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Preisträger:innen – Universität Innsbruck

Forschungspreisträgerinnen und Forschungspreisträger der Universität Innsbruck

ERC-Preisträger:innen FWF-Preisträger:innen

ERC-Preisträger:innen (European Research Council)

2022

Francesca Ferlaino

Univ.-Prof. Dr. Francesca FERLAINO
Institut für Experimentalphysik

Francesca Ferlaino (geboren in Neapel, Italien) ist Professorin am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck und wissenschaftliche Direktorin am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie wurde bereits vielfach ausgezeichnet und erhält nun den dritten ERC-Grant, nach einem Starting Grant (2010) und einem Consolidator Grant (2016).

„Die Metalle der seltenen Erden sind die am stärksten magnetischen Elemente im Periodensystem. Jedes von ihnen verhält sich wie ein atomarer Magnet, und eine Million dieser winzigen Magnete können dipolare Gase mit einzigartigen Eigenschaften erzeugen. Meiner Gruppe ist der Nachweis von Quantenphänomenen gelungen, die lange auf eine Beobachtung im Labor gewartet haben, wie ein spezielles Minimum in der Anregungsenergie, ein sogenanntes Roton, und, parallel zu zwei anderen Gruppen, die Beobachtung einer neuartigen Phase der Materie, der Suprasolidität. Unser Ziel ist es nun, mit den Kondensaten der Seltenen Erden noch weiterzugehen und auch ihre innere Struktur und ihre Freiheitsgrade zu nutzen.“

Kathrin Thedieck

Univ.-Prof. Dr. Kathrin THEDIECK
Institut für Biochemie

Kathrin Thedieck ist Professorin und Leiterin des Instituts für Biochemie der Universität Innsbruck. Sie ist Honorary Professor an der Universität Groningen (Niederlande) und Fakultätsmitglied an der Universität Oldenburg (Deutschland). Ihre Arbeitsgruppe erforscht die Regulation des Stoffwechsels durch komplexe Signalnetzwerke, um grundlegende zelluläre Mechanismen der metabolischen Signaltransduktion experimentell und theoretisch zu untersuchen. Kathrin Thedieck ist vielfach ausgezeichnet und koordiniert das europäische Brustkrebskonsortium MESI-STRAT.

„Als Reaktion auf Wachstumsfaktoren, Nährstoffe, Energie und Stress fördert das Protein mTOR Stoffwechselprozesse, die Zellwachstum und Zelldifferenzierung steuern. Aber wie werden spezifische Stoffwechselreaktionen auf bestimmte Stoffwechselsignale vermittelt? Diese Frage möchten wir mit unserer Forschung beantworten. Kürzlich haben wir beobachtet, dass Proteine aus sogenannten Stressgranula mit mTOR jenseits von Stress interagieren und mTOR-abhängige Stoffwechselprozesse kontrollieren. Mit dem BEYOND STRESS Projekt untersuchen wir dieses Phänomen und seine Bedeutung für die Funktionen gesunder Zellen und in Tumoren.“

Hans Briegel

Univ.-Prof. Dr. Hans Briegel
Institut für Theoretische Physik

Hans Briegel ist Professor am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck. Seine Arbeitsgruppe erforscht grundlegende Konzepte der Quantenmechanik und der statistischen Physik sowie deren Anwendungen für die Informationsverarbeitung. Aktuelle Forschungsinteressen konzentrieren sich auf das Problem des Lernens und der künstlichen Intelligenz in der Quantenphysik, auf quanten-maschinelles Lernen sowie auf kollektives Verhalten in biologischen Systemen.

„In unserem ERC-Projekt werden wir den Einsatz von KI in der Grundlagenforschung untersuchen, wobei wir uns auf die Quantenphysik und insbesondere auf die Quanteninformation konzentrieren werden. Die von uns entwickelten Modelle werden Anwendungen für KI-gesteuerte Quantenexperimente und wissenschaftliche Entdeckungen erleichtern. In dem Projekt werden wir auch grundlegende Fragen zu Quantenagenten, der Rolle der Handlungsfähigkeit in der Quantenphysik sowie zur Erklärbarkeit von Quanten-KI erforschen.“

2021

Rudolf Grimm

Univ.-Prof. Dr. Rudolf GRIMM
Institut für Experimentalphysik

Rudolf Grimm wurde in Mannheim, Deutschland, geboren und studierte an der Universität Hannover Physik. Nach Stationen an der ETH Zürich, am Institut für Spektroskopie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR in Troizk bei Moskau und am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg wurde Rudolf Grimm im Jahr 2000 als Nachfolger von Anton Zeilinger an die Universität Innsbruck berufen. Hier konnte er mit seinem Team weltweit erstmals ein Bose-Einstein-Kondensat aus Cäsiumatomen sowie ein Bose-Einstein-Kondensat aus Molekülen und ein Fermi-Kondensat erzeugen. In den folgenden Jahren realisierte Grimm in ultrakalten Quantengasen erstmals zahlreiche physikalische Phänomene, so die Efimov-Zustände, die der russische Theoretiker Vitali Efimov über drei Jahrzehnte zuvor vorhergesagt hatte.

