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Seit ihrer Gründung hat die Theologische Fakultät eine maßgebliche Bedeutung für die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck – auch in Zeiten, in denen sie umstritten oder aufgehoben war. Mit ihrer besonderen Verbindung zum Orden der Gesellschaft Jesu nahm sie nicht nur in der Vor- und Gründungsgeschichte der Universität einen besonderen Platz ein. Nach ihrer Wiedererrichtung 1857 gewann die Fakultät sowohl im Kaiserreich als auch weit darüber hinaus eine aus der Universität Innsbruck nicht mehr wegzudenkende Stellung. Generationen von Theologen und christlichen Philosophen studierten weltweit nach Innsbrucker Lehrbüchern, wie sie z.B. von Hieronymus Noldin (1838-1922), Hugo Hurter (1832-1914), Ludwig Lercher (1864-1937) und Josef Donat (1868-1946) erarbeitet worden waren. Die klassische Phase der Innsbrucker Theologie und christlicher Philosophie in der jüngeren Vergangenheit, die mit den Namen Hugo Rahner (1900-1968), Karl Rahner (1904-1984) und Joseph A. Jungmann (1889-1975) verbunden ist, wurde für die Vorbereitung, Durchführung und Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils von einzigartiger Bedeutung. In den letzten Jahrzehnten trugen vor allem Emerich Coreth (geb. 1919), Otto Muck (geb. 1928), Hans Bernhard Meyer (1924-2002), Walter Kern (geb. 1922), Raymund Schwager (1935-2004), aber auch Herlinde Pissarek-Hudelist (1932-1994) – als erste weibliche Professorin und Dekanin der Fakultät – viel zum weltweiten Ansehen unserer Universität bei. Für den internationalen Ruf unserer Fakultät sind aber v.a. unsere Studierenden verantwortlich. Zahlreiche Professen an Fakultäten und kirchlichen Hochschulen, Bischöfe der Katholischen Kirche und Politiker, schussendlich auch Heilige der Kirche sind unter unseren Absolventinnen und Absolventen zu finden.
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Vor dem Hintergrund der reichen Tradition, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgagen und der gegenwärtigen kirchlichen und gesellschaftlichen Bedürfnisse fokussiert die Fakultät ihre Identität im folgenden Mission Statement:
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Aufgabe der katholischen Theologie ist es, die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, wie sie in der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testamentes bezeugt wird, die nach christlichem Verständnis allen Menschen zum Heil mitgeteilt ist und im Glauben der Kirche überliefert wird, zu reflektieren und in ökumenischer Verantwortung im Blick auf die sich wandelnden wissenschaftlichen Fragestellungen und gesellschaftlich-kulturellen Voraussetzungen je neu zu erschließen. Die mit der katholischen Theologie sachlich zusammenhängende Christliche Philosophie setzt sich für ein Rationalitätsmodell ein, das keine lebensrelevanten Fragen ausklammert. Auf diese Weise tragen sie ihren Beitrag „zur Lösung der Probleme des Menschen sowie zur gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft und der natürlichen Umwelt“ bei (§ 1 UG 2002).
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Die Fakultät ist sich bewusst, dass unsere Gesellschaft mit einem solchen Mission Statement zuerst Schwierigkeiten haben wird. Obwohl wir in der unmittelbaren Gegenwart ein wachsendes Interesse an Fragen der Religion feststellen und auch ein gesamtgesellschaftliches Bedürfnis nach Orientierungswissen, ist das kulturelle Klima immer noch von Einstellungen geprägt, die die Plausibilität einer Theologischen Fakultät an einer staatlichen Universität in Frage stellen. Die Krise der Kirchlichkeit in der mitteleuropäischen Öffentlichkeit und die – auch in den akademischen Kreisen – verbreitete antikirchliche Einstellung verleiten dazu, den Stellenwert der Theologischen Fakultät und deren Arbeit nur unter dem Gesichtspunkt überkommener kirchlicher Privilegien zu sehen. Die Berufung auf eine Offenbarung ist deswegen umstritten, in der gegenwärtigen popular culture gar fundamentalismusverdächtig. Gerade die scientific community zeigt oft Unverständnis für die Eigenart der Theologie als Wissenschaft und fördert deren Reduktion auf religionswissenschaftliche – oft nur religionsgeschichtliche – Fragestellungen. Gleichzeitig beobachten wir das Phänomen einer massiven Rückkehr der Religion in die gesellschaftliche Öffentlichkeit, die spätestens seit dem 11. September 2001 sichtbar gewordene destruktive Komponente der Religiosität und die Angst vor der Ausbreitung des religiösen Fundamentalismus verleiten zu „einfachen Antworten” auf diese religiöse Not der Gegenwart; mit der Förderung von „neutralen Überblicksstudien in Sachen Religion” glauben viele Wissenschaftsmanager die gegenwärtige Entwicklung in Richtung Religionsdialog, Pluralismus und Toleranz steuern zu können. Allzu leicht wird in diesem kulturellen Diskurs übersehen, dass der religiöse Fundamentalismus zum Teil gerade Folge der Auswanderung theologischer Reflexion aus dem akademischen Milieu ist. Das Beispiel der nordamerikanischen Szene zeigt deutlich: Fundamentalistische Religiosität und religionswissenschaftliche Lehre und Forschung schließen einander nicht aus; meistens bedingen sie einander. Da wir die fortschreitende Marginalisierung der Theologie im wissenschaftlichen Kontext als ein ambivalentes Phänomen einschätzen (das seinerseits den Rückzug theologischer Reflexion in konfessionelle Milieus fördert, deswegen auch fundamentalismusanfällig ist) und wir auch davon überzeugt sind, dass die Religion eines der brisantesten Themen der Zukunft sein wird, bekennen wir uns mit Nachdruck zum traditionellen Verständnis des theologischen Denkens und zu unserer gesellschaftlich-geschichtlichen Verankerung, wie sie sich in der Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Weltkirche und der engen Verbindung mit dem Orden der Gesellschaft Jesu (Konkordat zwischen dem Hl. Stuhl und der Republik Österreich von 1933/34) konkretisiert.
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Das Bekenntnis stellt zuerst eine Herausforderung an uns selber dar und fordert unsere Bereitschaft, von einem klar formulierten christlich-katholischen Standpunkt aus (zu dem auch die Werte der Religionsfreiheit und der Toleranz gehören) in einen kritischen Dialog mit den anderen Religionen und Weltanschauungen, aber auch mit dem technisch-funktionalen Denken der Gegenwart zu treten und sich für ein umfassendes – keine lebensrelevanten Fragen ausklammerndes – Modell der Rationalität zu engagieren. Natürlich scheint die Konkordatsanbindung der Fakultät (im Sinn von § 38 Abs 1 UG 2002) für die Universität zuerst einen Stolperstein darzustellen; sie bleibt zugleich aber auch ihre große Chance. Es entstehen der Universität zuerst aus diesem Grund Verpflichtungen, den durch die kirchliche Studiengesetzgebung (derzeit Sapientia Christiana samt Ordinationes) geregelten kanonischen Studienbetrieb zu ermöglichen. Die Berücksichtigung des kirchlichen gesetzlichen Auftrags bringt wichtige Implikationen für die Gestaltung der Lehre in der „kanonischen Studienrichtung” und auch für die Berufung von Professoren mit sich. Die vom Rektorat auferlegte und faktisch auch stattfindende Ressourcenreduktion könnte zur Beschränkung auf die alleinige Wahrnehmung des kirchlich definierten Auftrags führen. Eine solche Einschränkung würde die Fakultät in ihrer derzeitigen Bedeutung zerstören und sie paradoxerweise unter der Hand in ein konfessionelles Ghetto verwandeln. Die Eigenart und die Bedeutung der Fakultät ergeben sich gerade aus der Kombination von kanonischen und nichtkanonischen Studien, sie sind eine Folge von jahrzehntelang geübter Verzahnung der Lehre mit (freier) philosophisch-theologischer Forschung und des interdisziplinären Gesprächs. Diese Art von akademischer Kultur in Sachen Religion hat sich in Europa seit vielen Jahren als bester Schutz gegen (kirchliche) Fundamentalismen bewährt. Die Integration konfessionell motivierter Forschung und Ausbildung in die öffentliche Universität darf ja nicht als überkommenes Privileg der Kirche gesehen werden. Mit diesem Akt nimmt der Gesetzgeber seine Verantwortung v.a. für die Pflege des Religionsfriedens in der Gesellschaft wahr. Die Tatsache, dass jahrzehntelang Hunderte von Studierenden gerade aus den „religionspolitisch explosiven Ländern” diese Art von akademischer Kultur in Sachen Religion bei uns lernen konnten, kann die Universität Innsbruck mit besonderem Stolz erfüllen. Unter Umständen ist dies der größte – letztendlich unbezahlbare – Beitrag, den die Leopold-Franzens-Universität zur Entwicklung dieser Länder geleistet hat.
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Die universitäre Autonomie und die vom Rektorat definierten strategischen Ziele bieten also eine ungeheuere Chance, diese religions- und kulturpolitische Arbeit zu intensivieren und zu modernisieren. Wird jedoch die Universitätsleitung die Theologische Fakultät nur nach statistischen Maßstäben beurteilen, ihre Besonderheiten (und auch deren Preis) nur als Belastung einschätzen, so wird die universitäre Autonomie, gerade weil sie unter dem Vorzeichen wirtschaftlicher Konkurrenz steht, zum Grab dieser traditionsreichen Fakultät werden.
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Die reiche Tradition und der weltweit gute Ruf, der sich am deutlichsten in der Zusammensetzung der Studierenden widerspiegelt (der größte Ausländeranteil österreichweit), verpflichten die Fakultät diesen im 20. Jahrhundert erworbenen Status nicht nur zu bewahren, sondern auch – unter den neuen Voraussetzungen – auszubauen. Dies kann nur gelingen, wenn verschiedene universitätsinterne, aber auch universitätsexterne Faktoren berücksichtigt werden. Universitätsintern muss vor allem die gegebene Qualität der Forschung und Lehre zumindest erhalten bleiben (was personelle und finanzielle Implikationen beinhaltet). Universitätsextern stellen die Zahl und die Zusammensetzung unserer Studierenden die größte Herausforderung dar. Die Rekrutierung der Studierenden aus anderen Ländern (v.a. aus anderen Kontinenten) ist traditionellerweise an die kirchlichen Studienhäuser (hier v.a. Canisianum) und das bewährte kirchliche Stipendienwesen gebunden. Die Umbrüche finanzieller Art (u.a. Studienbeiträge, Veränderung des traditionellen Spendenverhaltens der Bevölkerung) stellen eine ganz konkrete Bedrohung dieser gewohnten Internationalität unserer Fakultät dar. Hinzu kommt die Frage der Zusammensetzung der Studierenden. Die wichtigste Gruppe der „kirchlichen Stipendiaten“ sind Priesteramtskandidaten und Priester im Doktoratsstudium. Die Heimatdiözesen und Orden (derzeit: Gesellschaft Jesu, Comboni-Missionare, Redemptoristen, Herz-Jesu-Missionare) werden ihre Studierenden nach Innsbruck schicken, wenn die in Innsbruck angebotenen Studien der kirchlichen Gesetzgebung entsprechen und hohes Niveau aufweisen.
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Die gegenwärtigen kulturpolitischen Umbrüche, das wachsende Interesse an den Fragen der Religion und die sich wandelnde Kirchlichkeit in Mitteleuropa bieten allerdings für die Fakultät auch eine große Chance, neue Gruppen von Studierenden aus der Region zu gewinnen und ihre Arbeit auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse der Kirchen und der Menschen vor Ort zu fokussieren.
