Religion im Rückzug? |
Autor: | Schwager Raymund |
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Veröffentlichung: | |
Kategorie | artikel |
Abstrakt: | Die Naturwissenschaften bewirken durch ihren Erfolg, dass ihre Voraussetzungen leicht übersehen werden. Daraus ergibt sich die Tendenz, den naturwissenschaftlichen Zugang zur Wirklichkeit als den einzig wahren zu betrachten. Dabei wird die Unhintergehbarkeit der Alltagserfahrung, die für die Philosophie und Theologie von besonderer Bedeutung ist, übersehen. |
Publiziert in: | # Originalbeitrag für den Leseraum |
Datum: | 2002-04-02 |
1 | Stellt man die Frage ‚Religion im Rückzug?' ganz allgemein, ist sie leicht zu verneinen. Die Säkularisierungsthese, die das intellektuelle Klima in den Sechziger und Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts weitgehend bestimmt hat und gemäß der die Religionen in der Öffentlichkeit immer mehr an Bedeutung verlieren werden, ist schon seit einige Zeit Krise geraten. (1) Das zeigt nicht nur die Vitalität des Islams, sondern auch des Christentums. Wie eine solide statistische Studie zeigt, hat das kirchliche Leben in den USA während der letzten zweihundert Jahren, wenn man alle christlichen Denominationen einrechnet, nicht abgenommen, sondern bis heute ständig leicht zugenommen. (2) Gegenwärtig kennen vor allem die evangelikalen Bewegungen einen weltweiten Erfolg. (3) Zwar ist es unbestritten, daß die christlichen Kirchen in Westeuropa stark an Einfluß verloren haben. Aber Westeuropa gilt heute nicht mehr als die Speerspitze einer weltweiten Entwicklung, sondern eher als Ausnahme. (4) Und selbst hier wird der Rückgang der christlichen Kirchen teilweise durch ein Anwachsen anderer, oft esoterischer religiöser Formen ausgeglichen. Vor allem aber nimmt der Markt, wie die Werbung zeigt, immer mehr einen religiösen Charakter an. Walter Benjamin hat schon 1921 vom Kapitalismus als einer dogmen- und theologiefreien Kultreligion gesprochen, und die heutige Entwicklung gibt dieser Analyse immer mehr recht.(5) |
2 | 1) Wissenschaft und Erfolg |
3 | In unserem Kontext stellt sich allerdings die begrenztere Frage, ob die Religion im wissenschaftlichen Bereich im Rückzug ist. Dies scheint der Fall zu sein, obwohl man auch hier mit allgemeinen Urteilen vorsichtig sein muß. Gemäß langfristigen Untersuchungen hat sich in den USA seit 1910 wenig verändert und konstant glauben etwa 40 % der Naturwissenschafler an einen persönlichen Gott, der Gebete erhört, und an ein Leben nach dem Tod, wobei der Glaube unter den berühmtesten Wissenschaflern eher geringer ist. (6) In den letzten Jahren sind in den USA ferner Dutzende von Studien erschienen, von denen die meisten nachweisen, daß es eine positive Beziehung zwischen religiösem Glauben und Gesundheit gibt. (7) Aufgrund solcher Studien und aus eigener Erfahrung hat der Medizinprofessor Dr. Dana King beim Weltkongress für Allgemeinmedizin in Wien (Juli 2000) die These vertreten, Kirchenbesucher sind durchschnittlich gesünder und leben länger als Nicht-Kirchenbesucher. (8) Trotz solcher Fakten dürfte unter Naturwissenschaftlern der Naturalismus weit verbreitet und vielleich sogar im Vormarsch sein. Dieses Entwicklung ist allerdings nicht besonders überraschend, denn Erfolge sind meistens wirksamer als Argumente. Die Naturwissenschaften haben große Erfolge gehabt, und sie haben sie weiterhin. Wo es Erfolge gibt, dort entsteht spontan die Tendenz, den Erfolg nachzuahmen und alles nach dem entsprechenden Muster zu verstehen. Die Uhren und die ersten komplizierteren Maschinen haben die Menschen schon vor Jahrhunderten fasziniert, und deshalb gab es bereits damals die Vorstellung vom Menschen als einer Maschine. Der damalige Erfolg blieb aber begrenzt. Da die heutigen Erfolge weit größer sind, dürfte es nicht überraschen, daß auch jetzt starke Tendenzen sich zeigen, mittels naturwissenschaftlicher Methoden die gesamte Wirklichkeit zu erklären. Erfolg kann allerdings auch enttäuschen, und Enttäuschungen gab es immer. |