„Unsere Arbeit wird zu einer neuen Generation von Experimenten an ultrakalten Fermionen führen. Anhand einer Art Modellsystem, das ein ultrakaltes Atomsystem simuliert, kombinieren wir Teilchen verschiedener Atomsorten und versuchen so zu verstehen, warum Strömungen in diesem System reibungslos sein können. Der ERC Grant bietet die fantastische Möglichkeit ohne finanzielle Sorgen und mit längerfristiger Perspektive in einem risikoreichen Projekt etwas völlig Neues zu erforschen.“

2020

Roland Wester

Univ.-Prof. Dr. Roland WESTER
Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik

Roland Wester hat nach dem Studium in Konstanz und Heidelberg in einem deutsch-israelischen Forschungsteam am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg auf dem Gebiet der Molekülphysik promoviert. Er wechselte dann für zwei Jahre in die physikalische Chemie an der University of California in Berkeley, um sich mit ultraschneller Dynamik von Molekülen zu beschäftigen. Von 2003 bis 2010 baute Roland Wester eine eigenständige Arbeitsgruppe zur Untersuchung von Ionen-Molekül-Reaktionen an der Universität Freiburg auf. Dort habilitierte er sich 2007 und übernahm später eine Lehrstuhlvertretung. 2010 wurde Roland Wester als Nachfolger von Tilmann Märk zum Professor für Experimentelle Physik an die Uni Innsbruck berufen. 2011 erhielt er bereits einen ERC Consolidator Grant. Seit 2015 ist Wester Sprecher des Doktoratskollegs „Atoms, Light, and Molecules“ und seit 2017 Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik der Universität Innsbruck.

2018

Hanns-Christoph Nägerl

Univ.-Prof. Dipl.-Phys. Dr. Hanns-Christoph NÄGERL
Institut für Experimentalphysik

Hanns-Christoph Nägerl studierte Physik und Mathematik in Göttingen und San Diego. Er absolvierte sein Doktoratsstudium in Physik unter Prof. Rainer Blatt in Göttingen und Innsbruck. Nach einem Postdoc-Aufenthalt am California Institute of Technology (1998-2000) schloss er sich der Arbeitsgruppe von Prof. Rudolf Grimm in Innsbruck an und habilitierte sich. 2006 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. Im Jahr 2011 avancierte er zum Universitätsprofessor. Für seine Leistungen wurde er unter anderem bereits mit Wittgenstein-Preis, dem START-Preis, dem Rudolf-Kaiser-Preis und einem ERC Consolidator-Grant ausgezeichnet.

2017

Martin Korenjak

Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin KORENJAK
Institut für Sprachen und Literaturen

Martin Korenjak (*1971 in Wels, Oberösterreich) ist seit 2009 Professor am Institut für Sprachen und Literaturen der Uni Innsbruck. Er ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften, seit 2014 Vizepräsident der „Deutschen Neulateinischen Gesellschaft“ und hat eine Reihe wissenschaftlicher Konferenzen organisiert und geleitet. Gemeinsam mit Karlheinz Töchterle hat er außerdem 1999 die Konferenzreihe PONTES zur Rezeption der klassischen Antike initiiert, die zuletzt 2014 stattgefunden hat und von ihm organisiert wurde. Vor seinem Ruf nach Innsbruck war Martin Korenjak Professor an der Universität Bern. Seit 2006 hat der Latinist unter anderem eine Monografie, sechs Bände als Mit-Herausgeber und über sechzig Beiträge für Fachzeitschriften und Sammelbände verfasst, außerdem über vierzig Vorträge und Präsentationen auf Fachkonferenzen gehalten. Hervorzuheben ist unter anderem sein Beitrag im Projekt „Tyrolis Latina“, der ersten detaillierten Erfassung der neulateinischen Literatur in einer europäischen Region, die in zwei Bänden publiziert wurde. Martin Korenjak leitet eine Forschungsgruppe am Innsbrucker Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien.

Martin Widschwendter

Univ.-Prof. Dr. Martin WIDSCHWENDTER
Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung (seit 2020)

Der Tiroler Professor Martin Widschwendter ist gynäkologischer Onkologe und leitet am University College in London das Department für frauenspezifische Krebserkrankungen. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt am Norris Comprehensive Cancer Centre in Los Angeles hat er 2003 das erste in Österreich zertifizierte Brustgesundheitszentrum mitbegründet und bis zu seiner Berufung nach London 2005 auch geleitet. Der international etablierte Spitzenforscher hat im Jahr 2017 den „Advanced Grant“, die höchste Auszeichnung des European Research Council (ERC), erhalten. Im Juni 2019 hat Widschwendter 150 international führende WissenschaftlerInnen und ÄrztInnen aus Europa, USA, Kanada und Australien zur 4-tägigen ENVISION Konferenz in Tirol zusammengeführt, um den aktuellen Stand der individuellen Früherkennung und Vorbeugung von Brustkrebs zu erörtern und zukünftige Strategien zu diskutieren und festzulegen.

