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Oskar Putzer

Oskar Putzer

Ao. Univ.-Prof. Dr. Oskar Putzer
Institut für Germanistik
Innrain 52
A-6020 Innsbruck


E-Mail: Oskar.Putzer@uibk.ac.at

Zur Person

  • Geb. 17.6.1946, Dr. phil. 1976, Univ.-Doz. 1992
  • Studium der Germanistik und Geschichte an der Universität Innsbruck
  • 1976: Promotion zum Dr. phil. mit einer Untersuchung zur Syntax des Frühneuhochdeutschen
  • 1970–1978: Mitarbeiter der Forschungsgruppe "Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache" des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim, Außenstelle Innsbruck
  • 1978–1981: Vertragsassistent am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck
  • 1981–1992: Universitätsassistent am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck
  • 1992–1994: Assistenzprofessor am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck
  • 1992: Erwerb der Lehrbefugnis als Universitätsdozent für "Deutsche Sprachwissenschaft" an der Universität Innsbruck mit einer Untersuchung zur Fehleranalyse
  • Seit 1994: Ao. Univ.-Prof. am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck

Lehre

  • Sprachpsychologie und Sprachsoziologie
  • Grammatik der deutschen Gegenwartssprache
  • Geschichte der deutschen Grammatik
  • Geschichte der Sprachwissenschaft
  • Text- und Gesprächslinguistik
  • Minderheiten/Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit
  • Sprachkritik
  • Sprachnormen
  • Spracherwerb und Sprachvermittlung/Sprachdidaktik
  • Fehleranalyse
  • Methodik und Didaktik des Fremdsprachenunterricht

Forschung

  • Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit
  • Sprachdidaktik
  • Kompetenzanalyse/Fehlerlinguistik
  • Grammatik

1. Arbeitsschwerpunkt: Kompetenzanalyse

Die Entwicklung von Methoden zur Verifizierung sprachlichen Könnens und die paradigmatische Beschreibung von Kriterien für die Einstufung und Bewertung sprachlichen Könnens ist das Hauptziel dieser Arbeit. Auf der Grundlage der Normen, die sprachliches Verhalten in seiner Komplexität prägen, muss ein Raster erstellt werden, mit dem sprachliche Leistungen in ihrer (synthetischen) Gesamtheit analytisch erfasst werden können. Zur Bewältigung dieser Aufgabe ist ein "mehrdimensionaler" linguistischer Zugang erforderlich:
Die Analyse sprachlicher Leistungen, die über die Grenzen einer traditionellen Fehleranalyse weit hinausgehen muss, ermöglicht zunächst einen psycholinguistischen Zugang, insofern als sie einen Einblick in die (bewussten und unbewussten) Strategien des lernenden und sprechenden/schreibenden Individuums gewährt. Für die Entwicklung von Bewertungskriterien müssen die Ergebnisse der "Verhaltensanalysen" aber auch system- und soziolinguistisch interpretiert werden. Sie sind einerseits auf das System der Normen – bei Fremdsprachenlernern teilweise auf die Systeme mehrerer Sprachen – zu reflektieren, andererseits aus der Perspektive der urteilenden Sprachgemeinschaft zu beleuchten, die ja letztlich mit ihrem urteilenden Verhalten Rolle und Gewichtung der Normen prägt.

2. Arbeitsschwerpunkt: Sprachdidaktik

Ziel der Sprachvermittlung und des Spracherwerbs ist sprachliches Können im Sinne von kommunikativen Fähigkeiten. Zu Recht dominieren daher im Sprachunterricht unterschiedliche Varianten "kommunikativer Methoden". Dennoch fordern Lernende und Lehrpläne den ergänzenden Einsatz systematisierter und reflektierender Verfahren. Im Mittelpunkt dieser Forschungs- und Lehrtätigkeit steht die Frage, welche Rolle systematisierte und reflektierende Einheiten in einem Gesamtkonzept kommunikativ orientierter Sprachvermittlung haben können, insbesondere aber auch, wie sie zu gestalten sind, damit sie mit einem Sprachunterricht und -erwerb verträglich sind, der auf sprachliches Können abzielt. Eine brauchbare Antwort auf diese Frage findet sich aber nur, wenn die Heterogenität der Lerner und die Vielfalt der Zielgruppen und Lernbedingungen (Fremdsprachen- und Muttersprachenerwerb; Lerner mit hoher vs. geringer Schulbildung; erwachsene vs. jugendliche Lerner) in die Überlegungen durchgehend einbezogen werden.

