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Kunstprojekt xeno-tékton eröffnet – Universität Innsbruck
Kunstprojekt xeno-tékton

Das Kunstprojekt xeno-tékton setzt sich vor dem Hintergrund der alarmierenden Geschwindigkeit der Umweltzerstörung durch menschliche Aktivitäten kritisch mit der Definition des solidarischen Raums auseinander.  

Kunst­pro­jekt xeno-ték­ton eröff­net

Ingrid Mayrhofer-Hufnagl und Benjamin Ennemoser präsentieren mit dem Kunstprojekt xeno-tékton neue Perspektiven auf globale Herausforderungen wie die Klimakrise und bieten inspirierende Ansätze für neue Handlungsmöglichkeiten und Strategien. Es wurde am 18. Juli 2024 im Waltherpark in Innsbruck eröffnet.

Seit dem 18. Juli 2024 können Besucher:innen des Waltherparks in Innsbruck das Kunstprojekt xeno-tékton der Architekt:innen und Universitäts-Alumni Ingrid Mayrhofer-Hufnagl und Benjamin Ennemoser bestaunen.  Als eines der drei gekürten Kunstwerke der Initiative Kunst im öffentlichen Raum Tirol 2024 setzt es sich vor dem Hintergrund der alarmierenden Geschwindigkeit der Umweltzerstörung durch menschliche Aktivitäten kritisch mit der Definition des solidarischen Raums auseinander.  

Bautätigkeiten und Flächenversiegelung führen zu einem Verlust natürlicher Lebensräume und damit zu einem Rückgang der Artenvielfalt. In Reaktion auf die Folgen der Umweltzerstörung entwarfen die Künstler:innen in Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz neue dreidimensionale Lebensräume, die sowohl für den Mensch als auch für nicht-menschliche Entitäten wie Tiere und Pflanzen gedacht sind. Die Installation fordert Betrachter:innen dazu auf, die gebaute Umwelt durch die Augen anderer Lebewesen zu erleben und lädt dazu ein, die herkömmlichen Vorstellung gemeinschaftlichen Zusammenlebens zu erweitern.

Künstlerische Umsetzung des Projekts

Das Zusammenleben auf unserem Planeten ist komplex. Xeno-tékton visualisiert die Idee der menschlichen und nicht-menschlichen Interdependenz, indem es das Zusammenleben als ein Netzwerk von Beziehungen, in dem alles miteinander verbunden ist, darstellt. In diesem Netzwerk, das von Menschen, Flora und Fauna geteilt wird, sind Gemeinschaft und Solidarität entscheidend für das Überleben aller Lebensformen.

Das Multispezien-Habitat kombinieren uralte Baustoffe wie Lehm und Erde mit Künstlicher Intelligenz und robotergesteuerten Fabrikationstechniken. So wird ein Lebensraum entworfen, der nahtlos in eine urbane Landschaft integriert ist und natürliche und lebende Materialien nutzt. Das Projekt generiert Leben, wo sonst tote Materie ist, und minimiert zugleich den CO2-Fußabdruck, indem es die Grenzen erneuerbarer Designs erweitert.

Mensch, Maschine und natürliche Systeme werden zu gemeinsamen Gestaltern: Mit Robotern gedruckt, stabilisiert die Natur durch Pflanzenwachstum und Biomineralisation die Baustruktur, die Mikrohabitate und ein Nahrungsnetzt für Flora und Fauna bildet und so die Biodiversität steigert.

Integration der Eigenschaften biologischer Systeme

Die Installation ist kein abgeschlossenes Kunstobjekt, sondern eines, das sich täglich neu erfindet und der Natur als Künstlerin, Architektin und Lebensraumgestalterin Raum bietet. Wechselnde Umweltbedingungen, die sich im Jahresverlauf einstellen, verändern das Kunstwerk. Xeno-tékton integriert damit die Anpassungsfähigkeit und Selbstheilungseigenschaften biologischer Systeme. Die jahreszeitlichen Veränderungen des Kunstwerks werden mittels integrierter Sensoren aufgezeichnet und dienen der späteren wissenschaftlicher Materialanalyse sowie der Entwicklung einer digitalen Installation.

Ein Kooperationsprojekt

Ingrid Mayrhofer-Hufnagl und Benjamin Ennemoser wurden in der Vorbereitung und Umsetzung von Thomas Pümpel vom Institut für Mikrobiologie, Marjan Colletti und Georg Grasser vom REXLab Institut für Experimentelle Architektur, Jonathan L. Baker vom Institut für Geologie sowie Jan Contala vom cera.LAB Studio unterstützt. Auch Arwyn Jones und Calogero Schillaci vom Joint Research Center (JRC) der Europäischen Kommission und Anil Somenahally von der Texas A&M AgriLife Research Group waren am Kunstprojekt beteiligt.

Eine Förderung bestand durch das Land Tirol und die Initiative Kunst im öffentlichen Raum (KÖR).

Zu den Personen

Ingrid Mayrhofer-Hufnagl promovierte und arbeitete bis vor Kurzem an der Fakultät für Architektur der Universität Innsbruck. Aktuell ist sie am Joint Research Center (JRC) der Europäischen Kommission und an der Technischen Universität München (TUM) beschäftigt.

Benjamin Ennemoser schloss an der Universität Innsbruck ein Masterstudium in Architektur ab und ist nun Assistenzprofessor für Architektur an der Texas A&M University.

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