2008

Rainer Blatt

Univ.-Prof. Dr. Rainer BLATT
Institut für Experimentalphysik

Rainer Blatt ist Professor für Experimentalphysik an der Universität Innsbruck. Er promovierte 1981 an der Universität von Mainz und erhielt anschließend ein einjähriges Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das ihm ermöglichte, am Joint Institute for Laboratory Astrophysics in Boulder (USA) zu forschen. Nach Anstellungen an der Freien Universität Berlin und der Universität von Hamburg wurde 1994 an die Uni Göttingen berufen und folgte ein Jahr später einem Ruf an die Universität Innsbruck. Für seine bahnbrechenden Leistungen erhielt er bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter den John-Stewart-Bell-Preis, die Stern-Gerlach-Medaille, einen Humboldt-Forschungspreis und den Carl-Zeiss-Forschungspreis. Seit 2003 ist Rainer Blatt Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck.

„Im ERC-Projekt CRYTERION (CRYogenic Traps for Entanglement Research with IONs) haben wir verschränkte Quantenbits in Ionenfallen erzeugt und für Quantensimulationen angewendet. Ebenso haben wir grundlegend neue Designs von Ionenfallen, insbesondere unter kryogenen Bedingungen untersucht und damit Technologien entwickelt, die für die nächste Generation von Quantenrechnern erforderlich sind.“

2020

Oriol Romero-Isart

Univ.-Prof. Dr. Oriol ROMERO-ISART
Institut für Theoretische Physik

Oriol Romero-Isart wurde 1981 in Terrassa nahe Barcelona geboren und studierte an der Universitat Autònoma de Barcelona Physik. Nach dem Diplom 2004 und der Promotion 2008 wechselte er als Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zur Abteilung von Ignacio Cirac am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching beim München. Cirac war in den 1990er-Jahren selbst mehrere Jahre als Professor an der Universität Innsbruck tätig. 2013 erhielt er einen ERC Starting Grant.

„Wir wollen Nanoteilchen, die aus Milliarden von Atomen bestehen, in einen Überlagerungszustand versetzen. In den letzten Jahren haben wir neue experimentelle und theoretische Techniken entwickelt, um solche Nanoteilchen im Quantenregime schweben zu lassen und zu kontrollieren. Wir kombinieren unser Know-how in den Grundlagenwissenschaften, der Nanotechnologie und den Ingenieurwissenschaften, um einen radikal neuen Zugang zu dieser Frage zu schaffen.“

2012

Peter Zoller

Univ.-Prof. Dr. Peter ZOLLER
Institut für Theoretische Physik

Peter Zoller studierte Physik an der Universität Innsbruck und promovierte 1977. Er absolvierte Forschungsaufenthalte in Kalifornien (USA) und Auckland (Neuseeland), bevor er sich 1981 an der Universität Innsbruck habilitierte. 1991 wurde Peter Zoller zum Professor of Physics an der University of Colorado, Boulder (USA) und zum JILA Fellow berufen. Ende 1994 folgte er dem Ruf an die Universität Innsbruck. Seit 2003 ist Peter Zoller Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Für sein wegweisenden Beiträge zur Quantenphysik wurde Zoller mit hochrangingen internationalen Preisen ausgezeichnet, so mit dem Wolf-Preis, der Max-Planck-Medaille und der Benjamin Franklin Medaille.

„Im ERC-Synergy-Projekt untersuchen wir, gemeinsam mit deutschen, französischen und israelischen Forschern, theoretisch und experimentell die Kontrolle von Mehrteilchenquantensystemen anhand von kalten Atomen, Ionen und Molekülen. Dies ist einerseits von großer Relevanz für die Quanteninformation und die Realisierung von Quantencomputern. Andererseits können durch Quantensimulationen vielleicht vollkommen neue Formen von Quantenmaterie und Quantenmaterialien entstehen. Die ERC-Förderung hat es uns ermöglicht, hier in einer Art Dream-Team an diesem Thema zu forschen.“

2020

Ivana STIPERSKI

Univ.-Prof. Dr. Ivana STIPERSKI
Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften

Ivana Stiperski wurde 1980 in Zagreb, Kroatien, geboren. Sie studierte Atmosphärenphysik und Physik des Ozeans an der Universität Zagreb und promovierte dort im Jahr 2010. Ein Jahr später kam sie an die Universität Innsbruck und arbeitete in der Gruppe von Prof. Mathias Rotach über bergige Grenzschichten. Stiperski erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen und Stipendien, darunter ein Hertha-Firnberg-Stipendium des FWF. Im März 2019 wurde sie auf eine Ingeborg-Hochmair-Frauenprofessur an das Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften der Uni Innsbruck berufen.

„Mit dem ERC-Projekt UNICORN möchte ich eine Wissenslücke rund um Turbulenz in der Atmosphäre schließen, indem ich eine verallgemeinerte, für alle Geländetypen gültige Ähnlichkeitstheorie entwickle und dabei eine Synergie aus großen Messdatensätzen, maschinellem Lernen, numerischer Modellierung und theoretischen Konzepten nutze.“

Thomas MAGAUER

Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas MAGAUER
Institut für Organische Chemie

Thomas Magauer wurde 1983 in Linz geboren und promovierte an der Universität Wien im Fach Chemie. Nach einem Forschungsaufenthalt (2010–2012) an der Harvard Universität, begann er mit dem Aufbau seiner unabhängigen Nachwuchsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Anfang 2017 war er als Gastprofessor an der University of Wisconsin (Madison, USA) tätig und folgte danach einem Ruf als Universitätsprofessor für Organische Chemie nach Innsbruck. Die Arbeitsgruppe von Thomas Magauer beschäftigt sich mit der Synthese und Entdeckung neuer bioaktiver Leitstrukturen. Für seine Arbeiten erhielt Thomas Magauer den ORCHEM- und ADUC-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (2016), den Arnold Sommerfeld Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (2016), den Preis für Naturstoff-Forschung der DECHEMA (2017) und den Preis der Landeshauptstadt Innsbruck (2019). Die Forschungsarbeiten werden aktuell von zwei FWF-Stand-Alone Projekten sowie einem ERC Starting Grant unterstützt.

