Studierende publizieren ein Buch zur Flüchtlingskrise der 1930er Jahre unter der Leitung von Philipp Strobl
29.01.2020
Philipp Strobl leitete im Sommersemester 2019 am Institut für Zeitgeschichte eine Lehrveranstaltung zum Thema der globalen Flüchtlingskrise der 1930er Jahre. Strobl war 2018/19 als Senior Postdoc Mitarbeiter am Institut tätig. Seit 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte an der Universität Hildesheim. Unter seiner Herausgeberschaft erschienen die Forschungsergebnisse aus dem Seminar nun unter dem Titel "They trusted us - but not too much". Transnationale Studien zur Rezeption deutschsprachiger Flüchtlinge in englischsprachigen Medien in den 1930er Jahren im Universitätsverlag Hildesheim.
Praxisorientierter Lernzugang
Das Proseminar war einem historischen Thema gewidmet, das aufgrund seiner Aktualität ausgesucht wurde. Es befasste sich mit der Flüchtlingskrise der späten 1930er Jahre und hinterfragte, wie Flüchtlinge aus dem deutschsprachigen Raum in englischsprachigen Zeitungsmedien rezipiert wurden. Für die Durchführung der Lehrveranstaltung wurde ein studentenzentrierter (problem-based) Lehrzugang gewählt. Dieser ermöglichte es, das Potential und Engagement der Studierenden zu aktivieren.
Neben der Umsetzung der Vorgaben des curriculums ging es auch darum, die Studierenden in die praktische Arbeit von HistorikerInnen einzuführen und mit ihnen gemeinsam an der Publikation ihrer Ergebnisse zu arbeiten. Die Studierenden lernten und übten während des Semesters die intensive Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen, historiographischen Arbeiten (Quellenkritik, Erarbeitung von Fragestellungen, Diskussion mit KollegInnen und LV-Leitung). Die Arbeit mit digitalen Suchmaschinen ermöglichte ihnen das barrierefreie Erkunden und selbstständige Erarbeiten von zeitgenössischen Originalquellen. Die Aussicht auf eine gemeinsame Publikation der Arbeiten schuf zusätzliche Anreize, sodass die Motivation und der Einsatz der Studierenden während des gesamten Semesters sehr hoch waren. Dies spiegelt sich auch in der qualitativ hochwertigen Publikation wieder.
Nach einem Peer-Review-Verfahren und mehreren Überarbeitungen der Texte, in welche die Studierenden intensiv eingebunden waren, wurde das Buch mit finanzieller Unterstützung des Vizerektorates für Forschung der Universität Innsbruck im Universitätsverlag Hildesheim gedruckt.
Die Beiträge der Studierenden setzen sich mit der medialen Berichterstattung zu den Fluchtbewegungen in Großbritannien, Australien, Neuseeland, den USA, Kanada sowie Palästina auseinander.
Hinweis: Das Buch wird in der Sendung "Kulturgespräche" des Tiroler Radiosenders Freirad vorgestellt (siehe unten). Dazu fand ein 30-minütiges Interview mit zwei Studentinnen und dem LV-Leiter statt.
Philipp Strobl (Hrsg.), "They trusted us - but not too much". Transnationale Studien zur Rezeption deutschsprachiger Flüchtlinge in englischsprachigen Medien in den 1930er Jahren, Universitätsverlag Hildesheim, Hildesheim 2020, 196 Seiten; mit Beiträgen von den Studierenden Alina Krobath, Julia Danler, Sabrina Grüner, Philipp Ratz, Maria Döring, Pedro Loïc De Almeida, Michaela Kupfner, Stefan Moser, Julian Gafriller und Julia-Katharina Neier.
(Institut für Zeitgeschichte, Philipp Strobl)
Links:
- Buchprojekt im Universitätsverlag Hildesheim
- Philipp Strobl am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck / am Institut für Geschichte der Universität Hildesheim
- Sendung "KulturTon" vom 05. Februar 2020 nachhören: Radio Freirad / Cultural Broadcasting Archive
- Lehrveranstaltung im Vorlesungsverzeichnis der Universität Innsbruck