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Im Fokus – Universität Innsbruck
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Im Fokus

Warum heute (an der) Theologie studieren? Ein Gespräch mit Studierenden

Ob Katholische Fachtheologie, Katholische Religionspädagogik, Philosophie oder das Lehramtsstudium Katholische Religion – die Studienmöglichkeiten an der Katholisch-Theologischen Fakultät Innsbruck sind vielfältig. Zugleich steht aber auch außer Zweifel, dass es sich bei keinem der genannten Studien um eine Fachrichtung handelt, die – wie beispielsweise das Medizinstudium – Massen anzieht oder – wie die diversen Journalismus-Lehrgänge – im Zeittrend liegt. Warum also studieren junge Menschen heute (an der) Theologie? Diese Frage wollten wir an unsere Studierenden selbst weitergeben und sind nun gespannt auf ihre Antworten.


„Ich studiere Katholische Religionspädagogik, um meinen Traumberuf ausüben zu können. Dabei möchte ich in der Seelsorge und in der Schule mit Groß und Klein mich auf den Weg machen und Gott suchen bzw. entdecken. Egal welche Begegnungen ich habe, kommen in irgendeiner Weise das Mysterium Gott und der Glaube zum Vorschein. Die Welt mit dieser Brille zu entdecken, finde ich sehr spannend. Besonders wichtig ist mir, mein Wissen auf diesem Gebiet zu vertiefen und für mich manches Neuland zu betreten.“
Claudia M.


Archiv Studierende„Um es mit einem Satz zu sagen: ‚Dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält.‘ Während andere Studiengänge auf einen bestimmten Lebensbereich fokussiert sind, steht im Theologiestudium der Mensch in all seinen Beziehungen zur Welt und natürlich zu dem, was darüber hinaus existiert, im Mittelpunkt. Nicht nur die christliche Religion, sondern das ganze Leben, das Geschehen in der Welt, Politik, Gesellschaft, Geschichte und aktuelle Ereignisse werden aus dieser spezifischen Perspektive in den Blick genommen. Dabei merkt man schnell, dass all das einen selbst irgendwie angeht und betrifft. Als mir das im ersten Semester bewusst wurde, hat es mich nicht mehr losgelassen. Manchmal ist es, als würde man – wenn auch ohne konkretes Ziel – die Welt studieren. Um am Ende vielleicht dem, was die Welt zusammenhält, ein Stück näher zu kommen.“
Paulina Sophie P.


„Warum ich Theologie studiere? Beim Abschluss meiner Schullaufbahn in der HTL Maschinenbau war mir klar, dass ich in meinem späteren Berufsfeld mit Menschen zusammenarbeiten will. Theologie verbindet dabei für mich ein umfassendes positives Menschenbild mit meinem persönlichen Glauben. Ein weiteres Motiv war für mich, den eigenen Glauben wissenschaftlich zu reflektieren. In Verbindung mit meinem Studium sehe ich mich insofern auch in einer emanzipatorischen Funktion gegenüber meinem sozialen Umfeld.“
Michael S.


„Ich studiere Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät, weil ich vor Studienbeginn sehr viel Positives über das Philosophiestudium hier gehört und auch selbst mit Studierenden geredet habe. Jetzt schätze ich besonders die Exklusivität der kleinen Gruppengrößen und den dadurch sehr guten Kontakt zu den Lehrenden.“
Johanna S.