„Viele der Architekturen zur Analyse von Molekülen sind derzeit nicht aus natürlichen Quellen zugänglich oder erfordern langwierige und teure Synthesestrategien. Das Projekt CRAFTMOL wurde entwickelt, um eine Lösung für dieses Problem bereitzustellen. Zusammen mit einem Team molekularer Architekten werden neuartige Polyencyclisierungen untersucht, um derzeit unzugängliche Naturstoffe mit beispielsweise krebs-, antiviraler oder entzündungshemmender Wirkung zu konstruieren.“

2017

Michela MAPELLI

Univ.-Prof. Dr. Michela MAPELLI
Institut für Astro- und Teilchenphysik

Michela Mapelli ist seit September 2017 Professorin am Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck und leitet dort die Arbeitsgruppe Extragalaktische Astrophysik. Seit 2011 forscht sie außerdem als „Permanent Researcher“ am Observatorium in Padua, Italien, einer Einrichtung des Italienischen Nationalen Instituts für Astrophysik INAF. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem „MERAC Prize for Best Early Career Researcher in Theoretical Astrophysics“, den die European Astronomical Society (EAS) alle zwei Jahre vergibt.

„Mit ERC-Projekt DEMOBLACK werde ich zum ersten Mal ein brauchbares Erklärungsmodell für das Vorkommen binärer schwarzer Löcher entwickeln, indem ich realistische Dynamiken schwarzer Löcher modelliere.“

2016

Francesca Ferlaino

Univ.-Prof. Dr. Francesca FERLAINO
Institut für Experimentalphysik

Francesca Ferlaino studierte an der Universität in Neapel und an der International School of Advanced Studies (ISAS) in Triest Physik. Das Doktoratsstudium absolvierte sie an der Universität Florenz und dem dortigen European Laboratory for Non-Linear Spectroscopy (LENS). 2006 kam sie als Gastwissenschaftlerin in die Forschungsgruppe von Wittgenstein-Preisträger Rudolf Grimm nach Innsbruck. 2007 erhielt sie ein Lise-Meitner-Stipendium des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF. Seit 2009 ist Francesca Ferlaino Mitarbeiterin am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck, 2014 wurde sie zur Professorin für Atomphysik an der Universität Innsbruck und zur Wissenschaftlichen Direktorin am IQOQI berufen. Sie erhielt im Zuge ihrer Arbeit an der Universität Innsbruck bereits zwei ERC Grants.

„Für das Projekt ERBIUM wurde ein neues, exotisches Element für Experimente mit quantenentarteten Gasen und stark korrelierten Systemen ausgewählt: Erbium, ein sehr seltenes und bisher wenig untersuchtes Metall. Mit Erbium war es uns möglich, die kalten Atome über lange Distanzen miteinander kommunizieren und wechselwirken zu lassen, so wie kleine magnetische Quantenantennen.“

2011

Hanns-Christoph Nägerl

ao. Univ.-Prof. Dr. Hanns-Christoph NÄGERL
Institut für Experimentalphysik

Hanns-Christoph Nägerl studierte Physik an der Georg-August-Universität Göttingen. 1996 kam er nach Innsbruck, wo er 1998 promovierte. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt am California Institute of Technology (USA) kehrte Nägerl an die Universität Innsbruck zurück. Hier wurde er Mitglied im Team von Rudolf Grimm und beschäftigt sich mit ultrakalten Quantengasen. Nach seiner Habilitation 2006 wurde er zum außerordentlichen Professor an der Universität Innsbruck ernannt und leitet seither eine eigene Arbeitsgruppe.

„Der ERC-Grant hat mir erlaubt, meine Forschungen im Bereich der ultrakalten Quantengase zu erweitern und zu vertiefen. Ohne den ERC-Grant wäre das nicht möglich gewesen. Insbesondere haben wir einige spektakuläre Ergebnisse auf dem Gebiet der sogenannten Quantendrähte gewinnen können.“

Roland Wester

Univ.-Prof. Dr. Roland WESTER
Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik

Der Physiker Roland Wester leitete von 2012 bis 2017 das Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik an der Universität Innsbruck. Er schloss 1999 sein Doktoratsstudium an der Universität Heidelberg ab und nahm eine Postdoc-Stelle an der University of California, Berkeley (USA) an. Seine Habilitation erfolgte 2007 an der Universität Freiburg, an der er anschließend eine Lehrstuhlvertretung antrat (2008–2010), bevor er 2010 seine Professur an der Universität Innsbruck antrat. 2011 erhielt Roland Wester den ERC Starting Grant für seine Forschung der Terahertz-Spektroskopie.

