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Zum Werk: "Disziplin..."

Uniorchester Innsbruck spielt:

"Disziplin..." von Martin Anton Schmid

Das Uniorchester Innsbruck hätte im Sommer 2020 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert, leider konnte das geplante Festkonzert aufgrund der Covid-19-Pandemie nicht stattfinden.

Da gemeinsames Proben auch im Wintersemester 2020/21 kaum möglich war, hat der Tiroler Komponist Martin Anton Schmid für das Orchester eine Komposition geschrieben, bei der die Musikerinnen und Musiker ihre Stimmen einzeln zu Hause mit ihren Smartphones einspielen konnten, bevor sie zu einem großen Ganzen zusammengesetzt wurden. Dieses Werk steht nun als Video zur Verfügung: Ein fröhliches Lebenszeichen des Universitätsorchesters, verbunden mit der Botschaft, dass wir die Kunst weiterhin als elementaren Bestandteil des Lebens und der (Aus)bildung sehen.

Zum Werk:

Disziplin ist wohl unerlässlich für Musik, Kunst zeichnet sich aber oft gerade durch den Bruch mit selbiger aus. Genau dieser Gegensatz zeigt sich auch im Video – so diszipliniert gespielt wird, so undiszipliniert scheint die Probe zu verlaufen. Nun ja, wenn der Dirigent erst in der Mitte des Stücks dazukommt… So vereinen sich in diesem Stück Neckereien, Missgeschicke, musikalischer Wettkampf und vor allem: Im Fortissimo erschallende Ironie!

Zur Komposition:

In ihrer Videofassung stellt die Komposition Disziplin… eine Verbindung von musikalischer Aufführung und digitaler Inszenierung dar. Das anfangs vom Fagott vorgestellte, träumerisch anmutende Hauptthema wird in kurzer Zeit durch verschiedene Stimmen gereicht, wobei die Spannung immer wieder mehr oder auch weniger brachial durchbrochen wird. Wie in einem Wettkampf der einzelnen Stimmen baut sich der Orchesterapparat durch musikalische Verarbeitungen des Hauptthemas und musikalischen Kontrasten auf, bis schließlich ein breiter Spannungsbogen in der Zurechtweisung „Hey! Disziplin!“ von Seiten des Dirigierpults mündet. An diesem Punkt scheint das Orchester schließlich ein- und dieselbe Wellenlänge zu erreichen und präsentiert als Abschluss eine heroische Verarbeitung des Schlussmotivs – wenn man so will eine Liebeserklärung an das Musizieren selbst.

Zum Komponisten:

Martin Anton Schmid (* 1987), derzeit Professor am Tiroler Landeskonservatorium, studierte Komposition und Musiktheorie, Vergleichende Literaturwissenschaft sowie lehramt mit Musikerziehung und Instrumentalmusikerziehung mit Klavier und Gesang. Neben der Veröffentlichung seiner Diplomarbeit Filmmusik als Bedeutungsträger erschien auch sein Buch Formelbuch der Harmonielehre in Printform. Sein kompositorisches Oeuvre umfasst u.a. Werke für Symphonieorchester, Kammermusik und Sololiteratur. Stilistisch schreibt er dabei einerseits hochromantisch tonal, andererseits freitonal und modern mit Tendenzen zu erweiterter Tonalität. Neben den Filmmusiken zu Julie und Burnout komponierte er u.a. mehrere Solowerke für Klavier, ein Streichquartett, Werke für Symphonisches Blasorchester und eine Symphony, die vom Universitätsorchester Innsbruck uraufgeführt wurde. Mehrere seiner Werke wurden bereits in Notenform sowie als Aufnahmen publiziert.

Homepage: www.martinantonschmid.at

Facebook: www.facebook.com/martinantonschmid

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