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Deswegen muss sich die Vision des Sollzustandes unserer Fakultät im Jahr 2010 aus zweierlei Quellen speisen. Die Innsbrucker Fakultät wird durch engere Zusammenarbeit mit den Studienhäusern den Status einer überregionalen theologisch-philosophischen Forschungs- und Ausbildungsstätte gerade für den weltkirchlichen Kontext (Ausbildungs- und Fortbildungsstätte für den Diözesanklerus und für Ordensleute, Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die theologischen Fakultäten weltweit) bewahren. Die Präsenz der Studierenden aus anderen Kulturen macht die Fakultät zu einem multikulturellen Zentrum, damit auch zu einem besonders reizvollen Studienort für Studierende aus der Region. In der Forschungs- und Studienkultur trägt sie sowohl den kirchlichen Bedürfnissen (kanonische Studien mit den kirchlich anerkannten Graden für Laien und Priester) als auch dem gesellschaftlichen Bedarf nach breitem Orientierungswissen, dem Dialog der Religionen, der Stärkung der integrativen Rolle von Religionen im gesellschaftspolitischen Kontext (nichtkanonische „Religious-Studies-Programme“, Christliche Philosophie, Beteiligung an den interfakultären Studien- und Forschungsprogrammen zu den Fragen der Ethik, religiösen Lebenskultur in der Alpenregion, Gender Studies) Rechnung.
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Die Fakultät bekennt sich klar zur Schwerpunktbildung. Vom Mission Statement ausgehend fokussiert sie ihre Forschungstätigkeit auf die brennendsten gesellschaftlichen Probleme der Gegenwart (die angestrebten Forschungsschwerpunkte sind in dieser Form im deutschen Sprachraum einmalig).
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Dem Charakter der Theologie als Wissenschaft entsprechend, kann die Fakultät allerdings den vom Rektorat angestrebten gesamtuniversitären Trend zur Reduktion der Lehre zugunsten der Forschung nicht ganz mitvollziehen. Zum einen ist der gesamtgesellschaftliche Bedarf nach theologischer Forschung geringer, verglichen mit dem Bedürfnis nach rational verantwortbarem Orientierungswissen. Zum anderen lebt die Theologie als Wissenschaft im kommunikativen Prozess des theologischen Lernens sowie der Verkündigungspraxis der Kirche; eine vom Studium und der Verkündigungsarbeit losgelöste theologische Forschung verliert ihren genuinen gesellschaftlichen Ort und wäre gerade im Zeitalter knapper Ressourcen nicht verantwortbar.
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Die Notwendigkeit, im Wettbewerb Prioritäten zu setzen, weist aber im Kontext einer Theologischen Fakultät noch eine besondere Nuance auf. Der im gesamten deutschen Sprachraum geführte Diskurs über die Reduktion der theologischen Studien kann – nicht zuletzt aufgrund fehlender zentraler Steuerung des Prozesses – dazu führen, dass an allen theologischen Fakultäten die Ressourcen auf das notwendige Existenzminimum zurückgeschraubt werden und die internationale Bedeutung der deutschsprachigen Theologie deutlich zurückgehen wird.
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Im Kontext der für die nächsten Jahre prognostizierbaren Umbrüche und Reformtendenzen im hochschulpolitischen Bereich erwartet die Fakultät von der Universitätsleitung eine klare wissenschaftspolitische Vorentscheidung. Eine drastische Reduktion von personellen und finanziellen Ressourcen unserer Fakultät im Zusammenhang mit den statistischen Kennzahlen und dem Vergleich mit anderen Fakultäten der Universität Innsbruck, aber auch anderen theologischen Fakultäten Osterreichs, wird dazu führen, dass sich auch die Innsbrucker Fakultät in den nächsten Jahren zu einer „mittelmäßigen“ Fakultät von regionaler Bedeutung entwickelt. Der Standort Innsbruck kann im Kontext einer solchen Entwicklung im Prozess des faktisch stattfindenden Wettbewerbs nur verlieren. Die Erhaltung und Stärkung der Position, gar der Ausbau in Richtung auf ein – überregionales – modernes Center of Excellence in Sachen Religion erfordert ein klares Bekenntnis der Universitätsleitung zu anderen Maßstäben als nur statistischen Kennzahlen bei der Beurteilung der Notwendigkeit von Ressourcen und auch bei der Errichtung von Studien an der Theologische Fakultät.
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Selbstverständlich gehen wir davon aus, dass die Universitätsleitung die Entwicklung und nicht die Reduktion der Fakultät im Auge hat, und nehmen an, dass es neben der derzeit notwendigen budgetären Reduktion im Hinblick auf die laufenden Geschäfte im Zuge der ab dem Jahr 2007 greifenden Leistungsvereinbarungen auch für die Theologische Fakultät ein zusätzliches Innovationsbudget geben wird.
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Bereits im Rahmen der Universitätsreform des UOG 93 hat die Theologische Fakultät in einem langen kommunikativen Prozess einen ersten Fakultätsentwicklungsplan erarbeitet. Die schon in diesem Plan begonnenen Reformen werden im vorliegenden Entwicklungsplan fortgesetzt. Dies betrifft die inhaltlich motivierte Schwerpunktsetzung (gerade unter dem Gesichtspunkt gesellschaftlicher Verantwortung der Fakultät), die Reduktion der Zahl der Institute (die damalige Reduktion von 11 auf 5 wird im vorliegenden Plan aus inhaltlichen Gründen zugunsten von 4 revidiert), die radikal veränderten Studienpläne und die Präsentation der Fakultät nach außen. Mit der Veränderung der Studienpläne hat die Fakultät eine Vorreiterrolle im deutschen Sprachraum gespielt. Als erste Fakultät im deutschen Sprachraum errichtete sie ein theologisches Bakkalaureat, brach mit der traditionellen Darstellung der Fächer im Studium und entwickelte mehrere theologische (und philosophische) Studienpläne, die durch gezielte modularische Kombinationen eine kostengünstige Vielfalt des Angebots ermöglichen. Auf die Eckpunkte des Rektorates für die Erstellung der Fakultätsentwicklungspläne (vom 10.12.2004) reagierte die Fakultät mit einem Diskussionsprozess, einer Befragung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät bezüglich ihrer Wünsche und Vorstellungen und einer Klausur des Fakultätsrates (am 7./8. Januar 2005), bei der klare Empfehlungen an den Dekan/Studienleiter bezüglich der Erstellung des Fakultätsentwicklungsplanes formuliert wurden. Der vom Dekan unter der Mitarbeit des Studienleiters erstellte Fakultätsentwicklungsplan wurde den kirchlichen Oberen (Provinzial der österreichischen Provinz der Gesellschaft Jesu, Bischof der Diözese Innsbruck) und der Fakultätsöffentlichkeit zur Kenntnis gebracht.
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Die Fakultät begrüßt die Entscheidung des Rektorats zur höchsten Priorität für Qualität und ist auch bereit, den international anerkannten Standard zu halten oder gar auszubauen. Die Verwirklichung solcher Ziele lässt sich allerdings von der Frage der Ressourcen nicht lösen. Die bis dato gemachten Erfahrungen mit dem Reformprozess im Kontext des UG 2002 geben uns zuerst Anlass für eine ernüchternde Bilanz (gerade im Unterschied zum Prozess des UOG 93). Umso mehr hoffen wir auf die Änderung der „Tagespolitik” im Kontext des Globalbudgets.
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Als Teil der Landesuniversität Tirol spielt die Theologische Fakultät auch eine besondere Rolle bei der Bemühung der LFU Innsbruck um die Stärkung der Internationalität. Weil sie seit Jahrzehnten auf die Weltkirche ausgerichtet ist und deren kulturelle Vielfalt in den Lehrenden, besonders aber unter ihren Studierenden, zum Ausdruck kommt, stellt die Fakultät ein Paradebeispiel interkultureller Begegnung, des interkulturellen Lehrens und Lernens dar. In der europäischen Tradition theologisch-philosophischen Denkens stehend und auch auf die Bedürfnisse der Lokalkirche und der Gesellschaft vor Ort ausgerichtet, sucht sie in ausdrücklichen Partnerschaften und vielfältigem Austausch den Kontakt und die Zusammenarbeit mit universitären Institutionen in anderen Kontinenten und Kulturen.
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Als Fakultät mit dem größten Ausländeranteil in Österreich müssen wir aber auch jene Nuancen der Thematik artikulieren, die nicht sofort in den Blick universitärer Entwicklungspläne – gerade im Zeitalter knapper Ressourcen und des intensiven Wettbewerbs – fallen. Die entwicklungspolitische Dimension und die Frage der kirchlich gelebten Solidarität mit den Armen und Ärmsten dürfen auch in den nächsten fünf Jahren nicht aus unserem Blickfeld geraten. Die Internationalisierung, wie wir diese tagtäglich erleben, hat mit der Bereitschaft der Fakultät zu tun, weiterhin jene Studierende, die sich das Studium in Österreich nicht selber zahlen können, die aber für die Entwicklung kirchlicher und akademischer Strukturen in den Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas, aber auch in den ärmeren Ländern Europas von größter Bedeutung sind, zu unterstützen.
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Die Theologische Fakultät ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung sehr bewusst. Im Zeitalter des wachsenden Interesses an der Religion trägt sie durch eine rationale Reflexion der Religion ihren Beitrag „zur Lösung der Probleme des Menschen sowie zur gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft und der natürlichen Umwelt“ bei (§ 1 UG 2002).
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Im Fall der Theologischen Fakultät schränkt der Gesetzgeber die Autonomie ein (§ 38 Abs 1 UG 2002). Aus dem besonderen Charakter der Fakultät ergeben sich Verpflichtungen, denen wir auch nachkommen müssen. Im Zusammenspiel dieser Implikationen mit den vom Rektorat im Universitätsentwicklungsplan definierten strategischen Zielen, vor allem aber mit den für die Entwicklungspläne vorgegebenen Eckpunkten des Rektorats ergibt sich eine Reihe von Spannungen. Einerseits ist die Existenz der Fakultät gesetzlich gesichert; andererseits hat auch sie mit jenen Herausforderungen zu ringen, die ihren traditionellen Status, v.a. aber den weltweiten Ruf bedrohen. Deswegen wünschen wir uns von der Universitätsleitung, dass sie jener Gefahr entgegen steuert, die dem Autonomiegesetz inhärent bleibt. Die katholische Tradition stand dem Autonomiedenken schon immer kritisch gegenüber; sie wurde deswegen auch – gerade im akademischen Milieu – öfters als reaktionär beurteilt. Die in der Geschichte immer schon gemachte Erfahrung, dass Autonomie in Wirklichkeit oft nur eine mehr oder weniger verschleierte Herrschaft des Starken sei, tritt in den letzten Jahren verstärkt in den Vordergrund und verleiht der traditionellen katholischen Skepsis einen neuen Glaubwürdigkeitsschub. Allzu leicht geraten da die für den Markt nicht geeigneten Lebensdimensionen in den Hintergrund. Auch die Universitätsreform ist einer solchen Gefahr ausgesetzt. Zusammen mit den Geisteswissenschaften reklamieren deshalb die Christliche Philosophie und Theologie eine bewusste Steuerung der Universitätsleitung zum Schutz der am Markt „schwächeren“ Wissenschaften. Eine solche Steuerung muss die strukturelle Benachteiligung der Schwachen zumindest reduzieren.
