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Take 1 (November 2020) – Universität Innsbruck

Corona by Schmalix


Corona verstehen. Understanding Corona
Die Pandemie aus der Sicht der Geistes- und Kulturwissenschaften / Take 1
The pandemic as seen by the arts and humanities / Take 1

   25./26./27. November 2020

  Videostream

VeranstalterInnen
Elisabeth Dietrich-Daum, Marina Hilber, Wolfgang Meixner, Dirk Rupnow



Die Corona-Pandemie ist bisher vor allem als wissenschaftliche Herausforderung für Medizin und Pharmazie wahrgenommen worden wie auch für die Wirtschaft und Politik. Tatsächlich ist sie aber ein Thema für praktisch alle Geistes- und Kulturwissenschaften, historisch perspektiviert bzw. auf gegenwärtige Phänomene und Entwicklungen fokussierend.

Die 2tägige Veranstaltung, die vom Tagungsteam in den ersten Wochen der Corona-Krise initiiert wurde, um Perspektiven der verschiedenen geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer sichtbar zu machen, soll ein erstes großes Forum an der Universität Innsbruck für den interdisziplinären Austausch zu Corona bieten. 

In dieser öffentlich zugänglichen Tagung befassen sich Wissenschaftler*innen verschiedenster geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen mit den Ereignissen der Covid-19-Pandemie, den unterschiedlichen Erfahrungen und Narrativen, den vielfältigen Folgen und Auswirkungen sowie mit historischen Vorläufern – und werfen so Schlaglichter auf Corona als ein gesellschaftliches, politisches, kulturelles und wirtschaftliches Phänomen.

 


Programm & Abstracts 

Den literarischen Auftakt der Tagung im Literaturhaus am Inn können Sie hier nachhören

Die Abstracts und Kurz-CVs der Vortragenden sind online. Sie sind unter dem blauen bzw. orangen Button mit der Nummer des Panels verfügbar.


25. November 2020


19.00

21.00

Literarischer Auftakt

 

gemeinsam mit dem Literaturhaus am Inn

„Dieser Tage …“ Reflexionen zu Corona-Journalen mit Bettina Balàka, Isabella Feimer, Thomas Stangl

Moderation: Anna Rottensteiner



26. November 2020

 

24/7

Eröffnung

 

Rektor Tilmann Märk

Vizerektorin Ulrike Tanzer

Elisabeth Dietrich-Daum, Marina Hilber, Wolfgang Meixner, Dirk Rupnow



09.30

11.00

Panel 1

Pandemiegeschichte I: Narrative der Seuche
Chair: Elisabeth Dietrich-Daum

 

Robert Rollinger (Innsbruck): Globalization strikes back. Seuchen und Pandemien in den Alten Welten

Andreas Weigl (Wien): Die „Brechruhr-Epidemie“ und ihre (diskursiven) Folgen. Cholerapredigten, „Haupt-Unrathskanäle“ und kaiserliche Wasserleitungsbauten

Manuel Schmidinger (Innsbruck): „Ach wie schön war dagegen das Kranksein“. Die mediale Wahrnehmung von Infektionskrankheiten am Beispiel der Spanischen Grippe

lukas Stelzhammer (Innsbruck): Von der New Homosexual Disorder zu AIDS. Der mediale Diskurs zu HIV/AIDS im Zeitraum von 1982 bis 1986

Panel 2

Kunst und Corona
Chair: Dirk Rupnow

 

Ingeborg Reichle (Wien): Art and the Plague. Konsequenzen von COVID-19 für die zeitgenössische Kunst

Martina Baleva (Innsbruck): Ästhetiken des Virus. Versuch einer Bildgeschichte

Regine Rapp (Berlin): The Camille Diaries. Reflecting on the Aesthetics of Care


11.30

13.00

Panel 3

Pandemiegeschichte II: Der Seuche begegnen
Chair: Maria Heidegger

 

Elena Taddei (Innsbruck): Aspekte von indirektem Impfzwang im Rahmen der Pockenschutzimpfungen im Kronland Tirol

Elisabeth Dietrich-Daum (Innsbruck): Heilmittelforschung. Tuberkulinversuche in Tirol 1913-1915

Marina Hilber (Innsbruck): Aktive und passive Immunisierungsstrategien im Kampf gegen Polio – das Beispiel Österreich

Jürgen Brunner (Innsbruck): Impfen ja oder nein. Eine individuelle Entscheidung?

