Die Preise wurden für Seminar- oder Abschlussarbeiten vergeben, die zum Wettbewerb eingereicht und von einer Jury als herausragend eingeschätzt wurden. Initiiert wurde der Wettbewerb von der Studienvertretung Philosophie. Die Bewertung erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren, in dem die Lehrenden des Instituts die Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Studienvertretung beurteilten. Die Preisträger*innen sind: Nadia Anderlan (beste Seminararbeit im Bachelorstudium), Petru-Valeriu Nat (beste Bachelorarbeit), Anton Kelderer (beste Seminararbeit im Masterstudium) und Veronika Simetzberger (beste Masterarbeit).
Die Preisverleihung wurde von der Studienvertreterin Eva Hupfer organisiert und moderiert. Nach der Begrüßung durch die Leiterin des Instituts für Philosophie, Prof.in Dr.in Anne Siegetsleitner, stellten die Preisträger*innen ihre Arbeiten vor. Diese deckten ein breites Spektrum der philosophischen Themengebiete sowie Denk- und Schreibweisen ab.
Die Preisträger*innen
Nadia Anderlan stellte mit Wortwitz garniert ihre Seminararbeit (Bachelorstudium) „Der Teller als Spiegel der Lebenskunst. Der Kontrast zwischen Fast-Food-Platonikern und Slow-Food-Hedonisten“ vor. Darin zeigte sie unterschiedliche Haltungen zu Nahrung in der Philosophie auf – etwa die Platons oder Ludwig Feuerbachs –, verwies auf die Spannungen zwischen Fast-Food- sowie Slow-Food-Kultur und auf die Essenzialität der menschlichen Existenz.
Einem Problem aus dem Gebiet der Theoretischen Philosophie widmete sich Petru-Valeriu Nat in seiner Bachelorarbeit „Sinnvolles Reden über inexistente Gegenstände“. Nach der Darlegung historischer Positionen argumentierte er mit den Ansichten des zeitgenössischen Philosophen Markus Gabriel, nach der sich sinnvoll über Nicht-Existentes reden lässt, sofern es in einem Sinnfeld vorkommt.
In der Präsentation seiner Seminararbeit (Masterstudium) mit dem Titel „Phänomenologische Ansätze für die Rechtsauslegung im Rahmen einer nicht-ontologischen Rechtstheorie“ erläuterte Anton Kelderer theoretische Hintergründe sowie aufgestellte Thesen seiner Arbeit. Er argumentiert unter anderem dafür, dass Rechte aufgrund ihrer Verweisungsmannigfaltigkeit stets Ordnungsdimensionen juristischen Denkens unterliegen. Einzelfälle könnten somit nicht statisch unter Rechtsbegriffe subsumiert werden.
Abschließend verwies Veronika Simetzberger ausgehend von ihrer Masterarbeit „Geburt aus philosophischer Perspektive“ auf die marginalisierte Rolle der Geburt, des Gebärens sowie der Geburtshilfe innerhalb der Philosophie und ihrer Geschichte. Als möglichen Grund dieser geringen Auseinandersetzung nannte sie die männliche Dominanz innerhalb des philosophischen Diskurses.
Wir gratulieren allen Preisträger*innen sehr herzlich!
(Anne Siegetsleitner)