Suzanne Kapelari
Wissen soll ansteckend sein
(22.11.2018)
Der Schulgarten neben dem Victor-Franz-Hess-Haus ist ein klassischer Ort, an dem sich Suzanne Kapelari wohlfühlt. Hier gibt es viel zu zeigen und zu erklären. Die Leiterin des Bereichs Didaktik der Naturwissenschaften, Geographie, Informatik und Mathematik mag es gerne praktisch: „Meine Leidenschaft ist es, Forschung mit Praxis zu verbinden und Kindern wie Erwachsenen Inhalte so zu vermitteln, dass sie sie verstehen und im alltäglichen Leben anwenden können. So kann man lustvoll Nachhaltigkeit vermitteln, ist das nicht großartig?“
Kein geradliniger Karriereweg
Vor dem Schulgarten, in dem auch Lehrveranstaltungen stattfinden, hat Suzanne Kapelari die Grüne Schule im Botanischen Garten gegründet und aufgebaut. „Mein Karriereweg war kein geradliniger, die Möglichkeit, vier Kinder großziehen zu dürfen und habilitieren zu können, schätze ich sehr.“
Biologin wollte Kapelari werden, seit sie 14 war. „Ich war als Kind immer draußen in der Natur, außerdem habe ich die Bücher von Konrad Lorenz geliebt.“ Ihre Mutter schlug ihr vor, Pharmazie zu studieren („Weil man da einen sicheren Job hat“), doch nach einem halben Semester war Kapelari klar, dass es doch die Biologie sein muss. Mit Schwerpunkt Zoologie, dann kam noch das Lehramt hinzu. Fachdidaktik war zu ihrer Studienzeit quasi nicht existent, und wenn, dann waren es Praxisbeispiele, an die sie sich noch erinnern kann: „Wie damals, als ein Lehrer mit einem langen Tau in der Klasse stand und den Kindern erklärt hat, wie lang der menschliche Darm ist.“
Ständiges Lernen als Passion
Ständig zu lernen, ist ihre Passion: „Wissen ist keine ansteckende Krankheit, vor der man sich schützen muss, sage ich immer.“ An der Uni arbeitet sie gerne interdisziplinär. Für den Schulgarten, in dem auch das EU-Projekt BigPicnic zum Thema Lebensmittelsicherheit umgesetzt wird, wird sie mit den architektur-ProfessorInnen Stefan Rutzinger und Kristina Schinegger und deren Studierenden zusammenarbeiten und eine „Gartenlaube“ bauen. „Aber unbedingt eine, in der sich auch Hornissen und Fledermäuse wohlfühlen – das war für die Architekten etwas ganz Neues.“ Weil man sich gleich von Anfang an so gut verstand, hat sie die Gruppe auch gleich gebeten, einen Hühnerstall zu planen.
Ihren Lieblingsplatz, den Botanischen Garten in Hötting, in dessen Nähe Kapelari auch wohnt, hat sie oft mit ihren Kindern besucht. „Als mein Sohn dann das erste Mal per Interrail unterwegs war und mir ein Foto von einem botanischen Garten geschickt hat, hab’ ich mir gedacht: Okay, ich hab’ nicht alles falsch gemacht.“
(Autorin: Barbara Wohlsein)
Steckbrief
Name
Univ.-Prof. Mag. Dr. Suzanne Kapelari
Funktion
Leiterin des Bereichs Didaktik der Naturwissenschaften, Geographie, Informatik und Mathematik (DiNGIM) an der Fakultät für LehrerInnenbildung
An der Uni seit
2005
Wohnort
Innsbruck
Herkunft
New York, USA