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News – Universität Innsbruck
News

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2025


Erfolgreicher Masterabschluss

Defensio Kostner MSC

v.l.n.r.: Prüfer Markus Möst, Prüferin Bettina Sonntag, Nadia Kostner, Vorsitzender Josef Wanzenböck
© Sabine Wanzenböck

Am Donnerstag, 15.05.2025 hat Nadia Kostner in der Forschungsgruppe von Bettina Sonntag ihre Masterarbeit mit dem Titel "Integrative Taxonomie: Morphologie und molekulare Sequenzen ausgewählter Ciliaten" erfolgreich verteidigt.

Nadia Kostner hat in ihrer Masterarbeit die Artabgrenzungen von drei Ciliatenarten, das sind bewimperte Einzeller, untersucht.  Dabei hat sie sowohl Lebendproben, als auch fixiertes Material für ihre Arbeit herangezogen und zusätzlich molekulare Methoden zur genaueren Analyse verwendet. Bei ihren Untersuchungen konnte sie ihre Forschungsexemplare teilweise bereits beschriebenen  Arten zuordnen, bei der Mehrzahl der Exemplare konnte sie aber keine Übereinstimmung mit bereits bekannten Arten finden, es handelt sich daher vermutlich um bisher unbeschriebene Arten. Diese Arbeit hebt sowohl die Bedeutung der Kombination morphologischer und phylogenetischer Methoden für eine präzise Artbestimmung hervor als auch die Relevanz
der Lebenduntersuchung, da sich u.a. Form und Größe der Ciliaten in fixierten Präparaten erheblich verändern. 

Nadia Kostner wird ihr Wissen u.a. über Ciliaten und ihre Begeisterung für diese Organismengruppe künftig im Rahmen einer Anstellung als Pädagogin an Kinder und Jugendliche vermitteln können. Wir wünschen ihr dazu viel Erfolg und gratulieren herzlich zum erfolgreichen Studienabschluss.

online seit 16.05.2025


Einladung zur Defensio der Masterarbeit

Integrative Taxonomie: Morphologie und molekulare Sequenzen ausgewählter Ciliaten
von Nadia Kostner

am Donnerstag, den 15. Mai 2025 um 11 Uhr
im Seminarraum „Drachenwand“, 2. Stock
des Forschungsinstitutes für Limnologie, Mondsee oder per

Zoom Link: https://us02web.zoom.us/j/87138876246?pwd=i3ne8sewjYGW7lNloXKea9X8hkx6ta.1

Kommission:
Vorsitz: Univ. Doz. Dr. Josef Wanzenböck
1. Prüfer: Dr. Bettina Sonntag
2. Prüfer: AssProf. Dr. Markus Möst

online seit 13.05.2025


Seminartipp:

Mittwoch, 14.05.2025 um 14.00 Uhr

Joseph Kelly, Universität Konstanz, Limnologisches Institut (D)
Overcoming the obstacles of living together: a story of two young endosymbiotic partners

JK 

https://www.limnologie.uni-konstanz.de/becks/team/joe-kelly/

Abstract:

Intracellular endosymbiosis is often viewed as a partnership between distantly related cells that can open new opportunities for evolutionary innovation. However, the early stages of this association are likely antagonized by the inherent selfishness of each lineage, an emergent property that would be expected given that the fittest individuals of each species propagate without regard towards the other’s welfare. How, then, are these hurdles overcome such that the participating lineages persist together in endosymbiosis? In the presented work, we examined this question from a genomic viewpoint using the ciliate Tetrahymena utriculariae and its algal symbiont, Micractinium tetrahymenae - two species that have recently established endosymbiosis. Our results identified expansions in gene families relevant to stress responses as salient features of both species’ genomes, and hence elucidate a mitigation strategy that could explain how they have overcome the inevitable conflicts arising from living together.

Das Seminar findet in hybrider Form statt:
• Seminarraum „Drachenwand“ 2. Stock, Mondseestrasse 9, 5310 Mondsee
• Zoom Link für den Seminarvortrag: https://us02web.zoom.us/j/87158255252, Meeting ID: 871 5825 52
 
online seit, 12.05.2025 

MINT-Region Fuschlsee Mondseeland zertifiziert

MINT Region group   Logo MINT

 v.l.n.r.: Vertreterinnen der ARGE M. Lackner (LEADER Region FUMO), M. Ellmauer (Technologiezentrum Mondseeland),
S. Wanzenböck (Forschungisnstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck)

Endlich ist es soweit: Gemeinsam mit 13 weiteren Regionen in Österreich wurde auch die Region Fuschlsee Mondseeland als MINT-Region zertifiziert. Federführend für die Region ist eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus dem Technologiezentrum Mondseeland, dem Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck und der LEADER-Region FUMO (Fuschlsee Mondseeland). Die Initiative soll das Interesse an MINT-Fächern für Menschen mit unterschiedlichen sozialen und familiären Hintergründen, Fähigkeiten und Startvoraussetzungen steigern und die Chancengleichheit in den Vordergrund rücken. Die Zertifizierung gibt uns viel Motivation für die kommenden 3 Jahre, die Planung von künftigen Aktivitäten läuft bereits auf Hochtouren! Die bereits langjährige, erfolgreiche Kooperation der regionalen Akteur:innen wird mit neuen, innovativen Ideen weiterentwickelt und soll die neue MINT-Region attraktiv gestalten.