„Die Terahertz-Spektroskopie ist ein spannendes, neues Forschungsgebiet, das sowohl für fundamentale Prozesse in kalten Molekülen als auch für die Astrophysik interstellarer Wolken wichtig ist. Mit dem ERC-Grant konnten wir ein neues Labor zur Terahertz-Spektroskopie kalter Ionen aufbauen und bereits eine Reihe interessanter Untersuchungen auf diesem Gebiet durchführen.“

2022

Martin Ringbauer

Dr. Martin RINGBAUER
Institut für Experimentalphysik

Martin Ringbauer (*1990 in Wien) hat an der Universität Wien Physik und Mathematik studiert. 2016 promovierte er in der experimentellen Quantenphysik in der Arbeitsgruppe von Andrew White an der University of Queensland in Australien. Nach einem PostDoc an der Heriot-Watt University in Schottland, kam er 2018 als Erwin-Schrödinger-Fellow in die Arbeitsgruppe von Rainer Blatt an der Universität Innsbruck.

„In meinem Projekt werde ich einen Quantencomputer auf Basis sogenannter Quantum Digits, kurz Qudits konstruieren. Mit Qudits zu rechnen, ist nicht nur natürlicher für die Hardware, sondern auch ideal für viele der Anwendungen für die wir Quantencomputer entwickeln. Mit dem neuen Quantencomputer möchte ich beispielsweise fundamentale Effekte in der Teilchenphysik untersuchen, um ein besseres Verständnis für unser Universum zu entwickeln.“

Mathias Scheurer

Dr. Mathias SCHEURER
Institut für Theoretische Physik

Mathias Scheurer (*1988) wurde in Heilbronn, Deutschland, geboren und hat am Karlsruher Institut für Technologie Physik studiert und dort 2016 auch promoviert. Von 2017 bis 2020 war er als Postdoc in der Forschungsgruppe von Subir Sachdev an der Harvard Universität. Seit 2020 ist er Assistenzprofessor am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck.

Durch theoretische Studie verschiedener innovativer Setups und Geometrien möchte ich neue Quantenvielteilchenzustände realisieren und Ansätze finden, um deren Eigenschaften zu vermessen. Diese Zustände sind relevant sowohl um unser fundamentales Verständnis komplexer Quantensystem zu verbessern, als auch für mögliche quantentechnologische Anwendungen in der Zukunft.

Hannes Pichler

Dr. Hannes PICHLER
Institut für Theoretische Physik undInstitut für Quantenoptik und Quanteninformation

Hannes Pichler, geboren 1986 in Brixen, hat an der Universität Innsbruck Physik studiert und in der Arbeitsgruppe von Peter Zoller promoviert. Von 2016 bis 2019 war er an der Harvard University als ITAMP Postdoctoral Fellow und von 2019 bis 2020 am California Institute of Technology als Gordon und Betty Moore Postdoctoral Fellow tätig. Pichler ist seit April 2020 Professor für Theoretische Physik mit dem Schwerpunkt Quantenoptik an der Universität Innsbruck und Arbeitsgruppenleiter am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) in Innsbruck.

In dem ERC-Projekt will ich im Detail untersuchen, wie sich die speziellen Eigenschaften von Rydberg-Atomen für Anwendungen in der Quanteninformationsverarbeitung nutzen lassen. Beispielsweise werde ich ein Quanten-Vielteilchenphänomen, das kürzlich in diesen Systemen entdeckt wurde, als Werkzeug zur Erzeugung hochverschränkter Zustände nutzen. Ein weiteres Ziel ist die Erforschung und Entwicklung neuartiger Ansätze für die Implementierung von Quantenalgorithmen für Optimierungsprobleme mit Rydberg-Atomen. Meine Forschungsgruppe arbeitet dabei mit führenden experimentellen Labors in der ganzen Welt zusammen, die unsere Konzepte und Anregungen in ihren Experimenten anwenden.

2020

Philipp Schindler

Dr. Philipp SCHINDLER
Institut für Experimentalphysik

Philipp Schindler (*1981) hat Physik an der Universität Innsbruck studiert und hier in der Arbeitsgruppe von Rainer Blatt promoviert. Von 2013 bis 2015 war er als Postdoktorand an der University of Berkeley in den USA tätig. Seither forscht er am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck im Bereich Quanteninformationsverarbeitung. Schindler wurde für seine Leistungen schon mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er den Wissenschaftspreis der Stadt Innsbruck und den Dissertationspreis des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI).

Ein Ziel meines Projekts ist, die Bausteine für einen hybriden Atom-Molekül-Quanteninformationsprozessor mit ultraschnellen Gatter-Operationen zu entwickeln. Die entwickelten Technologien könnten die Grundlage für neue Quantenchemie, die hochpräzise Messung von Naturkonstanten oder neue ultraschnelle Quantencomputer legen.

2019

Jerome Mertens

Dr. Jerome MERTENS
Institut für Molekularbiologie

Jerome Mertens (*1983 in Niedersachsen) ist seit 2017 Assistenzprofessor und leitet das Neural-Aging-Labor in der Abteilung für Genomik, Stammzellbiologie und Regenerative Medizin am Institut für Molekularbiologie der Universität Innsbruck. Er ist zudem Staff Scientist am Salk Institute for Biological Studies in San Diego, Kalifornien. 2012 promovierte er summa cum laude mit der Arbeit „Human iPSC-derived neurons for modeling Alzheimer’s Disease and Drug Validation“ in Molekularer Biomedizin an der Universität Bonn, danach war er als Post-Doc am Salk Institute tätig. 2019 erhielt er den ERC Starting Grant für seine Forschung zum Verständnis der molekularen und zellulären Ursachen des Alterns, insbesondere der Gehirnalterung und der molekularen Zellbiologie der Alzheimer-Krankheit in Nervenzellen.