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Wir begrüßen die Einstellung der Universitätsleitung auch zur prozessorientierten Reform. Aus diesem Grund finden sich im Entwicklungsplan der Theologischen Fakultät nicht nur strategische und organisatorische Aussagen und Prognosen, sondern auch eindeutige Aussagen universitätspolitischer Art. Wir erachten es als unsere unaufgebbare Verantwortung, auf die ganz realen Bedrohungen unserer fakultären Kultur aufmerksam zu machen, und erwarten, dass dies von der Universitätsleitung auch ernst genommen wird. Als jene Fakultät, die seinerzeit aus politischen Gründen im Rahmen der Universität schon einmal aufgehoben wurde, können wir unmöglich nur von einem ungebrochenen Reformoptimismus getragen sein. Im Unterschied zu den meisten neuen Fakultäten der Universität Innsbruck verfügen wir über eine jahrhundertelange Tradition. Gerade in den Zeiten der Krise, der Aufhebung oder gar Verfolgung wurde diese durch kirchliche Gemeinschaft weiter getragen (zuletzt in der Zeit des Nationalsozialismus durch das – ins Exil geflüchtete – Canisianum). Aus diesem Grund sind wir fest überzeugt, dass die primäre Identifikation unserer Studierenden der Fakultät gilt, und erst durch diese Vermittlung der Universität als ganzer.
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Der kritische Grundtenor soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fakultät – dort, wo sie dies vermag – sich mit voller Kraft auf die Reformarbeit einlassen möchte und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele der Universität leisten wird.
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Schon im Kontext des Fakultätsentwicklungsplanes 2000/2001 hat die Fakultät ihre Arbeit auf die Stärkung und Profilierung der Forschung durch gezielte Schwerpunktbildung ausgerichtet. Diesen Schwerpunktbildungsprozess setzt die Fakultät fort, fokussiert aber auch gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf exzellente Einzelforschung (Forschungsfelder).
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Die von der Fakultät vorangetriebene Schwerpunktbildung in der Forschung reagiert auf die Bedeutungszunahme religiöser Phänomene im gesellschaftlichen Bereich. Zwar glauben viele Theoretiker, dass in der Gegenwart der gesellschaftliche Bedarf nach Religion schwindet und diese zu einem Randphänomen unserer Kultur wird. Die traditionellen Säkularisierungsthesen erweisen sich jedoch schon jetzt als brüchig. Weil wir überzeugt sind, dass Religiosität zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt und die Religion eines der wichtigsten Zukunftsthemen sein wird, streben wir eine genuin theologische – also vor dem Hintergrund des eigenen religiösen Selbstverständnisses erfolgende – Auseinandersetzung mit dem homo religiosus an (die eben im Bereich des Christentums auch den Wert der Offenbarung anerkennt und diese intellektuell zu rechtfertigen sucht: fides quaerens intellectum). Diese Strategie ist immer noch einer der besten Riegel, den man der gesellschaftlichen fundamentalistischen Versuchung vorschieben kann. Vor diesem Hintergrund fokussieren wir auch unsere Forschungsaktivitäten. Die Entscheidung für drei fakultäre Schwerpunkte ist durch das Selbstverständnis der Theologie als Wissenschaft motiviert. Weil wir (in der besten Innsbrucker Tradition) forschungsgeleitete Lehre der gesamten Theologie anbieten wollen, fokussieren wir unsere Aktivitäten auf folgende drei Schwerpunkte: Schon seit den Zeiten Karl Rahners war Dogmatik immer ein Markenzeichen dieser Fakultät. Mit der Berufung Raymund Schwagers im Jahre 1977 wurde das Fach auf eine neue – interdisziplinäre – Basis gestellt, die mit der Zeit auch Fächer der Praktischen Theologie integrierte. Aus dieser Basis erwächst der Schwerpunkt „Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung“. Das zweite traditionelle Markenzeichen unserer Fakultät stellt die weltanschaulich gebundene philosophische Kultur der Christlichen Philosophie dar; in diesem Kontext ist der Schwerpunkt „Christliches Menschenbild und Naturalismus“ beheimatet. Ohne die biblischen und historischen Fächer kann es letztendlich keine sinnvolle theologische Lehre und auch Forschung geben. Deswegen etablieren wir auch einen dritten Schwerpunkt: „Synagoge und Kirchen“.
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Alle drei Schwerpunkte haben etwas gemeinsam: Sie reagieren auf die Veränderung der kulturellen Umwelt und verbinden traditionelle theologische Fragen mit zentralen gegenwärtigen kulturpolitischen und gesellschaftlich relevanten Interessen. Auf diese Weise will die Fakultät „zur Lösung der Probleme der Menschen sowie zur gedeihlichen Entwicklung der Gesellschaft“ (§ 1 UG 2002) beitragen. Von der universitätspolitischen Perspektive her betrachtet weist die Fakultät ausdrücklich darauf hin, dass es ihr gelungen ist, die meisten definitiv gestellten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Fokussierung ihrer Schwerpunktarbeit in diesen Schwerpunkten zu motivieren; gerade aus dem Bereich des Mittelbaus kamen viele strukturierende und zukunftsweisende Impulse. Eine Nichtbeachtung dieses Engagements seitens der Universitätsleitung würde nur zur Demotivierung dieser für die nächsten Jahre an der Fakultät doch so wichtigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führen.
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2.1.1. Christliches Menschenbild und Naturalismus
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Der Begriff „Naturalismus“ steht für das Bemühen, das „Mysterium Mensch“ einer vollständigen naturwissenschaftlichen Erklärung näher zu bringen. Ermutigt durch Erfolge der Kognitionswissenschaften verweisen viele Forscher spezifisch menschliche Eigenschaften wie Willensfreiheit, moralische Verantwortung oder personale Identität in den Bereich der Illusion. Aus der Sicht der Hirnforschung gibt es nur mehr oder weniger komplexe deterministische Prozesse.
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Es ist offenkundig, dass naturalistische Deutungen der Person nicht nur im Widerspruch zu zahlreichen Alltagsüberzeugungen, sondern auch zum christlichen Glauben stehen. Willensfreiheit, Schuldfähigkeit oder personale Identität sind anthropologische Eckpfeiler des christlichen Menschenbildes.
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Unter Berücksichtigung der Forschungsergebnisse der Neurowissenschaften, der Psychologie und der Kognitionswissenschaften werden die Grenzen naturalistischer Deutungen von Bewusstsein, religiösem Erleben und Willensfreiheit sowie der menschlichen Person aufgezeigt. Es wird dafür argumentiert, dass die Ergebnisse der positiven wissenschaftlichen Forschung mit den heute so verbreiteten rein naturalistischen neurophilosophischen Positionen nicht gleichzusetzen sind.
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Im Schwerpunkt wird das Instrumentarium der analytischen Philosophie (Analytische Ontologie, Analytische Religionsphilosophie, philosophy of mind, Logik) angewandt. Innovativ ist die Verbindung mit der Terminologie und den Fragestellungen der aristotelisch-thomistischen Philosophie (Scholastik). Dies gewährleistet die Kontinuität mit klassischen Ansätzen. Unverzichtbar für die im Schwerpunkt angepeilten Zielsetzungen ist die interdisziplinäre Auseinandersetzung, die durch die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Neurobiologie und empirischer Psychologie gewährleistet ist.
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Weitere umfassende Informationen siehe beiliegender Fragenkatalog.
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Der fächer- und institutsübergreifende Forschungsschwerpunkt erforscht die Bedeutung der Biblischen Offenbarung bezüglich der Problematik von Religion und Gewalt in einer sich globalisierenden Welt mit dem Blick auf eine kulturelle Wandlung in Richtung friedvoller Beziehungen. Dabei werden diese Fragen sowohl auf der Makro- als auch auf der Mikroebene analysiert und für eine alternative Lebenspraxis fruchtbar gemacht. Als vorrangiger Praxisort gilt die Kirche in ihrer gemeindlichen und weltkirchlichen Verfasstheit sowie in ihrem Dialog mit Judentum und Islam. In Anlehnung an Augustinus stellt die Kirche eine Misch-Wirklichkeit („realitas mixta“) dar, die trotz des Weiterwirkens von sündhaften Strukturen in ihr das Hoffnungspotential einer friedlichen Beziehungswirklichkeit ohne innere Sündenböcke und äußere Feinde in sich trägt.
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Im Laufe der Entwicklung des Forschungsschwerpunktes haben sich bisher zwei methodologische Zugänge herauskristallisiert: Die auf die mimetische Theorie René Girards bezogene Dramatische Theologie und die auf die Themenzentrierte Interaktion (TZI nach R.C. Cohn) bezogene Kommunikative Theologie. Beide Zugänge überschneiden sich unmittelbar in der Forschung an der Konflikt- und Gewaltproblematik im Religionszusammenhang. Beiden Zugängen gemeinsam ist auch die Betonung der zentralen Bedeutung des Emotionalen für das menschliche Handeln, das im wissenschaftlichen Diskurs häufig stark vernachlässigt wird.
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Durch die stärker systematisch ausgerichtete Forschung in der Dramatischen Theologie und durch die primär partizipativ-prozessbezogene Forschung in der Kommunikativen Theologie unterscheiden und ergänzen sich die beiden Perspektiven im Horizont einer anthropologisch gewendeten Theologie, wie sie in Innsbruck von Karl Rahner angezielt worden ist.
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Weitere umfassende Informationen siehe beiliegender Fragenkatalog.
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Zielsetzung ist die von der historisch-theologischen Wurzel her angegangene Entwicklung und Verwirklichung von realistischen Annäherungsfeldern zwischen den einzelnen christlichen Kirchen und darüber hinaus zwischen diesen und dem Judentum. Dafür ist zunächst eine historisch-theologische Aufarbeitung dieses Verhältnisses von den biblischen Wurzeln bis in die heutige Zeit von Nöten.
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Weitere umfassende Informationen siehe beiliegender Fragenkatalog.
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Die Problematik von Religion und Gewalt gewinnt weltweit eine neue Bedeutung. Dies zeigt sich sowohl an der Rückkehr religiöser Phänomene in die Politik, an der neuen Bedeutung der Religionspolitologie im akademischen Bereich und vor allem auch an der kritischen Diskussion der Säkularisierungsthese. Im Projekt soll ein vertieftes Verständnis dieser Problematik erarbeitet und geklärt werden, ob und wie unter sich stark verändernden Bedingungen ein friedliches Zusammenleben auf weltweiter Ebene einigermaßen denkbar und möglich wäre. Methodisch erfolgt das einerseits durch räumlich und zeitlich abgrenzbare Fallstudien, die frühere Erfahrungen für heute erschließen. Andererseits wird der Annäherung an den Gegenstand in Form konsequenter interdisziplinärer Arbeit und einer fortlaufenden Argumentation zwischen konfliktiven Thesen nachgegangen. Organisatorisch wurde dem durch die Bildung fakultätsübergreifender Cluster Rechnung getragen, die unterschiedliche relevante Fälle bearbeiten: Konfliktfeld Tiroler Raum im Hinblick auf Identität und ethnisch-nationale Spannungen; hegemoniales Herrschaftsstreben und Massensterben seit der Antike; „Zivilisationspolitik“: Weltordnung als patriarchales Projekt und die matriarchale Alternative; mimetische Theorie: Rivalitäts- und Sündenbockphänomene in Ökonomie, Politik, Medien und Kirche; „Europa als Modell einer neuen Oikumene“.
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Weitere umfassende Informationen siehe beiliegender Fragenkatalog und Punkt 4.2.
