#007: Öffi-Ticket (Transkript)
Julia Papst: Herzlich willkommen und hallo zum BR-Podcast, dem Podcast, in dem aktuelle Themen der Universität Innsbruck für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurz und prägnant erklärt werden.
Heute unterhalte ich mich mit Dipl.-Geoökol. Lorenzo Rieg, PhD, dem Nachhaltigkeitskoordinator der Universität Innsbruck, der maßgeblich in die Bereitstellung des geförderten Öffi-Tickets für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden war. Lorenzo, vielen Dank, dass du dir so kurzfristig Zeit für dieses Gespräch genommen hast!
Lorenzo Rieg: Liebe Julia, vielen Dank für die Einladung! Und hallo an alle Zuhörenden, ich freue mich heute im Podcast dabei zu sein.
Julia Papst: Lorenzo, du bist Mitarbeiter im Vizerektorat für Infrastruktur und Nachhaltigkeitskoordinator der Universität Innsbruck. Warum war und ist dir das Öffi-Ticket ein Anliegen?
Lorenzo Rieg: Die Mobilität ist bei den meisten von uns für einen erheblichen Anteil des ökologischen Fußabdrucks verantwortlich. Die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel kann daher sehr viel dazu beitragen den Treibhausgasausstoß zu verringern. Das gilt sowohl auf der persönlichen Ebene als auch wenn man die gesamte Universität betrachtet. Daher freue ich mich, dass es einen Zuschuss für diejenigen gibt die sich eine Jahreskarte für öffentliche Verkehrsmittel kaufen – schließlich heißt das diese werden auch fleißig genutzt!
Julia Papst: Das Öffi-Ticket ersetzt ja das bisherige Jobticket der IVB. Kannst du uns kurz schildern, worin die wesentlichen Unterschiede zum bisherigen Jobticket bestehen?
Lorenzo Rieg: Einerseits gibt es jetzt mehr Tickets, die gefördert werden können, da wir nicht mehr an das lokale Angebot gebunden sind. Das betrifft vor allem das neue österreichweite Klimaticket, welches übrigens sehr gut ankommt und schon von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen gekauft wurde, aber auch Tickets für die Kolleginnen und Kollegen an den Außenstandorten, beispielsweise in Dornbirn oder Obergurgl.
Andererseits wurde die Abwicklung vereinfacht. Man kauft das Ticket jetzt selbst und reicht die Rechnung ein – das ist ein besserer Ablauf für diejenigen, die den Zuschuss erhalten, aber auch für uns im Vizerektorat für Infrastruktur sowie für die Kolleginnen und Kollegen in der Personal- und der Finanzabteilung.
Zudem ist es jetzt auch möglich Tickets, die in Monatsraten bezahlt werden, gefördert zu bekommen. Das war auch ein langgehegter Wunsch, der jetzt umgesetzt werden konnte.
Julia Papst: Der Zuschuss zum Öffi-Ticket beträgt – wie bisher zum Jobticket – 100 Euro. Wie kommt dieser Betrag zustande, gibt es da z.B. eine steuerliche Grenze?
Lorenzo Rieg: Also steuerlich gibt es hier keine Grenze, die Höhe des Zuschusses wurde vom Rektorat festgelegt. Da wir von deutlich mehr Anträgen auf eine Förderung im Rahmen des Öffi-Tickets ausgehen als früher beim Job-Ticket, lässt sich die Universität das aber ohnehin auch einiges kosten.
Julia Papst: Wer kann aller ein Öffi-Ticket beantragen und wie läuft dann die Beantragung ab?
Lorenzo Rieg: Berechtigt sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis an der Universität Innsbruck befinden, mit Ausnahme von denjenigen mit einer Vertragslaufzeit von unter 6 Monaten. Auch karenzierte oder freigestellte Kolleginnen und Kollegen sind nicht antragsberechtigt.