4 | In diesem Zusammenhang ist ein kurzer Seitenblick auf die Kunst aufschlußreich. Die großen naturwissenschaftlichen und technischen Erfolge des 19. Jahrhunderts hatten zur Folge, daß zahlreiche große Künstler vor dem ersten Weltkrieg und in der frühen Zeit des Faschismus und Kommunismus die Technik verklärten und von ihr utopische Fortschritte oder gar eine neue Heilszeit erwarteten. (9) Doch diese Einstellung ist rasch wieder verflogen, und obwohl heute die naturwissenschaftlichen und technischen Fortschritte unvergleichlich größer sind als damals, gibt es gegenwärtig kaum Künstler, die eine ähnliche Euphorie zeigen. Auch in der populäreren Kulturszene lebt keine echte Begeisterung für die Naturwissenschaften und Technik. Im Allgemeinen ist eher ein Pessimismus angesagt, und trotz aller naturwissenschaftlichen Erfolge glaubt man heute kaum mehr an Utopien. Man richtet sich eher ein oder sucht einen vorübergehenden Ausstieg aus dem Alltag durch künstliche Formen der Ekstase. Zwischen der naturwissenschaftlichen Welt und der Alltagswelt der meisten Menschen scheint sich eine wachsende Spaltung, ja eine Art Schizophrenie einzustellen. Man benützt zwar gerne die neuen technischen Geräte, und breite Kreise machen sogar einen gewissen Kult um sie. Die naturwissenschaftlichen Erfolge wecken aber wenig inspirierende Kraft für wahre Kunst. Mit guten Gründen kann man ferner annehmen, daß die negativen Folgen der Technisierung der Welt in den nächsten Jahrzehnten noch sehr stark zunehmen werden. Ich rechne deshalb nicht mit einem durchschlagenden Erfolg des Naturalismus, sondern eher mit neuen Formen der Mythologie. (10) Dennoch muß sich die Philosophie und Theologie seriös und argumentativ mit ihm auseinandersetzen. |
5 | 2) Philosophische Argumentation |
6 | Weil die Biowissenschaften und die moderne Gehirnforschung zeigen, daß die geistigen Tätigkeiten des Menschen direkt von körperlichen Vorgängen abhängig sind, sehen manche in diesen Forschungsergebnissen ein Argument für den Naturalismus und gegen das christliche Menschenbild. Die Abhängigkeit des Mentalen vom Organischen ist sicher nicht zu bestreiten. Daraus ergibt sich aber keineswegs ein materialistischer Monismus, denn das menschliche Leben kennt noch andere eindeutige Phänomene, die bei einer umfassenden Wirklichkeitssicht ebenso zu beachten sind. Dazu zählt alles, was mit dem Bewußtsein zusammenhängt. |
7 | Die Rede vom Bewußtsein zielt zunächst auf den ganzen Bereich der sinnenhaften Qualitäten (Farben, Klangbilder, Gerüche, etc.), die in ihrer jeweiligen Eigenart von jedem Menschen direkt wahrgenommen werden. Zum Bewußtsein gehören ferner die vielfältigen Emotionen wie Furcht und Hoffnung, Zorn und Liebe, Schmerz und Lust, deren unmittelbare Eindrücke niemand bestreiten kann und die spontan mit dem Gefühl des eigenen Ich verbunden sind. (11) All diese bewußtseinsmäßigen Erfahrungen werden unmittelbar erlebt, und das mit ihnen gegebene subjektive Fühlen und Spüren läßt sich auf nichts anderes zurückführen. Zwar kann man teilweise klare Zusammenhänge zwischen diesen Erfahrungen und Neuronenaktivitäten feststellen (sogenannte ‚Brückengesetze'). Diese Gesetze halten aber nur fest: wenn Neuronenaktivität A, dann subjektive Erfahrung B. Wieso aber die Neuronenaktivität A zur subjektiven Erfahrung B führt und weshalb das ganz neuartige Phänomen ‚Bewußtsein' überhaupt auftaucht, bleibt dabei völlig ungeklärt.(12) Damit bleibt auch offen, wie räumlich verstreute Neuronenaktivitäten eine einheitliche und bewußte Erfahrung, die einen ganz anderen Charakter hat, hervorbringen können. Diesbezüglich spricht man sogar von ‚kognitiver Verschlossenheit' (13), und es gibt keinen Ansatz für eine naturwissenschaftliche Theorie zur Erklärung des Bewußtseins als Bewußtsein. |
8 | Der Unterschied zwischen materiellen Prozessen und dem Bewußtsein wird auch beim Phänomen der Intentionalität deutlich. Wir nehmen nicht nur Qualitäten wahr, denn unser Bewußtsein ist immer auf andere Dinge oder andere Personen ausgerichtet, die wir als andere erleben. Zwar kann auch eine elektronische Kamera Impulse aus der Umwelt aufnehmen und verarbeiten (funktionaler Aspekt). Sie kennt aber nicht die subjektive Erfahrung des Unterschieds zwischen Ich und Du / Es (erlebnismäßiger Aspekt). Bei subjektiven Interaktionen, wie etwa bei Diskussionen, kennen die Beteiligten - wenigstens stückweise - unmittelbar ihre eigene innere Welt und erfahren diese als verschiedenen von anderen. In die Welt der anderen haben wir uns schrittweise hineinzuhorchen, um langsam ein besseres Bild davon zu gewinnen. Wir haben auch ständig damit zu rechnen, daß wir selber mißverstanden werden oder andere falsch interpretieren. Bei materiellen Prozessen zählen nur die äußeren Reaktionen, bei echten Gesprächen geht es aber um das innere Einfühlen und um das Wahrnehmen der vielfältigen subjektiven Gefühle und Pläne der anderen. Die Innensicht, die mit dem Bewußtsein gegeben ist und zur Erfahrung des Unterschieds zwischen Ich und Du/Es führt, unterscheidet sich deshalb grundsätzlich von nur materiellen Prozessen, mittels derer man zwar die funktionalen Aspekte des Bewußtseins, nicht aber die erlebnismäßigen Qualitäten nachbilden kann. |