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Über die Schwerpunktforschung hinaus gibt es eine Reihe von exzellenten langfristigen Projekten im Bereich der Einzelforschung, die in einzelnen Instituten beheimatet bleiben, von der Fakultät aber im Sinne des Entwicklungsplanes gefördert werden.
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Am (neuen) Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie wird neben dem Aufbau des Schwerpunktes „Synagoge und Kirchen“ im Bereich der alttestamentlichen Exegese intensiv die Jeremia-, im Bereich der neutestamentlichen Exegese die Johannesforschung betrieben, darüber hinaus textkritische (hebräische Handschriften), aber auch historisch-philologische Arbeit an den Texten der kirchlichen Tradition (äthiopische und syrische Gebetstexte), liturgische Exegese (lateinisches Mittelalter) und Frühjudentum (hier Kooperation mit Catholic University of Australia, Melbourne). Im Kontext der Sakramententheologie und der Ökumenischen Theologie sind es Projekte zu den Fragen des Amtes, der Eucharistie und der Ekklesiologie (Vatikanum II).
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Im philosophischen Bereich soll neben dem Schwerpunkt „Christliches Menschenbild und Naturalismus“ die seit Jahren bewährte (und auch finanzierte) Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Kontext des Projektes „Edition von Quellen zur Philosophie und Theologie des Mittelalters“ fortgesetzt werden (in Arbeit: Edition der Quaestiones disputatae von Wilhelm de la Mare O.F.M, Sentenzenkommentar von Richard Fishacre; geplant – mindestens bis zum Jahr 2010: Edition des Sentenzenkommentars von Walter Cowton). Das Forschungsfeld „Philosophie des Mittelalters“ wird am Institut auch systematisch bearbeitet; einen Sonderstatus hat die Erforschung der arabischen Philosophie des Mittelalters (Texteditionen arabisch-lateinisch-deutsch). Zusätzlich wird an der Erstellung von (akademischen) Lehrbüchern für renommierte Verlage gearbeitet; es sind dies Einführungen zu: Religionsphilosophie, Logik, Wissenschaftstheorie, Ontologie: Tatsachen/Sachverhalte; Lehrbuch zur semantischen Theorie des Mittelalters. Am Rande der Interessen des Institutes liegt auch das Feld „Kulturphilosophie/Ästhetik“.
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Am Institut für Praktische Theologie werden neben der im Forschungsschwerpunkt RGKW eingegliederten Kommunikativen Theologie vor allem Projekte aus dem Kirchenrecht (Teilkirchenrecht und Schulrecht), der Katechetik/Religionspädagogik und Fachdidaktik (Schulbuchforschung und Lehrplanforschung), der Pastoraltheologie (interkulturell ausgerichtete Gemeindetheologie und Pastoralpsychologie) bearbeitet.
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Am Institut für Systematische Theologie werden neben der im Forschungsschwerpunkt RGKW eingegliederten Dramatischen Theologie folgende Forschungsfelder bearbeitet: Vatikanum II (DFG-Projekt), Theologie Karl Rahners (Schriftleitung: Edition der Werke Rahners bis ca. 2015), Newman-Forschung, Theologische Anthropologie, Theologie der Märtyrer (zusammen mit Kunstgeschichte).
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Die Fakultät wird ihrem Ruf als Center of Excellence in Sachen Religion nur dann gerecht, wenn sie auf sich wandelnde Bedürfnisse von Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Verantwortungsträgern reagiert und auch einen Teil ihrer Forschungsarbeit flexibel gestaltet.
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Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses stellt eines der traditionellen Anliegen der Fakultät dar. Seit Jahrzehnten kommen die sog. kirchlichen Stipendiaten nach Innsbruck, um hier ihr Doktoratsstudium zu absolvieren. Aus ihren Reihen rekrutieren sich weltweit Professoren und Dozenten an staatlichen und kirchlichen Fakultäten. Diese traditionelle Art der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (wie sie durch die mit der Fakultät verbundenen Studienhäuser – derzeit Canisianum, Jesuitenkolleg, Comboni-Missionare, Redemptoristen, Herz-Jesu-Missionare – praktiziert wird) ist gegenwärtig aufgrund finanzieller, aber auch kirchlich-kultureller Krisen bedroht. Will Innsbruck seinen Status als weltweit bekannter und anerkannter Ort der Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs in der Theologie und in Christlicher Philosophie beibehalten, sind auch in der Art und Weise der Förderung dieses wissenschaftlichen Nachwuchses Reformen notwendig. Im Grunde stellen diese Stipendiaten eine Art von Drittmittelmitarbeitern der Fakultät (so Vizerektor Märk) dar. Eine „mechanische Übertragung“ dieses Stipendiensystems in die Eigenart der Drittmittelverwaltung an der Universität würde allerdings das System zerstören. Die meisten dieser Stipendien gehen auf Spendengelder zurück; die Belastung der Häuser, die für die Stipendien selbst aufkommen müssen, wird durch die neueren Entwicklungen (z.B. Studienbeiträge) immer größer. Eine Form institutionalisierter Anerkennung der „kirchlichen Stipendiaten“ als eine Art freie (ehrenamtliche) Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsbetrieb der Fakultät (ohne die Einhebung von Overhead-Kosten) würde der immer stärker werdenden Gefahr der Privatisierung solcher wissenschaftlichen Biographien entgegen arbeiten, das Bewusstsein der Betroffenen stärken und sie auch zur besseren Forschungsarbeit motivieren.
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Aber auch über den Bereich dieser traditionellen Förderung hinaus war die Fakultät immer schon bemüht, exzellente Studierende zu fördern. Mit der Zahl der Promotionen liegt die Fakultät im guten universitären Durchschnitt. Durch die Fokussierung der Forschungsaktivitäten in die Schwerpunkte, durch Bemühung um Drittmittelprojekte in diesem Zusammenhang (Doktoratskolleg im Kontext des interfakultären Schwerpunktes „Weltordnung – Religion – Gewalt“, aber auch mehrere bereits sich in Ausarbeitung befindende Anträge) sollen attraktive Promotions- und Habilitationsstellen für Studierende und die derzeit an befristeten Stellen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen werden.
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Über diese – für die Universitätsleitung eher kostenneutralen – Förderungswege hinaus reklamiert die Fakultät einen Pool an Posten für den akademischen Mittelbau. Sie ist sich dessen bewusst, dass viele Stellen durch Definitivstellungen derzeit für den wissenschaftlichen Nachwuchs blockiert sind. Um eine minimale – institutionell gesicherte – Förderung im Bereich der Forschung und Lehre zu haben, erwarten wir uns einen Spielraum bei Besetzungen und Neubesetzungen von Mittelbaustellen. Dieser soll sich an einem Mittelwert von ca. 22 VZÄ von an der Fakultät angestellten Mittelbauangehörigen orientieren; darüber hinaus richtet die Fakultät im Rahmen des ausverhandelten Globalbudgets 4 Forschungsstipendiatenstellen (jeweils eine pro Institut) ein.
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Neben der (ideellen) Unterstützung durch das traditionelle Stipendiensystem der mit der Fakultät verbundenen kirchlichen Häuser greift die Fakultät verstärkt auf die Finanzierung des FWF (Erarbeitung von Einzelanträgen, der Anträge im Kontext der Forschungsschwerpunkte), auf Forschungsstipendien unterschiedlichster Art zurück. Sie ist auch zur Kooperation mit wirtschaftlich orientierten Lehr- und Forschungsinstitutionen (erste Gespräche mit dem MCI, angebahnte Kooperation des RGKW mit dem Tourismusverband Seefeld / Telfs zur Etablierung des „Friedensforums Mösern“ über den Freundesverein der Friedensglocke des Alpenraumes) bereit. Da eine finanzielle Förderung theologischer Lehre und Forschung im kulturellen Bewusstsein der Gegenwart nicht verankert ist, kann ein Sponsorenkonzept für die Fakultät nicht aus dem Boden gestampft werden. Auch die kirchliche Öffentlichkeit kann nur im begrenzten Maße durch finanzielle Unterstützung mithelfen, da die Kirche selber unter finanzpolitischer Rücksicht gegenwärtig in großen Nöten ist. Zum Aufbau von neuen Forschungsfeldern (und auch neuen Studienprogrammen) könnte die Fakultät auf ehrenamtliche Mitarbeit akademisch qualifizierter kirchlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zurückgreifen und durch Honorarprofessuren Engpässe zu überwinden suchen.
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Die Bereitschaft und auch das vorhandene Engagement in diesem Kontext sollen die vielfältigen Ängste um die Zukunft nicht verschleiern. Die ständige Betonung der Notwendigkeit von Drittmitteln zur Finanzierung des universitären Betriebes und der diesbezügliche Druck seitens der Universitätsleitung, die Erfolgsmeldungen der marktorientierten („starken“) Wissenschaften über die Summen der eingeworbenen Drittmittel und die enttäuschenden anfänglichen Erfahrungen mit der Aquirierung von Geldern schaffen bei vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geisteswissenschaftlicher Provenienz große psychische Nöte und wirken sich demotivierend für ihre Arbeit aus. Schon die ständige sprachliche Koppelung der Begriffe Drittmittel und Forschung, und erst recht der Stellenwert, den die Drittmittel bei der Evaluation von Forschung spielen sollen, schaffen unwillkürlich den Eindruck, mit erfolgreicher Forschungstätigkeit an der Universität wäre inzwischen (gerade in den „nicht verwertbaren“ Disziplinen) bloß die Tätigkeit der Ausarbeitung von Forschungsanträgen gemeint.
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Die Qualitätssicherung ist für die Fakultät – gerade angesichts des faktisch stattfindenden Ressourcenabbaus – ein großes Anliegen. Die Evaluation beschränkt sich nicht nur auf die Datenaufnahme und statistische Datenbewertung, sie stellt einen breit angelegten Kommunikationsprozess dar auf der Ebene der Institute, der Forschungsschwerpunkte und der Fakultät. Die geisteswissenschaftliche und theologische Forschung lebt aus dem Austausch, den breit angelegten Kontakten und der ständigen Herausforderung durch die Dialogpartner. Das statistische Datenmaterial ist zwar nicht unwichtig; im Kontext der Qualitätssicherung hat es letztlich aber doch sekundären Charakter.
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Bereits im Kontext der Reform des UOG 93 hat die Fakultät einen ersten Schritt zur statistischen Dokumentation von Forschungsleistungen und der Präsentation derselben nach außen gesetzt (Fakultätsweb, Innsbrucker Theologischer Leseraum und Theodat ). Die für die Evaluation notwendigen Daten werden in die vom Rektorat erarbeiteten Datensysteme eingespeist.
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Im Hinblick auf die umfassendere Qualitätssicherung der Forschung ist es auch weiterhin notwendig, an Kriterien zu arbeiten, welche den Wert und den Standard der Forschung in der Theologie sichern. Leider ist die umfassendere Reflexion in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren zugunsten von schnell durchgeführten Evaluationsprozessen (zwecks Mittelaquirierung) abgebrochen worden. Auch wenn man den strategischen Wert solcher Prozesse nicht bestreiten kann und sich die Fakultät selbstverständlich den standardisierten Prozessen unterwerfen wird, stellt sich – gerade in der Theologie – trotzdem die Frage, ob dadurch eine längerfristige Entwicklung gesteuert werden kann.
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Qualitätsentwicklung an einer Theologischen Fakultät muss trotz aller Segmentierungen Forschung, Lehre und Personalentwicklung in einem unmittelbaren Zusammenhang sehen..
