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Strategische Ziele – Universität Innsbruck

Strategische Ziele

Stärkung der Forschung   

Fächerübergreifende Forschung am Institut 

Ausgehend von der am Heilsdrama orientierten Verbindung von dogmatischer Wahrheit und pastoraler bzw. gesellschaftlicher Realität werden in gemeinsamen Forschungsprojekten jene Problemstellungen formuliert und aufgearbeitet, die eine Brückenfunktion zwischen einer ausformulierten theologischen Dogmatik und den stärker die human- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen einbeziehenden Fächern der Moraltheologie und Gesellschaftslehre innehaben. Die Bündelung der Forschungsarbeit und die internationale Vernetzung des Instituts erfolgt wesentlich im Rahmen des institutsübergreifenden Forschungsschwerpunktes "Religion-Gewalt-Kommunikation-Weltordnung", in dem mehrere Institutsmitglieder Ansätze einer "Dramatischen Theologie" erarbeiten, und im Rahmen der universitären Forschungsplattform "Weltordnung-Religion-Gewalt". Das Institut leistet für diese beiden Einrichtungen wichtige Leitungs- und Verwaltungsaufgaben. Dies gilt auch für die mit der Forschungsplattform verbundene Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Forschungsgemeinschaft "Politik-Religion-Gewalt" und für das internationale und interdisziplinäre "Colloquium on Violence & Religion". Einzelne Institutsmitglieder sind darüber hinaus auch in andere Forschungskontexte eingebunden (Forschungsschwerpunkt "Geschlechterforschung – Identitäten – Diskurse – Transformationen"; Forschungsschwerpunkt "Innsbruck Media Studies – Interdisziplinäre Medienforschung"; internationale Forschungsgruppe "Film & Theologie"; Internationale Newman-Forschung). Das Institut betreut das Raymund-Schwager-Archiv. Zu den gemeinsamen Forschungsprojekten zählt auch die Herausgabe und Betreuung der Publikationsreihe "Beiträge zur mimetischen Theorie".

Forschung im Kontext einzelner Fächer

Fundamentaltheologie

Die methodische und wissenschaftstheoretische Begleitung des theologischen Forschungsschwerpunktes "Religion-Gewalt-Kommunikation-Weltordnung" ist eine kontinuierliche Aufgabe. Die Aufarbeitung der katholischen schultheologischen Offenbarungstheologie unter besonderer Berücksichtigung der neueren Thomas-Forschung soll in ihrer theologiegeschichtlichen und aktuellen Bedeutung untersucht werden (Karl Rahner; Zweites Vatikanisches Konzil). Diese theologiegeschichtliche Forschung wird auf zwei aktuelle Fragestellungen hin fokussiert: in der Analytik des Glaubensaktes in der Tradition von John Henry Newman und Karl Rahners Hörer des Wortes, sowie auf die Frage der Entfaltung der Gotteslehre unter den Herausforderungen des religiösen und weltanschaulichen Pluralismus und der vielen Kontexte der heutigen Theologie der Weltkirche (Schwerpunkt: Eigenschaftslehre). Deshalb wird das Verhältnis von Theologie und Philosophie ein Subthema der gesamten Forschung bilden.

Dogmatische Theologie

Die Forschung in der Dogmatischen Theologie konzentriert sich derzeit auf den Ausbau und die Systematisierung des Modells der "Dramatischen Theologie". Neben der Fokussierung der Bemühungen um ein neues Handbuch der Dogmatik und der Reflexion der methodischen Fragen sind es auch Schwerpunkte in den traditionellen Traktaten der Anthropologie, der Eschatologie (in diesem Zusammenhang v.a. Apokalyptik), die in konkreten Projekten bearbeitet werden. Die stärkere Vernetzung der Dogmatik mit der Fundamentaltheologie (und die forschungsmäßige Verankerung beider Fächer im Schwerpunkt "Religion-Gewalt-Kommunikation-Weltordnung") wird sich wohl auf die Neupositionierung der Perspektiven auswirken.

Moraltheologie

Die Forschung in der Moraltheologie hat die drei Schwerpunkte Menschenrechte, medizinische Ethik und Gender. Die Menschenrechte und das Naturrecht gelangten nach dem Zweiten Weltkrieg zu neuer Bedeutung und wurden seither beständig weiter entwickelt. Das Menschenrecht auf Gesundheit wird in seiner ganzheitlichen Bedeutung für Menschen in den Megastädten der Dritten Welt untersucht. In der medizinischen Ethik geht es um die Erforschung der Gefährdungen und um die Sicherstellung der Menschenwürde in der modernen Medizin. Der Schwerpunkt der Genderforschung liegt auf den Herausforderungen der traditionellen Ehe durch die dramatischen Veränderungen unserer Lebensbedingungen und -formen.

