soziallehre sensibilisierte Solidarität mit dem Loslassen: Ein Leben mit österlichen Augen lässt Wandlung zu, die letztlich in der Feier der Liturgie ihren dichtesten Ausdruck findet.

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 Welt(kirche) hereinholen

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Während ich an diesem Beitrag schreibe ist der „Bibelkurs“ bereits geplant, aber noch nicht durchgeführt. Bibelarbeit, so meinen viele, führt in eine vergangene Welt zurück, die das Heute vergessen lässt. Das Gegenteil ist der Fall. In unserer Planung, die wir den aktuellen gesellschaftlichen Ereignissen angepasst haben, liegt der Schwerpunkt darin, den gegenwärtigen gesellschaftlichen Kontext ernst zu nehmen: So erhalten biblische Schuld-, Anschuldigungs- und Vergebungsgeschichten nach dem 11. September 2001, an dem die Symbole der neoliberalen Macht terroristisch zerstört wurden, eine neue Brisanz. In Konfrontation mit der Passion Jesu und mit sperrigen Texten zur Lebenshingabe Jesu im Johannesevangelium kann beides neue gelesen werden: Der Schrifttext und der politisch brisante „Text des Lebens“.

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Kommunikative Theologie, betrieben in einer lebendigen, auseinandersetzungsfreudigen Gruppe, in der wechselseitiges Lernen von „Lehrenden und Studierenden“ geschieht und ein Stück Kirche erfahrbar wird, kann nicht im eigenen Kontext bleiben. Sie drängt auf die Auseinandersetzung mit der pluralen Welt und der Vielfalt der Kirche(n) weltweit. Weltkirchliche Erfahrung in kleinen Gruppen, gut vorbereitet und in Lateinamerika, Afrika und dem ehemaligen Osten Europas situiert, wird der Lerngemeinschaft neue Horizonte öffnen, die wiederum in das Gruppengeschehen und in die theologische Auseinandersetzung einfließen.

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 Was TeilnehmerInnen weitersagen wollen

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Wir haben einige KursteilnehmerInnen gebeten, für die Einladung zu unserem nächsten Durchgang des Lehrganges, der mit dem SS 2003 beginnt und für den die Anmeldung bis ab 1. November 2001 möglich ist, einige Zeilen zu schreiben:

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 Ich erlebe die einzelnen Kurswochen als eine intensive, anspruchsvolle und

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 belebende Zeit, in der ich ganzheitlich angesprochen und gefördert

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 werde. Die jeweiligen inhaltlichen Impulse sind für mich immer wieder

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 hilfreiche Wegweiser im beruflichen Alltag und ehrenamtlichen Engagement. Da die

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 menschlichen Begegnungen im Kurs von einer lebensfördernenden

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christlichen Spiritualität getragen sind, wirken sie klärend und stärkend auch in

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 meiner persönlichen Situation.

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 Was mich an diesem ULG begeistert, sind vor allem vier Dinge:

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 - Das gemeinsame und auch theologisch qualitative Arbeiten in der

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 Gruppe mit einem Experten.

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 - Die Vielfalt der Themen und der dadurch ermöglichte Weitblick und

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 gleichzeitig ein durchgehender roter Faden.

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 - Die Herausforderung zu einer konkreten praktischen Umsetzung des

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 Gehörten, d. h. die Suche nach Bezügen zur eigenen biographischen

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 und beruflichen Situation verbunden mit einer Reflexion der eigenen

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 Handlungspraxis.

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 - Die Möglichkeit der Mitgestaltung und des Erwerbs von

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 Leitungsfähigkeiten und die Ermöglichung einer Qualifikation.

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 Der ULG ist für mich privat und beruflich wichtig. In ihm paaren sich

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 persönliche Glaubensbetroffenheit und wissenschaftlich-theologisches

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 Wissen; eine Erfahrung, die mir das frühere, lediglich auf Wissen

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 ausgerichtete Theolgiestudium nicht vermittelt hat. Der ULG gibt mir

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 zahlreiche Anregungen für meine Arbeit als kirchlicher Journalist.

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 Der Universitätslehrgang Kommunikative Theologie ist für mich

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 eine innovative und dialogische Art in der heutigen Zeit Theologie

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 zu betreiben. Der Lehrgang ist ein Biotop im Dschungel der vielen

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 Meinungen und Strömungen unserer Gesellschaft. Wer sich darin

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 einigermaßen zurechtfinden möchte, dem kann ich Kommunikative Theologie

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 nur bestens empfehlen.

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Anmerkungen:  

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 1. U.a. Regens eines Priesterseminars, Leiter einer diözesanen Finanzkammer, Schulamtsleiter, Ordensverantwortliche usw.

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2. Józef Niewiadomski (Dogmatik), Elisabeth Rathgeb (Erwachsenenbildung), Matthias Scharer (Katechetik und TZI Graduierung), Franz Weber (Pastoraltheologie und Missionswissenschaft)

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3. Die Eingangserwartungen und die Veränderungen innerhalb der ersten Kurswoche werden in einer begleitenden Diplomarbeit wissenschaftlich untersucht. Es ist eine weitere Diplomarbeit zur Untersuchung der Lehrgangsprozesse nach der Weltkirchenerfahrung geplant, die in kleinen Gruppen in Lateinamerika, Afrika und ehemals osteuropäischen Ländern gemacht und im Lehrgang vorbereitet und aufgearbeitet wird.

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4. Vgl. Scharer, Matthias, Die Rolle der TZI in einer „Kommunikativen Theologie“, in: Themenzentriete Interaktion 15 (2001), 33 – 41.

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