online seit 08.05.2025


Seminartipp:
Mittwoch 7. Mai 2025 um 14.00 Uhr
Ann-Marie Waldvogel, Universität zu Köln (D)
"Why we need Genomics in Limnoecology"

A-M. W.
Foto: privat
 
Abstract:
Understanding eco-evolutionary dynamics in freshwater ecosystems requires insights at the genomic level - yet this perspective remains underrepresented in limnology. In this talk, I argue for the integration of ecological genomics into long-term ecological research (LTER) to reveal hidden drivers of ecosystem change. I present a conceptual framework developed over recent years that combines genomic data with ecological monitoring, illustrated by findings from our work on the River Rhine. This includes results from biodiversity genetic/genomic assessments in floodplain systems, invasion biology of gobies, and metagenomic time-series analyses. Looking ahead, I outline plans for a full-dimensional LTER initiative at the Osterseen in Iffeldorf (TUM), with the goal of extending this genomics-informed approach to Alpine lake systems.
 
Das Seminar findet in hybrider Form statt:
• Seminarraum „Drachenwand“ 2. Stock
• Link für den Seminarvortrag - "LV 747933-0 (2025S) SE Forschungstraining 4 - mit Webconference UIBK

https://webconference.uibk.ac.at/rooms/bz7-jmv-ktt


online seit 05.05.2025


TV Beitrag in Salzburg heute zur Erforschung der Laichwanderung der Reinanken

ARIS Aufnahme1

Aufnahme mit dem bildgebenden Echolot ARIS in der Koppentraun, Foto: J. Wanzenböck

Bereits seit einigen Jahren untersucht der Fischbiologe Josef Wanzenböck mit seinen Kollegen die Laichwanderung der Reinanken aus dem Hallstättersee in die Koppentraun. Dazu erschien kürzlich ein TV Beitrag von Robert Schabetsberger in Salzburg heute, der noch bis 26.05.2025 online abrufbar ist (Beitrag 07:04)  https://on.orf.at/video/14273428/salzburg-heute-vom-26042025

Die Wanderaktivität der Reinanken aus dem Hallstättersee zur Abgabe ihrer Eier in den Schotter der Koppentraun wurde mittels eines bildgebenden Sonargeräts während der Novembernächte aufgezeichnet und ausgewertet. Nach etwa 100 Tagen wurde die Reproduktionsrate der Fische durch die Installation von Driftnetzen im Fluss analysiert. Die Zahl der Nachkommen schwankt erheblich, da durch den Klimawandel vermehrt Winterhochwässer auftretenden, bei denen die Eier aus dem Schotter ausgespült werden und absterben. Auch die niedrige Wassertemperatur während der Laichzeit im Winter ist für die Reinanken in der Koppentraun ein limitierender Faktor für die Fortpflanzung.

online seit 29.04.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):

Rund H., Kurmayer R., Dobrovolny S., Luger M., Wanzenböck J. (2025). Application of eDNA metabarcoding to assess spatial distribution and habitat use by freshwater fish in a peri-alpine lake, Ecological Indicators 174: 113459, https://doi.org/10.1016/j.ecolind.2025.113459

Ein Forschungsteam der Universität Innsbruck am Mondsee in Kooperation mit der AGES und dem Bundesamt für Wasserwirtschaft in Scharfling hat mit moderner Umwelt-DNA (eDNA)-Analyse die Verteilung und die Lebensräume von Fischen im oberösterreichischen Mondsee untersucht. Statt die Tiere wie bisher mit Netzen oder Strom zu fangen, analysierten die Forschenden im Labor die DNA-Spuren, die Fische ins Wasser abgeben – etwa durch Hautzellen oder Ausscheidungen.

Die Studie zeigt, dass die Lebensraumpräferenzen verschiedener Fischarten - einige bevorzugen flache Uferbereiche, andere leben in der Tiefe oder in der Nähe von Zuflüssen - mit den räumlichen Mustern der DNA-Nachweise übereinstimmen. So wurde die DNA von Reinanken und Seesaiblingen vor allem in den tieferen Bereichen des Sees gefunden, während die DNA von Aiteln und Brachsen überwiegend in den Uferbereichen nachgewiesen wurde. Besonders effizient erwies sich das Sammeln von Wasserproben entlang der Uferlinie: Schon mit wenigen Proben konnte ein Großteil der Arten nachgewiesen werden. Die Zahl der nachgewiesenen Arten nahm mit zunehmender Beprobungstiefe deutlich ab. Insgesamt wurden 25 Fischarten identifiziert, darunter auch der im Mondsee geschützte Perlfisch (Rutilus meidingeri). Es gelang sogar der Nachweis von drei Arten, die bei der herkömmlichen Befischung nicht erfasst wurden.

Diese Methode schont die Tiere, spart Aufwand und liefert trotzdem sehr präzise Daten über die Fischbestände. Bereits mit einer relativ kleinen Anzahl horizontal integrierter Proben können die im See vorkommenden Fischarten nachgewiesen werden. Die Methode könnte zukünftig ermöglichen, ein möglichst vollständiges Arteninventar im Rahmen des ökologischen Monitorings von Seen zu erhalten. Das spielt eine noch größere Rolle, wenn man berücksichtigt, dass sich die Lebensräume im Wasser durch den Klimawandel zunehmend verändern.

