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Paula-Schlier-Film international erfolgreich – Universität Innsbruck
Person mit einem blauen Hut, im Hintergrund Adolf Hitler und weitere Personen

Die Schauspielerin Lea van Acken als „Paula undercover“.

Paula-Sch­lier-Film inter­na­ti­o­nal erfolg­reich

Das vom Forschungsinstitut Brenner-Archiv 2018 neu herausgegebene Buch „Petras Aufzeichnungen“ der frühen Investigativjournalistin Paula Schlier war Grundlage für einen im Vorjahr produzierten Film zum Hitler-Putsch 1923. Auf zahlreichen Festivals wurde diese Produktion, für die Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider vom Brenner-Archiv beratend tätig waren, nun mehrfach ausgezeichnet.

Paula Schlier veröffentlichte 1926 im Innsbrucker Brenner-Verlag einen viel beachteten autobiografischen Text. In dem Buch „Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit“ schildert sie unter anderem, wie sie sich 1923 als Schreibkraft in die Redaktion des Völkischen Beobachters, dem Kampfblatt der NSDAP, einschleuste, um heimlich Material über Hintergründe und Pläne der nationalsozialistischen Bewegung zu sammeln. Damit war Schlier eine der ersten investigativen Journalistinnen und eine wichtige weibliche Stimme gegen den Nationalsozialismus im deutschsprachigen Raum. In dem Text reflektierte die Autorin die politische und gesellschaftliche Zeitenwende im frühen 20. Jahrhundert.

Der Nachlass von Paula Schlier befindet sich im Forschungsinstitut Brenner-Archiv in Innsbruck. Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider, Mitarbeiterinnen im Brenner-Archiv, haben 2018 das Buch Petras Aufzeichnungen neu herausgegeben. Die inzwischen vergriffene Ausgabe ist als geringfügig aktualisiertes Taschenbuch wieder erhältlich. Zum 100. Jahrestag des Hitlerputsches in München hat der Bayerische Rundfunk das Kapitel über Schliers Undercover-Recherche im Völkischen Beobachter im vergangenen Jahr in der Regie von Oliver Halmburger mit der Schauspielerin Lea van Acken verfilmt. Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider waren bei der Produktion beratend tätig, ebenso in einem vom Bayerischen Rundfunk produzierten dreiteiligen Podcast von Paula Lochte. In „Paula sucht Paula“  wird auch noch über andere Aspekte von „Petras Aufzeichnungen“ berichtet, etwa darüber, dass Schlier hier als eine der ersten Autor*innen mit den Mitteln der Literatur sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz thematisierte. Dieser Podcast wurde mit dem Münchner Sozialcourage Medienpreis 2024 und dem Medienpreis des Bayerischen Journalistenverbandes 2024 ausgezeichnet.

Der Film Hitlerputsch 1923 – Das Tagebuch der Paula Schlier sorgt derzeit auf internationalen Filmfestivals für Furore. Beim New York Festival 2024 wurde die Produktion mit dem GOLD Award in der Kategorie Biographie und dem SILVER Award in der Kategorie Dokudrama ausgezeichnet. Beim WorldMediaFestival erhielt der Film den intermedia-globe GOLD. Und beim Münchner Sozialcourage Medienpreis 2024 wurde er mit einem Autoren-Sonderpreis gewürdigt. Der Film ist noch bis 7. November 2025 in der ARD-Mediathek abrufbar. Unter dem Titel Undercover zwischen Nazis - Der Hitlerputsch und Paula Schlier ist die Produktion in der Serie Universum history noch bis 2. November 2024 auch auf ORF ON zu sehen.

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