This is a cache of https://www.uibk.ac.at/de/wuv/archiv/30-umbrueche/. It is a snapshot of the page at 2024-11-25T19:36:03.128+0100.
30 Umbrüche – Universität Innsbruck

30 Umbrüche in 30 Jahren

Wissenschaft und Verantwortlichkeit (WuV) startete 1986, in einem anderen Jahrhundert, und hat seither die Umbrüche und Kontinuitäten in der Welt kritisch begleitet. Wir begehen dieses Jubiläum mit der Erinnerung an 30 Ereignisse aus 30 Jahren, die wir für bezeichnend halten, und 30 passenden Verweisen auf unser Podcast-Archiv. Es versteht sich von selbst, dass diese Aufzählung nur selektiv sein kann.

Alle Beiträge stammen aus der Feder von Andreas Exenberger.

In der Nacht vom 18. auf den 19. April 2015 kam es im Mittelmeer zur bisher größten Einzelkatastrophe in einer langen Liste von Flüchtlingsbootsunglücken auf der Route von Nordafrika nach Europa.

Dabei kamen vermutlich rund 800 Menschen ums Leben, während nur 28 gerettet werden konnten. Stehen wir vor Jahren, in denen sich solche Tragödien an den Grenzen einer europäischen "Festung" häufen werden?

Link zum einschlägigen Wikipedia Artikel, der viele Verweise auf damals aktuelle Zeitungsartikel enthält.

Flüchtlingsboot

Bildquelle: Wikimedia Commons; Titel: Eine erfolgreiche Rettungsaktion im Rahmen der Operation Triton vom Juni 2015

Drei Podcasts, die in Erinnerung rufen, dass die Diskussion eigentlich längst weiter sein müsste:
am 7.6.1994 bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema Einwanderungsland Österreich: Festung oder Durchhaus – Nationale und internationale Perspektiven den Abschluss einer zweitägigen Tagung zum selben Thema; bei dieser erschreckend aktuellen Diskussion war u.a. Heinz Faßmann dabei, der mittlerweile Vorsitzender des Expertenrats für Integration in Österreich ist

das gesamte Wintersemester 2000/01 stand unter dem Motto Migration und Integration; dabei vielleicht besonders interessant sind ein Vortrag am 29.11.2000 zum Thema Illegal oder Illegalisiert? – Asyl- und Flüchtlingspolitik im 21. Jahrhundert ...

… und ein Vortrag am 13.12.2000 zum Thema Dekonstruktion von Fremdheit – Was wäre Österreich ohne Migration?

Am 10. Mai 2014 fand in Kopenhagen die Finalrunde des Eurovision Song Contests statt und der Sieg ging an … Conchita Wurst!

Dieses aus österreichischer Sicht nahezu unglaubliche Ereignis sorgte international für heftige positive und negative Reaktionen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass eine Dragqueen den Bewerb gewann, aber die damit verbundene Botschaft der Toleranz wurde selten mit solcher Deutlichkeit transportiert.

Link zum Wikipedia Artikel über das Ereignis.

Conchita Wurst

Titel: Conchita Wurst bei der Pressekonferenz nach ihrem Sieg
Bildquelle: Wikimedia Commons

Wir nehmen dieses denkwürdige Ereignis zum Anlass, um eine WuV-Podiumsdiskussion zum Thema Homosexualität zu erinnern. Am 26. Mai 1999 diskutierten in großer Runde u.a. Vertreterinnen und Vertreter aller Parteien die Frage Homosexualität in Österreich: Diskriminierung oder Gleichstellung? Anhand dieses Podcasts kann man sich ein akustisches Bild machen, was sich in den letzten zwei Jahrzehnten bei diesem heute unverändert wichtigen Thema entwickelt hat.

Am 11. März 2011 ereignete sich im Pazifischen Ozean ein Seebeben, dessen Flutwelle über die japanische Provinz Tōhoku hereinbrach und fast 16.000 Todesopfer forderte. Die Welle erfasst auch das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, wo es in 4 der 6 Reaktorblöcke zu schweren Störfällen kam, in drei Fällen zur Kernschmelze. 25 Jahre nach dem Atomunfall von Tschernobyl im April 1986, dessen Folgen unverändert nicht bewältigt sind, ist das scheinbar Unvorstellbare erneut geschehen.

Bild: Ein Wachmann im Schutzanzug mit Atemschutz am Eingang zum Kraftwerk, aufgenommen am 13. April 2011.

Bild: Ein Wachmann im Schutzanzug mit Atemschutz am Eingang zum Kraftwerk, aufgenommen am 13. April 2011.

1987 und 2011 gab es bei WuV einschlägige Veranstaltungen zu diesem Problemkomplex, in beiden Fällen aber leider kein Podcast zum Nachhören. Also verweisen wir auf das Studienjahr 1994/95, das unter dem Schwerpunkt „Die Wissenschaft, eine Gefahr für die Welt“ stand. Dabei kam es am 25.01.1995 zu einer vorrübergehend abschließenden (das Programm ging im Sommersemester weiter) Podiumsdiskussion über dieses Generalthema.

Auch wenn das aktuelle Wetter nicht ganz mitspielt, erinnert Wissenschaft und Verantwortlichkeit im Sommer an ein Sommerthema.