Diese Publikation ist Teil der Doktorarbeit von Hans Rund, der seine Dissertation im Rahmen des Interreg Projekts Eco-AlpsWater und mit der Betreuung von FG Leiter Josef Wanzenböck und Projektleiter Rainer Kurmayer absolviert.

online seit 25.05.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):

Stelzer C.-P., Groffman D. (online first). Wellcounter: Automated high-throughput phenotyping for aquatic microinvertebrates. Methods in Ecology and Evolution, 00, 114. https://doi.org/10.1111/2041-210X.70012

Wissenschafter:innen der Universität Innsbruck haben ein innovatives System vorgestellt, das die ökologische Forschung mit Kleinstlebewesen revolutionieren könnte. Das sogenannte „Wellcounter“-System erlaubt die automatisierte Erfassung von Verhalten und Wachstum hunderter Mikroorganismenpopulationen gleichzeitig – ein Meilenstein für die Hochdurchsatz-Phänotypisierung. Bisher war das Zählen und Beobachten mikroskopisch kleiner Tiere wie Räder- (Rotatoria) oder Wimpertierchen (Ciliaten) extrem zeitaufwendig. Mit dem Wellcounter können die Messungen in einem Bruchteil der Zeit und mit deutlich größerer Präzision erfolgen. Claus-Peter Stelzer vom Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee hat das Gerät entwickelt und mit seiner Mitarbeiterin die Laborexperimente durchgeführt. Das System nutzt handelsübliche Multiwell-Platten, ein hochauflösendes Kamerasystem samt Telezentrikobjektiv und eigens entwickelte Python-Software. Damit können pro Tag mehrere hundert Populationen automatisiert gefilmt, analysiert und hinsichtlich Verhaltensmerkmalen wie Schwimmgeschwindigkeit oder Wachstumsraten ausgewertet werden.

Erste Testreihen mit Rädertierchen zeigten, dass der Wellcounter äußerst zuverlässig Individuen zählt und Bewegungsmuster analysiert – bei gleichzeitiger Minimierung von Fehlmessungen. Damit können nicht nur Versuchsgrößen massiv gesteigernt, sondern auch neue Einsichten in ökologische Prozesse und toxikologische Wirkungen gewonnen werden. Die Konstruktion samt Software, Bauanleitung und Datensätzen wird frei zur Verfügung gestellt, um anderen Laboren den Nachbau und die Weiterentwicklung zu erleichtern.

Die Publikation ist als Open Access Version frei verfügbar, die gesamte Studie wurde vom FWF (P 35916) finanziert.

online seit 16.04.2025


 Mondseer Dissertantin wird für ihre Doktorarbeit ausgezeichnet

EH

Foto: privat

Elisabeth Entfellner hat ihre Doktorarbeit mit dem Titel "Towards an understanding of secondary metabolite diversity among the algal-bloom forming cyanobacterium Planktothrix" im Januar 2024 erfolgreich verteidigt. Sie wurde während ihrer Arbeit vom Mondseer Blaualgenspezialisten Rainer Kurmayer betreut. Nun erhält sie dafür den Hypo Tirol Bank Dissertationspreis 2025 an der Universität Innsbruck verliehen. Die feierliche Auszeichnung wird im Juni 2025 in Innsbruck erfolgen.

In ihrer Forschungsarbeit hat sich Elisabeth Entfellner auf die Cyanobakteriengattung Planktothrix (eine Blaualge) spezialisiert, die in Binnengewässern für giftige Algenblüten verantwortlich sein kann. Diese plötzliche Massenvermehrung der Blaualgen im Gewässer kann das gesamte Ökosystem beeinträchtigen und neben den Auswirkungen für die darin lebenden Organismen, kann die Nutzung des Gewässers - im schlimmsten Fall - auch für Menschen schädlich sein wenn bioaktive Peptide (d.s. organische Verbindungen aus Aminosäuren) oder Toxine produziert werden, was aber nicht immer der Fall ist. Im Zuge der Bildung von Algenblüten konnte eine hohe Vielfalt der Peptidstruktur mit einer breiten Bioaktivität festgestellt werden. Das Ziel der Doktorarbeit war die Identifikation jener genetischen Faktoren, die diese hohe Strukturvielfalt innerhalb der Peptidfamilien, speziell in der Gattung Planktothrix, begründen. Es wird angenommen, dass diese vielfältigen Peptide den Cyanobakterien zur chemischen Abwehr von Fressfeinden oder Konkurrenten dienen.

Wir gratulieren Elisabeth Entfellner sehr herzlich zur Auszeichnung!

online seit, 11.04.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):

Petlovana V., Darienko T., Pröschold T. (2025). A new mesophilic isolate of Pleurastrosarcina, a genus previously only reported from arid habitats, Phycologia, DOI: 10.1080/00318884.2025.2478369   
https://doi.org/10.1080/00318884.2025.2478369

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Viktoriya Petlovana von der Taras Shevchenko National Universität in Kyiv, Ukraine, und Wissenschafter:innen  aus Mondsee und Göttingen hat eine neue Varietät der Grünalgengattung Pleurastrosarcina identifiziert. Die neu beschriebene Varietät, P. brevispinosa var. borysthenica, wurde aus dem Naturschutzgebiet Kaniv in der Zentralukraine entdeckt und in der Fachzeitschrift Phycology veröffentlicht.

