Am Donnerstag, den 3. Oktober 2024, wurde die Ausstellung „In God We Trust. Göttliches Geld“ eröffnet, die von Oktober 2024 bis Juni 2025 im Foyer der Oesterreichischen Nationalbank in Innsbruck gezeigt wird. Geld und das Göttliche – diese zwei Begriffe passen auf den ersten Blick nur schwer zusammen. Die neue Ausstellung des Geldmuseums in der OeNB Innsbruck zeigt aber, wie eng sie seit Beginn der Geldgeschichte miteinander verbunden sind.
Religiöse Elemente auf Zahlungsmitteln ziehen sich durch die Menschheitsgeschichte und sind bis heute in zahlreichen Kulturen zu finden. Die religiösen Botschaften und die Darstellung von Gottheiten auf Münzen und Banknoten sind mannigfaltig und kamen schon sehr bald nach der Einführung der ersten Münzen vor ca. 2.700 Jahren in Verwendung. In der Antike sollten unter anderem mit göttlicher Hilfe Fälscher abgeschreckt werden, was wiederum das Vertrauen der Menschen in ihre Zahlungsmittel stärken sollte. Zudem spielten Zahlungsmittel auch in religiösen Ritualen, wie etwa als Opfergaben oder auch Grabbeigaben eine wichtige Rolle um Gottheiten günstig zu stimmen. Im antiken Totenkult war es üblich, um den Fährmann Charon bezahlen zu können, der die Verstorbenen in das Reich der Toten übersetzte, eben diesen Verstorbenen Münzen auf die Augen zu legen.
Leihgaben aus der Sammlung des Archäologischen Universitätsmuseums
Die umfangreiche Ausstellung umfasst ausgewählte Leihgaben aus dem Bergbau- und Gotikmuseum Leogang, dem Geldmuseum der OeNB, dem Archäologischen Universitätsmuseum Innsbruck, dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und privater Leihgeber.
Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßte Mag. (FH) Armin Schneider, Direktor und Leiter der OeNB WEST - Vorarlberg, Tirol, Salzburg und OÖ auch Vertreter des Archäologischen Universitätsmuseums Innsbruck, welches auch einige Exponate als Leihgaben zur Ausstellung beisteuerte. „Unser Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung antiker Münzen, aber auch von Abgüssen von Objekten der antiken Kleinkunst“, berichtet assoz. Prof. Mag. Dr. Florian Müller, der Leiter des Instituts für Archäologien und des Archäologischen Universitätsmuseums. So widmet sich eine Vitrine der Ausstellung speziell dem römischen Kaiserkult. Die Ursprünge dafür finden sich bei Kaiser Augustus, der seinen ermordeten Adoptivvater Gaius Julius Caesar zum Gott erheben ließ. Ein kleiner Kopf des nach seinem Tod selbst zur Gottheit erhobenen Augustus stammt ebenso aus dem Archäologischen Universitätsmuseum, wie eine antiken Kamee, ein kunstvoll geschnittener Schmuckstein, der die Apotheose, also die Vergöttlichung von Kaiser Hadrian darstellt, der auf einem von Adlern gezogenen Wagen in den Himmel auffährt.
„Solange die Ausstellungsflächen im Neubau im Ágnes-Heller-hauses aufgrund von noch nicht behobenen Baumängeln und laufend auftretenden Schäden nicht genutzt werden können, freut es uns besonders, die sonst nicht zugänglichen Exponate zumindest in Form von Leihgaben bei Sonderausstellungen präsentieren zu können“, berichtet Florian Müller. Das Archäologische Universitätsmuseum Innsbruck stellt seine Objekte auf Anfrage gerne für Sonderausstellungen im In- und Ausland zur Verfügung. So waren Objekte bislang nicht nur im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sondern auch dem Zeughaus, dem Tiroler Volkskunstmuseum, im Schloss Ambras Innsbruck, der Galerie im Taxispalais sowie mehrmals im Fasnachts- und Heimatmuseum Noaflhaus in Telfs. Aber auch außerhalb Tirols kamen Leihgaben des Museums in die Oberösterreichischen Landesaustellung in Stadl-Paura/Lambach, ins Stadtmuseum Wels, ins Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg sowie ins Iseum Savariense in Szombathely (Ungarn). Auch Schulen konnten Dubletten als plastisches Anschauungs- und Lehrmaterial erhalten.
Die Sonderausstellung „In God We Trust. Göttliches Geld“ kann von Montag bis Freitag von 8.00-12.00 und von 13.00-15.00 Uhr in der ÖNB, Adamgasse 2, 6020 Innsbruck bei freiem Eintritt besucht werden.
(Österreichische Nationalbank Innsbruck / Florian Martin Müller)