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Zero Emissions Award für Innsbrucker Mikrobiologin – Universität Innsbruck
Eva Maria Prem steht in die Kamera blickend in weißem Laborgewand in ihrem Labor.

Eva Maria Prem erhält den Zero Emissions Award für ihre Forschungen zu extrazellulären Polymere in Biogasprozessen.

Zero Emis­si­ons Award für Inns­bru­cker Mikro­bio­lo­gin

Eva Maria Prem vom Institut für Mikrobiologie ist eine von drei Wissenschaftler:innen, die 2025 mit einem Zero Emissions Award ausgezeichnet wurden. Der Preis wird von der alpha+ Stiftung des Wissenschaftsfonds FWF vergeben und ist Österreichs höchstdotierte privat gestiftete Förderung für klimarelevante Grundlagenforschung. Er honoriert herausragende Forschungsprojekte, die vielversprechende Wege in eine klimaneutrale Zukunft aufzeigen.

Die alpha+ Stiftung des Wissenschaftsfonds FWF zeichnete Ende Juni Rajesh Bharat Jethwa (ISTA), Eva Maria Prem (Universität Innsbruck) und Katalin Barta Weissert (Universität Graz) für ihre innovativen Forschungsideen mit einem Zero Emissions Award aus.

Rajesh Bharat Jethwa vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) erhält eine Förderung in der Höhe von 375.000 Euro für die Erforschung nachhaltiger Batterietechnologien, Eva Maria Prem kann mit 407.000 Euro neue Ansätze für die Energiegewinnung aus Abfallstoffen verfolgen und Katalin Barta Weissert von der Universität Graz möchte mit 378.000 Euro petrochemische Chemikalien in der pharmazeutischen Industrie durch erneuerbare Alternativen ersetzen. Alle drei Förderungen basieren auf einer Spende des US-Unternehmers Patrick S. Dumont an die alpha+ Stiftung des Wissenschaftsfonds FWF.

„Wir gratulieren Rajesh Bharat Jethwa, Eva Maria Prem und Katalin Barta Weissert herzlich zu ihren herausragenden Forschungsprojekten, die nun mit einem Zero Emissions Award prämiert werden“, so Georg Winckler, Vorstandsvorsitzender der alpha+ Stiftung. „Die diesjährigen Projekte zeigen erneut, wie entscheidend die Grundlagenforschung für eine nachhaltige Zukunft ist. Sie liefert heute das Fundament für die Innovationen und Lösungen von morgen.“ Gefördert werden nämlich Projekte, die nicht nur wissenschaftlich exzellent und technologisch innovativ sind, sondern deren Erkenntnisse in weiterer Folge auch ökologisch wirksam werden sollen.

Energie aus organischen Abfällen

In ihrem ausgezeichneten Forschungsvorhaben untersucht die Mikrobiologin Eva Maria Prem die Rolle extrazellulärer Polymere während der anaeroben Vergärung von schwer abbaubaren Substraten und ihren Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit von Mikroorganismen in Biogasprozessen. Extrazelluläre Polymere sind Verbindungen, die aus sehr großen Molekülen bestehen und von Mikroorganismen in ihre Umgebung abgegeben werden.

Schon heute spielt Verwertung von Biogas eine wichtige Rolle für den Klimaschutz und die nachhaltige Energieversorgung. Durch Vergärung organischer Abfälle entsteht eine klimaneutrale Energiequelle, die bis dato noch nicht ausreichend genutzt wird. Dabei trägt Biogas nicht nur zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei, sondern hilft auch, Abfälle sinnvoll zu verwerten sowie Gärreste als wertvollen Dünger zurück in den Kreislauf zu führen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die komplexen mikrobiellen Abhängigkeiten in Biogasreaktoren zu verstehen und die Widerstandsfähigkeit von Mikroorganismen gegenüber Störstoffen zu untersuchen, um eine stabile Abbaukaskade und eine kontinuierliche Biogasproduktion sicherzustellen. „Ich fühle mich sehr geehrt. Mit diesem Preis ist es nun möglich, die Rolle extrazellulärer Polymere mit modernsten Technologien zu erforschen und Kooperationen im In- und Ausland zu vertiefen“, sagt Preisträgerin Eva Maria Prem.

Zur Person

Eva Maria Prem, geboren und aufgewachsen in St. Johann in Tirol, promovierte 2022 in Biologie (Schwerpunkt Mikrobiologie) an der Universität Innsbruck. Seit 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mikrobiologie und in mehreren Projekten der Arbeitsgruppe „Angewandte Ökophysiologie in anaeroben Systemen“ (AG Andreas Wagner) beteiligt. Schon während ihres Doktorstudiums beschäftige sich Prem mit hemmenden Substanzen in methanogenen Systemen. Seit Jänner ist sie Projektleiterin eines FWF-ESPRIT Projektes zur Erforschung der Rolle von extrapolymeren Substanzen während der anaeroben Vergärung von Störstoffen. 
 

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