Patrick Ruez
Hauptsache sport
(20.02.2019)
Patrick Ruez gehört zu jenen Menschen, die einfach nicht lange stillsitzen können – er ist am liebsten ständig in Bewegung, will „immer etwas tun, immer etwas machen“, wie er selbst sagt. Dies war wohl auch mit ein Grund dafür, warum er schließlich die Schule gegen eine Lehre eingetauscht hat. „Mir wurde irgendwann klar, dass die Lernerei einfach nichts für mich ist“, erklärt der 19-Jährige. „Deshalb habe ich mich nach einer Alternative umgeschaut.“ Diese fand er schlussendlich am Universitäts-sportinstitut Innsbruck, wo er seit August 2016 eine Ausbildung zum sportadministrator absolviert. „Ursprünglich wollte ich in Richtung Bank- oder Bürokaufmann gehen, aber auch immer etwas mit sport machen“, erzählt der Innsbrucker. „Ich dachte mir, als sportadministrator lässt sich vielleicht beides verbinden.“ Also hat er sich spontan auf die damals vom USI ausgeschriebene Lehrstelle, die er zufällig entdeckt hatte, beworben.
Genau die Abwechslung, die er gesucht habe
Und das, so Ruez, sei auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen, denn seine Ausbildung am USI bringe genau jene Abwechslung mit sich, nach der er gesucht habe. Am Vormittag findet man den 19-Jährigen, der zu Beginn seiner Lehre noch Tirols einziger Auszubildender im Bereich sportadministration war, in der Regel im Büro. Dort kümmert er sich vor allem um die Koordination der zahlreichen USI-Kurse – er sorgt etwa dafür, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über etwaige Verschiebungen informiert werden, und gibt bei Bedarf allgemeine Auskünfte zum Kursangebot. Den restlichen Arbeitstag verbringt Ruez gewissermaßen „im Gelände“, wo er alles erledigt, das so anfällt: Das Auffüllen von Erste-Hilfe-Kästen und die Überprüfung der Notbeleuchtung gehören ebenso dazu wie kleinere Reparaturen, das Waschen von Klettergriffen oder das Ziehen der Linien auf den Fußballplätzen.
Vom Kickboxen über Handball bis zum Flag Football
Auf solchen ist der Innsbrucker übrigens auch in seiner Freizeit oft anzutreffen, allerdings in anderer Funktion: nämlich als Tormann in Diensten der SVG Reichenau, für deren U18 er seit 2017 im Einsatz ist. Bis zu fünfmal wöchentlich steht er auf dem Platz, hin und wieder hilft er auch bei der 1b oder der Kampfmannschaft aus. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man weiß, dass er erst sehr spät, nämlich nur etwa drei Jahre zuvor, mit dem Fußballspielen begonnen hat. „Davor habe ich alle möglichen sportarten ausprobiert“, so Ruez. „Vom Kickboxen über Handball und Volleyball bis hin zum Flag Football war wirklich alles dabei.“ Dass er am Ende beim Fußball gelandet ist, verdankt er übrigens einem Freund, der ihn dazu überredet hat, es doch einfach mal zu versuchen. „Von alleine hätte ich wohl nicht damit angefangen. Heute bin ich froh, dass mein Kollege mich dazu angestachelt hat“, schmunzelt der 19-Jährige, der als Kind immer Profifußballer werden wollte.
Nun möchte Ruez allerdings erst mal die Lehre zum sportadministrator beenden und danach eventuell sogar noch eine zusätzliche Ausbildung beginnen, um sich für seine berufliche Zukunft mehrere Möglichkeiten offenzuhalten. Was genau er künftig machen wird, ist also noch offen, für den Innsbrucker ist dabei nur eines wichtig: „Hauptsache, es hat irgendetwas mit sport zu tun.“
(Autor: Simon Leitner)
Steckbrief
Name
Patrick Ruez
Funktion
Lehrling zum sportadministrator am Universitäts-sportinstitut Innsbruck (USI)
An der Uni seit
2016
Wohnort
Innsbruck
Herkunft
Innsbruck