Am 8. August 2013 kommt es in Österreich zum noch heute geltenden Temperaturrekord: im burgenländischen Bad Deutsch-Altenburg werden 40,5 Grad Celsius gemessen!

Artikel zum Sommer 2013 bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geophysik.

Sonne

Symbolfoto; Bildquelle: Wikimedia Commons

Natürlich nehmen wir dieses Ereignis zum Anlass, um an einen von vielen Beiträgen zum Thema Klimawandel aus unserem Archiv zu erinnern. Am 24.10.2007 bildete der Vortrag von Reinhard Böhm zum Thema Der Klimawandel im Alpenraum den Auftakt zu einem fünfteiligen Semesterschwerpunkt zum Thema und lieferte einen Streifzug durch harte und weiche Fakten.

Am 17. Dezember 2010 überschüttete sich der tunesische Straßenhändler Mohamed Bouazizi aus Protest gegen die fortgesetzte Drangsalierung durch die Behörden mit Benzin und setzte sich in Brand. Er erlag zwei Wochen später seinen schweren Verletzungen. Diese Tat wurde zum Auslöser der politischen Proteste in Tunesien, die zum Rücktritt des Langzeitpräsidenten Ben Ali am 14. Jänner 2011 führten, und markiert damit den Beginn der internationalen Massenbewegung, die inzwischen als „Arabischer Frühling“ bekannt geworden ist.

Link zum einschlägigen englischen Wikipedia Artikel über Bouazizi (der deutschsprachige ist dringend verbesserungswürdig!).

Caravane de la Liberation

Bild: Die „Karawane der Befreiung“ 2011 in Tunesien.

Unser Podcast  verweist auf eine verwandte Form des Protests. Bei einer Buchpräsentation am 11.03.2013 diskutierte Peter Mörtenböck über: Occupy: Platzbesetzungen und die neuen Dimensionen von Protest

Am 20. Jänner 2009 wurde mit Barack Obama erstmals ein Afro-Amerikaner als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika angelobt. Der Amtseid wurde damals zur Sicherheit einen Tag später wiederholt, weil es beim genauen Wortlaut zu Fehlern gekommen ist. Die folgenden zwei Amtszeiten waren von großen Erwartungen, einigen Erfolgen, aber auch von Rückschlägen geprägt, was allerdings nichts an der historischen Tragweite des Ereignisses ändert.

Link zum sehr ausführlichen Wikipedia Artikel über Barack Obama.

Obama und Biden warten auf Updates zu Bin Laden

Bild: Kaum etwas bringt das Dilemma der Präsidentschaft Obama wohl besser auf den Punkt als der Umstand, dass er 2009 den Friedensnobelpreis erhielt, zugleich aber die Tötung von Osama Bin Laden zu den Schlüsselereignissen seiner Amtszeit zählt. Hier sind er und seine engsten Mitarbeiter am 1. Mai 2011 zu sehen, als sie die Operation Neptune’s Spear am Bildschirm mitverfolgten.

Aus unserem Archiv empfehlen wir eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik „Wandel“, die kurz nach der Wahl datiert: Am 7.11.2008 diskutierten der Politikwissenschaftler Heinz Gärtner und der Journalist Floo Weißmann über den Ausgang der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl unter dem Titel More of the same?

Am frühen Morgen des 15. September 2008, meldete das Bankhaus Lehman Brothers Konkurs an.

Über das Wochenende hatte sich die Liquidität des Unternehmens dramatisch verschlechtert, das einstmals zu den finanzstärksten Bankhäusern der Welt gezählt hat. Der Konkurs leitete eine katastrophische Abwärtsspirale im globalen Banksystem ein, deren teils dramatische Folgen schließlich den Namen „Große Rezession“ erhielten.

Link zum einschlägigen englischen Wikipedia Artikel, der die gesamte Geschichte des Unternehmens erzählt, das 1850 als Baumwollhandelsfirma von bayrischen Auswanderern in den USA gegründet wurde.

Lehman Brothers Times Square

Bild: Da war die Welt noch in Ordnung: Die Lehman Brothers Firmenzentrale im August 2007. 
Quelle: Wikimedia Commons, Urheber: David Shankbone

Wir empfehlen auch diesmal zwei Podcasts aus unserem Archiv:
Am 12.12.2011 hielt Stephan Schulmeister einen Vortrag zum Thema „Die Entwicklung der großen Krise: Diagnose, Prognose, Therapien“ mit einem kritischen Kommentar von Barbara Kolm.
Im Vergleich besonders interessant könnte in diesem Fall der Vortrag vom 25.3.2009 sein, als ebenfalls Stephan Schulmeister unter dem Schwerpunktthema „Das Ende des Kapitalismus?“ die damalige Stimmung am Höhepunkt der Krise einfing und über „Die systemischen Ursachen der neuen Weltwirtschaftskrise“

Am 29. Juni 2007 wurden die ersten iPhones um 499 bzw. 599 US$ in den Apple-Stores in den USA zum Verkauf angeboten.

Mit seiner Touchscreen-Technologie revolutionierte das iPhone den Smartphone-Markt und damit die Mobiltelefonie. Innerhalb von zwei Tagen wurden 270.000 Exemplare verkauft, aber es waren doch noch andere Zeiten: In Europa konnte man das Gerät erst ab November (!) kaufen.