Die Beantragung läuft recht einfach ab und geht über VIS-Online. Wie vorhin schon gesagt kauft man sein Jahresticket einfach selbst, in VIS wird dann unter „Persönliche Daten“ und dann „Meine Akten/Formulare“ ein neues Formular erstellt. Dort kann man das gekaufte Ticket auswählen, die Rechnung hochladen und das Formular an die personalabteilung übermitteln.
Kolleginnen und Kollegen mit Dienstort außerhalb von Tirol, da läuft es anders, die können es nicht über VIS beantragen, die wenden sich bitte direkt per Mail an die personalabteilung.
Wichtig ist noch anzumerken, dass nur Tickets, die auch am Dienstort gelten bezuschusst werden. Das heißt zu Beispiel, dass ich, wohnhaft in Innsbruck und mit Dienstort in Innsbruck, keinen Zuschuss für eine Jahreskarte, die nur im Unterland gilt, bekommen kann.
Julia Papst: Ok, verstehe. Und für welchen Zeitraum gilt ein Zuschuss und was passiert, wenn eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter unterjährig aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet? Muss der Zuschuss dann zurückbezahlt werden?
Lorenzo Rieg: Also das Ticket gilt für ein Jahr ab dem Zeitpunkt, wo man es kauft, also beispielsweise wenn ich jetzt ein Ticket kaufe, das ab jetzt März gilt für ein Jahr und einen Zuschuss beantrage, dann kann ich den in einem Jahr, also ab März 2023 erneut beantragen. Der Zuschuss wird ja steuerfrei mit dem Gehalt ausbezahlt. Da ist es so, wenn jetzt jemand unterjährig praktisch aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet, muss der Zuschuss nicht zurückbezahlt werden, allerdings wir dann eben anteilig ein Sachbezug angesetzt.
Julia Papst: Oh, das ist eine sehr großzügige Regelung. Aus steuerlichen Gründen schließen sich ja das Öffi-Ticket und eine Pendlerpauschale gegenseitig aus, die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter kann nur das eine oder das andere beantragen. Kannst du uns vielleicht einen Tipp geben, wann man besser das Öffi-Ticket und wann man besser die Pendlerpauschale beantragt?
Lorenzo Rieg: Das ist leider tatsächlich so. Hier kommt es natürlich auf die steuerliche Situation im Einzelfall an, allerdings werden die allermeisten mit der Pendlerpauschale sozusagen besser aussteigen, zumal da ja auch der Fahrtkostenzuschuss laut Kollektivvertrag dazu kommt. Das Öffi-Ticket ist also eher für diejenigen interessant, die nahe am Dienstort wohnen und keine Pendlerpauschale bekommen – ich finde es aber auch schön, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diese Weise auch einen Zuschuss erhalten.
Julia Papst: Das auf alle Fälle! Ich habe noch eine letzte Frage. Die Idee, auch Tickets außerhalb von Innsbruck zu bezuschussen, gab es ja schon früher, allerdings scheiterte es immer an der praktischen Umsetzung mit den Ticketanbietern. Wie habt ihr es geschafft, dass die Bezuschussung jetzt doch so einfach möglich ist?
Lorenzo Rieg: Hier ist uns eine neue steuerliche Regelung zu Hilfe gekommen. Früher musste das Ticket durch die Universität als Arbeitgeberin gekauft werden, damit ein Zuschuss steuerfrei bleibt und der Kooperationspartner war da eben die IVB in Innsbruck. Jetzt kann jeder selbst ein Ticket kaufen was eben ein breiteres Angebot ermöglicht.
Julia Papst: Ich kann dir auf alle Fälle versichern, dass sich die Arbeit aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelohnt hat, und darf mich im Namen aller herzlich dafür bedanken. Ich wünsche dir und allen Hörerinnen und Hörern einen guten und hoffentlich gesunden Start ins Sommersemester und freue mich auf ein Wiedersehen oder -hören.
Lorenzo Rieg: Es freut mich, dass das Öffi-Ticket gut ankommt, auch ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche Allen einen guten Start ins Sommersemester 2022.