Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht jährlich rund 20 Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreise an international anerkannte Wissenschaftler*innen von außerhalb Deutschlands und würdigt damit deren herausragende Forschungsleistungen. Einer der Preise ging kürzlich an den Informatiker Prof. Adam Jatowt – er forscht primär über Wissens- und Informationsgewinnung aus unstrukturierten Textsammlungen, etwa Nachrichtenartikeln oder social-Media-Posts. Die Preisträger*innen werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben an einer wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland gemeinsam mit den dortigen Fachkolleg*innen durchzuführen. Für den Preis vorgeschlagen wurde Jatowt von seinem Kollegen Dr.-Ing. Michael Färber vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Preis trägt den Namen des deutschen Astronomen und Mathematikers Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) und wird finanziert vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Preisgeld beträgt 45.000 Euro.
„Der Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis ist für mich eine sehr wichtige Auszeichnung. Nachdem ich erst vor zwei Jahren nach Europa gezogen bin, fühle ich mich sehr glücklich und geehrt, dass meine wissenschaftlichen Leistungen von der Alexander von Humboldt-Stiftung gewürdigt werden, und ich freue mich darauf, Teil des Humboldt-Netzwerks zu sein“, sagt Adam Jatowt zur Auszeichnung. Im Rahmen der Auszeichnung wird Jatowt kommenden Sommer zwei Monate am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Deutschland verbringen, und weitere zwei Monate im Jahr 2024. Zusammen mit Forschern des KIT wird er dabei an verschiedenen Themen in den Bereichen natürliche Sprachverarbeitung und Information Retrieval arbeiten. „Insbesondere wollen wir auf dem Gebiet der automatischen Beantwortung von Fragen aus großen wissenschaftlichen Publikationssammlungen forschen und auf dem Gebiet der Unterstützung der Vorhersage von ESG-Bewertungen von Unternehmen auf der Grundlage von Nachrichtenartikeln. Im Jahr 2022 wurde mir außerdem das KIT International Fellowship verliehen und ich habe mich bereits im letzten Jahr am KIT aufgehalten, so dass der bevorstehende Aufenthalt Teil unserer langfristigen Zusammenarbeit ist.“