Die Entdeckung überrascht insofern, als diese Gattung bisher nur aus Wüstengebieten bekannt war. Die Bestimmung von Pleurastrosarcina ist außerdem recht schwierig, da die dafür erförderlichen Akineten fehlen, das sind Dauerstadien, die manche Grünalgen und Cyanobakterien bilden, um ungünstige Umweltbedingungen zu überstehen, da sie Reservestoffe speichern. Durch genetische Untersuchungen konnte bestätigt werden, dass der neue Stamm zu Pleurastrosarcina gehört. Die Studie hebt die Bedeutung von taxonomischer Forschung in Zeiten des globalen Biodiversitätsverlustes hervor.

Diese Arbeit zu dieser Publikation wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 und vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert. Die ukrainische Wissenschafterin wurde von einem Sonderprogramm der Universität Innsbruck unterstützt.

online seit 07.04.2025


Lange Nacht der Forschung am Mondsee als best practice Beispiel
und "Green event"-Vorlage für OÖ

Vortrag-LNF24

Vortrag-best practice-MondseeLNF26

Fotos und Folien Upper Austrian Research, Linz

Am 19.3.2025 waren Regionalmanagerin Michaela Ellmauer (Technologiezentrum Mondseeland) und PR-Beauftragte Sabine Wanzenböck (ILIM) als Organisatorinnen der Langen Nacht der Forschung in der Region Mondsee eingeladen beim Kick off #LNF26 im TechCenter Linz vor Regionalmanager:innen aus OÖ und Vertreter:innen der Upper Austrian Research (UAR), sowie dem Klimabündnis OÖ einen Vortrag zu halten. In der Veranstaltung ging es in erster Linie um das Thema "Green event" und die Idee die nächste Lange Nacht der Forschung in OÖ als Green event zu gestalten. Die Lange Nacht der Forschung 2024 in Mondsee erfüllte die geforderten Kriterien dafür bereits, obwohl sie (noch) gar nicht als Green event deklariert war und wurde als "best practice"-Beispiel für andere Regionen vorgestellt.

Die Veranstalter:innen bedankten sich für den Erfahrungsbereicht und hofften sehr, dass die Region Mondsee mit dem Ausstellungsstandort des Forschungsinstituts für Limnologie auch bei der nächsten Ausgabe 2026 wieder mit an Bord wäre. "Die LNF ist so eine schöne Initiative, die bei Ihnen in Mondsee so großartig umgesetzt wird", kommentierte Alexandra Miesgang von der UAR.
online seit 24.03.2025

 IT

Bewerbung für diese Stelle unter https://lfuonline.uibk.ac.at/public/karriereportal.apply_selection?asg_id_in=14910

online seit, 21.03.2025


Weltwassertag 2025

Am 22. März 2025 findet der Weltwassertag unter dem Motto "Erhalt der Gletscher" ("Glacier Preservation") statt. Dieser Tag wurde 1993 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen um auf die Bedeutung der lebenswichtigen Ressource Wasser aufmerksam zu machen und wird seither jedes Jahr am gleichen Tag begangen.

World Water Day 2025

Abbildung: UN-Water

Das Thema 2025 rückt Gletscher in den Fokus. Diese speichern etwa 70 % des weltweiten Süßwassers und spielen eine entscheidende Rolle im globalen Wasserkreislauf. Gletscher sind natürliche Reservoirs, die Flüsse, Seen und Grundwasser speisen und Millionen von Menschen mit Trinkwasser versorgen.

Doch die Gletscher sind in Gefahr: Durch den Klimawandel schrumpfen die Gletscher rapide – mit gravierenden Folgen für Ökosysteme und Wasserressourcen. Die durch die Gletscherschmelze steigenden Meeresspiegel stellen eine globale Gefahr für die menschliche Sicherheit, besonders für Küstenregionen, dar. An Flüssen, die von Gletschern gespeist werden, wird sich die jahreszeitliche Verteilung der Abflussmenge verändern, was für die Verfügbarkeit von Wasser für Landwirtschaft, Energie und Trinkwasser besonders in Trockenperioden eine weitere Verschärfung bedeutet. Für Milliarden von Menschen verändern sich die Schmelzwasserströme und verursachen, neben dem Anstieg des Meeresspiegels, auch Überschwemmungen, Dürren und Erdrutsche.

Als Alpenland ist Österreich besonders von der Gletscherschmelze betroffen. In den letzten Jahrzehnten haben die Gletscher der Alpen etwa die Hälfte ihres Volumens verloren. Die zusätzlichen Hitzeperioden in den vergangenen Sommern und die aktuell fehlenden Niederschläge reduzieren die Wasserspiegel der fließenden und stehenden Gewässer bedrohlich. Teilweise musste bereits die Schifffahrt eingestellt werden, die Ufer- und Augebiete sind massiv von Trockenheit betroffen.