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Bereits im Kontext der Reform des UOG 93 hat die Fakultät eine weitgehende Reform der Studien durchgeführt. Die an der Fakultät angebotenen vier Diplomstudienrichtungen wurden miteinander verzahnt; durch gezielte Modularisierung und die Konzeption eines für die drei theologischen Studienrichtungen gemeinsamen „Basisstudiums“ konnte bei weitgehender Kostenneutralität die Vielfalt des Studienangebotes erhalten werden. Das Profil dieser Studien zeigt sich in gemeinsamen Teilen und in der auf Interdisziplinarität angelegten Modularisierung. Als erste Theologische Fakultät im deutschen Sprachraum konnten wir in der Studienrichtung „Katholische Religionspädagogik“ ein theologisches Bakkalaureat anbieten. Die im Rahmen der Reform des UG 2002 erfolgende Profilbildung knüpft an die Erfahrungen und Ergebnisse der Reform des UOG 93 an.
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Die Studien der Theologie und der Philosophie zeichneten sich immer schon dadurch aus, dass sie im Sinn forschungsgeleiteter Lehre konzipiert wurden. Die Teile der sog. Routinelehre stellten im Studienaufbau immer einen kleineren Teil des Studiums dar. Aus diesem Grund können wir das Bekenntnis zur forschungsgeleiteten Lehre nur begrüßen.
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Um den Status eines weltweit anerkannten theologischen Ausbildungszentrums beizubehalten, muss sich die Fakultät an der kirchlichen Gesetzgebung zur inhaltlichen Ausgestaltung der Studien orientieren.
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Es ist derzeit nicht absehbar, ob und wann die Kongregation für das Katholische Bildungswesen die Bologna-Deklaration gerade im Hinblick auf den Aufbau der Studien (sechssemestriges Bakkalaureat, viersemestriges Magisterstudium und darauf aufbauendes Doktorat) zur Gestaltung der kanonischen Studien und die durch diese Studien erworbenen Grade als kanonische Grade anerkennt. Zwar engagiert sich die Fakultät im politischen Willensbildungsprozess unter den kirchlichen Entscheidungsträgern für die baldige Reform in diesem Sinn; bis zu einer Entscheidung muss die Fakultät aber die fachtheologische Studienrichtung in der derzeitigen Form des Diplomstudiums weiterführen.
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Deshalb wird es weiterhin eine zweite theologische Ausbildungsschiene in „Katholischer Religionspädagogik“ geben müssen, die vor allem auf Berufsfelder in Schule und Bildung ausgerichtet ist. Weil nicht auf die Ausbildung des Klerus ausgerichtet, unterliegt sie nicht denselben kanonischen Erfordernissen wie die fachtheologische Studienrichtung. Die derzeit für diese Studienrichtung geltenden Studienpläne entsprechen bereits weitgehend den Anforderungen des Bologna-Prozesses (Bakkalaureats- und Magisterstudium, ECTS-System). Nach dem Willen der Fakultät soll die „Katholische Religionspädagogik“ in Zukunft nicht mehr als eigene Studienrichtung, sondern als Studienzweig innerhalb des einen theologischen Bakkalaureats- und Magisterstudiums durchgeführt werden. Sollte aber die Fachtheologie auf Grund der kirchlichen Vorgaben weiterhin als Diplomstudium durchgeführt werden müssen, würde die „Katholische Religionspädagogik“ ohne nennenswerte Mehrkosten an die neuen Erfordernisse adaptiert.
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Auf dieses Bakkalaureat baut ein theologisches Magisterstudium auf, das in zwei (kostengünstige) Studienzweige differenziert ist: „Katholische Fachtheologie“ als jene kanonische Spezialisierung, die vom kirchlichen Gesetzgeber für die Priesteramtskandidaten vorgeschrieben ist, und „Katholische Religionspädagogik“ als jene Spezialisierung, die dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach Orientierungswissen nachkommt und für den Bildungsbereich im weiteren Sinn des Wortes – auch für den Religionsunterricht im Fach Katholische Religion an allen Schultypen – qualifiziert. Die Nachfrage gerade nach dem letzteren Studienzweig ist derzeit steigend. Geht es nach der Intention der Fakultät, würde die Zahl der theologischen Studienrichtungen also reduziert werden.
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Da sich dieses Studium im theologisch-fachwissenschaftlichen Teil zur Gänze aus dem Angebot des Bakkalaureats- und Magisterstudiums „Katholische Theologie“ speist und in den pädagogischen, fachdidaktischen und schulpraktischen Studienteilen weitestgehend mit den entsprechenden Studienteilen des Studienzweiges „Katholische Religionspädagogik“ deckt, erfordert es keine nennenswerten Mehrkosten. Nach Änderung der gesetzlichen Grundlagen könnte das Lehramtsstudium problemlos in das Bakkalaureats- und Magisterstudium integriert werden. Die Nichterrichtung dieses Studiums wäre ein schwerer Eingriff in die Schulkultur Österreichs; sie würde die sachlich höchst sinnvolle und auch aus anderen Gründen notwendige Kombination des Unterrichtsfaches Katholische Religion mit einem zweiten Unterrichtsfach unmöglich machen und damit den Religionsunterricht in Westösterreich gefährden.
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Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen in dieser Studienrichtung erreicht zwar in der derzeitigen Durchführung als Diplomstudium nicht das vom Rektorat in den Eckpunkten für die Entwicklungspläne für die Einrichtung von Studien festgelegte Minimum. Die Einrichtung eines Bakkalaureats – ganz besonders in der von der Theologischen Fakultät vorgeschlagenen interfakultären Konstellation – lässt aber realistisch eine deutliche Steigerung der Absolventenzahlen erwarten, da ein philosophisches Bakkalaureat für viele Studierende aller Fakultäten eine wissenschaftlich und persönlich bereichernde, aber auch im Hinblick auf eine Reihe von beruflichen Tätigkeiten nützliche Zusatzausbildung darstellt. Eine Streichung dieses Studiums würde einen enormen Schaden für die Fakultät und damit auch für die Universität bedeuten. Die Frage der Notwendigkeit eines gediegenen philosophischen Studiums steht auch in unserer Gesellschaft trotz aller Ausrichtung auf jene Formen des Wissens, die unmittelbar verwertbar sind, nicht zur Diskussion. Umstritten ist der Wert einer Philosophie, die bewusst von einem klar deklarierten Standpunkt aus betrieben wird. Nach unserer Überzeugung vermag gerade diese Art von Philosophie einen kreativen und unverzichtbaren Beitrag zum Dialog von Weltanschauungen, Kulturen und Religionen beizutragen. Das in Innsbruck derzeit und seit langem angebotene Studium der Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät zeichnet sich durch hohe Qualität aus; das Studienangebot wird auch stark von Studierenden anderer Fakultäten in Anspruch genommen. Auch kirchliche Stipendiaten nehmen das Angebot wahr. Unter rein quantitativer Rücksicht mag dieses Studium als etwas Marginales erscheinen, in qualitativer Hinsicht steht es vor allem im Dienst der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
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Nun ist sich die Fakultät der Notwendigkeit von Fokussierungen der Studienangebote bewusst. Sie würde zwar die Einrichtung eines Philosophiestudiums als Bakkalaureats- und Magisterstudium an der Katholisch-Theologischen Fakultät begrüßen, kann sich aber durchaus auch eine Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Historischen Fakultät und damit eine Öffnung des Studienangebotes auf andere Studierende vorstellen. Unter dem Stichwort „Innovation“ schlagen wir daher die Einrichtung eines interfakultären Bakkalaureatsstudiums in Philosophie (mit dem akademischen Grad Bakk. phil.) vor. Aufgrund ihrer derzeitigen Personalressourcen (die Philosophie an unserer Fakultät weist 7 Habilitierte – darunter drei Professoren – auf) könnte die Theologische Fakultät ein solches Studium durchaus tragen, sie würde aber die Zusammenarbeit mit den Lehrenden der Philosophie an der Philosophisch-Historischen Fakultät sehr begrüßen. Natürlich ist das Curriculum in einer Arbeitsgruppe aus Lehrenden beider Fakultäten auszuarbeiten. Dieses neue interfakultäre Bakkalaureatsstudium ist keineswegs als einfache Zusammenlegung der bisherigen Studien für Philosophie an der Philosophisch-Historischen und an der Theologischen Fakultät zu verstehen. Es handelt sich vielmehr um ein neues und innovatives Projekt, auf das die kirchliche Lehrautorität, geregelt gemäß dem Konkordat zwischen dem Hl. Stuhl und der Republik Österreich vom 5. Juni 1933 (BGBl. II Nr. 2/1934) sowie den Apostolischen Konstitutionen „Deus Scientiarum Dominus“ vom 14. Mai 1931 und „Sapientia Christiana“ vom 14. April 1979, keine Anwendung findet. Die Artikulation der übertriebenen Ängste vor einer „ideologischen Vereinnahmung einer wertneutralen Philosophie” durch eine christliche geht am faktischen philosophischen Diskurs vorbei. Man darf die schlichte Tatsache nicht übersehen, dass in den internationalen und österreichischen Philosophengesellschaften eine ganze Reihe christlicher Philosophen (auch aus dem Institut an unserer Fakultät) in leitenden Positionen tätig sind. Der internationale Ruf des Instituts für Christliche Philosophie, die dort auf hohem Niveau betriebene Forschung, nicht zuletzt die Tatsache, dass mehrere Mitglieder dieses Instituts derzeit an philosophischen Lehrbüchern für führende deutschsprachige Verlage arbeiten (UTB, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Kohlhammer), sollen die Universitätsleitung zum Schritt der Errichtung des vorgeschlagenen interfakultären philosophischen Bakkalaureats ermutigen.
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Auf das interfakultäre Bakkalaureatsstudium bauen unterschiedliche Magisterstudien (in verschiedenen Fakultäten) auf. An unserer Fakultät ist das Magisterstudium „Philosophie an der Theologischen Fakultät“ (Mag. phil. fac. theol.) zu errichten. Vor allem unter entwicklungspolitischem Aspekt ist dieses Studium für den internationalen Ruf unserer Fakultät wichtig. Zahlreiche kirchliche Stipendiaten kommen gerade deshalb zur Absolvierung ihres Theologiestudiums nach Innsbruck, weil sie hier an der Theologischen Fakultät gleichzeitig ein Magisterstudium in Philosophie absolvieren können.
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Mit diesem Schritt leistet sie einerseits ein Stück Pionierarbeit zur Andockung an die im angelsächsischen Bereich verbreitete Studienkultur, andererseits geht sie bewusst den Schritt in Richtung Öffnung auf die nichtkonfessionell gebundene Öffentlichkeit. Solange die Ressourcenreduktion dies verlangt, kann das Studium zum größten Teil aus dem entsprechend zu differenzierenden Lehrangebot der Theologischen Fakultät in Philosophie und Religion bedient werden. Die Fokussierung der Forschung an der Theologischen Fakultät in den Schwerpunkten „Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung” und „Synagoge und Kirchen” legt bereits einen Grundstein für forschungsgeleitete Lehre in einem derartigen Studium. Dem Rückgriff auf die zusätzlichen Kompetenzen der Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Politikwissenschaft, Soziologie, Alte Geschichte und Geschichte (viele von ihnen sind in engem Kontakt mit uns durch die Mitarbeit an der Etablierung des interfakultären Schwerpunktes „Weltordnung – Religion – Gewalt“) steht nichts im Wege. Kooperationen mit Salzburg, Wien oder Graz sind denkbar. Für die Etablierung und vor allem die Profilierung des Studiums wäre im Bereich der Personalplanung (Stellenausbau im Kontext der Fokussierung) eine Professur auf Zeit (5 Jahre) notwendig.
