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Forschung – Universität Innsbruck

Forschung: Elisabeth M. Weiss

Meine Forschungsgebiete umfassen 3 große Themenkomplexe:

1. Soziale Kognition und Emotionsverarbeitung:

Defizite im sozialen Verhalten und in der sozialen Funktionsfähigkeit wie z.B. Kommunikationsschwie­rigkeiten, Schwierigkeiten soziale Beziehungen aufzubauen und zu erhalten, sowie sozialen und fami­liären Rollen gerecht zu werden, kennzeichnen viele psychiatrische Erkrankungen. Für soziale Kogniti­onen sind vor allem Prozesse der Emotionswahrnehmung, wie dem Erkennen von Emotionen in Ge­sichtern, aber auch die Wahrnehmung von sozio-emotionalen Signalen oder dem Verstehen von sozi­alen Beziehungen (affektive Theory of Mind) von Bedeutung. Aber auch die Emotionsverarbeitung und hier insbesondere die Emotionsregulation und die Inhibitionsfähigkeit sind wichtige Komponen­ten der sozialen Kognition. Arbeitsschwerpunkte in diesem Forschungsbereich sind die Untersuchung von neurobiologischen Grundlagen und Korrelaten der Fähigkeit zur Emotionswahrnehmung und -regulation, die Empfänglichkeit für emotionale und sozial-emotionale Reize sowie deren Auswirkun­gen auf das Verhalten und die Verhaltenskontrolle in emotionalen Kontexten bei gesunden Proban­dinnen, Probanden und Personen mit psychischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie, Autismus, Demenz), aber auch im Kontext von Bedingungen, die biologisch und psychologisch eine Herausforderung darstellen (z.B. Altern oder Traumatisierung). Anwendungsbezogenen Forschungsthemen befassen sich vor al­lem mit der Auswirkung von verschiedenen Interventionen (z.B. Psychotherapie, Lichttherapie, Bewe­gung) auf sozial-emotionale Prozesse bei gesunden Personen und Patientinnen und Patienten mit psychiatrischen und neurologi­schen Erkrankungen. 

2. Klinische Neuropsychologie und Neurowissenschaften:

Kognitive Störungen sind ein Kernsymptom vieler psychiatrischer Krankheitsbilder und die klinische Neuropsycho­logie stellt ein wesentliches, komplementäres Instrument für die Erforschung der Pathomechanismen und Symp­tome psychischer Störungen und damit der Diagnostik und Behandlung von Funktionseinbußen bei Patientinnen und Patienten mit psychischen Störungen dar. Die Forschung in diesem Themenbereich ist gekennzeichnet durch einen interdis­ziplinär angelegten Forschungsansatz unter Verwendung verschiedener neuropsychologischer Verfahren in Kom­bination mit modernen neurowissenschaftlichen Methoden (z.B. bildgebende, psychophysiologische, genetische Verfahren). Das Ziel ist ein tieferes Verständ­nis zu entwickeln, wie neuronale Vorgänge im Gehirn psychische Pro­zesse wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Entscheidungsprozesse, oder Problemlöseprozesse, etc. hervorbringen, aber auch welche strukturellen und funktionellen Veränderungen im Gehirn bei unterschiedlichen psychiatrischen und neurologischen Krankheitsbildern (z.B. Schizophrenie, Depression, Schlaganfall, Multiple Sklerose) entstehen. Ein wichtiges Augenmerk liegt dabei auch auf der Untersuchung von Geschlechtsunterschie­den in kognitiven Fä­higkeiten bei gesunden Männern und Frauen und deren neurobiologischen Korrelaten aber auch auf der Erfor­schung von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei psychiatrischen Patient/Innen, sowohl in den mentalen Fä­higkei­ten als auch in der Krankheitsprävalenz und im Krankheitsverlauf

3. Gesundheit über die Lebensspanne und Altern:

Das Altern ist ein fortschreitender, multidimensionaler Prozess, welcher biologische, physiologische, psychologische und soziale Veränderungen bewirkt. Ältere Menschen sind häufig mit einer Vielzahl an Belastungen konfrontiert, wie beispielsweise mit auftretenden gesundheitlichen Beschwerden, Einschränkungen in der Mobilität, psychischem Stress durch Vereinsamung, Verlusterlebnissen usw. Kognitive Beeinträchtigungen und psychische Erkrankungen wie Depressionen gehören zu den häu­figsten Gesundheitsproblemen in der älteren Bevölkerung. Die Lebenserwartung der Bevölkerung der heutigen Zeit steigt zunehmend und stellt unsere Gesellschaft vor die Herausforderung, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, um die Gesundheit und funktionelle Kapazität älterer Personen, sowie ihre soziale Einbindung und Sicherheit zu maximieren. Im Zuge dieser Entwicklung steigt auch das Interesse an Forschung zum gesunden Altern beziehungsweise zu Veränderungen, die damit ein­hergehen, wie z.B. dementiellen Prozessen. In dieser Forschungsthematik wird vor allem der Frage nachgegangen, inwieweit altersbedingte strukturelle und funktionale Veränderungen im Gehirn mit einer Verschlechterung in kognitiven Bereichen, emotionalen Kompetenzen und psychopathologi­schen Symptomen in Zusammenhang stehen sowie deren Auswirkungen auf Alltagsfunktionen und Lebens­qualität. Ein wichtiges Forschungsgebiet in diesem Bereich ist, den Zusammenhang zwischen diesen altersbedingten Veränderungen im Gehirn und Beeinträchtigungen in kognitiven, emotionalen und motorischen Funktionen bezüglich der Beeinflussbarkeit durch gezieltes Training / Interventio­nen (z.B. sportliche Betätigung, Lichtinterventionen) zu untersuchen.

 

 

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