9 | Bewußtseinsphänomene lassen sich auch nicht als bloße sogenannte ‚Epiphänomene' herunterspielen, d.h. als Phänomene, die nur materielle Prozesse, die in sich kausal geschlossen wären, begleiten, aber selber nichts bewirken. Bewußte Taten sind wirksam. Es gibt keine Team-Arbeit ohne die Überzeugung, daß man durch Gespräche die subjektive Einstellungen und die Handlungen anderer verändern kann. Dies gilt auch für das naturwissenschaftlichen Forschen. Die Interaktionen in jedem Forscher-Team sind komplex und noch weit komplexer ist das Gesamtphänomen ‚Naturwissenschaft'. Zu ihm gehört ein nicht mehr überschaubares Gewebe von menschlichen Akten, die durch bewußte Wahrnehmungen und bewußte Entscheidungen miteinander verbunden sind. Das Unternehmen ‚Naturwissenschaft' läßt sich aus der Alltagserfahrung, in der wir überzeugt sind, als Personen bewußt zu handeln und überlegt zu entscheiden, unmöglich herauslösen. Zur Alltagserfahrung gehört es aber, daß wir die Wirklichkeit immer unter einem doppelten Aspekt wahrnehmen, nämlich einerseits als unmittelbare und subjektiv-bewußte Selbstwahrnehmung und anderseits als intentionale Ausrichtung auf fremde materielle Gegenstände. Es gibt kein Messen und Forschen ohne Forscher, die mittels ihrer Subjektivität von ihnen unterschiedene Gegenstände messen und erforschen. Die Vorstellung von einer materiellen Welt einerseits und einer mentalen anderseits ist deshalb bereits eine Abstraktion, die trennt, was in der ursprünglichen Wahrnehmung zwar unterschieden, aber dennoch immer miteinander gegeben ist. Winfried Löffler sagt dazu: "Ein methodischer Fehler wäre es..., die so erhältlichen Abstraktionsprodukte als die erkenntnismäßig primär zugänglichen Gegenstände zu betrachten und zu versuchen, unter ihrer Zugrundelegung das ursprüngliche Ausgangsphänomen in seiner ganzen inhaltlichen Fülle - also Personen mit ihren Handlungen, Absichten, Interpretationsweisen etc. - zu rekonstruieren. Man könnte diesen methodischen Fehler ‚Trugschluß aufgrund reziproker Begriffsbildung' nennen: Unter methodischer Abstraktion von bestimmenten Eigenschaften E am Ausgangsphänomen wird ein Gegenstandsbereich B konzipiert, der sich als nützlicher ontologischer Rahmen für bestimmte Zwecke erweist. In einem zweiten Schritt wird unter Zugrundelegung dieses Bereiches B versucht, eine Erklärung für die Eigenschaften E zu geben - also gerade jenen Eigenschaften, von denen vorher abgesehen wurde."(14) Aus diesem Grund ist die Alltagserfahrung letztlich unhintergehbar. Zwar kann man alle Einzelaspekte dieser Erfahrung kritisieren, und jede Kritik nochmals der Kritik unterwerfen. Jede Kritik bewegt sich aber innerhalb jenes Bewußtseinsraumes, der unhintergehbar doppelpolig ist (subjektives Bewußtsein auf Materielles bezogen). |
10 | Zum ‚Trugschluß aufgrund reziproker Begriffsbildung' gehört auch die Negation der Willensfreiheit. Jene Forschungsergebnisse, mittels der man die Willensfreiheit bestreiten will, setzen nämlich einer Forschertätigkeit voraus, zu der sie gehört. Auf theoretischer Ebene wird die Willensfreiheit heute oft negiert; sobald man jedoch in die Alltagswelt - und zwar auch in die des naturwissenschaftlichen Forschens - zurückkehrt, sieht alles ganz anders aus. Sowohl in der privaten (Familie, Freundschaft), wie in der halböffentlichen (Arbeitsplatz, etc) und öffentlichen Alltagswelt (Politik, Medien, etc) erleben wir tagtäglich, daß Menschen andere beurteilen, sie kritisieren und anklagen oder ihnen danken. Dieser ungeheuer weite Bereich der wechselseitigen Beurteilungen, in dem wir leben wie Fische im Wasser und in den auch der ganze naturwissenschaftliche Betrieb eingebettet ist, setzt voraus, daß Menschen andere Menschen für verantwortlich halten. Verantwortung setzt aber Eigentätigkeit und Freiheit voraus, und es gäbe keine Eigentätigkeit und Freiheit, wenn das bewußte Leben nur ein belangloses Epiphänomen wäre. Die zentralen Erfahrungen der Alltagswelt, die bei aller Kritik und nochmaligen Kritik letztlich unhintergehbar sind, stellen deshalb alle Theorien in Frage, die nur dem Materiellen als Materiellen eine echte kausale Wirksamkeit zusprechen. Der Mensch als ganzer, als bewußt und frei Entscheidender ist Handelnder in unserer Welt. (15) |