Link zur offiziellen Präsentation des ersten iPhone mit Steve Jobs am 9. Jänner 2007 in San Francisco auf Youtube.

iphone

Bildquelle: Wikimedia Commons; Titel: Das erste iPhone beim Aufladen und Neustart.

Unser Podcast zu diesem Thema kommt aus Zeiten, als Mobiltelefone noch eine recht neue Technologie waren. Bereits am 21. April 1999 versammelten sich Expertinnen und Experten unter dem Titel Mobiltelefon – Die totale Kommunikation zu einer Podiumsdiskussion über „mögliche Ängste und Risiken“ in diesem Zusammenhang, nicht zuletzt der gesundheitlichen.

Am 6. Juli 2005 wurde in Österreich in einer dieser arbeitsintensiven Nationalratssitzungen vor der Sommerpause das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz verabschiedet.

Nach der Verfassungsänderung von 1997, als der Satz: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“, in Artikel 7 aufgenommen wurde, war dies ein längst fälliger Meilenstein der österreichischen Gleichstellungspolitik. 2008 hat Österreich dann auch das UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert.

Link zum Rechtsinformationssystem des Bundes mit der aktuellen Fassung des Bundes-Behindertengleichstellungsgesetzes. In der Wikipedia gibt es noch keinen Artikel dazu, vielleicht wollen Sie ja einen schreiben?

Rollstuhl Symbolbild

Bildquelle: Wikimedia Commons; Titel: Barrierefreiheit ist ein wichtiges Element der Gleichstellung

Mit dem Thema „Behinderung“ hat sich WuV schon seit Langem auseinandergesetzt. Wir bieten als Podcast aber einen jüngeren Beitrag an, nämlich ein „Kamingespräch“ vom 24. März 2014 mit dem Titel Die Ferse des Achilles: Zur Rolle behinderter Menschen für die Gesellschaft mit Volker Schönwiese und Erwin Riess.

Am 2. April 2005 stirbt Papst johannes Paul II. in seinem 27. Amtsjahr ...

Er war als erster polnischer Papst zugleich der erste nicht-italienische Papst nach fast 500 Jahren und führte mit durchaus umstrittenen Positionen die Kirche ins dritte Jahrtausend. Er war aber als Katholik aus einem kommunistischen Land auch eines der prägenden Gesichter des welthistorischen Umbruchs von 1989-92.

Link zum Wikipedia Artikel

Papst Johannes Paul 2

Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ee/johannes-Paul_II_(1987).jpg/180px-johannes-Paul_II_(1987).jpg


Zwei Podcasts aus der Ära:
am 5.10.1988 hatten wir den prominenten Kirchenkritiker und Tübinger Theologieprofessor Hans Küng zum Thema Religion im Epochenumbruch - eine theologische Zeitanalyse zu Gast, dem johannes Paul II. 1979 die Lehrbefugnis entzogen hat.

am 6.12.1994 war Erwin Kräutler zum Thema Zur Problematik der Inkulturation des Evangeliums in Innsbruck, 1981-2015 Bischof von Xingu (Brasilien), Ehrendoktor der Sowi-Fakultät der Universität Innsbruck seit 1992 und Träger des Alternativen Nobelpreises 2010

Am 4. Februar 2004 geht Facebook online. Die größte Nachrichtentauschbörse unserer Zeit ist damit gerade einmal in der Pubertät angekommen. Bevölkert von Milliarden wichtigeren und unwichtigeren Meldungen von Katzenvideos bis Hasspostings und natürlich auch „Erinnerungen“ wie dieser, entwickelt sie ein zunehmend kontrovers diskutiertes Eigenleben. Im Juli 2004 wurde auch das Trägerunternehmen Facebook Inc. gegründet, das übrigens am 1. Februar 2012 den Antrag auf Börsenzulassung gestellt hat.

Auch zu Facebook gibt es eine sehr ausführliche Wikipedia Seite mit vielen Querverweisen.

Facebook Like

Bild: Gefällt mir das?

Zu diesem Thema schlagen wir diesmal sehr aktuell das Nachhören einer Buchpräsentation der Falter-Journalistin Ingrid Brodnig vom 24.10.2014 vor: Der unsichtbare Mensch: Wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert. Ein zweifellos ungebrochen aktuelles Thema.

Am 10. Dezember 2003 wurde der Friedensnobelpreis an Shirin Ebadi verliehen. Die iranische Juristin und Menschenrechtsaktivistin war damit die erste muslimische Frau, der dieser Preis verliehen wurde. Sie erhielt die Auszeichnung vor allem wegen ihres Einsatzes für die Rechte von Frauen und Kindern. Ebadi war in den 1970er-Jahren auch die erste Frau, die im Iran ein Richteramt bekleidete, muss jedoch seit 2009 im Exil in Großbritannien leben.

Link zum einschlägigen Wikipedia Artikel über Shirin Ebadi.

