Daniel Marcher, MA
Zur Person
seit 11/2019 | Kollegiat des Doktoratskollegs „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“ am Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“, Universität Innsbruck
seit 11/2019 | Doktoratsstudium Sprach- und Medienwissenschaft Dissertationsgebiet: Sprachwissenschaft, Universität Innsbruck; Betreuerin: Monika Dannerer
09/2015–08/2018 | Masterstudium Germanistik, Universität Innsbruck, Masterarbeit: „Ideologien in der österreichischen Sprach(en)polik im Migrations- und Fluchtkontext. Ideologiekritische Analyse narrativer Interviews zum Spracherleben migrierter Menschen beim Deutscherwerb in Österreich.“
seit 09/2014 | Tätigkeit als Trainer für Deutsch als Zweitsprache im Flucht- und Migrationskontext
Promotionsprojekt
Mehrsprachigkeit im dualen Ausbildungssystem. Spracherleben migrierter Akteur*innen mit Deutsch als Zweitsprache in der österreichischen Lehrlingsausbildung
Der Erwerb der deutschen Sprache und die erfolgreiche Platzierung am Bildungs- bzw. Arbeitsmarkt werden im österreichischen Diskurs um Einwanderung bzw. Inklusion migrierter Personen als zwei zentrale Parameter inszeniert, die zudem eng miteinander in Korrelation stehen. Dabei herrscht in der Fachliteratur noch eine relative Unklarheit darüber, wie das Wirkungsverhältnis von Arbeit, Ausbildung und Sprachen bzw. Sprachigkeit (Dorostkar 2014) im Migrationskontext konkret aussieht und funktioniert. Ziel dieses Dissertationsprojekts ist es, zu untersuchen, wo und in welcher Form Verschränkungen der beiden Parameter im Zuge der Lehrlingsausbildung auftreten und wie diese von direkt Betroffenen – spracherlebende Individuen im Migrations- und Zweitsprachkontext – wahrgenommen und erlebt werden. Es werden junge Menschen, die Deutsch im Rahmen einer Migrationserfahrung als Zweitsprache in Österreich erworben haben und aktuell eine Berufsausbildung absolvieren, ein Jahr lang begleitet und zu ihrem Erleben von Sprache in der Berufsschule bzw. im Betrieb befragt. Das duale Ausbildungssystem bietet dabei Möglichkeit, die Rolle von Sprachigkeit bei der Vermittlung von Wissensinhalten und beim Ablauf von praktischen Arbeitsprozessen zu untersuchen. Zudem kann Sprache als möglicher Risikofaktor bei der Berufsausbildung von mehreren Blickwinkeln aus untersucht werden und aus erlebter Sprachigkeit können Rückschlüsse auf das Einwirken von Diskursen auf das sprachliche Repertoire (Gumperz 1964) mehrsprachiger Akteur*innen in Sprachregimen (Coulmas 2005) gezogen werden.
Forschungsinteressen
- Zweitsprachenerwerb im Berufsausbildungskontext
- Spracherleben und Identität
- Sprachideologien
- Sprach(en)politik
Kontakt
Doktoratskolleg „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“
Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“
Raum: GEIWI-Turm, 11. Stock, Raum 4DG25
mail: Daniel.marcher[at]student.uibk.ac.at