11 | Mit der Betonung des Menschen als eines freien Wesens möchte ich keineswegs einen cartesianischen Dualismus vertreten. Meine Position trifft sich eher mit schwachen Formen der Supervenienztheorien, wie sie heute in der analytischen Philosophie diskutiert werden. (16) |
12 | Sie bewegt sich ferner auf der traditionellen Linie der scholastischen Philosophie und Theologie, die die Seele unter modifizierendem Rückgriff auf Aristoteles als Lebensprinzip des organischen Körpers (‚forma corporis') verstanden hat. (17) Danach sind alle psychischen und geistigen Tätigkeiten, auch wenn sie ein Element der Eigenständigkeit haben, an leibliche Vorgänge gebunden, und es gibt keine Erkenntnis noch Rückbindung an sinnenhafte Vorstellungen.(18) |
13 | 4) Theologische Sicht |
14 | Nach den kritischen Bemerkungen zu jener naturalistischen Position, die alles auf materielle Prozesse reduziert und die Eigentätigkeit bewußt handelnder Personen negiert, stellt sich die weitere Frage, ob sich die unbestreitbaren Ergebnisse der modernen Naturwissenschaften positiv in eine christliche Weltsicht einordnen lassen. Die zentrale Aussage einer theologischen Anthropologie, die sich bereits in der biblischen Urgeschichte findet, lautet: der Mensch ist Abbild Gottes (Gen 1, 26f.). Da Gott nach christlichem Verständnis Schöpfer ist, wird durch die Lehre vom Menschen als Abbild auch ihm eine gewisse schöpferische Kraft zugesprochen. Die christliche Theologie, die von der Schöpfung redet, meint folglich keineswegs, daß die Geschöpfe nur Uhrwerke oder Marionetten ihres Urhebers sind. Schöpfung im christlichen Sinn beinhaltet, daß die Geschöpf selber schöpferische Potenzen besitzen. Dies wird im biblischen Urbericht auch konkreter ausgeführt, denn vom ersten Mensch heißt es, daß er einen Sohn als sein Abbild gezeugt hat. Wie der Mensch Abbild Gottes ist, so ist der Sohn Abbild seines Vaters. Ein wesentlicher Aspekt der schöpferischen Kraft liegt folglich nach biblischem Verständnis darin, daß der Mensch Kinder zeugen kann. Er ist nicht bloß ein Handwerker, der vorliegende Stoffe bearbeitet; ihm ist vielmehr die Fähigkeit gegeben, Nachkommen zu zeugen, die ihm ähnlich und grundsätzlich gleichrangig sind. Dabei steht diese Fähigkeit unter der dauernden Einwirkung Gottes, denn es heißt: „Gott segnete sie und sprach: seid fruchtbar und vermehrt euch" (Gen 1,22). Der Segen Gottes ist der konkrete Ausdruck dafür, daß Gott mit der schöpferischen Kraft des Menschen zusammenwirkt. Dank dieses Zusammenwirkens kann der Mensch selber fruchtbar werden.(19) |
15 | Wenn die heutigen Biowissenschaften immer mehr in die sexuelle Reproduktion eingreifen und sogar dahin tendieren, möglichst unabhängig von gelebter Sexualität neue Menschen hervorzubringen, dann zielen sie darauf, sich auf technische Weise eine Fähigkeit anzueignen, die die Menschen grundsätzlich schon immer haben. Die heutigen oder kommenden Erfolge der Biowissenschaften stehen deshalb nicht im Gegensatz zu dem, was die Bibel dem Menschen an grundsätzlichen Möglichkeiten zuspricht. Eine andere Frage ist es allerdings, ob die Trennung zwischen gelebter Sexualität und der technischen Schaffung von Nachkommen, wie sie durch die heutigen Biowissenschaften gefördert wird, wünschens- und bejahenswert ist. Bei sexueller Zeugung erfolgt das Entstehen neuer Menschen grundsätzlich in einen Kontext der Affektivität, der Liebe und der familiären und sozialen Bindung. Dies sind fundamentale Bedingungen für ein gelingendes menschliches Leben. Diese Bedingungen sind zwar auch bei der sexuellen Zeugung nicht immer voll verwirktlicht, bei einer technischen Reproduktion drohen sie aber ganz wegzufallen. Für die biblische Weltsicht ist ferner, wie bereits angedeutet, entscheidend, daß die menschliche Fähigkeit nicht isoliert, sondern als Teilhabe an der schöpferischen Kraft Gottes verstanden wird, die durch den Segen Gottes begleitet wird. Bemühungen ohne diesen Segen führen nach christlichem Verständnis mittel- oder längerfristig zu selbstzerstörerischen Auswüchsen, wie die Erzählung vom Turmbau zu Babel illustriert und wie sie auch in der modernen Geschichte zu erwarten sind. |