Human Rights Logo

Bild: Das universelle Logo für Menschenrechte (das Logo wurde 2011 in einer Internet-Abstimmung aus einem Zehnervorschlag einer Jury gewählt, zu der auch Shirin Ebadi gehörte)

Natürlich könnte man anlässlich dieses Datums an viele andere Preisträgerinnen erinnern, wie z.B. Aung San Su Kyi 1991 oder Ärzte ohne Grenzen 1999. Der Preis für Shirin Ebadi erscheint uns aber doch als besonders symbolträchtig und zeigt den langen Atem, den der Einsatz für den Frieden und die Menschenrechte braucht. Daher ist unsere Empfehlung zum Nachhören auch bereits 25 Jahre alt und kann daher auch den Vergleich mit aktuellen Diskussionen ermöglichen. Am 25.10.1991 hatten wir die US-türkische Autorin Naila Minai zu Gast zum Thema:Schwestern unterm Halbmond – Muslimische Frauen zwischen Tradition und Emanzipation.

Am 30. Oktober 2002 trat mit Hilde Zach (1942-2011) erstmals eine Frau als Bürgermeisterin an die Spitze einer österreichischen Landeshauptstadt.

Die streitbare Hilde hat ihr Amt 2010 an Christine Oppitz-Plörer übergeben, womit Innsbruck sich nun bereits im fünfzehnten Jahr unter ununterbrochener weiblicher Führung befindet. In Tirol gab es erst 1994 erstmals eine Bürgermeisterin (Helga Machne in Lienz), mittlerweile sind es immerhin bereits 16 in den 279 Tiroler Gemeinden.

Im Gegensatz zur Tiroler Tageszeitung reicht das online-Archiv des Standard gerade lange genug zurück, um den einschlägigen Artikel dort zu finden (auch im Archiv der Presse findet sich eine allerdings deutlich kürzere Meldung).

Hilde Zach

Bild: Im Rahmen einer Studierenden-Protest-Aktion diskutieren die damalige ÖH-Vorsitzende Maria Furtner und Gebi Mair mit Bürgermeisterin Hilde Zach (2007).

Wer wäre berufener, zu diesem Thema nachgehört zu werden, als eine ehemalige Frauenministerin:

Am 26.01.1994 hielt Johanna Dohnal (1939-2010), Vorkämpferin der Frauenpolitik in Österreich und 2006/07 Gastprofessorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck, einen Vortrag zum Thema:Zur Politik der Geschlechterverhältnisse

Am 1. Oktober 2002 trat das neue Universitätsgesetz (UG 2002) in Österreich in Kraft.

Damit wurden die österreichischen Universitäten in die "Vollrechtsfähigkeit" entlassen und der sogenannte "Bologna-Prozess" in Gang gesetzt. Das war ein folgenreicher Schritt, aber dieses Datum steht auch symbolisch für rund zwei Jahrzehnte der Dauerrefom im Universitätswesen und ihre je nach politischem Standpunkt sehr kontrovers diskutierten Auswirkungen im Inneren und nach außen.

Hauptgebäude Uni Innsbruck

Bild: Hauptgebäude der vielreformierten Universität Innsbruck. Quelle: Wikimedia Commons

Bei einem solchen Thema sollte man wohl auf das UG in der geltenden Fassung im Rechtsinformationssystem des Bundes hinweisen. Wer es gerne etwas griffiger hat, ist aber mit einem Standard-Artikel von Rosa Winkler-Hermaden aus dem Jahr 2012 vielleicht besser bedient. Es ist aber gerade bei diesem Thema durchaus lohnenswert, die Medienarchive nach Meldungen zum Thema aus dem Jahr 2002 zu durchsuchen, um in die Kontroversen der Zeit einzutauchen.

Zu diesem Thema, das sicherlich zu für WuV einschlägigsten gehört, bieten wir Ihnen zwei Podiumsdiskussionen aus dem Podcast-Archiv. Zwar werden diese u.a. durch 16 Jahre getrennt und stehen daher auch für ein gewisses Zeitkolorit, was sich jedoch nicht geändert hat, ist, dass jeweils ausschließlich Männer über die Zukunft der universitären Wissenschaft und Bildung diskutierten:

Am 20.1.1992 diskutierten eher zu Beginn der beiden Reformjahrzehnte der damalige Rektor der Universität Innsbruck, Hans Moser, mit den Wissenschaftssprechern Dieter Lukesch (ÖVP), Erwin Niederwieser (SPÖ) und Severin Renoldner (Grüne) die damals aktuelle Universitätsreform(UniStG 1993).

Am 23.4.2008 diskutierte eher gegen Ende dieser Epoche der damalige Universitätsrektor (und spätere Wissenschaftsminister) Karlheinz Töchterle, der MCI-Geschäftsführer Andreas Altmann und der UMIT-Rektor (und spätere Wissenschaftslandesrat) Bernhard Tilg mit den Wissenschaftssprechern Erwin Koler (ÖVP), erneut Erwin Niederwieser (SPÖ) und Kurt Grünewald (Grüne) über die Frage "Wie viel Markt verträgt die Bildung?".

Wer hat nicht dieses oder ein ähnliches Bild abgespeichert? Zum ersten Umbruch im Herbst erübrigen sich daher viele Worte ...