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Es ist aber klar die Intention der Theologischen Fakultät, nach Beseitigung momentan noch bestehender rechtlicher Hindernisse (kirchliche Studienvorschriften im Hinblick auf die Fachtheologie, das österreichische Studienrecht im Hinblick auf das Lehramtsstudium) ein einziges theologisches Bakkalaureat zu errichten. Der Wunsch nach Einrichtung eines interfakultären und als solches sehr innovativen philosophischen Bakkalaureats entspringt dem Willen, den international anerkannten Status unserer Fakultät bei gleichzeitiger Öffnung auf die Philosophisch-Historische Fakultät zu bewahren, dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach qualifiziertem Orientierungswissen und auch dem faktischen Bedarf Rechnung zu tragen. Man darf nicht übersehen, dass ähnliche Versuche auch an anderen Fakultäten im deutschen Sprachraum ins Leben gerufen werden (so nutzt das Interdisziplinäre Forum Religion an der Universität Erfurt zwar die Kompetenz von einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anderer Fakultäten mit, wird aber in der Gestaltung der Studien „Theologie/Religionswissenschaft/Philosophie“ von jenen Fakultäten getragen, in denen der Großteil der für diese Fragen kompetenten Lehrenden bereits vorhanden ist).
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Die Einrichtung verschiedener Magisterstudien an unserer Fakultät darf nicht deren Segmentierung zur Folge haben. Wie bereits im Rahmen der Reform des UOG 93 wird sich die Fakultät bemühen, durch Verzahnungen und Modularisierung auf möglichst weitgehende Kostenneutralität zu achten. Mittelfristig schließt die Fakultät auch eine Kooperation mit den Nachbarfakultäten nicht aus.
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Aufgrund der von der Universitätsstudienleitung programmatisch angezielten Reduktion von Studien werden solche Visionen im vorliegenden Entwicklungsplan aber zugunsten der für die Identität der Fakultät zentralen Pflichtstudienprogramme zurückgestellt.
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Bereits im Kontext der Studienplanreform nach UniStG wurde das Doktoratsstudium der Theologie grundlegend reformiert. Neben der Etablierung der Pflichtfächer Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsdidaktik für alle Doktorandinnen und Doktoranden lag dabei das Augenmerk auf der Erarbeitung eines eigenen Curriculums für das Doktoratsstudium. Die Qualitätssicherung (und nach Möglichkeit der Ausbau) dieses Studiums (Dr. theol. / Sacrae Theologiae Doctor) bleibt weiterhin eines der zentralen Anliegen der Fakultät.
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Dazu beabsichtigt die Fakultät, ein auf den Magister in Philosophie an der Theologischen Fakultät oder in Theologie oder in Religious Studies aufbauendes nichtkanonisches Doktorat (PhD in Religious Studies und PhD in Christian Philosophy) anzubieten. Der PhD in Religious Studies erfordert gegenüber den derzeit durchgeführten Doktoratsstudien keine Mehrkosten.
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Aufgrund der Personalstruktur der Fakultät ebenso wie des besonderen Klimas, zu dem nicht zuletzt auch die Gemeinsamkeit in weltanschaulichen Fragen beiträgt, hatte die Studienatmosphäre an der Theologischen Fakultät schon immer einen besonderen Charakter. Dazu gehört auch die intensive Betreuung der Studierenden durch Lehrende. Die Personalreduktion und die Zentralisierung der Verwaltung der Fakultät (gerade im Bereich der Verwaltung der Lehre) werden auf der Theologischen Fakultät zunächst sicherlich das Niveau der Serviceleistungen für Studierende senken. Die Fakultät wird sich nach Kräften bemühen, in den nächsten Jahren die durch Jahrzehnte aufgebaute Studienkultur zumindest im Ansatz zu erhalten.
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Die Fakultät erhöht ihre Serviceleistungen für Studierende (v.a. berufstätige bzw. auswärtige Studierende), indem sie sich stark an den Programmen zur Intensivierung von e-learning und der Webpräsenz beteiligt. Der von uns selber entwickelte Innsbrucker Theologische Leseraum stellt eine qualifizierte Grundlage für e-learning-Programme dar; seit zwei Jahren laufen Versuche, Teile der Studieneingangsphase alternativ als „blended learning“ (Verbindung von distance-learning auf der Basis von e-learning mit intensivierten Präsenzphasen) anzubieten.
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Traditionellerweise ist die Fakultät stark im Bereich der Weiterbildung kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert. Sie bietet (in Kooperation mit den Diözesen Innsbruck und Feldkirch) den Universitätslehrgang „Pastoraljahr“ an und führt den erfolgreichen Universitätslehrgang „Kommunikative Theologie“ (MAS in Communicative Theology) weiter.
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In Kooperation mit dem Management Center Innsbruck, dem Doktoratskolleg „Religion und Gewalt“ unter Einbindung des „Ruth C. Cohn Institute for TZI international“ werden weitere Lehrgänge angedacht, so etwa im Bereich der Wirtschaftsethik, der Spiritualität, der Planungs-, Leitungs- und Schlüsselkompetenzen.
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Auf die Qualitätssicherung in der Lehre wurde von Seiten der Fakultät schon im Zuge der letzten, tiefgreifenden Reform der Studienpläne ein verstärktes Augenmerk gelegt. Für die theologischen Studienrichtungen konnte eine ganz neue, in einer Gruppe aus Lehrenden aller Fächergruppen konzipierte Studieneingangsphase entworfen werden, die bei der Erstellung der zukünftigen Curricula noch weiter profiliert werden soll. Die historisch gewachsene, etwas starre Fächerstruktur der Theologie wurde für die Schwerpunktbildung zugunsten einer Modularisierung von Studienteilen aufgebrochen. Auch hier ist eine weitere Profilierung (und Vereinfachung) geplant. In Zusammenarbeit verschiedener Lehrender sind thematische Module über die traditionellen Fächergrenzen hinweg zu entwerfen; die Kooperation bei der Durchführung der Lehrveranstaltungen gerade in diesem Bereich wird verstärkt zu fördern sein. Die Modularisierung ist mit den Forschungsschwerpunkten der Fakultät zu korrelieren. Auch im Bereich der Fachdidaktik (Religionsdidaktik) ist die in Gang gesetzte Kooperation zwischen Didaktikern und den Vertretern der übrigen theologischen Fächer weiterzuführen und nach Möglichkeit zu verstärken.
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Ein besonderes Anliegen war und ist weiterhin die Entwicklung eines eigenen Curriculums für das Doktoratsstudium (und, nach Möglichkeit, das Angebot eigener Lehrveranstaltungen für Doktorandinnen und Doktoranden jenseits der in Österreich traditionellen „Privatissima“). Die ersten Erfahrungen mit dem Pflichtfach Wissenschaftstheorie und –didaktik werden auszuwerten sein. Die Fakultät legt, im Unterschied zu anderen theologischen Fakultäten, auch im Doktoratsstudium auf eine möglichst breite theologische Vertiefung wert.
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Im Bereich der Lehrveranstaltungen ist geplant, für Seminare allgemein geltende Standards zu schaffen (im Zusammenhang mit dem ECTS-System; Umfang und Art der Eigenarbeit, Erfordernisse von Seminararbeiten usw.). Die bei der letzten Reform vor allem für das Doktoratsstudium neu definierte Lehrveranstaltungsform „Forschungsseminar“ wird profiliert werden, und zwar unter der Rücksicht einer Entkoppelung von Lehre, die in die konkrete Forschungstätigkeit einführt, und Betreuung der Dissertationen. Für die Überblicksdarstellungen der einzelnen Fächer in dem allen theologischen Studien gemeinsamen „Basisstudium“ wird in Kooperation zwischen Fakultätsstudienleiter und Curriculumskommission zu erwägen sein, die Kontaktstunden von einem Teil der reinen Stoffvermittlung zu entlasten (zugunsten von Lektüre, aber auch von Tutorien und mit Hilfe von Formen des e-learning). Im Zuge der letzten Studienplanreform wurde in diesem Zusammenhang die Lehrveranstaltungsform „Kurs“ angegeben; diese wäre nun in der nächsten Phase zu konkretisieren und exemplarisch auszuarbeiten.
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Die derzeit praktizierte Form der Lehrveranstaltungsevaluation hält die Fakultät für nur marginal zielführend. Mindestens ebenso wichtig sind ständige Konsultationen des Fakultätsstudienleiters und der Studienbeauftragten mit der Studierendenvertretung; auch sollen fallweise Absolventenbefragungen durchgeführt werden. In Hinblick auf die Erstellung der Curricula für die neu bzw. wieder zu errichtenden Studien wird im Lauf des Jahres 2005 eine Selbstevaluation der Lehrenden Stärken und Schwächen des Studienbetriebs aus eigener Sicht klarlegen.
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Weitergeführt werden soll die hochschuldidaktische Forschung am Institut für Praktische Theologie und die Mitarbeit an universitären Konzepten zur Qualitätssicherung der Lehre (in der ARGE Qualitätssicherung und -entwicklung in der Lehre).
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Mit ihrer Ausrichtung auf die Weltkirche hat die Fakultät schon immer einen enormen Öffentlichkeitscharakter gehabt; die weltweite Migration von Lehrenden und Lernenden gehört zu unserer Tradition. Da philosophisch-theologische Forschung und Lehre programmatisch im Dienste der Kommunikation unter Menschen stehen, ist das „elfenbeinerne Dasein” bei uns eher die Ausnahme als die Regel.
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Bereits in den letzten Jahren zeigte sich die Theologische Fakultät als eine Fakultät mit überdurchschnittlicher Mobilität der Studierenden. Zum einen ist die Fakultät ein beliebter Studienort für die sog. „Freisemestler“ aus Deutschland (Priesteramtskandidaten müssen ein verpflichtendes Auslandsjahr absolvieren). Jedes Jahr kommen zu uns Dutzende Studierende aus unterschiedlichen deutschen Fakultäten; viele von ihnen bleiben in Innsbruck und schließen ihr Studium hier ab (was ein deutliches Zeichen für die Qualität unserer Fakultät ist). Auch Promovend(inn)en und Habilitand(inn)en anderer Fakultäten arbeiten an den fakultären Schwerpunkten mit.
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Zum anderen gehen unsere Studierenden regelmäßig an die Partnerfakultät Jnana Deepa Vidyapeeth in Pune (Indien) und andere im Erasmus/Sokrates-Programm durch bilaterale Verträge erfassten europäischen Fakultäten (Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen / Frankfurt; Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Tübingen; Universidad Pontificia Comillas / Madrid; Institut Supérieur de Théologie et Philosophie (Centre Sèvres) / Paris; The Milltown Institute of Theology and Philosophy / Dublin; Mary Immaculate College an der University of Limerick / Irland; Heythrop College / University of London; Université de Fribourg (Schweiz); Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Ljubljana; Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster). Weiters bestehen Partnerschaftsverträge mit der Philosophischen Fakultät SJ der Universität Zagreb und mit der Università Cattolica in Mailand.
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Der Aufbau einer Kooperation mit der Universität Qom / Iran wird angestrebt. Professoren und Assistenten der Theologischen Fakultät halten regelmäßig Lehrveranstaltungen an den Philosophisch-Theologischen Hochschulen Brixen und München, an der Bildungsuniversität Bozen/Brixen, an der Philosophischen Fakultät SJ der Universität Zagreb, an der Pontificia Università Gregoriana/Rom, am Centre for Religious Studies der Universität Vilnius. Mittelbauangehörige nutzen regelmäßig das Erasmus/Sokrates-Programm zu kürzeren Lehraufenthalten an den genannten Fakultäten. Im Kontext des Aufbaus von Forschungsschwerpunkten wurden auch zahlreiche Kooperationen mit internationalen Forschern aufgebaut (vgl. die Formulare Forschungsschwerpunkte).