16 | Ein weiterer Aspekt der schöpferischen Kraft des Menschen liegt nach christlichem Verständnis in seiner Freiheit. Diese meint aber nicht nur, daß man zwischen zwei Alternativen wählen kann. Zentral für eine umfassend verstandene Freiheit ist die Fähigkeit, sich selber zu gestalten und eine Umwelt aufzubauen. Selbstentwurf und Selbstaufbau gehören wesentlich zur schöpferischen Dimension des Menschen. Im Licht dieser menschlichen Erfahrung ist letztlich auch die vormenschliche Wirklichkeit zu deuten, und dies ist heute sogar leichter möglich als am Anfang der naturwissenschaftlichen Revolution im 17. und 18. Jahrhundert. Unter dem Einfluß der mechanischen Physik hat das Denken seit Descartes und Kant scharf zwischen (materieller) Natur einerseits und Seele/Freiheit andererseits unterschieden und beide Bereiche sogar getrennt. Die Evolutionslehre und die neueste Kosmologie zeigen jedoch, daß auch für die vormenschliche Natur Prozesse des Selbstaufbaus zentral sind. Bei aller Unterschiedenheit zwischen Mentalem und Materiellen müssen wir deshalb nicht mehr mit einer letzten Dichotomie rechnen. Bereits das Materielle kennt eine bestimmte Art des Selbstaufbaud, die in ihrer vollen Form wesentlich zur Freiheit gehört. Dies kann noch näher verdeutlicht werden. Da die Prozesse des Selbstaufbaus in der Natur bis zur Entstehung des Bewußtseins führen und die Evolution keine abrupten Brüche kennt, setzt eine Evolutionslehre, die das Phänomen des Bewußtseins ernst nimmt, voraus, daß bereits dem Materiellen eine wenigstens anfangshafte Innerlichkeit (Teilhard de Chardin) oder ein ‚proto-mentaler' Charakter (20) zukommt. Damit sollen keineswegs die Elementarteilchen zu einer Art ‚homunculus' gemacht werden, denn jene Form der Innerlichkeit, die dem Materiellen eignet, ist selbstverständlich sehr verschieden von jener, die wir bei uns selber kennen. Wir können uns den ‚proto-mentalen' Charakter des Materiellen nicht positiv vorstellen; er läßt sich aber aus dem Gesamtzusammenhang der Wirklichkeit negativ erschließen. Diese Einsicht trifft sich zudem mit der früheren Feststellung, daß die Alltagserfahrung in ihrer Doppelpoligkeit letztlich unhintergehbar ist. Forschend können wir zwar abstrahieren und die materielle Welt mit eigenen Methoden zu ergründen suchen. Wir haben aber keinen Zugang zum Materiellen, der von unserem Bewußtsein ganz absehen könnte, und deshalb bleibt alles Materielle auf Bewußtsein hingeordnet, selbst wenn die Spannung zwischen beiden Bereichen sehr groß sein kann. |
17 | Eine so verstandene Materie und Evolution hilft nicht nur den Graben zwischen (materieller) Natur und Freiheit wieder etwas zu schließen, sie entspricht auch der christlichen Schöpfungslehret. Zwar kannte die Bibel, was selbstverständlich ist, noch keine methodische Naturwissenschaft und keine Evolutionslehre. Dennoch deutet sie auf vorwissenschaftliche und erzählerische Weise und gestützt auf alltägliche Erfahrungen bereits an, daß auch die Natur in abgeschwächter Weise Anteil an der schöpferischen Kraft Gottes hat. Sie spricht davon, daß Gott der Erde den Auftrag gab, samentragende Pflanzen und Tiere hervorzubringen und daß er die Tiere segnete, damit sie sich vermehren (Gen 1,11.22.28). Zum biblischen Schöpfungsverständnis gehört folglich wesentlich, daß eine erste geschaffene Wirklichkeit unter der Einwirkung Gottes weitere geschaffene Wirklichkeiten hervorbringt. Die Evolutionslehre und eine evolutionäre Sicht des Kosmos sind folglich keine Belastung für eine richtig verstandene Schöpfungslehre. Sie helfen vielmehr neu und besser zu verstehen, daß nicht nur der Mensch, sondern die ganze vormenschliche Natur auf ihre Weise - durch Prozesse des Selbstaufbaus - Anteil an der schöpferischen Kraft Gottes haben. Was aus naturalistischer Sicht als ‚Emergenz' bezeichnet wird, kann so problemlos in eine christliche Schöpfungslehre eingeordnet werden. |