„Warum in die Ferne schweifen? Schau, das Gute liegt so nah! – Nach diesem Motto drängte es mich zunächst, mich mit dem auseinandersetzen zu dürfen, was mich seit meiner Taufe spirituell begleitet, stützt, aufrichtet – mit der römisch-katholischen Religion. Das Curriculum der religionspädagogischen Studienrichtung hat mich dann weiter über die eigene Religion hinausgebracht und mir ein weites Spektrum eröffnet bis hin zum Judentum, Hinduismus, Islam und auch Atheismus. Dieses vielschichtige Angebot theologischer und pädagogischer Art erstreckt sich genau genommen sogar noch weiter und umfasste Geschichte genauso wie Geografie, biologie, Poesie, Philosophie usw. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Nicht, um mir ein weiteres berufliches Standbein zu schaffen, oder vielleicht gar als Lückenbüßer gegen eine mögliche Langeweile in der Pension, sondern aus ureigenstem Interesse, um den verschütteten Schätzen der Glaubens- und Weltanschauungsfragen wieder nachgehen zu können.“
Herlindis S.


„Für ein Studium an der Theologischen Fakultät habe ich mich in erster Linie wegen meines Interesses an der Philosophie entschieden und wegen der Möglichkeit, das Studium berufsbegleitend zu organisieren. Darüber hinaus aber habe ich mich für die Theologische Fakultät entschieden, weil ich Theologie und Philosophie für unvereinbar hielt und sehr am Diskurs zwischen diesen beiden Fächern interessiert war. Die unterschiedlichen Standpunkte, der offene und kritische Umgang damit sowie die angenehme und ruhige Atmosphäre der Fakultät habe ich ebenso als wirkliche Bereicherung erlebt wie das – im Vergleich zu anderen Fakultäten – stärkere Naheverhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden.“
Dagmar R.


„Ich arbeite seit sechs Jahren als Religionslehrerin im Mittelschulbereich und wollte mein Fachwissen vertiefen. An der Theologischen Fakultät erhältst du Antworten, bevor du überhaupt eine Frage gestellt hast – einfach fantastisch! Außerdem gibt es viele Gleichgesinnte, die mit dir deine Erfolgserlebnisse und Niederlagen teilen. Schließlich profitiere nicht nur ich, sondern meine gesamte Umgebung von meiner Weiterbildung an der Theologie. Man lernt, genauer zu differenzieren, und erarbeitet sich teilweise auch einen wertfreieren Raum, um an soziale Themen heranzugehen. Vorurteile können abgebaut werden und das soziale Bewusstsein für die Gesellschaft wächst.“
Doris W.


„Ich studiere Katholische Fachtheologie, weil Religion, schon seit ich denken kann, ein Teil meines Lebens und meiner Persönlichkeit ist. Ohne die christliche Erziehung in meiner Familie und in meinem sozialen Umfeld wäre ich nie die Frau geworden, die ich heute bin. Katholische Theologie zu studieren bereichert in so vieler Hinsicht und vor allem macht das Studium mein Leben so viel spannender. Theologiestudierende sind Menschen mit einer fesselnden Ausstrahlung, und das denke nicht nur ich.“
Marion P.


„Dass ich ein Studium an der Theologischen Fakultät begonnen habe, hat mehrere Gründe. Einmal hatte ich mich umgehört und dabei erfahren, dass die Christliche Philosophie in Innsbruck einen sehr guten Ruf hat. Die auf der Webseite formulierten Antworten auf die Frage ‚Warum Philosophie studieren?‘ haben mich gleich angesprochen. Außerdem imponiert mir die lange Geschichte und Tradition der Fakultät, wobei ich dazu sagen möchte, dass ich mich nicht aus religiösen Gründen für die Christliche Philosophie entschieden habe. Nebenbei gefallen mir auch das alte Gemäuer und die Bibliothek. Der Hauptgrund war aber, dass ich mir das Lehrveranstaltungsverzeichnis angesehen und festgestellt habe, dass ich Beruf und Studium hier besser vereinbaren kann als auf der Geiwi. Es gibt viele Lehrveranstaltungen nach 16 Uhr oder auch Block-Termine. Die Kontaktaufnahme erfolgte dann über Professor Löffler, dem ich ein Mail schrieb, um mich zu informieren. Er hat sofort geantwortet und war sehr freundlich und motivierend.“
Marion S.

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