Gesellschaftslehre

Die Forschung in der Gesellschaftslehre konzentriert sich auf Fragen der politischen Ethik, der Friedensethik und der Wirtschaftsethik, die im engen Zusammenhang mit der gemeinsam am Institut erarbeiteten Sozialtheologie in ihren konkreten Ausfächerungen (Politische Theologie, Friedenstheologie, Wirtschaftstheologie) gesehen werden sollen. Konkret geht es um Probleme der gegenwärtigen Demokratie, um die Konzeption einer neuen Weltordnungspolitik, die Beziehung von Konkurrenz und Globalisierung sowie um eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit gegenwärtigen wirtschaftsethischen Konzeptionen.

Profilbildung in der Lehre

Aktuelle Lehre im Rahmen des ganzen Instituts 

Im Rahmen der neuen Studienpläne (UniStG UOG 93) lehrt das Institut sowohl für das Basisstudium als auch für die Vertiefungsstudien in allen von der Fakultät angebotenen Studienrichtungen. Dabei wird großes Augenmerk auf die Kooperation der einzelnen Fächer gelegt. Es beteiligt sich auch an der Durchführung der kooperativen Studieneingansphase (mit einem Block über das kirchliche Glaubensbekenntnis), der interdisziplinären Fakultätsmodule, der Fachdidaktik und am Pflichtcurriculum des Doktoratsstudiums Theologie (Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsdidaktik). Das Diplomarbeitsmodul für Systematische Theologie umfasst neben spezifischen fachbezogenen Angeboten auch einen Teil, der vom ganzen Institut getragen wird (Systematische Theologie und ihr Profil); ebenso wird das Vertiefungsmodul: Systematische Theologie im zweiten Studienabschnitt der Studienrichtung: Katholische Religionspädagogik vom ganzen Institut getragen.

Über das Pflichtangebot hinaus bietet das Institut auch Lehrveranstaltungen zu den am Institut betriebenen Forschungsschwerpunkten und beteiligt sich an der Durchführung der kooperativen Lehrveranstaltungen mit den VertreterInnen anderer theologischer Fachbereiche und nichttheologischer Disziplinen. Weiters sind Angehörige des Instituts mit der Lehre an Studienrichtungen anderer Fakultäten und Universitäten (Medizin, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Mathematik, Geisteswissenschaften) betraut oder bieten dort regelmäßige Lehrveranstaltungen an.

Lehre in den einzelnen Fächern

Fundamentaltheologie

Die Lehraufgaben des Faches Fundamentaltheologie sind zusammen mit der Verantwortung für die Ausbildung in Religionswissenschaft im Lehrplan unter verschiedenen Bezeichnungen verstreut. Die zwei Grundkurse führen in die Themenfelder Religion, Jesus Christus als Glaubensgrund und Kirche ein. Die ”Theologische Erkenntnislehre” wird in Zusammenarbeit mit der Philosophie dargelegt. Die Vertiefung wird in Beziehung zur Religionswissenschaft als Theologie der Religionen gelesen. Mit Lehrbeauftragten werden in der Religionswissenschaft das Fach, die wichtigsten Weltreligionen (Islam, Buddhismus, Hinduismus) und aktuelle Entwicklungen in Österreich bzw. Tirol vorgestellt. Die traditionelle Aufgabe der Enzyklopädie ist unter dem Namen "Die theologischen Fächer in ihrem Zusammenhang" in der Studieneingangsphase integriert. Ein konstitutives Anliegen des Faches ist im Fakultätsmodul "Kirche im ökumenischen und interreligiösen Dialog" realisiert. Im Doktoratsstudium ist das Anliegen der ‘Theologischen Wissenschaftstheorie’ verankert. In Kooperation mit einer Vertreterin der Religionspädagogik verantwortet ein Vertreter des Faches auch die “Wissenschaftsdidaktik” im Doktoratsstudium.