18 | In diesem Kontext fällt auch ein neues Licht auf die Frage der Unsterblichkeit der Seele. Um ein Überleben nach dem Tod anzunehmen, bedarf es nicht des Nachweises, daß die Seele bereits im irdischen Leben unabhängig vom Leib wirksam ist. Ein solcher Nachweis kann nicht geführt werden, und er würde auch der traditionellen christlichen Anthropologie, wie wir gesehen haben, widersprechen. Dennoch ist die Seele nicht unbedingt an unseren irdischen Leib gebunden. Wenn es im Laufe der Evolution - unter dem Segen Gottes - immer wieder die ‚Emergenz' von neuen Eigenschaften gab, ja wenn das Entstehen von jeden höheren Lebewesen eine solche Emergenz ist, dann liegt die Annahme, daß beim Tod des Menschen in seiner Seele eine neue Eigenschaft ‚emergieren' kann, auf der Linie der Evolution. Die neue Eigenschaft würde dann bedeuten, daß die Seele nicht mehr bloß jenen sehr begrenzten Teil der Materie informiert, den wir unseren Leib nennen, sondern einen erweiterten Materie- und Weltbezug gewinnt. Karl Rahner deutete den Tod, schon bevor er um die neuesten Ergebnisse der Gehirnforschung wissen konnte, nicht als ein „A-kosmisch-werden" der Seele, sondern als Übergang zu einem „allkosmischen Weltbezug". (21) Das Wort ‚allkosmisch' mag etwas global und unbestimmt klingen, es deutet aber einen erweiterten Materiebezug an und weist auf die Emergenz einer neuen Eigenschaft im Prozeß des Todes hin. - Dieser kurze Hinweis beansprucht selbstverständlich nicht, einen positiven Beweis für die Unsterblichkeit der Seele zu liefern, wohl aber kann er deutlich machen, daß es keinen umgekehrten Beweis gibt. Aus der Abhängigkeit des Mentalen von Gehirnprozessen in diesem Leben kann man nicht auf die Unmöglichkeit eines Lebens nach dem Tod schließen. |
19 | Wenn ich bisher nur positiv von der Teilhabe des Geschaffenen an der schöpferischen Kraft Gottes gesprochen habe, dann darf nicht übersehen werden, daß die Bibel auch ein eigenmächtiges Ausnützen der schöpferischen Fähigkeiten des Menschen kennt. Diese Eigenmächtigkeit wirkt sich - mindestens längerfristig - sehr zerstörerisch für die Menschen aus, und davon ist in der Bibel oft die Rede. Die negative Geschichte beginnt bereits mit der Erzählung vom Sündenfall im Paradies und geht über den Turmbau zu Babel und die Gerichtsreden der Propheten bis zu den apokalyptischen Bildern in der Offenbarung des Johannes. Dabei ist eine bildhafte Erzählungen in diesem letzten Buch der Bibel, wenn man sie in den heutigen Kontext und in die moderne Problematik hineinstellt, besonders aufschlußreich. In ihr ist nämlich die Rede von zwei Tieren, die aus dem Abgrund auftauchen und die Wunderbares zustande bringen. Mit dem ersten Tier ist die politische und mit dem zweiten die ideologische Macht gemeint. Diese befielt den Menschen, vom ersten Tier ein Standbild zu errichten und es anzubeten. Es kann auch ‚Wunder' vollbringen, die Menschen verwirren, und von ihm heißt es sogar: „Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, so daß es auch sprechen konnte und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres nicht anbeteten" (Off 13,15). Wenn das zweite Tier einem Standbild Lebensgeist und Sprache verleihen kann, dann kann es Leben schaffen. Der biblische Text, der selbstverständlich noch nichts von den modernen wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten kannte, scheint dennoch bereits damals mit der Möglichkeit gerechnet zu haben, daß es den Menschen gelingen könnte, auf künstliche Weise Leben zu schaffen. Er spielt folglich auf eine für die damalige Zeit ganz unwahrscheinliche Teilhabe der Geschöpfe an der schöpferischen Macht Gottes an, auch wenn es diese mittels der Bilder von den zwei Tieren nur unter dem Aspekt des Mißbrauches und der totalitären Unterdrückung anspricht. Für die christliche Theologie wäre es - aufgrund solcher Texte - auf alle Fälle keine verwirrende Überraschung, wenn es den Wissenschaften in Zukunft gelingen sollte, künstlich Leben herzustellen. |
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Der Mißbrauch ist allerdings nicht das letzte Wort der Bibel. Sie erhofft vielmehr eine Überwindung der Welt des Bösen und des Todes, denn im Zentrum des Neuen Testaments steht die Botschaft von der Auferweckung des Gekreuzigten. Dabei versteht sie die Auferweckung nicht als einen zusammenhangslosen Eingriff Gottes in das Geschehen der Natur. Selbst hier kennt das Neue Testament ein menschliches Mitwirken. Es stellt nämlich die Auferweckung Jesu als die Erhörung seines Glaubens und seines Gebetes dar, als Frucht eines Glaubens der - bildhaft gesprochen - „Berge versetzen" kann.(22) Das gläubige und schöpferische Mitwirken mit dem Tun Gottes verheißt deshalb dem Menschen Möglichkeiten, die grundsätzlich über das hinausgehen, was ein eigenmächtiges und gottloses Tun und Forschen bewirken können. |