Passend dazu hat die Allianz für Biodiversität und Wasser (BiodiWa), unter Mitwirkung des Forschungsgruppenleiters Josef Wanzenböck in Mondsee, ein neues Whitepaper zur österreichischen Wasserforschung veröffentlicht. Unter dem Titel „Wasserforschung in Österreich - Perspektiven der österreichischen Wasserforschungsgemeinschaft“ werden die aktuellen Herausforderungen durch Klimawandel, Landnutzungsänderungen und den Verlust aquatischer Biodiversität analysiert und darin zusammengefasst. Die Veröffentlichung betont die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und integrativer Ansätze im Wassermanagement, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte vereinen. Forschung und Innovation – etwa durch KI, Machine Learning und Umwelt-DNA – werden als Schlüssel zur Lösung dieser Herausforderungen hervorgehoben. Die wichtigsten Empfehlungen umfassen die Förderung internationaler Kooperationen, den Ausbau von Forschung und Monitoring sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Der Weltwassertag 2025 ruft zu verstärkten Maßnahmen zum Schutz der Gletscher auf. Klimaschutz, nachhaltige Wassernutzung und internationale Zusammenarbeit sind entscheidend, um die Wasserversorgung zukünftiger Generationen zu sichern.

Laut den Vereinten Nationen ist die Erhaltung der Gletscher eine Überlebensstrategie: „Wir müssen zusammenarbeiten, um die Treibhausgasemissionen zu verringern und das Schmelzwasser für die Menschen und den Planeten nachhaltiger zu verwalten.“ 

Wussten Sie? (Quelle: UN)

- Im Jahr 2023 werden die Gletscher mehr als 600 Gigatonnen Wasser verlieren, der größte Massenverlust seit 50 Jahren. (WMO)

- Etwa 70 % des Süßwassers der Erde liegt in Form von Schnee oder Eis vor. (WMO)

- Nahezu 2 Milliarden Menschen sind für ihre Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Energieerzeugung auf Wasser aus Gletschern, Schneeschmelze und Gebirgsabflüssen angewiesen. (UN-Wasser/UNESCO)

- Das verstärkte Abschmelzen der Gletscher trägt erheblich zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels bei, der heute etwa 20 cm höher liegt als im Jahr 1900. (IPCC)

- Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C könnte die Gletscher in zwei Dritteln der Welterbestätten retten. (UNESCO/IUCN)


Entdecken Sie das Archiv von UN-Water zum Weltwassertag, das bis ins Jahr 1994 zurückreicht und eine Vielzahl von Themen abdeckt: Wasser und Städte, Gesundheit, Kultur, Lebensunterhalt, Lebensmittel, Energie, Katastrophen und vieles mehr.

online seit 20.03.2025

 


Beliebte Seefische im Fokus der wissenschaftlichen Forschung

Podiumsdiskussion-NHM Sammlung-Coregonen-NHM

Podiumsdiskussion (links), historisches Coregonen-Museumsmaterial, Fotos: S. Wanzenböck

Die Fischgruppe der Coregonen, in Österreich als Reinanken, Renken, Riedling oder Kröpfling bezeichnet, hat einen hohen wirtschaftlichen Wert und wird intensiv befischt. Der Befischungsdruck, steigende Wassertemperaturen und die wiederholte Besetzung verschiedener Seen mit nicht heimischen Coregonen haben die genetische und phänotypische Integrität von heimischen Arten stark beeinträchtigt. Einige dieser Arten sind laut Rote Liste Fische Österreichs sogar als ausgestorben eingestuft, andere sind stark bedroht und stehen kurz vor dem Aussterben… Eine Revision des Wissens über die historische vs. moderne Vielfalt von Coregonus in Österreich (im Kontext aller voralpinen Seen) ist deswegen dringend erforderlich!

Das Team der Fischsammlung des Naturhistorischen Museums Wien (NHM), das Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee der Universität Innsbruck und das Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft des Bundesamtes für Wasserwirtschaft Scharfling besitzt Expertise in kryptischen Biodiversitätserhebungen, taxonomischen Arbeiten auf Basis morphologischer und molekulargenetischer Methoden sowie im Bereich der Gewässerökologie. Es setzt sich aus Expert:innen zusammen, die an der Roten Liste der Fische Österreichs mitgearbeitet haben, sowie zu den angesehensten österreichischen Expert:innen für Coregonen zählen. Das meiste Material, sowohl historisch als auch aktuell, ist bereits in den Sammlungen der drei Institutionen vorhanden, das war der Ausgangspunkt für ein gemeinsames Coregonenprojekt.

Nun fand dazu unter dem Titel "Aus den Archiven zum angewandten Artenschutz: Biodiversitätsmonitoring der Coregonen in Österreich" am 12.03.2025 am Naturhistorischen Museum in Wien eine Vortragsveranstaltung mit Podiumsdiskussion statt. Expert:innen aus dem Forschungs- und angewandten Bereich präsentierten Einblicke in Biodiversität und Ökologie der Reinanken/Renken/Felchen (Coregonen), einer beliebten Speisefischart, die in vielen österreichischen Seen zu finden ist.  In den Vorträgen und der anschließenden Diskussion wurden folgende Fragen behandelt: Warum sind Reinanken gefährdet? Sind sie im Rahmen der bestehenden Fischereigesetze ausreichend geschützt oder sind weitere Maßnahmen zu ihrem Schutz notwendig? Welche internationalen Erfahrungen gibt es zu diesen Themen? Der Mondsee war in dieser Veranstaltung stark vertreten: FG Leiter Josef Wanzenböck wurde ebenso wie die Leiterin des Bundesamts für Wasserwirtschaft Daniela Achleitner und Martin Luger, Leiter der Seenkunde des BAW Scharfling, zu einem Fachvortrag eingeladen. Vom benachbarten Wolfgangsee vertrat Fischereimeister und Vorstand der oberösterreichischen Seefischer:innen Nikolaus Höplinger die angewandte Seite. Auch die bayerische Fischerei war mit dem Sektionsleiter für Ichthyologie der Zoologischen Staatssammlung München Ulrich Schliewen dabei. Den genetischen Fachinput zum NHM-Museumsmaterial steuerte Susanne Reier bei. Moderiert wurde die Veranstaltung von Projektleiterin Anja Palandačić. Das Projekt wird im Rahmen von NextGenerationEU und dem Biodiversitätsfond des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Innovation und Technologie gefördert.