Am Morgen des 11. September 2001 ereignete sich in New York der bisher folgenschwerste Terroranschlag der Geschichte, als innerhalb einer Stunde zwei vollbesetzte Verkehrsflugzeuge in die beiden Türme des World Trade Centers gelenkt wurden. Fast 3.000 Menschen verloren dabei ihr Leben, die Welt war danach nicht mehr dieselbe.

Link zum einschlägigen englischen Wikipedia-Artikel, der sehr ausführlich und ausgewogen die offizielle Version der Geschichte erzählt. Wer sich für die Verschwörungstheorien zum Thema interessiert, wird ebenfalls in der Wikipedia fündig.

World Trade Center

Bildquelle: Public Domain; Titel: Der 11. September vor 15 Jahren.

Wir empfehlen diesmal zwei Podcasts aus unserem Archiv:
Das gesamte Sommersemester 2002 wurde unter denSchwerpunkt „Die Welt nach 9/11“ gestellt. Aus den insgesamt acht Programmpunkten (mit sechs Podcasts) haben wir den Vortrag The "Clash of Civilizations" Revisited - Reflections on the Post-September 11 World von Stephanie Lawson (East Anglia) vom 22.5.2002 ausgewählt.
Außerdem weisen wir auf einen Vortrag vom 7.10.2003 hin, als Michel Chossudovsky (Ottawa) unter dem Schwerpunktthema „Artificial Intelligence“ über Global War? Truth and Lies behind the War on Terrorism referierte.

Am 15. Jänner 2001 ging die Enzyklopädie Wikipedia online. Sie revolutionierte zweifellos die Verfügbarkeit von Informationen zumindest für jene Menschen, die einen Internet-Zugang haben. Mittlerweile hat die „Crowd“ der Autorinnen und Autoren fast 40 Millionen Artikel in mehr als 300 Sprachen verfasst, ca. 2 Millionen davon in deutscher Sprache.

Der natürlich sehr selbstreferenzielle Wikipedia Beitrag zur Wikipedia findet sich hier.

Wikipedia Logo

Bild: Das Logo der deutschsprachigen Wikipedia

Zu diesem Thema schlagen wir das Nachhören einer Diskussionsrunde aus der Zeit vor der Wikipedia vor, als am 10.11.1999 unter dem Schwerpunkt „Neue Medien“ zum Thema Neue Medien und Bildung diskutiert wurde.

Am 24. November 2000 verabschiedete die Max-Planck-Gesellschaft„Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“. Diese oder ähnliche Prinzipien sind integraler Bestandteil der Ordnungen vieler Wissensproduktionsstätten und sie schärfen ganz im Sinne von WuV das das Bewusstsein über Wissenschaft und Verantwortlichkeit. Insofern ist dieser Umbruch vielleicht kein ganz so dramatischer wie manch andere der hier präsentierten, dafür aber eine Entwicklung, die so eng wie kein anderer mit unserem Engagement zu tun hat.

Die Regeln in ihrer aktualisierten Form von 2009 finden sich hier

Max Planck Gesellschaft

Bild: Der Eingang zum Hauptsitz der Max-Planck-Gesellschaft in München.
Autor: Maximilian Dörrbecker

Zu diesem Thema schlagen wir das Nachhören eines Vortrags vom 21.03.2001 vor, als Wolfgang Schirmacher unter dem Schwerpunktthema „Sprengsatz Wissenschaft: Trägt das wissenschaftliche Denken zur Lösung gesellschaftlicher Probleme bei?“ seine Gedanken Über die Unfähigkeit, den Eigenmangel zu erkennen mit uns teilte.

Der 7. März 2000 war der Tag einer medizinischen Sonderleistung in Innsbruck. Aus der Transplantationstradition der Innsbrucker Klinik heraus gelang es einem Team um Hildegunde Piza-Katzer und Raimund Margreiter nach mehrtägiger Arbeit, dem Klagenfurter Polizisten Theo Kelz erfolgreich zwei Hände zu transplantieren. Kelz war ein Opfer des Briefbombenattentäters Franz Fuchs und hatte seine Hände 1994 beim Versuch verloren, eine vor einer deutsch-slowenischen Volksschule deponierte Rohrbombe zu entschärfen.

Weitere Informationen liefert z.B. ein Kurier Interview mit Kelz aus dem Jahr 2014 oder ein Bericht von Bild der Wissenschaft 2006. Theo Kelz hat auch eine eigene Homepage

Beidseitige Computertomografie nach einer Handtransplantation

Bild: Beidseitige Computertomografie nach einer Handtransplantation
Quelle: George E, Mitsouras D, et al.: Upper Extremity Composite Tissue Allotransplantation Imaging.

Zu diesem Thema schlagen wir das Nachhören eines Vortrags vom 20.05.2009 vor, als mit Raimund Margreiter einer der ausführenden Chirurgen bei WuV zu Gast war. Zum Thema „Wie viel darf der Mensch kosten?“ diskutierte Margreiter die Frage: Können wir uns Spitzenmedizin wie die Transplantationschirurgie noch leisten?

