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Gustav Sauser – Universität Innsbruck

Gustav Sauser und „die Ötztaler“ 1938ff. (UAI, Bestand „Naturwissenschaftlich-medizinischer Verein Innsbruck; UAI, Nachlass Hans Kinzl; vgl. Peter Goller und Gerhard Oberkofler: Die Medizinische Fakultät Innsbruck. Faschistische Realität (1938) und Kontinuität unter postfaschistischen Bedingungen (1945). Eine Dokumentation, Innsbruck 1999)

Der zwischen dem rechtskatholischen und nazistischen Lagern schwankende Geographieprofessor Hans Kinzl (1898-1979), „Bundesbruder“ bei CV Austria mit dem Couleurnamen „Kautz“, schreibt 1941 nach der Rückkehr von einer Südamerika-Expedition an seinen Studienfreund und oberösterreichischen Landsmann Gustav Sauser (1899-1968). Er wünscht, dass der seit 1938 als Apotheker in Wels tätige Sauser (CV-Verbindungsname bei „Austria“: „Ekkehart“) bald wieder ein akademisches lehramt erhält.

Der in Innsbruck für Anatomie und Histologie habilitierte Gustav Sauser hatte 1936 an der Universität Wien im Weg einer katholischen „Ständestaats“-Berufung die Nachfolge des „roten“ Julius Tandler angetreten. 1938 vom NS-Regime unter Aberkennung aller Ruhegenussansprüche entlassen und über einige Wochen verhaftet war Sauser fortan als Stadtapotheker in seiner Heimatstadt Wels tätig. 1945 wurde Sauser als Professor der Histologie, Embryologie und Anatomie an die Universität Innsbruck berufen. Hier wirkte er auch als ein maßgeblicher Funktionär des politischen Universitätskatholizismus.

Nach seiner Freilassung aus der Gestapo-Haft bemühte sich Sauser um die (fortgesetzte) Drucklegung seiner „Ötztaler. Anthropologie und Anatomie einer Tiroler Talschaft“. Er kontaktierte nun im Sommer 1938 den seit dem „Anschluss“ wissenschaftspolitisch einflussreichen Zoologen Otto Steinböck: Ob eventuell eine Drucklegung der „Ötztaler“ in der Reihe der „deutschen Rassenkunde“, herausgegeben von Eugen Fischer, Direktor des Kaiser Wilhelm-Instituts für Anthropologie, Eugenik und menschliche Erblehre, möglich sei?

Hans Kinzl hielt jedenfalls am 18. Februar 1941 in einem Brief an Sauser zu den „Ötztalern“ fest: „Du darfst stolz sein auf dieses Werk, das ich für eine der größten positiven Leistungen auf dem Gebiet der Rassenkunde halte, die wir in Deutschland haben.“  Die Universität Innsbruck sei durch die Herausgabe der „Ötztaler“ „geehrt“!

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