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In den vergangenen drei Jahren wurden – aufgrund einer Initiative des verstorbenen Dekans Raymund Schwager – von der Fakultät enorme Anstrengungen unternommen, einen geistesgeschichtlich ausgerichteten Schwerpunkt an der Universität Innsbruck aufzubauen. Zahlreiche ganztägige Klausuren unter regelmäßiger Beteiligung von Dutzenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus fast allen Fakultäten der Universität Innsbruck dokumentieren die Mühsal einer Kooperation von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, verschiedener Weltanschauungen und religiöser Bekenntnisse bei zentralen Fragen des menschlichen Zusammenlebens. Diese über die rein formalen Gesichtspunkte hinausgehende Kooperation bei der Entwicklung des interfakultären Schwerpunktes „Weltordnung – Religion – Gewalt“ ist nur dank des Engagements der Fakultät möglich geworden; sie stellt sicher einen Höhepunkt interuniversitärer Kooperationen an der Universität Innsbruck dar und dokumentiert auf beispielhafte Weise, wie wir von einem klar formulierten christlich-katholischen Standpunkt aus in einen kritischen Dialog mit anderen Wissenschaften treten können.
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Auch bei anderen angestrebten interfakultären Forschungsprogrammen arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät mit. Beim Programm „Geschlechterforschung: Identitäten, Diskurse, Transformationen“ sind das Institut für Systematische Theologie und das Institut für Praktische Theologie beteiligt. Beim Forschungsschwerpunkt „Alpiner Raum“ arbeitet das Institut für Praktische Theologie mit. Lehrende der Fakultät halten regelmäßig Vorlesungen und Übungen über ethische Fragen beim Informatikstudium an der MIT und an der Medizinischen Universität Innsbruck.
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Im Sinn des universitären Auftrags zur Wissensvermittlung an die Öffentlichkeit sieht die Theologische Fakultät eine besondere Aufgabe und Verantwortung darin, das durch Forschung und interne Debatte gewonnene Wissen der kirchlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit als Orientierungswissen durch Engagement in Gremien und Kommissionen (Ethikkommission an der Medizinischen Universität, im Bundeskanzleramt; kirchliche Gremien auf diözesaner, gesamtösterreichischer Ebene, ökumenische Kommissionen, Beratungsgremien auf Landes- und Stadtebene), in Vortrags- und Publikationstätigkeit, in Radio und Fernsehen zu vermitteln, um für aktuelle Fragen und Diskussionen Orientierungen und mögliche Antworten anzubieten. Die Fakultät selber veranstaltet auch jedes Jahr Bildungsveranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit („Innsbrucker Theologische Sommertage“); mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beim Theologischen Fernkurs Wien tätig.
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Über ihre eigenen Aktivitäten informiert die Fakultät durch die Fakultätszeitung „Baustelle Theologie“, durch die Homepage der Fakultät und den international bekannten Innsbrucker Theologischen Leseraum (virtuelle Bibliothek).
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Traditionellerweise bildet die Fakultät den Großteil der kirchlichen Angestellten für die Diözesen Innsbruck und Feldkirch mit akademischem Abschluss aus; auch der Großteil der (akademischen) Religionslehrerinnen und Religionslehrer für die Länder Tirol und Vorarlberg wird in Innsbruck ausgebildet. Mit dem Bakkalaureatsstudium greift die Fakultät „kreativ“ in den Bereich der Lehrerausbildung im Pflichtschulbereich ein; bei der etwaigen Einrichtung von Pädagogischen Hochschulen ist die Fakultät für weitgehende Kooperationen bereit.
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Eine besondere Kooperation besteht mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. Aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung besteht für die Absolventinnen und Absolventen der Hochschule in Brixen die Möglichkeit, den österreichischen staatlichen Abschluss durch die in Innsbruck erfolgende Abschlussprüfung zu erlangen (Doppelabschluss).
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Mit einem ausgebauten Fakultätsweb verfügt die Fakultät über ein ausgezeichnetes Kommunikationsinstrument zur umfassenden Konsensbildung innerhalb der Fakultät und zur Präsentation nach außen. Die spezielle räumliche Situation ermöglicht uns intensive Kommunikationsprozesse und lädt geradezu ein, die Fakultät als eine „offene Fakultät“ innerhalb der Universität, aber auch der Stadt zu präsentieren. Die „Innsbrucker Theologischen Sommertage“, das Ausstellungskonzept „Kunst im Gang“ und die Fakultätszeitung „Baustelle Theologie“ stellen integrale Bestandteile der Kommunikationsstrukturen dar. Natürlich nimmt die Fakultät auch dankbar jene Kommunikationsinstrumente, die von der Universitätsleitung zur Verfügung gestellt werden, an. Mit den vielfältigen Diensten an der scientific community weltweit tragen die Mitglieder der Fakultät zum Aufbau einer intensiven Kommunikation im akademischen Bereich bei. Überdurchschnittlich viele Mitglieder der Fakultät sind in zahlreichen Herausgeber- und Redaktionsgremien internationaler Fachzeitschriften/Fachbuchreihen tätig (Beiträge zur mimetischen Theorie, Bibel und Kirche, Contagion. Journal of Violence, Mimesis and Culture, Diakonia. Internationale Zeitschrift für die Praxis der Kirche, Forum Teologiczne, Innsbrucker Theologische Studien, Kanonistische Studien und Texte, Internationale Cardinal Newman Studien, Kommunikative Theologie, Kommunikative Theologie Interdisziplinär, Mediaevalia Oenipontana, Österreichisches Religionspädagogisches Forum, Pericope. Scripture as Written and Read in Antiquity, Protokolle zur Bibel, Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge, The Bulletin of the Colloquium on Violence & Religion, Zeitschrift für Katholische Theologie).
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Internationalen Ruf hat inzwischen die Theologische Literaturdokumentation (mit den Teilen Biblische Literaturdokumentation [BILDI], Kanonistische Literaturdokumentation [Kaldi ], Literaturdokumentation zum Projekt RGKW [Mimesis]), die von mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fakultät betreut wird, erlangt. Täglich wird sie weltweit hundertfach abgerufen. Ähnliches gilt, wenn auch nicht in derselben Intensität, vom „Innsbrucker Theologischen Leserraum“.
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Die Fakultät erhofft, dass die Universitätsleitung nicht nur ein klares Sponsorenkonzept für die Universität erarbeitet und dieses auch erfolgreich umsetzt; unsere Hoffnung fokussiert sich auf die wissenschaftspolitisch notwendige Erkenntnis, dass es in Zukunft eine deutliche Unterstützung der Universitätsleitung bei der Vergabe der (für die gesamte Universität) eingeworbenen Mittel an jene Fakultäten, die im Wissensverwertungskontext als „schwach“ einzustufen sind, braucht.
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An der Fakultät wurde ein Absolventenverein ins Leben gerufen; angesichts des Aufbaus eines universitätsweiten Absolventenvereins wird der Verein der Theologischen Fakultät in den gesamtuniversitären überführt.
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Die Fakultät blickt auf eine gelungene prozessorientierte Reform im Kontext des UOG 93 zurück; sie ist gewillt, diese prozessorientierte Entwicklung fortzusetzen. Durch Klausuren, Fakultätsversammlungen und laufende Gespräche, durch die Pflege einer gehobenen akademischen Feierkultur und nicht zuletzt auch durch eine fakultätsspezifische Gebetskultur (in der Jesuitenkirche) soll die „corporate Identity“ gestärkt werden. Nur im Rahmen einer mit der Fakultät verbundenen „corporate identity“ kann es auch eine „corporate identity“ der Universität geben. Im Rahmen solcher gelebter Identitäten kann es auch eine längerfristig erfolgreiche Führungskultur an der Fakultät geben.
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Natürlich ist sich die Fakultät dessen bewusst, dass sie im Vergleich zu anderen Fakultäten in Innsbruck (gerade unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses Lehrende – Studierende) als besonders privilegiert beurteilt werden kann. Man darf aber auch nicht vergessen, dass qualitative Betreuung von ausländischen Studierenden einen größeren Aufwand mit sich bringt; außerdem ist die traditionelle Struktur der Theologischen Fakultät mit ihrer Vielfalt an Fächern schwer mit den neueren Fakultäten vergleichbar. Durch einen faktisch möglichen minimalen Abbau von fixen Planstellen will die Fakultät zur flexibleren Personalplanung der Universität ihren Beitrag leisten; „schweren Herzens“ akzeptiert sie, dass das Rektorat keine Logik der „automatischen“ Nachbesetzungen verfolgt. Gerade deswegen hält sie aber in der universitären Öffentlichkeit die Erinnerung wach, wie viele Stellen in dieser Zeit an der Theologischen Fakultät frei wurden bzw. frei werden. (Seit dem Amtsantritt von Rektor Gantner bis zum Jahr 2010 sind es vier Universitätsprofessorenplanstellen, die im Sinne der Stellenrückbaumaßnahmen an das Rektorat zurückgehen, mehrere Assistentenplanstellen unterschiedlicher Kategorien und auch mehrere Sekretariatstellen; nach unseren Berechnungen würde bei einer solchen einseitigen Reduktion am 31.12.2010 der Stellenab- bzw. -rückbau im Vergleich zum 01.01.2003 ganze 37,83 % betragen). Innerhalb von bloß 10 Jahren kann also eine so bewährte Struktureinheit nahezu halbiert werden.
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Um eine – im Rahmen des Möglichen – flexible und sinnvolle Personalplanung zu ermöglichen, erwartet die Fakultät von der Universitätsleitung eine grundsätzliche Unterstützung beim Stellenausbau. Dieser soll nicht per Zufall erfolgen, sondern Rücksicht auf die konkreten Aufgaben der Institute/der Forschungsschwerpunkte und die Zahl der dort gerade beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen.
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So macht die angestrebte Schwerpunktbildung in Lehre und Forschung die unmittelbar bevorstehende Berufung eines Professors für Dogmatische Theologie (mit der Mitbetreuung der Fundamentaltheologie und der Koordination des Schwerpunktes „Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung“) notwendig; für die Etablierung des Studiums „Magister in Religious Studies“ würde mittelfristig (im Kontext der Leistungsvereinbarungen ab 2007/08) noch eine Professur auf Zeit in Religionswissenschaft notwendig sein. Für die Erhaltung des Lehr- und Forschungsbetriebes am (jetzigen) Institut für Historische Theologie ist die Besetzung einer Assistentenstelle (im Fach Liturgiewissenschaft) eigentlich sofort notwendig. Analoges trifft auf das Institut für Christliche Philosophie für das zentrale Fach Ethik zu.
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Die darüber hinaus gehende Vorstellung von der Personalstruktur an unserer Fakultät geht von folgenden Annahmen aus: Um exzellente Lehre und Forschung längerfristig zu garantieren, muss die Fakultät mit mehr als einem zum Überleben notwendigen Minimum an Personal rechnen können. Eine – allein auf Postenreduktion ausgerichtete – Personalpolitik wird die Fakultät in ihrem internationalen Status – als überregionale philosophisch-theologische Forschungs- und Ausbildungsstätte – zerstören und sie zu einer mittelmäßigen regionalen Ausbildungsanstalt degradieren. Die Fakultät selbst wird zwar versuchen, auch Drittmittelposten aufzubauen, aus dem kirchlichen Bereich eine Reihe von ehrenamtlich arbeitenden „Honorarprofessoren“ zu gewinnen, trotzdem kommt sie ohne eine bestimmte Anzahl von Stellen nicht aus.