Bilder der Veranstaltung sind unter https://coregonus.at/ abrufbar, Details zum Projekt unter https://coregonus.at/projekt/

Einladung zur Veranstaltung mit Vortragsprogramm

online seit, 20.03.2025


Seminartipp am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck
und hybrid
(Link)
 
Maurine Neiman, Universität Iowa, USA
Sex in the Wild (and especially in New Zealand)

Vortrag am 19.03. 2025, 14 Uhr in Präsenz und online
Seminarraum 1. Stock


MN privat
Foto: privat
Abstract:
Professor Neiman’s research program focuses primarily on the study of sexual reproduction and why sex is so common, one of the most important unanswered questions in evolutionary biology. In particular, she’s interested in using comparison of sexual and asexual individuals, lineages, and genomes to better understand the advantages and disadvantages of sexuality, evolutionary constraints that limit asexual success, and why sex persists in some natural populations but not others. More information about her lab group and her work can be found at http://bioweb.biology.uiowa.edu/neiman/.

Her seminar, “Sex in the Wild (and especially in New Zealand)” will focus on how she and her lab group are using her snails and their genomes to assess key hypotheses for the advantages of sex and disadvantages of asexual reproduction, and then applying these insights to better understand the maintenance of sex in nature.

online seit 17.03.2025

Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):

Maes T., Verheyen J., Senghor B., Mudavanhu A., Schols R., Hellemans B., Geslain E., Volckaert F.A.M., Gante H.F., Huyse T. (2025). First evidence of a genetic basis for thermal adaptation in a schistosome host snail, Ecological Monographs 95(1): e70006. https://doi.org/10.1002/ecm.70006

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Tim Maes (KU Leuven/Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck) hat erstmals eine genetische Grundlage für die Anpassung an Temperaturbedingungen bei der Süßwasserschnecke Bulinus truncatus nachgewiesen – einem wichtigen Zwischenwirt für die urogenitale Schistosomiasis, eine tropische parasitäre Krankheit, die weltweit über 150 Millionen Menschen betrifft.

In der aktuellen Studie, veröffentlicht in Ecological Monographs, wurden zehn Schneckenpopulationen aus drei verschiedenen Ländern entlang eines breiten Temperaturgradienten untersucht. Durch eine Kombination aus phänotypischen, ökologischen und genomischen Analysen stellten die Forschenden fest, dass bestimmte genetische Marker mit Temperatur- und Niederschlagsmustern assoziiert sind. Schnecken aus wärmeren Klimazonen zeigten niedrigere Überlebensraten bei hohen Temperaturen, kompensierten dies jedoch durch eine höhere Reproduktionsrate. Kälteresistenter Ursprung wurde hingegen mit höherem Wachstumstempo und erhöhten Hämoglobin- und Zuckerspiegeln in Verbindung gebracht.

Die Ergebnisse liefern überzeugende Beweise dafür, dass die Fähigkeit von Bulinus truncatus, sich an unterschiedliche Klimabedingungen anzupassen, genetisch verankert ist. Diese Entdeckung hat weitreichende Folgen für die zukünftige Ausbreitung von Schistosomiasis und die Effektivität von Bekämpfungsmaßnahmen unter dem Einfluss des Klimawandels.

Die Studie wurde durch die Forschungsstiftung FWO, die Vlaamse Interuniversitaire Raad, die Royal Belgian Zoological Society (RBZS) und weitere internationale Partner gefördert und ist als Open Access Version zugänglich.

online seit, 14.03.2025


Seminarankündigung

Mittwoch 5. März 2025 um 14.00 Uhr

Libor Zavorka, Wassercluster Lunz

Titel: The role of omega-3 fatty acids in eco-evo-devo dynamics 

Abstract:

The physiological dependence of animals on dietary intake of vitamins, amino acids, and fatty acids is widespread. Significant differences in the availability of these vital dietary biomolecules among various resources require consumers to adopt diverse strategies to meet their physiological needs. In this talk, I will present a synthesis of emerging research on omega-3 long-chain polyunsaturated fatty acids, focusing primarily on predator–prey interactions. I will demonstrate how the trade-off between the ability to consume resources rich in vital biomolecules and the capacity for internal synthesis drives differences in consumer phenotype and fitness. These dynamics can, in turn, influence ecosystem functioning. I will also outline how emphasizing vital dietary biomolecules within eco-evo-devo dynamics can enhance our understanding of anthropogenic impacts across multiple levels of biological organization.