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22 | 1. Vgl. Heft 3/1994 von Journal for the Scientific Study of Religion (=JSSR) 33 (1994) 205-301; D. Yamane, Secularization on Trial: In Defense of a Neosecularization Paradigm. In: JSSR 36 (1997) 109 - 122. |
23 | 2. R. Finke, R. Stark, The Churching of America 1776 - 1990. Winners and Losers in Our Religious Economy. New Brunswick 21994. |
24 | 3. "Wenn wir über nicht-elitäre Prozesse der kulturellen Globalisierung sprechen, müssen wir wenigstens einen Blick auf eine der merkwürdigsten Erscheinungen unserer Zeit werfen (auf ein Phänomen übrigens, das in europa noch kaum bekannnt ist) - nämlich auf die weltweite Explosion des evangelikalen Protestantismus, vor allem in der Form der Pfingstlerbewegung (Pentecostalism). Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich diese Religion mit unglaublicher Geschwindigkeit in vielen Ländern, wo sie bis dahin so gut wie unbekannt war, verbreitet - in ganz Ostasien (mit Ausnahme Japans), in den chinesischen Gesellschaften in Südostasien, auf den Philipipinen, in den Pazifikstaaten, in Schwarzafrika, und (mit beserer Vehemenz) in Lateinamerika, wo sie eine gewaltige Herausforderung der katholischen Kirche darstellt. Ich kenne die lateinamerikanische Situation am besten. Man schätzt heute, daß diese neue protestantische Bevölkerung etwa fünfzig Millionen Menschen südlich der USA-Grenze umfaßt - zum großen Teil Pfingstler, zum großen Teil Konvertiten der ersten Generation. Die meisten dieser neuen Protestanten sind sehr arme Menschen, sowohl auf dem Land (in Zentralamerika sind ganze Dörfer zum Protestantismus übergetreten) und in den explosiv wachsenden Städten. Es ist ein faszinierendes Phänomen, auf das ich hier nicht näher eingehen kann. Der Punkt hier ist einfach, daß wir einer massiven Kulturrevolution gegenüber stehen. Die Bekehrung bringt einen radikalen Wandel der Lebensweise mit sich - im Verhältnis zwischen Männern und Frauen (Ablehnung des herkömmlichen Machismo), in der Einstellung zu Kindererziehung und Arbeit ('protestantische Ethik'), im Aufbau neuer, autonomer Institutionen (Ablehnung der traditionellen Hierarchien, nicht nur der religiösen, und Einübung in demokratische Selbstverwaltung). Und diese Kulturrevolution ist global! Pfingstler aus Guatemal, aus Texas und aus Südkorea verstehen sich sofort, auch wenn sie keine gemeinsame Sprache haben." P. Berger, Globaler Pluralismus. In: Conturen 1997, Heft 3, 33-45, hier 38. |
25 | 4. R. Stark, A Supply-Side Reinterpretation of the ‚Secularization' of Europe. In: JSSR 33/3 (1994) 230-252. |
26 | 5. "Der siegreiche Kapitalismus ist dabei sich endzeitlich als die Religion zu offenbaren, die er ist. Auf daß Walter Benjamins 1921 entstandene großartige Skizze 'Kapitalismus als Religion' erfüllt werde. Sie charakterisiert den Kapitalismus 1. als eine dogmen- und theologiefreie 'reine Kultreligion, vielleicht die extremste, die es je gegeben hat', 2. als Kult von permanenter Dauer, in dem jeder Tag ein Festtag ist, und 3. als 'vermutlich ersten Fall eines nicht entsühnenden, sondern verschuldenden Kultus'. Großartige Charakterisierungen." J Hörisch, Das letzte Abendmahl. Kapitalismus als Religion. In: Die Zeit, 26. Dez 1997, 43. |
27 | 6. E. J. Larson u. a., Scientists and Religion in America. In: Scientific American, Sept. 1999, 78 - 83. - Dabei ist zu beachten, daß in den USA oft (fälschlicherweise) ein Gegensatz zwischen der Evolutionslehre und dem Glauben an einen persönlichen Gott hergestellt wird und die Zahl der positiven Antworten größer wird, wenn man den Glauben an einen persönlichen Gott nicht mit der Frage der Gebetserhörungen verbindet. |
28 | 7. Religiöse Einstellungen bewirken demnach: |
29 | a) weniger Kriminalität: R. Stark, Religion as context: Hellfire and deliquency one more time. In: Sociology of Religion 57 (1996) 163 - 73; W. Welch u. a., Religion and deviance among adult Catholics: A test of the ‚Moral Communities' Hypothesis. In: JSSR 30 (1991) 159 - 72. |
30 | b) weniger Drogenabhängigkeit: E. Adalf, R.G. Smart, Drug use and religious affiliation, feelings, and behavior. In: British Journal for Addiction 80 (1985) 163 - 71; J. Cochran, u.a., Beyond hellfire: An exploration of the variable effects of religiosity on adolescent marijuana and alcohol use. In: Journal of Research in Crime and Deliquency 26 (1989) 198 -225; R. Gorsuch, Religious aspects of substance abuse and recovery. In: Journal of social Issues 51 (1995) 65 - 83. |
