Erstmalig fand an der Universität Innsbruck der Brain Day im Center of Chemistry and Biomedicine (CCB) statt. Es handelte sich dabei um eine eintägige Veranstaltung, die Schülerinnen und Schüler, Studierende und die Öffentlichkeit gleichermaßen einbezog. Organisiert wurde sie vom FWF-finanzierten Forschungsnetzwerk „SFB-f44 – Cell signaling in chronic CNS disorders“. Das umfassende Programm bestand aus einem Workshop für Studierende, Mitmachstationen zur Gehirnforschung für Schülerinnen und Schüler sowie einem öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Stress, Burn-out, Depression – wo endet Gesundheit und wo beginnt Krankheit?“. Der interdisziplinäre Workshop für Studierende beschäftigte sich mit neuen Methoden zur Untersuchung von neuropsychiatrischen Krankheiten.
Forschung zum Anfassen
Der Nachmittag stand ganz unter dem Motto: Gehirnforschung zum Zuhören, Mitmachen und Staunen. Über 100 Schülerinnen und Schüler konnten, unter Anleitung, mehr über die Geheimnisse und Prozesse des Gehirns erfahren. Interaktive Stationen luden die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen und Lehrern dazu ein, am eigenen Körper zu erfahren, wie unser Gehirn funktioniert. Optische Illusionen, selektive Wahrnehmung, Bewegungslernen oder Anatomie waren einige der spannenden Themen, die die Jugendlichen selbst an den spannenden Stationen unter die Lupe genommen und ausprobiert haben. „Ich fand es gut, denn die ganzen Stationen hatten einen starken Praxisanteil. Dadurch hatten die Schülerinnen und Schüler großen Spaß und ihr Interesse wurde geweckt. Ich als Lehrerin konnte mir viele Anregungen für den Unterricht mitnehmen“, erklärt Sandra Wilfinger vom PORG Volders. Die Begeisterung war groß und die interessierten Jugendlichen waren mit vollem Engagement dabei. „Es waren sehr viele interessante Stationen, an denen man neue Dinge gelernt hat, die man dann auch selbst ausprobieren konnte. Was im biologie-Unterricht selbst oft nicht möglich ist. Deshalb hat es mir sehr gut gefallen“, freut sich Michael, Schüler des PORG Volders. Die Stationen waren von zwölf Studierenden der Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck und der Paracelsus Universität Salzburg im Rahmen einer Lehrveranstaltung zur Wissenschaftskommunikation entwickelt worden.
Abendvortrag
Zum Abschluss lud der Brain Day zu einem öffentlichen Vortrag zu einem äußerst aktuellen Thema. Unter dem Titel „Stress, Burn-out, Depression – wo endet Gesundheit und wo beginnt Krankheit?“ erläuterte Prof. Lukas Pezawas die Hintergründe der mentalen Volkskrankheiten. Dr. Pezawas ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, leitender Oberarzt an der Medizinischen Universität Wien und Wissenschaftler. Der vollbesetzte Hörsaal im CCB spiegelte das große Interesse an dem vorgestellten Thema wider und Lukas Pezawas nahm sich auch nach seinem Vortrag noch viel Zeit für Fragen aus dem Publikum.
Austausch fördern
Prof. Striessnig, Koordinator des Spezialforschungsbereichs SFB-f44 resümiert: „Mit dem Brain Day 2016 wollten wir die Kommunikation von Forschenden mit Jugendlichen, Lehrerinnen und Lehrern, aber auch Nicht-Fachleuten im Allgemeinen fördern, aber auch den Austausch junger Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen untereinander." Die Medizinische Universität Innsbruck war am Brain Day nicht nur über ihre Beteiligung am SFBf44, sondern auch über das Doktoratskolleg SPIN beteiligt.