Das Seminar findet in hybrider Form statt:

online seit 03.03.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):

Pitt A., Lienbacher S., Schmidt J., Neumann-Schaal M., Wolf J., Oren A., Reichl S., Hahn M. W. (2025): Aquirufa esocilacus sp. nov., Aquirufa originis sp. nov., Aquirufa avitistagni, and Aquirufa echingensis sp. nov. discovered in small freshwater habitats in Austria during a citizen science project, Archives of Microbiology 207: 71, https://doi.org/10.1007/s00203-025-04275-6

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Im Rahmen des Sparkling Science Projekts "Aquirufa: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterien" wurden weitere vier neue Süßwasserbakterienarten der Gattung Aquirufa aus kleinen Gewässern in Österreich, gemeinsam mit Schüler:innen, die als Citizen Scientists in das Projekt eingebunden sind, entdeckt und beschrieben.

Die Open Access Publikation wurde von der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck finanziert. Die  Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Programm Sparkling Science, Projekt SPSC_01_051-Aquirufa und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)  im Rahmen von Schüler:innenpraktika unterstützt.

online seit 28.02.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):

Riesenberg T.P., Dadras A., Darienko T., Post S., Herrfurth C., Fürst-Jansen J.M.R., Hohnhorst N., Petroll R., Rensing S.A., Pröschold T., de Vries S., Irisarri I., Feussner I., de Vries J. (2025). Time-resolved oxidative signal convergence across the algae-embryophyte divide, Nature communications 16: 1780 https://doi.org/10.1038/s41467-025-56939-y

Neue Studie enthüllt evolutionäre Ursprünge pflanzlicher Stressantworten

Ein internationales Forscher:innenteam unter Mitarbeit des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck, hat in der Fachzeitschrift Nature Communications eine Studie veröffentlicht, die die evolutionären Ursprünge von Stressantworten bei Pflanzen beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, dass bereits vor dem Landgang der Pflanzen vor etwa 600 Millionen Jahren bestimmte Signalwege existierten, die es Pflanzen ermöglichten, auf Umweltstressoren wie Licht- und Temperaturschwankungen zu reagieren. Die Wissenschaftler:innen konnten Schlüsselkomponenten in Algen und frühen Landpflanzen identifizieren, die als Knotenpunkte in Stressreaktionsnetzwerken fungieren. Diese Knotenpunkte, darunter Ethylen-Signalwege und wichtige Kinasen, integrierten bereits damals verschiedene Umweltreize und legten den Grundstein für die heutigen komplexen Stressantworten der Pflanzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Fähigkeit von Pflanzen, auf wechselnde Umweltbedingungen zu reagieren, tief in ihrer evolutionären Geschichte verwurzelt ist. Dieses Verständnis kann dazu beitragen, moderne Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Umweltstressoren zu machen.

Die Studie ist als Open Access Publikation verfügbar und wurde aus Mitteln des EU Programms Horizon 2020 und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

online seit 20.02.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):

Pitt A., Lienbacher S., Schmidt J., Neumann-Schaal M., Wolf J., Wenng H., Oren A., Huber Z., Hahn M.H. (online first). Biodiversity of strains belonging to the freshwater genus Aquirufa in a riparian forest restoration area in Salzburg, Austria, with a focus on the description of Aquirufa salirivi sp. nov. and Aquirufa novilacunae sp. nov. International Microbiology https://doi.org/10.1007/s10123-025-00642-x

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Im Rahmen des Sparkling Science Projekts „Aquirufa: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterienwurden vier Süßwasserlebensräume in Gewässern der Weitwörther Au im Bundesland Salzburg beprobt.

Hauptziel war die Gewinnung von Bakterienstämmen der Gattung Aquirufa, einer Gruppe typischer und weit verbreiteter Süßwasserbakterien. Es konnten zahlreiche Reinkulturen von Aquirufa-Stämmen gewonnen werden, drei davon, aus dem Fluss Salzach, einem neu angelegten Teich und dem Ausee stammende, stellten neue Arten dar.

Gemeinsam mit Schüler:innen der Klasse 3C (2023/2024) des BRG Seekirchen und den Pädagoginnen Claudia Kleinferchner und Caroline Neudecker wurden Wasserproben entnommen, Messungen durchgeführt, Agarplatten beimpft, Experimente durchgeführt sowie neue Süßwasserbakterienstämme isoliert. Auch bei der Erstellung der Artnamen waren die Schüler:innen beteiligt.

Die Open Access Publikation wurde von der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck finanziert. Die  Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Programm Sparkling Science, Projekt SPSC_01_051-Aquirufa und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)  im Rahmen von Schüler:innenpraktika unterstützt.

Webseite des Sparkling Science Projekts: https://sparklingbacteria.com/2-sparkling-science-projekt-aquirufa/

online seit 18.02.2005


Young MINT Workshops am Mondsee

Young MINT1

Volksschülerin als "Wissenschafterin" im Labor, Foto: S. Wanzenböck

Im Rahmen des LEADER Projekts Young MINT standen kürzlich je ein Workshop am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, für Schüler:innen der Volksschule Thalgau und der Volksschule Mondsee am Programm in denen die Kinder in die Rolle von Wissenschafter:innen schlüpfen konnten.