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Im Planungszeitraum 2005-2010 verzichtet sie auf drei (von derzeit 16) Professorenstellen; eine solch klare Aussage ist im Bereich des Mittelbaus aufgrund der Definitivstellungen und rechtlich unsicheren Vertragsverlängerungen allerdings nicht möglich. Bei den freiwerdenden Stellen wird deshalb immer die Frage einer möglichen Besetzung einerseits mit der jeweiligen Konstellation am Institut, andererseits mit der Verbindung zu den geförderten Schwerpunkten gekoppelt werden müssen.
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Für den im Rahmen der Entwicklung von der Fakultät erwarteten Postenausbau im Mittelbaubereich gilt es festzuhalten: Es ist gelungen, die meisten von den definitiv gestellten Mittelbauangehörigen zu aktiven Betreiberinnen und Betreibern der Schwerpunktbildung in der Forschung zu animieren, was vor allem bei den Habilitierten – angesichts der ihnen zustehenden Forschungsfreiheit – ein enormer wissenschaftspolitischer Wert ist. Sie bilden das Rückgrat der Schwerpunkte und sind auch zur Mitarbeit an der Entwicklung der Fakultät motiviert. Auch der Großteil der Lehre wird von ihnen getragen. Der statistisch sicher prognostizierbare Teil der freiwerdenden Stellen ist verhältnismäßig klein; die flexible Nachbesetzung ist für die qualitätsvolle Weiterentwicklung der Fakultät unerlässlich. Deswegen geht die Fakultät von einem Durchschnittswert von 22 VZÄ im Bereich des Mittelbaus aus. Im Kontext des Globalbudgets würde die Fakultät auch gerne im Sinne der Nachwuchsförderung zusätzlich vier Forschungsstipendiatenstellen (jeweils eine pro Institut) einrichten.
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Jedem Institut steht eine ganztägige Sekretariatskraft zur Verfügung; die restlichen 2,5 Posten werden für institutsübergreifende Aufgaben im gesamtfakultären Interesse eingesetzt: im Kontext der Verwaltung der Schwerpunkte, der Absicherung von forschungsrelevanter Infrastruktur, schlussendlich auch im Rahmen der Verwaltung der Lehre im Zusammenhang mit der fachdidaktischen Ausbildung.
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An der Theologischen Fakultät liegt im wissenschaftlichen Dienst eine Unterrepräsentation im Sinne des § 6 Frauenförderungsplan der Universität Innsbruck vor. Die Fakultät ist sich dieser Tatsache bewusst und strebt eine Änderung dieser Situation an. Sie bekennt sich zu den in Art 7 BVG grundgelegten und im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz sowie im Frauenförderungsplan der Universität Innsbruck konkretisierten Grundsätzen sowie zum Anliegen der Frauenförderung und zur Schaffung eines positiven karrierefördernden Klimas für Frauen an der Fakultät. Ein besonderes Anliegen sind die Förderung der wissenschaftlichen Leistungen von Frauen und die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses. In den letzten Jahren ist die Zahl der Absolventinnen unter unseren Studierenden konstant gestiegen, auch die Zahl der Promovendinnen. Derzeit arbeiten mehrere wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Habilitationsprojekte aus; die jungen Wissenschaftlerinnen werden unterstützt bei Anträgen an den FWF für „Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen“.
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Die Fakultät begrüßt die Bemühungen um ein Qualitätsmanagement in der Verwaltung und wird auch ihren Beitrag zu einer funktionierenden Verwaltungskultur leisten.
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Die Fakultät hat im Bereich der Verwaltung bereits im Kontext der Reform des UOG 93 Reformen durchgeführt, durch die Steuerung des Großteils von anfallenden Arbeiten (inkl. Prüfungswesen) über das Dekanat konnte eine funktionierende serviceorientierte Verwaltung aufgebaut werden. Persönlicher Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden war eines der Qualitätszeichen dieser Servicierung. Die vom Rektorat durchgeführte Reform (die Einrichtung der Fakultätenservicestellen) bringt neue Herausforderungen mit sich (v.a. im Hinblick auf die Akkordierung der spezifischen Bedürfnisse der Fakultät mit den zentral gesteuerten Prozessabläufen).
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Schon aufgrund des gesetzlich verankerten Sonderstatus (§ 38 Abs 1 UG 2002) gibt es an der Fakultät eine besondere Fakultätskultur. Die konkordatäre Bindung an die Kirche beschränkt sich nicht nur auf die Wahrung der rechtlich relevanten Strukturen, sie prägt die Forschung, vor allem aber die Lehre – auch in inhaltlicher Hinsicht. Aufgabe der Fakultät ist es ebenso, gesunde Kirchlichkeit zu fördern; theologisch betrachtet ist die Fakultät so etwas wie „Kirche vor Ort“. An der Theologischen Fakultät wird nicht nur geforscht, gelehrt und gelernt, es wird nicht nur Verwaltungsarbeit geleistet. Die Fakultät kann – im Unterschied zu anderen Fakultäten – auch gemeinsam beten. Mit diesem Akt bezeugt sie, dass sie auch andere Maßstäbe und Kriterien zur Bewertung akademischer Arbeit kennt als die im Kontext moderner Wissenschaftsbetriebe inhaltlich leer gewordenen Postulate der Autonomie und der Interdisziplinarität oder das Kriterium der Verwertbarkeit des akademischen Wissens. Die zwischen den beiden Gebäudeteilen der Theologischen Fakultät stehende Universitätskirche/Jesuitenkirche ist nicht nur ein museales Kulturgut. Sie ist auch ein identitätsstiftender Ort der Begegnung. Als integraler Bestandteil der Theologischen Fakultät stellt sie ein wunderbares Zeichen dar. Ein Barockbau hat immer etwas Vollkommenes in sich. Bei aller Detailtreue verliert sich die Linienführung nach oben nicht. In der Kirche ist es die Richtung auf die Transzendenz hin. Erst die Öffnung auf diese bringt die Dimension des Universalen mit sich.
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Im Unterschied zu anderen Fakultäten ist die Theologische Fakultät von ihrer Geschichte her mit den Räumen am Karl-Rahner-Platz immer schon verbunden gewesen (außer in den Zeiten der Fakultätsaufhebung und während der Renovierungsarbeiten). Die Räume stellen einen Teil unserer Identität dar; auch wenn wir in der Zeit der Raumnot an der Universität „unsere“ Räume den anderen Fakultäten zur Verfügung stellen, ist die Erhaltung der Integrität dieser Räume als der Ort, an dem die „Theologische Fakultät” zu Hause ist, von enormer Bedeutung für die Fakultätskultur.
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Schon die bisherige Führungskultur an der Fakultät war durch kommunikative Prozesse gekennzeichnet. Die Durchführung der Karrieregespräche, die mittelfristige Karriereplanung sind bereits im Kontext der Reform des UOG 93 verwirklicht worden. Dieser Prozess wird weiter geführt. Die Möglichkeiten zur Mitarbeiterweiterbildung werden dankbar wahrgenommen. Die finanziellen Ressourcen der Fakultät werden weiterhin zweckmäßig, sparsam und wirtschaftlich verwaltet.
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Im Unterschied zur Strukturreform im UOG 93 werden an der Fakultät nur noch vier Institute eingerichtet.
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Die in dieser Organisationseinheit zusammengefassten Fächer und Fächergruppen umfassen: Alttestamentliche Bibelwissenschaft, Neutestamentliche Bibelwissenschaft, Kirchengeschichte und Patrologie, Liturgiewissenschaft und Liturgiegeschichte, Sakramententheologie und Ökumenische Theologie.
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Das Institut ist im Wesentlichen Träger des Forschungsschwerpunktes „Synagoge und Kirchen“; außerdem wird am Institut traditionelle intensive exegetische Forschung (AT/NT) betrieben.
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Die in dieser Organisationseinheit zusammengefassten Fächer und Fächergruppen umfassen den ganzen Bereich der Philosophie, wie sie im akademischen Kontext (an unserer Fakultät aus einem klar deklarierten weltanschaulichen Standpunkt) gelehrt wird. Dies sind insbesondere: Anthropologie, Ästhetik, Ethik, Geschichte der Philosophie (mit dem Schwerpunkt Quellenkunde der Philosophie und Theologie des Mittelalters), Gotteslehre, Kulturphilosophie, Logik, Metaphysik, Naturphilosophie, Psychologie, Religionsphilosophie, Sozialphilosophie, Sprachphilosophie, Wissenschaftstheorie.
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Dem Institut wird auch das Fach „Religionswissenschaft“ zugeordnet (im Hinblick auf das neu einzurichtende Studium „Magister in Religious Studies“ und „PhD in Religious Studies“; Personalbedarf: eine Professur auf Zeit zum Aufbau des Studiums).
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Das Institut ist Träger des Forschungsschwerpunktes „Christliches Menschenbild und Naturalismus“; es hat einen Sondercharakter an der Theologischen Fakultät, weil es (als einziges Institut) Träger einer Studienrichtung ist (Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät).
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Die in dieser Organisationseinheit zusammengefassten Fächer und Fächergruppen umfassen: Pastoraltheologie und Missionswissenschaft, Katechetik/Religionspädagogik und Fachdidaktik und Kirchenrecht.
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Zusammen mit dem Institut für Systematische Theologie ist das Institut im Wesentlichen Träger des Forschungsschwerpunktes „Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung“. Dem Institut obliegt die Durchführung der katechetischen/religionspädagogischen, fachdidaktischen und schulpraktischen Ausbildung in den theologischen Studienrichtungen.
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Die in dieser Organisationseinheit zusammengefassten Fächer und Fächergruppen umfassen: Christliche Gesellschaftslehre, Fundamentaltheologie, Dogmatik, Moraltheologie.
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Zusammen mit dem Institut für Praktische Theologie ist das Institut im Wesentlichen Träger des Forschungsschwerpunktes „Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung“; das Karl-Rahner-Archiv und das Raymund-Schwager-Archiv sind an dieses Institut angebunden.
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Aufgrund der bisher im Dekanat zusammenlaufenden und auch kontrollierten Arbeit im Kontext des Rechnungswesens stellt die vom Rektorat verfolgte Reform in diesem Kontext eine besondere Herausforderung für unsere Fakultät dar. Einerseits würden wir begrüßen, wenn das Dekanat weiterhin den „Totalüberblick“ haben könnte über alle geschäftsrelevanten Prozesse, andererseits stoßen wir bald an die Grenzen unserer Kapazität.
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Die Fakultät erwartet sich von der laufenden Reform die Reduktion von Doppelungen; sie trägt mit ihrem Engagement zum Gelingen der Reform bei und erwartet, dass ihr Wissen und ihre Kompetenz in der Abwicklung der Prozesse berücksichtigt werden.
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Die Fakultät steuert ihre Forschungsarbeit und Lehre mittels der Zielvereinbarungen. Diese werden vom Dekan/Studienleiter mit den Institutsleitern und den Leitern der Forschungsschwerpunkte abgeschlossen.
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Die Fakultät erwartet sich vom Rektorat für den Abschluss der Leistungsvereinbarungen eine klare Entscheidung und aktive Unterstützung für die Erhaltung (und den Ausbau) der Innsbrucker Theologischen Fakultät als eines überregionalen Forschungs- und Studienzentrums mit weltweitem Ruf.
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