Am 23. Februar 1999 ereignete sich nach tagelangen schwereren Schneefällen Ende Jänner und Anfang Februar in Galtür im hinteren Paznauntal das bislang schwerste Lawinenunglück in der Tiroler Geschichte. Zusammen mit einer weiteren Lawine, die tags darauf den Weiler Valzur verschüttete, fanden 38 Menschen den Tod. Die Rettungsmaßnahmen wurden durch die wetterbedingte Straßensperre und Schneestürme stark erschwert, sodass es letztlich fünf Tage dauerte, bis der Rettungseinsatz abgeschlossen werden konnte.

Weitere Informationen liefert der einschlägige Wikipedia Artikel. Außerdem gibt es eine TV-Dokumentation anlässlich des 10. Jahrestages der Katastrophe..

Nach der Katastrophe wurden ein großer Lawinenschutzdamm und das Alpinarium errichtet, wo auch an die Lawine erinnert wird

Bild: Nach der Katastrophe wurden ein großer Lawinenschutzdamm und das Alpinarium errichtet, wo auch an die Lawine erinnert wird
Quelle: Wikimedia commons, User Whgler

Auch wenn die Lawinenkatastrophe von Galtür einer extrem ungünstigen Wetterkonstellation und keinem Klimaphänomen zuzuordnen ist, möchten wir diese Gelegenheit nutzen, auf einige unserer vielen Veranstaltungen zu Klimawandel hinweisen (die schon 1990 begannen). Leider nicht nachhörbar ist eine Veranstaltung vom 20.04.2005 unter dem Titel „Klimawandel – Naturgefahren: Folgen für Mensch und Umwelt“. Also weisen wir auf eine Podiumsdiskussion vom 16.01.2007 hin, als Expertinnen und Experten zum Thema Klimawandel vor der Haustür diskutierten.

Am 27. September 1998 geht Google online (so die offizielle Version des Unternehmens).

Dieses Ereignis hat unser Suchverhalten derart verändert, dass es mittlerweile selbst das Zeitwort "googeln" als Synonym für "etwas im Internet suchen" gibt – allerdings nicht offiziell, weil das zu Rechtsstreitigkeiten mit dem mittlerweile zum Milliardenkonzern angewachsenen Startup geführt hätte. Gegründet wurde das Unternehmen übrigens am 7. September desselben Jahres, um einen auf "Google Inc." ausgestellten Scheck einlösen zu können.

Wohl kaum jemand, der im Internet surft, muss auf die spartanische Website google.com hingewiesen werden. Aber vielleicht ist nicht allen bekannt, dass man dort auch auf Klingonisch suchen kann. Man kann sich aber auch gleich auf der Wikipedia-Seite über das Unternehmen informieren, die natürlich auch Näheres zur Suchmaschine enthält.

Googleplex

Bild: So stellt sich Google gerne dar, als Arbeitgeber mit hohem Freizeitfaktor. Quelle: Wikimedia Commons

Zum Thema gibt es einen ganz einschlägigen Podcast:
Am 2.12.2010 diskutierte der Medienethiker Felix Stadler aus Zürich mit uns über die "Politik der Sichtbarkeit" und dabei über die Frage: Google-Ethik: Wer sucht, der wird gefunden?

Am 4. August 1997 starb Jeanne Louise Calment. Was sicher auch eine traurige Nachricht war, ist zugleich ein denkwürdiger Rekord.

Die Französin Calment ist mit 122 Jahren und 164 Tagen bis heute der Mensch mit dem höchsten erwiesenen Lebensalter

Link zum Wikipedia Artikel über Calment.

Jeanne Monet Calment

Titel: Jeanne Louise Calment im Jahr 1896, damals 21 Jahre alt und frisch verheiratet.
Bildquelle: Wikimedia Commons

Eine „alternde Bevölkerung“ wurde in den letzten Jahren gerade in Europa zunehmend zum Thema, auch wenn damit selten die 100jährigen gemeint waren. Im WuV-Archiv findet sich freilich schon 1990 ein Beitrag, an den wir auf diesem Weg erinnern wollen. Damals hielt Rainer Münz vor dem Hintergrund eines sich erst abzeichnenden demographischen Wandels einen Vortrag zum Thema Alternde Bevölkerung – eine Herausforderung für Politik und Gesellschaft.

Zwischen 26. und 29. April 1994 fanden in Südafrika die ersten freien Parlamentswahlen statt.

Diese Wahlen markieren den Abschied von der Apartheid-Politik des institutionalisierten Rassismus, die das Land Jahrzehntlang geprägt hat. Am 9. Mai 1994 wählte das neue Parlament dann Nelson Mandela zum Präsidenten und krönte damit dessen langjährigen Kampf um Selbstbestimmung.

Link zum Wikipedia Artikel über Nelson Mandela, wobei der englische Artikel noch wesentlich mehr Information enthält.

Nelson Mandela

Titel: Nelson Mandela (1918-2013) im Jahr 2008
Bildquelle: Wikimedia Commons

Die WuV-Geschichte enthält interessanterweise nichts Einschlägiges zu diesem Thema. Wir nehmen es daher zum Anlass, um auf eine spezielle WuV-Aktivität aus den Jahren 2007 bis 2009 zu verweisen, das Obergurgl Governance Symposium

Vom 18. bis zum 20.10.2007 fand das erste dieser Symposien statt, zu dem sich insgesamt 13 Podcasts im Archiv finden, z.B. ein auch aus aktuellem Anlass interessanter Beitrag zu Medien, Politik und Demokratie mit Armin Wolf und Siegrid Baringhorst

Vom 03. bis 14. Juni 1992 fand in Rio de Janeiro der sogenannte „Erdgipfel“ statt, die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung.

