Die Händedesinfektion ist eine der wichtigsten Maßnahmen für den Selbstschutz im Rettungsdienst und kann wesentlich zur Unterbrechung der Infektionskette beitragen. Ein Team an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Hubert Huppertz, Dekan der Fakultät für Chemie und pharmazie, hat begonnen, dieses wertvolle Gut in ihren Labors herzustellen. Nach einer bereits durchlaufenen Testphase hat die Produktion begonnen. „Zur Herstellung des Handdesinfektionsmittels nach WHO-I-Kriterien werden die entsprechenden Mengen Ethanol, Wasserstoffperoxid, Glycerin und gereinigtes Wasser zusammengegeben und miteinander vermischt. Anschließend erfolgt die Abfüllung in die dafür vorgesehenen Fläschchen, die ein Volumen von 100 ml besitzen“, erläutert Hubert Huppertz. Anschließend müssen die Gefäße noch 72 Stunden stehen, damit das Wasserstoffperoxid winzige Verunreinigungen, wie beispielsweise Sporen, zerstören kann. „Diese kleinen Gefäße, die durch einen Deckel mit integriertem Spender verschlossen sind, eignen sich perfekt für den Gebrauch untertags“, so der Chemiker. „Dass die Ressourcen an der Uni Innsbruck gerade in schwierigen Zeiten direkt für die Einsatzkräfte und die Bevölkerung eingesetzt werden, ist ein besonders schönes Signal. Ich freue mich, dass die Universität auch in diesem Bereich einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung des Virus leisten kann“, so Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck.
Ideal für das Rettungsauto
Das Rote Kreuz freut sich über die wertvolle Spende. „Die Fläschchen sind ideal für die Rettungskräfte geeignet, weil sie klein und handlich sind“, sagt Martin Dablander, stellvertretender Landesrettungskommandant des Roten Kreuzes, der die Spende in Empfang nahm. Fabian Bundschuh, der für die Materiallogistik beim Roten Kreuz verantwortlich ist, ergänzt: „Die Fläschchen werden nun sukzessive ausgeteilt und den Einsatzkräften in den Rettungsmitteln zur Verfügung gestellt.“ Da es derzeit besonders schwierig ist, am Markt die entsprechenden Fläschchen zu besorgen, können die Forscherinnen und Forscher noch nicht so viel Ware herstellen, wie mit den Beständen im Labor möglich wäre. „Wenn wir mehr Fläschchen zu je 100 ml hätten, dann könnten wir mit unseren derzeitigen Beständen 6.000 Fläschchen herstellen. Derzeit stehen wir bei etwa bei 350 fertigen Handdesinfektionsmitteln“, verdeutlicht Huppertz, der auf Nachschub an Fläschchen hofft.