3. Arbeitsschwerpunkt: Grammatik

Die abseits der großen synchronen Grammatiken vorhandenen Ansätze zu einer "Grammatik in Feldern" (Joachim Buscha, Karl-Ernst Sommerfeldt u.a.) sollen weiter entwickelt werden. Angestrebt wird eine umfassendere Beschreibung der deutschen Grammatik mit einem funktionalen Ansatz und didaktischer Zielsetzung. Sie soll als Grundlage für die Entwicklung von Lernergrammatiken und Übungsbüchern insbesondere für den Fremdsprachenunterricht dienen.

Publikationen

Monographien

  • Putzer, Oskar (1979): Konjunktionale Nebensätze und äquivalente Strukturen in der Heinrich von Langenstein zugeschriebenen "Erkenntnis der Sünde". Wien: Braumüller (= Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 2). [Dissertation Innsbruck 1976]
  • Putzer, Oskar (1984): Interferenz in Übersetzungen. Bozen (= Zweisprachige Bildung 11).
  • Putzer, Oskar (1994): Fehleranalyse und Sprachvergleich – Linguistische Methoden im Fremdsprachenunterricht am Beispiel Italienisch – Deutsch. Ismaning: Hueber. [Habilitationsschrift Innsbruck 1992]

Gemeinschaftspublikationen

  • Kühnhold, Ingeburg / Putzer, Oskar / Wellmann, Hans (1978): Deutsche Wortbildung – Typen und Tendenzen in der Gegenwartssprache. Dritter Hauptteil: Das Adjektiv. Düsseldorf (= Sprache der Gegenwart 33).
  • Moser, Hans / Putzer, Oskar (1980): Zum umgangssprachlichen Wortschatz in Südtirol: Italienische Interferenzen in der Sprache der Städte. In: Sprache und Name in Österreich, Festschrift für Walter Steinhauser. Hg. von Peter Wiesinger. Wien (= Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 6). S. 139–172.
  • Oberkofler, Gertrud / Putzer, Oskar (1999): Sprache und Kommunikation – Übungsbuch. 2 Bde. Bruneck: AZB.
  • Minnei, Nicoletta / Giordano, Sergio / Putzer, Oskar (2002): Funktionen und Strukturen der Sprache. / Funzioni e strutture della lingua. – Parallele Grammatik Deutsch-Italienisch / Grammatica parallela Tedesco-Italiano. Konzept und Gesamtleitung von Oskar Putzer. Bruneck: AZB.