Markus Möst vermittelte den Schüler:innen die spannende Welt der Wasserflöhe und mit welchen Problemen sie durch die immer höheren Seetemperaturen konfrontiert werden. Bettina Sonntag holte mit den Kindern Wasserproben aus dem See und erklärte, welche Methoden Wissenschafter:innen anwenden um diese Proben zu analysieren. Unter dem Mikroskop konnten die Kinder dann, unter fachlicher Anleitung selbst in die Welt des Planktons eintauchen. Mit Sabine Wanzenböck ging es ins "Labor". Mit weißen Labormantel und Laborhandschuhen ausgerüstet, wurde die Arbeit mit Pipetten ausprobiert und die Kinder erfuhren, dass es dabei um ganz genaues Arbeiten geht, damit die Ergebnisse später vergleichbar sind. Zum Abschluss gab es noch eine Institutsführung mit den Aquarienräumen als Highlight.

online seit, 06.02.2025


Neue Publikation am ILIM/new publication at ILIM:

Soria E., Lu Q., Boswell W., Du K., Xing Y., Boswell M., Weldon K.S., Lai Z., Savage M., Schartl M., Lu Y. (2025). Segregation Between an Ornamental and a Disease Driver Gene Provides Insights Into Pigment Cell Regulation, Pigment Cell Melanoma Res. 38(1):e13196. doi: 10.1111/pcmr.13196. Epub 2024 Sep 17. PMID: 39289030

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Pigment Cell & Melanoma Research, enthüllt bedeutende Entdeckungen über die genetische Regulierung von Pigmentzellen. Das Forschungsteam, geleitet von Dr. Yuan Lu, und unter Mitwirkung des aktuell am ILIM arbeitenden Gastprofessors Manfred Schartl (FG Lamatsch), identifizierte eine genetische Trennung zwischen einem ornamentalem und einem krankheitsfördernden Gen in Xiphophorus-Hybriden (eine Gattung der lebendgebärenden Zahnkarpfen). Diese Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der normalen und pathologischen Pigmentzellentwicklung bei und beleuchten die molekularen Mechanismen hinter genetischer Inkompatibilität. Die Studie hebt die komplexen, genetischen Interaktionen hervor, die bei der Entstehung von Tumoren in Hybridfischen eine Rolle spielen, und bietet wertvolle Einsichten für die Forschung an Melanomen. 

Die Studie wurde vom National Institutes of Health, dem National Cancer Institute und der Texas State University finanziell unterstützt und ist mit Open Access zugänglich.

online seit, 17.01.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff memebers in bold):

Šmejkal M., Kalous L., Auwerx J., Gorule P.A., Jarić I., Dočkal O., Fedorčák J., Muška M., Thomas K., Takács P., Ferincz A., Choleva L., Lamatsch D.K., Wanzenböck J., Van Wichelen J. (2025). Wetland fish in peril: A synergy between habitat loss and biological invasions drives the extinction of neglected native fauna, Biological Conservation 302: 110948, 
https://doi.org/10.1016/j.biocon.2024.110948 

Europäische Feuchtgebiete, wichtige Süßwasserökosysteme, stehen unter starkem anthropogenen Druck. Für einheimische Fischarten in diesen Gebieten sind insbesondere Lebensraumzerstörung und die Ausbreitung invasiver, nicht-heimischer Arten die größten Bedrohungen, die ihr Aussterberisiko erhöhen. Diese Studie untersucht die Auswirkungen dieser Bedrohungen auf vier charakteristische Arten mit weitreichender Verbreitung in der EU: Karausche, Schlammpeitzger, Moderlieschen und Europäischer Hundsfisch. Die Forschung beleuchtet, wie Habitatverlust und biologische Invasionen die Population und den Schutzstatus dieser Arten beeinflussen. Ziel ist es, den Schutzstatus durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Nachzuchtprogramme zu verbessern. Ein vertieftes Verständnis der Auswirkungen und Mechanismen des Habitatverlusts sowie der Interaktionen mit invasiven Arten ist entscheidend, um die verbleibenden Populationen zu sichern und gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen durchzuführen.

online seit 17.01.2025


Hörtipp:

 Interview OE1

Interview Lothar Bodingbauer (Ö1) mit Prof. Manfred Schartl in Mondsee, Foto: D. Lamatsch

ab 13. Jänner 2025 von Montag bis Freitag jeweils 8:55 - 9 Uhr gibt es spannende Ergebnisse aus der Genetik und Evolution

In der Reihe "Vom Leben der Natur" auf Ö1 werden brandneue Ergebnisse aus der Welt der Lungenfische und ihrem riesigen Erbmaterial (Genom, dreißigmal so groß wie jenes des Menschen) vermittelt. Prof. Manfred Schartl von der Universität Würzburg ist zurzeit Gastprofessor am Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck am Mondsee in der Forschungsgruppe von Dunja Lamatsch. Im Interview von Lothar Bodingbauer von Ö1 (Foto, credit D. Lamatsch) gibt er einen Einblick in dieses Forschungsthema und ob damit das Rätsel zum Landgang der Wirbeltiere gelöst werden kann.

Die Serie gibt es auch zum Nachhören und als Podcast.

Originalpublikation: Manfred Schartl, Joost M. Woltering, Iker Irisarri et al. & Axel Meyer (2024) The genomes of all lungfish inform on genome expansion and tetrapod evolution. Nature; doi: 10.1038/s41586-024-07830-1 https://www.nature.com/articles/s41586-024-07830-1

online seit 10.01.2025


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