Als Resultat kam es nicht nur zu Erklärungen wie der Agenda 21 oder Abkommen wie der Klimarahmenkonvention, sondern auch zu den Folgekonferenzen in New York (Rio 5+), johannesburg (Rio 10+) und nochmals Rio de Janeiro (Rio 20+) und den seither jährlichen UN-Klimakonferenzen, u.a. in Kyoto 1997 und Paris 2016.

Link zum Eintrag im Lexikon der Nachhaltigkeitüber die Konferenz.

UN Flagge

Titel: Die Rio-Konferenz steht unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen
Bildquelle: Wikimedia Commons

Wir nehmen diese entscheidende Weichenstellung der internationalen Umweltpolitik zum Anlass, um an einen zeitgenössischen Beitrag und einen jüngeren Datums zum Thema zu erinnern.
Am 06.05.1992 hatten wir die österreichische Delegierte Birgit Weinzinger kurz vor der Konferenz zum Thema Heiße Luft in Rio? zu Gast.
Am 02.12.2009 diskutierte Elmar Altvater mit uns über das Thema Vier Krisen von Finanzen, Wirtschaft, Energie und Klima.

Am 7. Februar 1992 wird in der gleichnamigen niederländischen Stadt von damals noch 12 EG-Mitgliedsstaaten der Maastricht-Vertrag unterzeichnet, mit dem die Europäische Union begründet und auch die Grundlage für die Einführung der gemeinsamen Währung gelegt wurde. Mittlerweile wurde der Vertrag durch die Verträge von Amsterdam, Nizza und Lissabon modifiziert und die EU ist auf derzeit 28 Mitgliedsstaaten angewachsen.

Neben der mittelmäßig übersichtlichen offiziellen Homepage der EU (die in 24 Sprachen angeboten wird) empfiehlt sich auch hier ein Blick auf die Wikipedia Seite zum Maastricht-Vertrag.

Das Denkmal zur Vertragsunterzeichnung

Bild: Das Denkmal zur Vertragsunterzeichnung

Zu diesem Thema nutzen wir die Chance, auf den Europa-Schwerpunkt im WuV-Jahresprogramm 2017/18 hinzuweisen. Außerdem möchten wir ein inhaltliches Gegengewicht aus dem Archiv präsentieren und erinnern an den Vortrag von Leopold Kohr vom 16.12.1992: Small is beautiful - Die Größe liegt in der Kleinheit: Europa der Regionen.

Am 17. September 1991 erfolgte die Erstveröffentlichung des Linux-Kernels, des zentralen Elements des freien Betriebssystems Linux.

Die weitere Verbreitung wurde ab 1992 durch die Lizenzierung des von Linus Torvalds entwickelten Kernels unter der freien GPL-Lizenz als Allgemeineigentum ermöglicht. Die Idee dahinter gibt allen Nutzenden Zugriff auf den Quellcode des Betriebssystems, womit alle das System auch unabhängig weiterentwickeln können.

Link zum einschlägigen Wikipedia Artikel, der ausführlich die Hintergründe wie auch die technischen Komponenten der Entwicklung beleuchtet.

Tux Pinguin

Bild: Tux, der Linux-Pinguin.
Quelle: Wikimedia Commons

Wir empfehlen den einschlägigsten Podcast aus unserem Archiv: Am 9. und 10.5.2003 veranstaltete WuV die „Infotage Freie Informationstechnologien“ (IFIT) mit. Am 9. trafen sich einige der damaligen IT-Sprecher der Parlamentsparteien zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Freie Software für Freie Bürger?"

Am 25. Juni 1991 erklärte die Republik Slowenien ihre Unabhängigkeit.

Damit begann der Zerfall Jugoslawiens, die blutigste Episode im Zusammenbruch der europäischen Nachkriegsordnung. Anders als in Kroatien und Bosnien waren im Falle Sloweniens die Auseinandersetzungen zum Glück nur von kurzer Dauer und bereits 2004 trat das Land schließlich sogar der Europäischen Union bei. Kroatien folgte 2008, die Aufarbeitung der Ereignisse wird aber noch lange andauern.

Link zu den Wikipedia-Artikeln zum Slowenischen Unabhängigkeitskrieg sowie zu den Jugoslawienkriegen.

Slowenien

Bildquelle: Wikimedia Commons; Titel: Slowenische Einheiten bekämpfen jugoslawische Panzer 1991 bei Rožna Dolina, einem Ortsteil von Nova Gorica an der Grenze zu Italien

Leider keinen Podcast gibt es vom WuV-Vortrag von Johan Galtung vom 09.12.1993 zum Thema Jugoslawien und die Verantwortung der Sozialwissenschaften. Also bieten wir Ihnen eine Erinnerung an den größeren Kontext in Form des Referats des ehemaligen Innsbrucker Politikwissenschaftsprofessors Zdenek Mlynar vom 12.05.1993 zum Thema Zur aktuellen Lage des ehemaligen Sowjetblocks.