„Auf Grundlage unserer bisherigen Daten erwarten wir, auch Erkenntnisse aus der Krebsforschung nutzen zu können, und mit ihrer Hilfe neue und zum Teil unerwartete Methoden zur Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit aufzeigen zu können. Des Weiteren werden wir unser Modellsystem ausweiten und gezielt Alzheimer-Patienten im Frühstadium rekrutieren, um so mit Hilfe unserer ‚alten Nervenzellen’ gezielt Einblicke in die frühen und möglicherweise besser behandelbaren Mechanismen der Krankheit zu erlangen.“

2016

Gerhard Kirchmair

Univ.-Prof. Dr. Gerhard KIRCHMAIR
Institut für Experimentalphysik und Institut für Quantenoptik und Quanteninformation

Gerhard Kirchmair ist seit 2013 Professor der Experimentalphysik an der Universität Innsbruck und Junior Direktor am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Als Postdoc forschte er drei Jahre an der Yale University in New Haven (USA), nachdem er 2010 an der Universität Innsbruck promovierte. Der Quantenphysiker ist Träger mehrerer Auszeichnungen und erhielt 2016 den ERC Starting Grant.

„Was mir der ERC-Grant, vor allem wissenschaftlich, einbringen wird, zeigt sich in den nächsten Monaten und Jahren, da das Projekt ab 1. April 2017 beginnt. Bis jetzt hat er mir zu mehr Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und bei den Kollegen verholfen. Bei dem ERC-Projekt geht es um Quantensimulation von Spin-Modellen mit Hilfe von supraleitenden Qubits. Das Ziel des Projekts ist, solche Modelle zu simulieren und deren Eigenschaften zu bestimmen, die sich mit klassischen Computern nur schwer oder gar nicht berechnen lassen.“

Cezary Kaliszyk

Priv.-Doz. Dr. Cezary KALISZYK
Institut für Informatik

Cezary Kaliszyk ist Privatdozent am Institut für Informatik der Universität Innsbruck. Er promovierte 2010 am Institut für Informatik der Technischen Universität München. Anschließend konnte er seine Forschung als Forschungsstipendiat an der Universität von Tsukuba (Japan) für zwei Jahre fortsetzen, bevor er an die Universität Innsbruck berufen wurde. In seiner wissenschaftlichen Arbeit setzt er sich mit dem Bereich der „Computational Logic“ auseinander. Dr. Kaliszyk beschäftigt sich mit den logischen Fundamenten der Informatik und deren Anwendung bei der Analyse und Verifikation komplexer Systeme. 2016 erhielt er de ERC Starting Grant für sein Projekt „SMART“.

„Der Hauptzweck des Projektes SMART ist die Entwicklung leistungsstarker Unterstützung und Automatisierung für Beweisassistenten, durch Kombinieren von Wissen verschiedener formaler Bibliotheken und von logikübergreifenden Argumentationstechniken.“

Gabriel Singer

Dr. Gabriel SINGER
Institut für Ökologie (seit 2019)

Gabriel Singer, geboren 1976 in Niederösterreich, studierte Ökologie mit Schwerpunkt Limnologie an der Universität Wien. Nach Promotion über die funktionelle Bedeutung von Biofilmen in Bächen bei Tom J. Battin forschte er am Wasserkluster Lunz am See an gelöstem organischem Material, auch gletscherbeeinflußte Systeme in Tirol waren damals schon Studienobjekte. Von 2013 bis 2019 war er als Gruppenleiter am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin, von wo er in Lebensgemeinschaft und mit einem Sohn und einer Tochter nach Österreich zurückkehrte.

Singer ist Ökologe und forscht an Ökosystemfunktionen auf dem regionalen Maßstab von Fließgewässernetzwerken. Mechanismen auf dieser Skalenebene sind ein kritisches und wenig erforschtes Bindeglied zwischen Messungen von Stoffflüssen im traditionellen lokalen Ökosystem-Ansatz und globalen Projektionen von z.B. Treibhausgasflüssen. Am Ausgangspunkt seiner Forschungen stehen drei Beobachtungen: (a) Die dendritische Netzwerkstruktur von Fließgewässern wirkt sich auf die in ihnen beheimatete Biodiversität aus. (b) Nach nicht deckungsgleichen Regeln steuert diese Netzwerkstruktur auch die Interaktion des Fließgewässers mit der terrestrischen Landschaft und bestimmt die Ressourcensituation. (c) Funktion, als Umsatz von Stoffen, entsteht durch komplexe Wechselwirkung einer diversen Lebensgemeinschaft mit einem diversen Ressourcenpool und ist durch die räumliche Komplexität des Netzwerks nicht trivial vorherzusagen. Letztendlich verfolgt Gabriel Singer einen Meta-Ökosystem-Ansatz. Zum Methoden-Portfolio gehören mathematische Modellierung wie auch Laborexperimente und großangelegte Feldstudien.