Veröffentlichungen in Zeitschriften und Sammelbänden

  • Putzer, Oskar (1981): Untersuchung zur Zweisprachigkeitsprüfung. In: Zweisprachigkeitsprüfung – Analyse und Bewertung. Hg. vom Landesamt für Öffentlichen Unterricht und Kulturelle Tätigkeiten in italienischer Sprache Bozen. Bozen (= Zweisprachige Bildung 5). S. 9–43.
  • Putzer, Oskar (1982): Italienische Interferenzen in der gesprochenen Sprache Südtirols – Faktoren der Variation. In: Zur Situation des Deutschen in Südtirol. Unter Mitwirkung von Oskar Putzer hg. von Hans Moser. Innsbruck (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe 13). S. 141–162.
  • Putzer, Oskar (1982): Südtirolspezifische Aufgaben und Notwendigkeiten des Übersetzungsunterrichts. In: Deutsch als Zweitsprache – Beiträge zu Problemen des Unterrichts an italienischen Oberschulen der Provinz Bozen. Hg. vom Landesamt für Öffentlichen Unterricht und Kulturelle Tätigkeiten in italienischer Sprache Bozen. Bozen (= Zweisprachige Bildung 6). S. 43–60.
  • Putzer, Oskar (1982): Die Stellung der Wortbildung im Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht. In: Deutsch als Zweitsprache – Beiträge zu Problemen des Unterrichts an italienischen Oberschulen der Provinz Bozen. Hg. vom Landesamt für Öffentlichen Unterricht und Kulturelle Tätigkeiten in italienischer Sprache Bozen. Bozen (= Zweisprachige Bildung 6). S. 109–118.
  • Putzer, Oskar (1983): Das neue "Mietrechtsgesetz" und die erläuternden "Begleitausgaben": Ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Vertextungsstrategien. In: Philologie und Sprachwissenschaft. Akten der 10. Österreichischen Linguisten-Tagung. Innsbruck 23.–26. Oktober 1982. Hg. von Wolfgang Meid und Hans Schmeja. Innsbruck (= Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft). S. 211–236.
  • Putzer, Oskar (1983): Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache im Fremdsprachenunterricht. Möglichkeiten und Grenzen der konfrontativen Methode. In: Parallela. Akten des 2. österreichisch-italienischen Linguistentreffens. Rom 1.–4. 2. 1982. Hg. von Maurizio Dardano, Wolfgang U. Dressler und Gudrun Held. Tübingen (= Tübinger Beiträge zur Linguistik 216). S. 114–131.
  • Putzer, Oskar (1985): Zur Didaktisierbarkeit der Satzbeschreibung in einigen Handbuch-Grammatiken. In: Studien zur Deutschen Grammatik. Festgabe für Johannes Erben. Hg. von Erwin Koller und Hans Moser. Innsbruck (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe 25). S. 293–306.
  • Putzer, Oskar (1986): Zum Stellenwert der Grammatik für die Bestimmung des Schwierigkeitsgrades sprachlicher Ausdrucksmittel. In: ÖDaF-Mitteilungen 2. H. 2–3. S. 49–58.
  • Putzer, Oskar (1987): Überschneidungsgebiete zwischen Lexikon und Grammatik im Sprachvergleich – Am Beispiel der Präpositionen. In: Parallela 3. Kontrastive Linguistik/Fachsprachen/Generative Syntax. Akten des 4. österreichisch-italienischen Linguistentreffens in Wien 15.–18. September 1986. Hg. von Wolfgang U. Dressler, Corrado Grassi, Rosita Rindler Schjerve und Martin Stegu. Tübingen (= Tübinger Beiträge zur Linguistik 318). S. 11–28.
  • Putzer, Oskar (1987): Italienische und deutsche Nominalgruppe: System- und kontextbedingte Übersetzungsprobleme. In: Sprache, Sprachen, Sprechen. Festschrift für Hermann M. Ölberg. Hg. von Manfred Kienpointner und Hans Schmeja . Innsbruck (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe 34). S. 171–182.
  • Putzer, Oskar (1990): Prüfungsmethoden und Bewertungskriterien aus der Sicht der Sprachwissenschaft. In: Deutsch als Fremdsprache 27. H. 5. S. 278–285.
