Best-Paper-Awards von „historia.scribere“ verliehen
Am 12. April 2011 fand in der Wagner!schen Buchhandlung bereits zum dritten Mal die Verleihung der Best-Paper-Awards für ausgezeichnete Arbeiten von Studierenden der Geschichtswissenschaft statt. Zugleich damit wurde die Ausgabe der elektronischen Zeitschrift „historia.scribere“ freigeschaltet. Sie ist noch immer die einzige deutschsprachige Zeitschrift für exzellente Arbeiten von Studierenden, die in Lehrveranstaltungen des Geschichtestudiums entstehen und einem doppelten Peer-Review-Verfahren unterliegen, einmal durch den Lehrveranstaltungsleiter und dann durch das Herausgeberinnenteam und deren MitarbeiterInnen.
Preisverleihung durch die Vizerektorin
Diesmal fand die Vizerektorin für Lehre und Studierende, Margret Friedrich, Zeit, die Preisverleihungen selbst vorzunehmen. Sie betonte, wie wichtig es für Studierende sei, zu erfahren, dass zwischen sehr guten wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten in Lehrveranstaltungen und einem publizierten Text kreative und technische Zwischenschritte liegen: Das Feedback des Peer-Review-Verfahres sei einzuarbeiten, die formalen und zeitlichen Vorgaben genau einzuhalten. Damit entstehe aber ein Mehrwert professioneller Arbeitsweise und dies sei eine Vorbereitung auf Tätigkeitsfelder wie (Wissenschafts-)Journalismus, Politik oder Kulturberatung.
Eva Pfanzelter vom Institut für Zeitgeschichte wies bei der Vorstellung der dritten Ausgabe auf den bereits voriges Jahr beobachteten Trend hin, dass Arbeiten, die sich inhaltlich mit dem 19./20. Jahrhundert befassen, in der Mehrzahl sind. Daneben finden sich jedoch auch erstmals mehrere Seminararbeiten aus dem Bereich Alte Geschichte. Dies freute besonders Irene Madreiter vom Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, weil einige dieser Arbeiten es sogar gleich in die Liga der prämierten Arbeiten schafften. Die Ausgabe 2011 von historia.scribere beinhaltet unter anderem Arbeiten zur regionalen sowie internationalen Wirtschafts- und Sozialgeschichte (von antiken Preisedikten und Lehrlingsausbildung über Formen byzantinischen Handels bis hin zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Laterns-Thales im 20. Jahrhundert), zur Universitätsgeschichte (Geschichte der philosophischen Fakultät oder Akademischer Fachvereine) und zur Frauen- und Gendergeschichte.
Gunda Barth-Scalmani vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie strich die Bedeutung der studentischen MitarbeiterInnen im Peer Review–Verfahren heraus: cand. phil. Miriam Kroeg, Mag. Monika Kleinheinz und Mag. Matthias Egger kommentierten und redigierten gemeinsam mit den drei Herausgeberinnen im Team die eingereichten 34 Arbeiten, die von den Lehrveranstaltungsleitern schon sehr gute Bewertungen hatten. Die Kompetenzen, die sie im Lektorieren gewonnen haben, sind durch herkömmliche Lehrveranstaltungen nicht zu vermitteln.
Schwierige Auswahl
Durch die Unterstützung der Philosophisch-Historischen Fakultät können jährlich mehrere Best-Paper-Awards übergeben werden. Die Auswahl fiel dem Redaktionsteam auch heuer wegen der Menge an sehr guten Arbeiten nicht leicht. Acht Studierende wurden den hohen Maßstäben gerecht und wurden für Awards nominiert. Die Überreichung der Preise erfolgte am 12. April 2011 mit Unterstützung des Alumni-Vereins durch Ernst Haunolter im passenden Rahmen in der Wagner!schen Buchhandlung, die neben dem Landesreisebüro TUI und der Zeitung „Der Standard“ weitere Sachpreise sponserte. Die PreisträgerInnen der Best Paper–Awards sind dieses Jahr: Rebecca Muršec, Bernd Heinzle, Matthias Hoernes und Gertraud Wilfling. Die emeritierten bzw. in den Ruhestand getretenen Professoren Franz Mathis, Rolf Steininger, Josef Riedmann und Helmut Reinalter finanzierten auch heuer weitere Preise, die an David Lindschinger, Daniel Feichtner, Johanna Luggin und Daniela Leitner gingen.
Die Herausgeberinnen haben mit der Gründung von historia.scribere vier Ziele verfolgt: den Studierenden Veröffentlichungsmöglichkeiten zu bieten, die auch für ihr curriculum Vitae relevant sind, ihnen durch die Publikation in einer elektronischen Zeitschrift praktisch automatisch IT-Fertigkeiten anzutrainieren, einen didaktischer Mehrwert zu schaffen, indem durch die Zeitschrift Lehrende auf eine Best-Practice-Sammlung studentischer Arbeiten verweisen und Studierende diese Qualitätsvorgaben online einsehen können.
Auch nächstes Jahr
Mag. Helga Rom, Filialleiterin der Wagner!schen, stellte die Buchhandlung spontan schon für nächstes Jahr als Ort der Preisverleihung zur Verfügung. Für die vierte Ausgabe von historia.scribere können daher ab Oktober bis 15. November 2011 Arbeiten aus den vorangegangenen vier Semestern, die mit Sehr Gut benotet wurden, eingereicht werden. Die Preisgelder dürften gesichert sein, so die zuversichtliche Meinung der Herausgeberinnen.
(Eva Pfanzelter Sausgruber)