Thomas Magauer

Dr. Thomas MAGAUER
Institut für Organische Chemie (seit 2017)

Thomas Magauer wurde 1983 in Linz geboren und promovierte an der Universität Wien im Fach Chemie. Nach einem Forschungsaufenthalt (2010–2012) an der Harvard Universität, begann er mit dem Aufbau seiner unabhängigen Nachwuchsgruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Anfang 2017 war er als Gastprofessor an der University of Wisconsin (Madison, USA) tätig und folgte danach einem Ruf als Universitätsprofessor für Organische Chemie nach Innsbruck. Die Arbeitsgruppe von Thomas Magauer beschäftigt sich mit der Synthese und Entdeckung neuer bioaktiver Leitstrukturen.

2015

Kristina Stoeckl

Dr. Kristina STOECKL
Institut für Soziologie

Kristina Stoeckl war neben ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft von 2007 bis 2009 als Koordinatorin der Forschungsplattform Weltordnung–Religion–Gewalt an der Universität Innsbruck tätig. Sie schloss 2003 ihr Studium in „International Relations and European Studies“ an der Central European University in Budapest ab. Ihr Doktorat in Sozial- und Politikwissenschaften am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz folgte 2007, danach ein Aufenthalt als Marie-Curie-Fellow an der Universität Rom Tor Vergata und ein APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen. Für ihr nun vom ERC gefördertes Vorhaben mit dem Kurztitel „Postsecular Conflicts“ erhielt sie im Sommer 2015 bereits einen mit 1,2 Millionen Euro dotierten START-Preis des FWF.

„Das Projekt ‚Postsecular Conflicts‘ (2016-2021) untersucht aus politisch-soziologischer Perspektive Wertekonflikte in den westlichen Gesellschaften sowie in Russland und fragt nach der Rolle transnationaler Mobilisierung in moralpolitischen Fragen. Der ERC Starting Grant hat es mir ermöglicht, an der Universität Innsbruck eine Laufbahnstelle anzutreten und mich zu habilitieren und somit meine Forschung unter den besten Rahmenbedingungen fortzusetzen.“

2013

Oriol Romero-Isart

Univ.-Prof. Dr. Oriol ROMERO-ISART
Institut für Theoretische Physik und Institut für Quantenoptik und Quanteninformation

Oriol Romero-Isart studierte Physik an der Universitat Autònoma de Barcelona und promovierte 2008 dort. Anschließend wechselte er als Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an das Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching beim München. 2013 wurde er nach Innsbruck berufen. Oriol Romero-Isart ist Professor für Theoretische Physik an der Universität Innsbruck und Junior-Direktor am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck.

„Durch den ERC hat sich mir die großartige Chance geboten, ein Team enthusiastischer und erstklassiger Wissenschaftler zu bilden. Wir untersuchen die Möglichkeiten, Magnetismus und Supraleitfähigkeit einzusetzen um mesoskopische Objekte im Quantenregime nutzen zu können.“

2011

Markus Hennrich

Ass.-Prof. Dr. Markus HENNRICH
Institut für Experimentalphysik

Markus Hennrich promovierte, nach seinem Studium der Physik an der Universität Stuttgart, 2003 am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und der TU München über die kontrollierte Erzeugung einzelner Lichtteilchen. Anschließend forschte er am Institute of Photonic Sciences (ICFO) in Barcelona an Quantennetzwerken mit gefangenen Ionen. Seit 2007 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent und seit Dezember 2010 als Assistenzprofessor in der Forschungsgruppe von Rainer Blatt am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck. Hier trug er zu wegweisenden Experimenten der Quanteninformationsverarbeitung mit gefangenen Ionen bei.

„Ein ERC Starting Grant ist für junge Wissenschaftler eine großartige Chance, eine eigene Forschungsrichtung zu entwickeln. Im ERC Starting Grant ‚QuaSIRIO‘ konnten wir erstmals gefangene Rydbergionen mit Strontium realisieren. Gefangene Rydbergionen sind ein vielversprechendes System, um einen skalierbaren Quantencomputer zu realisieren.“

2010

Francesca Ferlaino

Ass.-Prof. Dr. Francesca FERLAINO
Institut für Experimentalphysik

Francesca Ferlaino studierte an der Universität in Neapel und an der International School of Advanced Studies (ISAS) in Triest Physik. Das Doktoratsstudium absolvierte sie an der Universität Florenz und dem dortigen European Laboratory for Non-Linear Spectroscopy (LENS). 2006 kam sie als Gastwissenschaftlerin in die Forschungsgruppe von Wittgenstein-Preisträger Rudolf Grimm nach Innsbruck. 2007 erhielt sie ein Lise-Meitner-Stipendium des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF. Seit 2009 ist Francesca Ferlaino Mitarbeiterin am Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck, 2014 wurde sie zur Professorin für Atomphysik an der Universität Innsbruck und zur Wissenschaftlichen Direktorin am IQOQI berufen. Sie erhielt im Zuge ihrer Arbeit an der Universität Innsbruck bereits zwei ERC Grants.