  • Putzer, Oskar (1998): Die mündliche Prüfung. In: Zweisprachigkeit. Unterlagen für die Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Prüfung. – Bilinguismo. Materiale per la preparazione all'esame scritto e orale. Hg. von der Europäischen Akademie Bozen. Auer/Bozen: Arkadia. Bd. 1: Schwierigkeitsgrad C, S. 205–211. Bd. 2: Schwierigkeitsgrad A/B, S. 205–211.
  • Putzer, Oskar (1998): Vorwort in: Zweisprachigkeit. Grundwortschatz – Bilinguismo. Lessico di base. Unter der Leitung von Oskar Putzer ausgearbeitet von Andrea Abel und Stefania Cavagnoli. Hg. von der Europäischen Akademie Bozen. Auer/Bozen: Arkadia. S. 3–8.
  • Putzer, Oskar (1998): Vorwort in: Zweisprachigkeit. Aufbauwortschatz – Bilinguismo. Lessico approfondito. Unter der Leitung von Oskar Putzer ausgearbeitet von Andrea Abel und Stefania Cavagnoli. Hg. von der Europäischen Akademie Bozen. Auer/Bozen: Arkadia. S. 3–8.
  • Putzer, Oskar (1999): Die deutsche Sprache in Südtirol. In. Sprache – Kultur – Geschichte. Sprachhistorische Studien zum Deutschen. Hans Moser zum 60. Geburtstag. Hg. von Maria Pümpel-Mader und Beatrix Schönherr. Innsbruck (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe 59). S. 449–458.
  • Putzer, Oskar (2000): Kommunizieren oder übersetzen? Methoden und Verfahren bei der Zweisprachigkeitsprüfung in Südtirol. In: Die deutsche Sprache in Südtirol – eine Sprachlandschaft im Wandel. Hg. von Kurt Egger und Franz Lanthaler. Bozen und Wien. S. 153-165.
  • Putzer, Oskar (2003): Sprachnormen in den Lehrplänen von 1967 bis 2000. Die Entwicklung normenorientierter Lehr- und Lernziele für den Deutschunterricht. In: Neue Sprachmoral? Medien – Politik – Schule (= Stimulus. Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Germanistik), S. 187-198.
  • Putzer, Oskar (2005): Grammatik im Spracherwerb. In: Perspektiven Eins. Akten der 1. Tagung Deutsche Sprach¬wissenschaft in Italien (Rom, 6.-7-2-2004), hg. V. Claudio Di Meola, Antonie Hornung und Lorenza Rega. Rom, Istituto Italiano di Studi Germanici, S. 395-413.
  • Putzer, Oskar (2006): Staat – Nation – Sprache. In: Abel, Andrea / Stuflesser, Mathias / Putz, Magdalena (Hgg.): Mehrsprachigkeit in Europa: Erfahrungen, Bedürfnisse, Gute Praxis. Tagungsband. - Plurilinguismo in Europa: esperienze, esigenze, buone pratiche. Atti del convegno. - Multilingualism across Europe: Findings, Needs, Best Practices. Proceedings. 24.–26.08.2006, Bolzano/Bozen. Bozen: Eurac, S. 49-62.
  • Putzer, Oskar (2007): (Über-)Lebensbedingungen einer Minderheitensprache. In: Sprach(en)kontakt – Mehrsprachigkeit – Translation. Innsbrucker Ringvorlesungen zur Translationswissenschaft V, hgg. von Lew N. Zybatow Frankfurt a.M. u.a. (= Forum Translationswissenschaft 7), S. 313-326.
  • Putzer, Oskar (2009): Perfekt und Präteritum im Süddeutschen. Ein Beispiel für standardsprachliche Variation in der Grammatik? In: Kulturraum Tirol. Literatur – Sprache – Medien, hg. v. Sieglinde Klettenhammer. Innsbruck. S. 489-502 (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe, Band 75)

Herausgeberschaft

  • Holzner, Johann / Putzer, Oskar / Siller, Max (Hg.) (1997): Literatur und Sprachkultur in Tirol. Innsbruck 1997 (= Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe 55).

Rezensionen

  • Putzer, Oskar (1977): Joseph Zoderer: Das Glück beim Händewaschen. Roman. München 1976. In: Der Schlern 51. S. 573–574.
  • Putzer, Oskar (2000): Maurizio Dardano: Manualetto di linguistica italiana. Seconda edizione. Bologna: Zanichelli 1996. In: Romanische Forschungen 112. H. 3. S. 424–425.
  • Putzer, Oskar (2000): Educazione bilingue. A cura di Paolo E. Balboni. Introduzione di Anthony S. Mollica. Perugia: Guerra 1996 (Biblioteca Italiana di Glottodidattica 1). In: Romanische Forschungen 112. H. 3. S. 427–428.
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