31 | c) weniger Eheschwierigkeiten: G. Hansen. The effect of religiosity on factors predicting marital adjustment. In: social Psychological Quarterly 50 (1987) 264 - 69; M. Wilson u.a., Religiosity and marital adjustment: Multidimensional interrelationships. In: Journal of Marriage and the Family 48 (1986) 147 - 51. |
32 | d) weniger Depression und Angst: C. Ellison, Religion, the life stress paradigm, and the study of depression. In: Religion in Aging and Health: Theoretical Foundations in Methodological Frontiers. Hg. von J.S. Levin, 1994, 78 - 121; L. Wright, Church attendance, meaningfulness of religion, and depressive symptomatology among adolescents. In: Journal of Youth and Adolescence 22 (1993) 559-68. |
33 | e) weniger Krebs und Herzprobleme: J. Levin u.a., Is frequent religious attendance really conductive to better health? Toward an epidemiology of religion. In: social Science and Medicine 24 ( 1987) 69 - 78; J. Levin, Investigating the epidemiological effects of religious experience: Findings, explanations, and barriers. In: Religion in Aging and Health, Hg. von J. Levin, 1994, 3-17. |
34 | 8. Bericht in der Zeitschrift: Ärzte-Woche http://www.infoline.at/archiv/2000_33/2000_33_04_religion.htm |
35 | 9. Wys |
36 | 10. Vgl. R. Calasso, Die Hochzeit von Kadmos und Harmonia. Aus d. Ital. von Moshe Kahn. |
37 | Frankfurt a. M. 1993; drs., Der Untergang von Kasch. Aus d. Ital. von Joachim Schulte. Frankfurt a. M. 1997; drs., KA, Aus d. Ital. von Anna Katharina Fröhl, Frankfurt a. M. 1999. |
38 | 11. H. Goller, Hirnforschung und Menschenbild. Die Bedeutung von Körper und Emotion für Bewußtsein und Selbst. In: Stimmen der Zeit 218 (2000) 579 - 594. A.R. Damasio, The Feeling of What Happens: Body and Emotion in the Making of Consciousness. New York 1999. |
39 | 12. E. Runggaldier, Die Fortdauer (Identität) des Ich durch die Zeit. In: G. Rager, Ich und mein Gehirn (Grenzfragen 26). Freiburg i.Br. 2000, 161 - 200; D. Hell, Sind psychische Störungen ausschließlich Hirnkrankheiten?. In: ebd. 139 - 160. |
40 | 13. G. Brüntrup, Das Geheimnis des Erlebens - Grundzüge und Grenzlinien einer fundamentalen Theorie des Bewußtseins. In: J. Quitterer u. a. (Hg.), Der neue Naturalismus - eine Herausforderung an das christliche Menschenbild. Stuttgart 1999, 104 - 129, hier 120 - 122; C. McGinn, Can We Solve the Mind-Body Problem? In: Mind (1989) 349 -366; drs., The Problem of consciousness, Oxford 1991. |
41 | 14. Vgl. W. Löffler, Naturalisierungsprogramme und ihre methodischen Grenzen. In: Der neue Naturalismus (vgl. Anm.13), 30 - 76, hier 69. |
42 | 15. „Der Begriff der kausalen Verursachung ist von essentieller Bedeutung für unser Selbstverständnis als handelnde Personen." E. Schockenhoff, Wer oder was handelt? In: Rager, Ich und mein Gehirn (s. Anm. 12) 239 -287, hier 283; E. Runggaldier, Was sind Handlungen? Eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Naturalismus. Stuttgart 1996. |
43 | 16. „Eine Menge von Entitäten A ist gegenüber einer anderen Menge von Entitäten B supervenient, wenn es keine Veränderung in A gibt, ohne daß es eine Veränderung in B gibt, aber nicht umgekehrt." Brüntrup, Geheimnis des Erlebens (s. Anm. 13) 113. |
44 | 17. „Die aristotelische Auffassung von der Seele als Lebensprinzip des organischen Körpers und vom intelligiblen Seelenvermögen als erster Entelechie des menschlichen Organismus erfahren auf diese Weise [durch die neueste Hirnforschung] eine neue Aktualität." J. Quitterer, Lebensprinzip und Organismus. Ergebnisse der Hirnforschung im Licht von Philosophie und Theologie. In: Herder Korrespondenz 54 (2000) 404 - 407, hier 407. |
45 | 18. „Es ist unmöglich, daß unser Verstand in diesem Leben, in dem er mit dem leidensfähigen Leib verbunden ist, etwas aktuell versteht, ohne sich an die Vorstellungsbilder zu wenden." Thomas von Aquin, Summa theologica I q. 84. a.7. |
46 | 19. Vgl. Niels Henrik Gregersen, The Idea of Creation and the Theory of Autopoietic Processes, In: Zygon 33 (1998) 333 -367. |
47 | 20. Vgl. Brüntrup, Das Geheimnis des Erlebens (s. Anm. 13) 123 - 128. |
48 | 21. K. Rahner, Zur Theologie des Todes (QD 2). Freiburg i.Br. 1965, 17-26. |
49 | 22. Mt 17, 20; - „Als er (Christus) auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden" (Hebr. 5,7). |
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