"Dies gibt es nicht in Tirol."
Verfolgung von Homosexualität im Gau Tirol-Vorarlberg in der NS-Zeit
Forschungsprojekt | Laufzeit 2024–2027
Das Projekt versteht sich als Grundlagenstudie zu Homosexualität im Nationalsozialismus im Gau Tirol-Vorarlberg. Das bedeutet, dass erstmals eine sämtliche vorhandene Aktenbestände umfassende Forschung durchgeführt wird, deren Ergebnisse in vielerlei Hinsicht Bedeutung haben: Opferzahlen werden rekonstruiert und geben Aufschluss über die Dimension der Verfolgung und die gesetzten Verfolgungsmaßnahmen.
Eine quantitative Annäherung ermöglicht Einblick in die Spruchpraxis der Landgerichte, in die juristische Beurteilung kriminalisierter Sexualitäten und das (Nicht-)Ausschöpfen von rechtlichen Möglichkeiten durch Beschuldigte. Zugleich werden damit Verfolgungswege und -praktiken in den Blick genommen. Die Handlungsspielräume der Verfolgten sind ein ebenso wichtiger Punkt, denn es waren keine passiven Objekte, um die es geht, sondern Individuen, die Handlungs- und Argumentationsstrategien entwarfen und anwandten, ein durchaus unterschiedliches Selbstverständnis hatten und innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen agierten.
Förderungen:
Land Tirol
Landeshauptstadt Bregenz
Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Projektleitung:
SSc MMag. Dr. Ina Friedmann, Institut für Zeitgeschichte / Universität Innsbruck
gemeinsam mit Projektmitarbeitenden:
Mag. Dr. Alexandra Weiss, Büro für Gleichstellung und Gender Studies Innsbruck / Universität Innsbruck
Moritz Moosmayer, Studentischer Mitarbeiter / Universität Innsbruck
Kontakt:
SSc MMag. Dr. Ina Friedmann
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Innrain 52d, 6020 Innsbruck
Ina.Friedmann@uibk.ac.at
Bild: © Christian Michelides, 23.12.2024, Stolperstein für Ludwig Sobotnik/Axams