Am 13. Februar 1991 zerstörten im Zuge des Ersten Irakkrieges zwei lasergesteuerte „Smart Bombs“ mit einem „chirurgischen“ Schlag den Amiriyah-Bunker in Bagdad. Die US-Streitkräfte rechtfertigten den Angriff mit der Nutzung des Bunkers für militärische Zwecke. Bei diesem Angriff starben allerdings rund 400 Zivilisten, die freilich möglicherweise als „menschliche Schutzschilde“ eingesetzt worden waren. Über den Vorfall tobt unverändert ein inzwischen wohl aussichtsloser Kampf um die Wahrheit. Aus all diesen Gründen markiert dieses Ereignis jedenfalls symbolisch den Beginn der modernen technologischen Kriegsführung mit der besonderen Rolle von „Information“.

Weitere Informationen liefert der einschlägige englischsprachige  Wikipedia Artikel.

Die Irakische Regierung errichtete im Bunker eine Gedenkstätte

Bild: Die Irakische Regierung errichtete im Bunker eine Gedenkstätte
Quelle: whitehouse.gov

Zu diesem Thema schlagen wir das Nachhören eines Vortrags am Vorabend des Zweiten Irakkrieges, als am 22.01.2003 Martin van Creveld unter dem Schwerpunktthema „Die Welt nach dem 11. September: Architektur – Bürgerrechte – Kriege“ seine Gedanken über die Zukunft des Krieges mit uns teilte.

Alle wissen, wo sie am 11. September 2001 gewesen sind. Aber wohl auch die meisten wissen, wie sie am 9. November 1989 vom wohl einschneidensten Ereignis in der europäischen Geschichte der letzten drei Jahrzehnte erfahren haben: der Öffnung der Berliner Mauer.

Zum Nacherleben: Die ARD-Tagesthemen vom 9.11.1989 auf Youtube.

Schabowski auf Pressekonferenz

Bild: Die legendäre Pressekonferenz des Ostberliner SED-Chefs Günter Schabowski am Abend dieses Tages, als gegen Ende die Grenzöffnung „ab sofort“ verkündet wurde.
Quelle: Bundesarchiv Deutschland

Bei diesem Thema bietet es sich an, einen Vorher/Nachher-Vergleich zu machen. Wir bieten daher zwei Podcast aus unserem Archiv an:
Die Welt „vorher“ schildert uns Anton Pelinka, der am 30.04.1986 einen Vortag zum Thema hielt: "Neutralität und Blockfreiheit als Mittel der Konfliktlösung".
Von der Welt „nachher“ hingegen berichtet der NZZ-Journalist Martin Meyer in einer Buchpräsentation vom 02.06.1993 zum Thema: "Ende der Geschichte?".

Am 1. Dezember 1988 wurde der erste Welt-AIDS-Tag begangen. Er erinnerte an die erstmalige Erkennung dieser Autoimmunerkrankung sieben Jahre zuvor. Seither sind mehr als 35 Millionen Menschen an AIDS gestorben, vor allem in Afrika. Trotz mittlerweile deutlich effizienteren Therapiemöglichkeiten ist die Krankheit unverändert lebensbedrohlich (weder Heilung noch Impfung sind möglich) und die Erkrankten sind von Stigmatisierung betroffen. Der Tag steht daher auch seit einigen Jahren unter dem Motto: „Positiv zusammen leben“.

Link zum einschlägigen Wikipedia Artikel über die Krankheit.

Red Ribbon

Bild: Die Rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-positiven und AIDS-kranken Menschen.

Ein Jahr vor dem ersten Welt-AIDS-Tag hat WuV am 02.12.1987 bereits zu einem Vortrag zur AIDS-Problematik unter dem Titel Zur Horrorvision des Spiegels von Manfred Dierich geladen.

Am 19. Oktober 1988 erscheint die erste Ausgabe der österreichischen Zeitung DerStandard, die sich selbst als „liberal und unabhängig“ beschreibt.

Die Zeitung hat derzeit eine Reichweite von ca. 400.000 bzw. 5 Prozent und das veröffentlichte Meinungsspektrum zweifellos erweitert. Sie zählt auch zu den Internet-Pionieren in Österreich: 1995 erschien die erste online-Ausgabe.

Auf den Webauftritt von DerStandard muss hier sicher nicht hingewiesen werden (es gibt natürlich auch neutralere Informationen als auf Wikipedia), also nutzen wir die Chance auf die Homepage des österreichischen Presserats hinzuweisen.

Der Standard

Bild: Eine Reise in vergangene Zeiten zum Screenshot der ersten online-Ausgabe vom 21. Jänner 1995. Quelle: Wikimedia Commons;

Zum Thema gibt es einen zeitgenössischen Podcast aus ähnlicher weltanschaulicher Richtung:
Am 13.10.1993 hatten wir Armin Thurnher zu Gast, schon damals Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter, für einen Vortrag zum Thema: Medienmacht in Österreich


Danke, dass Sie uns auf dieser kleinen Zeitreise begleitet haben. Bleiben Sie uns auch in den kommenden 30 Jahren gewogen und besuchen Sie uns auf unserer Homepage, im Postcast-Archiv oder am besten bei einer unserer Veranstaltungen!

Nach oben scrollen