„Das Projekt „RARE“ hat die erstmalige Kombination zweier unterschiedlich stark magnetischer Atome, Erbium und Dysprosium, zum Ziel, um den Quantenmagnetismus und die Rydbergphysik solcher Atome genauer zu untersuchen. Die vielfältigen Eigenschaften dieser exotischen Elemente eröffnen neue Möglichkeiten im Bereich Quantenengineering.“

Gregor Weihs

Univ.-Prof. Dr. Gregor WEIHS
Institut für Experimentalphysik

Gregor Weihs ist seit 2008 Professor für Photonik und war von 2012 bis 2017 Leiter des Instituts für Experimentalphysik der Universität Innsbruck. Nach seiner Promotion sub auspiciis praesidentis an der Universität Wien war er Consulting Assistant Professor an der Stanford University und Research Fellow an der Universität Tokyo. 2005 wurde er Associate Professor am Institute for Quantum Computing der University of Waterloo, Kanada, wo er den Canada Research Chair in Quantum Photonics innehatte. Er ist Mitglied der Jungen Kurie der ÖAW, Fellow im Quantum Information Processing Programm des Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) und erhielt 2010 einen Starting Grant des ERC.

„Mein ERC Starting Grant hatte zum Ziel, neuartige Wege zur Erzeugung verschränkter Photonenpaare aus Halbleiternanostrukturen zu finden. Mein Projekt war, auch dank des Grants des ERC, außerordentlich erfolgreich, so ist es uns beispielsweise gelungen, eine neue Art kohärenter Kontrolle einzelner Halbleiterquantenpunkte zu erreichen und damit eine neue Art von Verschränkung – in der Zeit – der ausgesandten Lichtteilchen zu erzeugen, welche sich hervorragend für die Übertragung über lange Glasfaserstrecken eignet.“

2008

Thomas Lörting

assoz. Prof. PD Mag. Dr. Thomas LÖRTING
Institut für Physikalische Chemie

Thomas Lörting studierte Chemie an der Universität Innsbruck und promovierte 2000 mit Auszeichnung. Von 2001 bis 2003 war er als Postdoc am Massachusetts Institute of Technology im Labor von Nobelpreisträgers Mario J. Molina. Dort studierte er die Wechselwirkung von Chlor und Eis und entwickelte neue Theorien zur Quantifizierung des Ozonabbaus. Seit 2004 ist Thomas Lörting am Institut für Physikalische Chemie der Universität Innsbruck tätig, heute als assoziierter Universitätsprofessor. Er ist Sprecher der Forschungsplattform Material- und Nanowissenschaften („Advanced Materials“) und wurde bereits vielfach für seine wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet, unter anderem mit einem ERC Starting Grant.

„Der Schlüssel zu dem anomalen Verhalten und der Einzigartigkeit von Wasser ist sein tief unterkühlter Zustand. Der ERC Starting Grant ‚SULIWA‘ hat mir ermöglicht, diesen Zustand fünf Jahre lang vollständig grundlagenorientiert zu untersuchen – ohne an wirtschaftlich verwertbare Anwendungen denken zu müssen.“

FWF-Preisträger:innen (Wissenschaftsfonds FWF)

2023

Hans J. Briegel

Univ.-Prof. Dr. Hans J. BRIEGEL
Institut für Theoretische Physik

2017

Hanns-Christoph Nägerl

Univ.-Prof. Dr. Hanns-Christoph NÄGERL
Institut für Experimentalphysik

2005

Rudolf Grimm

Univ.-Prof. Dr. Rudolf GRIMM
Institut für Experimentalphysik

1998

Peter Zoller

Univ.-Prof. Dr. Peter ZOLLER
Institut für Theoretische Physik

2022

2021

Markus Möst

Dr. Markus Möst
Institut für Ökologie

2020

Gemma De las Cuevas

Dr. Gemma De las Cuevas
Institut für Theoretische Physik

2018

Gina Moseley

Dr. Gina Moseley
Institut für Geologie

2017

2016

2015

2014

Sigrid Neuhauser

Dr. Sigrid NEUHAUSER
Institut für Mikrobiologie

Karin Schnass

Dr. Karin SCHNASS
Institut für Mathematik

René Thiemann

Dr. René THIEMANN
Institut für Informatik

2012

Michael Kirchler

assoz. Prof. PD Dr. Michael KIRCHLER
Institut für Banken und Finanzen

2011

2010

2009

Francesca Ferlaino

Dr. Francesca FERLAINO
Institut für Experimentalphysik

2008

2007

2006

2003

Hanns-Christoph Nägerl

Dr. Hanns-Christoph NÄGERL
Institut für Experimentalphysik

Andreas Villunger

Dr. Andreas VILLUNGER
Institut für Pathophysiologie (heute: Sektion für Entwicklungsimmunologie, Medizinische Universität Innsbruck)

2001

Clemens Sedmak

DDDr. Clemens SEDMAK
Institut für Christliche Philosophie (heute: Zentrum für Ethik und Armutsforschung, Universität Salzburg)

Michael Buchmeiser

Dr. Michael BUCHMEISER
Institut für Analytische Chemie und Radiochemie (heute: Institut für Polymerchemie, Universität Stuttgart)

2000

Dietrich Leibfried

Dr. Dietrich LEIBFRIED
Institut für Experimentalphysik

1999

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