Jedes Jahr ermöglicht der Forschungsschwerpunkt, mit Unterstützung des International Relations Office, bis zu drei Promovierenden bzw. Early Post-docs einen vierwöchigen Aufenthalt an der Universität Innsbruck, um in Austausch mit Innsbrucker Forschenden in intensiven Austausch zu treten. Neben einem Stipendium zur Deckung der Lebenshaltungskosten übernimmt der Forschungsschwerpunkt zudem die An- und Abreisekosten.
Die FSP-Fellowships 2022 standen ganz im Zeichen von "Krisen der Solidarität", organisiert von Michaela Bstieler und Sergej Seitz des Instituts für Philosophie. Der Forschungsschwerpunkt hat zu diesem Thema Forscher:innen eingeladen, sich aus unterschiedlichen Disziplinen mit Theorien, Politiken und Praktiken der Solidarität auseinandersetzten. Mit Mareike Gebhardt (Universität Münster), Thomas Telios (Universität St. Gallen) und Sarah Teufel (Universität Gießen) konnten dabei drei hochkarätige Forscher:innen aus den Fächern der Praktischen Philosophie und der Politischen Theorie gewonnen werden.
Nach einem Welcome Day und dem Einzug in das Stipendiat:innenbüro war der Monat gefüllt mit intensiver Auseinandersetzung mit Grundlagentexten, den jeweiligen Projekten und Lesekreisen. Neben dieser produktiven Zeit des Austausches durfte aber auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen: Ausflüge an den Lanser See, Wanderungen auf der Nordkette und Ausstellungsbesuche standen ebenso am Programm. Die Ergebnisse des Forschungsmonats wurden schließlich am 26. September im Rahmen des Abschlussworkshops „Krisen der Solidarität“ im Künstlerhaus Büchsenhausen präsentiert. Diese im Vorfeld erarbeiteten und im Workshop zur Präsentation gebrachten Papers sollen im Laufe des Jahres 2023 bei der Open-Access-Zeitschrift Genealogy and Critique erscheinen. Herausgegeben wird die Special Collection von Michaela Bstieler und Sergej Seitz.
FSP-Fellowships 2023: "Gespielte Empathie"
Derzeit laufen bereits die Vorbereitungen für den nächsten Forschungsaufenthalt im Rahmen der FSP-Fellowships. Diese stehen ganz im Zeichen der "Gespielten Empathie". Dieser thematische Schwerpunkt - ausgerichtet durch die Forschungsgruppe Game Studies - ermöglicht eine Vielzahl von disziplinären Zugängen. Welche verschiedenen Konzeptionen von Empathie lassen sich auf Spiele anwenden? Wie erzeugen Spiele Empathie, und wie ist diese Erzeugung an ihre spezifische Medialität geknüpft? Wie verändert sich der Empathiebegriff im maschinen-vermittelten digitalen Spiel? Dies sind nur einige der Fragen, die im Rahmen des Aufenthalts an der Universität Innsbruck bearbeitet werden können.
Einen Monat lang wird den Fellows sowohl die Möglichkeit zum freien Arbeiten geboten als auch zur Teilnahme an thematisch einschlägigen gemeinsamen Veranstaltungen. In mehreren Treffen kommen die Fellows in direkten und intensiven Austausch mit Forscher*innen und Studierenden vor Ort. Dabei werden Arbeitspapiere diskutiert, die sich mit dem Themenkomplex des Programms beschäftigen, die sodann nicht nur Basis für eine öffentliche Vortragsreihe sind und in der letzten Woche der Fellowships in einem öffentlichen Workshop münden, sondern auch im weiteren Verlauf in einer Sonderausgabe des Game Studies-Journals “Paidia – Zeitschrift für Computerspielforschung” erscheinen sollen.
Die Fellowships sind jenseits des Forschungsgegenstandes „Gespielte Empathie“ dezidiert offen konzipiert. Entsprechend begrüßen wir Bewerbungen aus allen relevanten Forschungsfeldern und bitten alle Bewerber*innen einerseits kurz zu erörtern, welches Umfeld und welche Ressourcen sie sich für den eigenen Forschungsaufenthalt wünschen würden, andererseits, mit
welchen Themen und bei welchen Formaten sie sich einbringen wollen.
Bewerbungen können noch bis 15. März 2023 per mail an fsp-kultur@uibk.ac.at eingereicht werden.
Den vollständigen Call sowie weitere Informationen zu den Fellowships sind hier zu finden: https://www.uibk.ac.at/fsp-kultur/nachwuchs/forschungsstipendien.html.de
Eindrücke der Fellows aus dem Jahr 2022
Hier konnten wir den Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur erleben und diskutieren, inwiefern soziale Phänomene für wissenschaftliche Arbeiten zu Solidarität von Bedeutung sind bzw. sein können. (Mareike Gebhardt)
Sei es durch Tagesausflüge, die das Leben der Fellows im Innsbruck zu eigen zu machen verholfen hat, oder durch eine ständige Unterstützung bei allen Fragen rund um den Campus, oder durch die Organisation von Kino-, Theater-, oder Ausstellungsbesuchen, die um das Thema des Programms kreisten, ist es beiden Programmleiter_innen gelungen, ein sehr kordiales Umfeld zu schaffen, in dem es zwar sehr produktiv jedoch zugleich kritisch gearbeitet werden konnte. (Thomas Telios)
Ich persönlich empfand diese Räume als sehr flexibel, lebendig und mir haben sie auch sehr konkrete Anstöße für die weitere Abfassung und Strukturierung meiner Doktorarbeit gebracht. (Sarah Teufel)
(Teresa Millesi)
Biografische Notiz
Teresa Millesi ist Koordinatorin des Forschungsschwerpunkts "Kulturelle Begegnungen - Kulturelle Konflikte. Sie beschäftigt sich vor allem mit Dekolonialisierung, Film und Entwicklungsforschung. Sie schrieb ihre Dissertation zum filmischen Widerstand Indigener im Kontext territorialer Konflikte in Lateinamerika.