Dogmatische Theologie

Den Erfordernissen der neuen Studienpläne entsprechend wird die "Dogmatische Theologie" sowohl im Basisstudium (erster Studienabschnitt der Studienrichtungen: Fachtheologie, Katholische Religionspädagogik und zweiter Studienabschnitt der Studienrichtung: lehramt Katholische Religion) als auch im Vertiefungsstudium der Studienrichtungen: Fachtheologie und Katholische Religionspädagogik gelehrt. Das Basiscurriculum im Ausmaß von sechs Semesterstunden umfasst den gesamten Stoff der ‘Dogmatischen Tradition katholischer Dogmatik (die traditionellen Traktate)’ gegliedert nach den aus dem Programm des Zweiten  Vatikanischen Konzils und der Programmatik des Instituts sich ergebenden Gesichtspunkten: Jesus Christus im dramatischen Ringen und Heil und Wahrheit; der Glaube der Kirche im Kontext der Dramatik der Kirche; Der Glaube der Kirche im Kontext der Dramatik der Welt. Das Vertiefungscurriculum im Ausmaß von 6 SSt der Fachtheologischen Studienrichtung greift auf die traditionelle Logik der Traktate zurück und bietet den Studierenden die Möglichkeit einer gezielten Auswahl der zu vertiefenden Traktate. Das Vertiefungsstudium der Studienrichtung: Katholische Religionspädagogik wird im Rahmen eines für diese Studienrichtung zusammengestellten Vertiefungsmoduls des gesamten Instituts absolviert.

Moraltheologie

Die “Moraltheologie” führt im Basisstudium mit zwei Vorlesungen (Fundamentalmoral und Beziehungsethik) in die “Allgemeine Moraltheologie” ein. Das Vertiefungsstudium behandelt in der “Bibelmoral” die sittliche Botschaft Jesu Christi als Lebensmodell für die ChristInnen und in der speziellen Moral ausgewählte moralisch relevante Problembereiche für das christliche Handeln in einer wertepluralistischen Gesellschaft.

Gesellschaftlehre

Neben einer grundlegenden Einführung in die Tradition der Katholischen Soziallehre stehen im Fachgebiet “Christliche Gesellschaftslehre” die Themen: Politische Ethik, Friedens- und Wirtschaftsethik sowie Fragen der Sozialanthropologie und -theologie im Vordergrund.

Spirituelle Theologie

Derzeit wird die Spirituelle Theologie im ersten Studienabschnitt gelehrt. Ziel ist die Befähigung der Studierenden, verschiedene spirituelle Traditionen in ihren Akzentsetzungen und ihrem gemeinsamen christlichen Zentrum kennen und würdigen zu lernen, den eigenen geistlichen Weg in produktivem Dialog mit anderen Glaubenden zu gehen und vom Fundament der gemeinsamen christlichen Spiritualität aus auch besondere Ausprägungen derselben einander zuordnen und theologisch bewerten zu können.

Öffnung der Universität - Wissenstransfer 

Die Forschung in der Dogmatischen Theologie konzentriert sich derzeit auf den Ausbau und die Systematisierung eines "Dramatischen Konzeptes der Dogmatik". Die nächstliegenden Projekte sehen folgende Schritte vor: die Erarbeitung einer dramatischen Deutung der Dogmengeschichte (Trinitätslehre und Christologie) im Zusammenhang mit dem Verhältnis zum Judentum und Islam, die Entfaltung der Wirkungsgeschichte des Dogmas zu einer Hypothese bezüglich einer umfassenden Geschichtstheologie und die Verbindung der dramatischen Geschichtstheologie mit der Schöpfungstheologie auf dem Hintergrund einer evolutionären Sicht des ganzen Kosmos und des Lebens, die Neudeutung der Gnadentheologie, der Eschatologie und der Ekklesiologie (hier in Zusammenarbeit mit dem Institut für Praktische Theologie) im Kontext der modernen durch Markt und mediale Eigengesetzlichkeit strukturierten Gesellschaft.
  • Mitgestaltung und Planung der "Theologischen Sommertage" der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck
  • Lehre im Rahmen des "Theologischen Fernkurses"
  • Mitarbeit am Lehrgang "Kommunikative Theologie"
  • Angebote im Bereich der LehrerInnenfortbildung
  • Angebote im Bereich der SeelsorgerInnenfortbildung
  • Angebote im Bereich der Krankenhausseelsorge
 Außerdem ist das Institut auch wesentlich an der Konzeption und Weiterentwicklung des virtuellen "Innsbrucker Theologischen Leseraums" der Fakultät beteiligt.
 
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