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Exoskelette für die Arbeit – Universität Innsbruck
Mensch mit 3D-Brille im vorderen Bereich eines Seminarraums, ein zweiter Mann steht neben ihm, im Hintergrund ist projiziert, was er durch die Brille sieht.

Das Projekt ExoAtwork unterstützt Firmen dabei, ihre Produktion auf neue Anforderungen vorzubereiten.

Exoske­lette für die Arbeit

Das von der FFG geförderte Innovationscamp M „Exoskelette für manuelle Arbeitsplätze“ (exoATwork) unterstützt 27 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen beim Aufbau und bei der Anwendung von Know-how zur Analyse und Bewertung manueller Arbeitsplätze und -tätigkeiten sowie bei der Auswahl und Implementierung von Exoskeletten in manuelle Arbeitsprozesse.

Produzierende Unternehmen stehen vor verschiedenen Herausforderungen. Der demografische Wandel, die gestiegene Lebensarbeitszeit, der Fachkräftemangel und die Produktindividualisierung erhöhen die Kosten. Daher gewinnt die physische Unterstützung der Mitarbeiter:innen durch Exoskelette zunehmend an Bedeutung. Das Projekt exoATwork der Universität Innsbruck unterstützt Firmen dabei, ihre Produktion auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten, indem sie die eigenen Arbeitsabläufe besser verstehen und die Analyse und den Bedarf durch den Einsatz von Exoskeletten ergonomisch optimieren. Um die Belegschaft durch Exoskelette zweckmäßig und bedarfsgerecht zu entlasten, bedarf es spezifischen Know-Hows in unterschiedlichen Gebieten, wie z.B. Arbeitstätigkeiten, Arbeitsphysiologie, Arbeitspsychologie, Unterstützungstechnologie, Implementierung und Anwendung von Technologien. Das Innovationscamp „Exoskelette für manuelle Arbeitsplätze“ unterstützt 9 KMUs und 18 GUs dabei, dieses Wissen zu erlangen und setzt dabei auf Lehrende aus verschiedenen Forschungseinrichtungen aus Österreich und Deutschland (JKU Linz, TU Wien, RWTH Aachen, uvm.), die sowohl einen einschlägigen Forschungshintergrund, aber auch praktische Erfahrung mitbringen. Die Mitarbeiter:innen erhalten mittels Vorträgen, Workshops und praxisnahen Fallstudien, forschungsorientiertes Wissen und konkrete Handlungsempfehlungen für eine ergonomische und nachhaltige Gestaltung von manuellen Arbeitsplätzen zu vermitteln.

Als Besonderheit in diesem Projekt haben 10 der 27 Firmen die Möglichkeit, im Sommer 2024 jeweils zwei Exoskelette in ihrem Unternehmen für drei Wochen auszuprobieren. Die Teilnehmer:innen sollen wissenschaftlich unterstützt in Pilotstudien Exoskelette an eigenen manuellen Arbeitsplätzen anwenden und resultierende Effekte (z.B. Vorteile, Herausforderungen) abschätzen können. Nach Abschluss des Moduls konnten die Mitarbeiter:innen im eigenen Betrieb Erfahrungen beim Einsatz von Exoskeletten sammeln. Dadurch sind sie zukünftig in der Lage, Exoskelette zielgerichtet einzusetzen und den Nutzen für Ihre Belegschaft und Unternehmen abzuschätzen.

Das Projekt läuft seit fünf Monaten und es wurden mittlerweile zehn Kurstage durchgeführt. Rund ein Drittel der teilnehmenden Firmen hatten vor Start des Projektes teilweise weniger gute Erfahrung mit der Anwendung von Exoskeletten. Nichtsdestotrotz waren alle Firmen verwundert, wie stark sich die Probleme und Herausforderungen in Bezug auf die körperliche Belastung bei physischen Tätigkeiten gleichen, obwohl die Firmen ansonsten absolut heterogen sind (unterschiedliche Branchen, Größen, Prozesse, etc.). Ein Highlight waren die erstaunten Gesichter der Teilnehmer:innen, die erstmals selbst ein Exoskelett genutzt haben, um damit schwere Hebetätigkeiten durchzuführen: Es gab gleich ganz zu Beginn des Projektes eine Reihe von Aha-Erlebnissen. Eine weitere Überraschung in den ersten Schulungen war auch die Tatsache, dass für die Teilnehmer:innen weniger die rein technischen Fragestellungen im Mittelpunkt standen, als vielmehr die dafür notwendigen Grundlagen – insbesondere die Frage, wie Arbeitsplätze generell gestaltet werden können, wie die Wirkung/Effekte von Exoskeletten gemessen werden kann und wie Mitarbeiter:innen für den Einsatz von Exoskeletten motiviert bzw. begeistert werden können.

(Lisa Thompson)

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