Panel 4

Gefährliches Gottvertrauen? Religionsgemeinschaften in Zeiten von Corona
Chair: Dirk Rupnow

 

Roman Siebenrock (Innsbruck): Virtuelle Körperlichkeit? „(Die Heilige) Corona“ als Krisenbeschleunigerin

Thomas Lipschütz (Innsbruck): „In Zeiten wie diesen…“. Die Israelitische Kultusgemeinde während der Corona-Krise

Zekirija Sejdini (Innsbruck/Wien): „Betet in euren Häusern". Reaktionen der Islamische Glaubensgemeinschaft auf die Corona-Krise

Olivier Dantine (Innsbruck): Digitaler Aufbruch oder seelsorgliches Versagen? Die Evangelischen Kirchen im „Corona-Lockdown“


14.30

16.00

Panel 5

Epidemie und Rassismus / Antisemitismus
Chair: Dirk Rupnow

 

Jörg Schwarz (Innsbruck): Pest und Judenmorde. Der Schwarze Tod um die Mitte des 14. Jahrhunderts und seine gesellschaftlichen Folgen

Sören Urbansky (Washington, DC/Berkeley): Der kranke Chinese: Die dritte Pest-Pandemie in San Francisco und Wladiwostok

Eva Hallama (Wien): Von Läusen, Eindringlingen und anderen Unreinheiten. Fleckfieberprävention im Kontext der NS-Zwangsarbeit

Paul Weindling (Oxford): Challenge Vaccine Studies in the Perspective of WW2 Concentration Camp Research

Panel 6

Corona sound(s): Pandemische Geräuschkulissen zwischen Kakophonie(n) und (lautem) Schweigen
Chair: Marina Hilber

 

Julia Pröll (Innsbruck): Wi(e)der die Rhetorik von Alarm und Krieg? Pandemische Lärm- und Geräuschkulissen im Spiegel der Literatur – Albert Camus‘ „La Peste“: Bestandsaufnahmen – Funktionen – aktuelle Bezüge

Maria Heidegger (Innsbruck): „Schreckenslaute für die Menschheit“. Geräuschkulissen von Cholera-Epidemien im Spiegel von Selbstzeugnissen des 19. Jahrhunderts

Cornelia Feyrer (Innsbruck): „Hören Sie die Welt“ oder „Killnoise“. Wie klingt Risiko? Translationssoziologische (Sound)Perspektivierungen von Interkulturalität in der Krisenkommunikation

Johanna F. Schwarz (Innsbruck): „The Sound of Silence“. Von Balkonkonzerten und Applausgeräuschen für Pflegekräfte zu gespenstischer Stille in Metropolen, von hörbarer Isolation und dem Schweigen in digitalen Räumen (entfällt)


16.30

18.00

Panel 7

Narrative und Deutungen der Corona-Krise
Chair: Wolfgang Meixner

 

Dirk Rupnow (Innsbruck): Prophetie und Geschichte. Deutungen der Corona-Krise und historische Vergleiche

Silke Meyer (Innsbruck): Sinnstiftung in der Krise. Alltägliche Narrativierungen der Covid-19-Pandemie

Claus Oberhauser (Innsbruck): Die Krise als verschwörungstheoretische Versuchung

Andreas Müller (Innsbruck): Rechtsstaat und Überwachungsstaat – ein garstiger Graben?

Panel 8

Rechtsphilosophische und bioethische Perspektiven
Chair: Elisabeth Dietrich-Daum

 

Anne Siegetsleitner (Innsbruck): Notwendigkeit und bürokratisches Regieren durch „Maßnahmen“

Caroline Voithofer (Innsbruck): Rechtssicherheit und Verhältnismäßigkeit von Covid-„Maßnahmen“

Gabriele Werner-Felmayer (Innsbruck): Evidenz und Solidarität. Narrative in Zeiten von Corona


19.00

21.00

Keynote

Keynote mit anschließender Diskussion

 

Malte Thießen (Münster): Auf Abstand. Perspektiven einer Gesellschaftsgeschichte der Corona-Pandemie

Moderation: Marina Hilber



27. November 2020

08.30

10.00

Panel 9

Objekte und Sammlungen
Chair: Wolfgang Meixner

 

Martina Nußbaumer (Wien): Wie sammelt man eine Pandemie? Das Projekt „Corona in Wien“ im Wien Museum

Karl Berger / Roland Sila (Innsbruck): Nur ein halbes Jahr später und schon zu spät? Spuren der Covid-19-Pandemie auf Papier in den Tiroler Landesmuseen

Alois Unterkircher (Ingolstadt): #behindyourmask – Ein Sammlungsaufruf des DMMI zu einem Alltagsobjekt der Covid-19-Pandemie

Panel 10

Geschlechtsspezifische Aspekte bei Balancing und Erleben während Covid-19
Chair: Kordula Schnegg

 

Heidi Siller / Gloria Tauber / Margarethe Hochleitner (Innsbruck): Vereinbarkeit von Kind und Arbeit bei „systemrelevanten“ Berufen während Covid-19

Alexander Kreh / Barbara Juen / Michael Lindenthal (Innsbruck): Geschlechtsspezifische Aspekte des Erlebens der Covid-19-Krise bei Gesundheitspersonal

Silvia Exenberger / Nina Haid-Stecher / Christina Taferner / Kathrin Sevecke (Innsbruck): Geschlechtsspezifische Unterschiede und Ähnlichkeiten bei Kindern im Hinblick auf das Bedrohungserleben ausgelöst durch Covid-19

Elisabeth Weiss / Markus Canazei (Innsbruck): Auswirkungen der Corona-Krise auf psychische Stresssymptome von Studierenden mit besonderer Berücksichtigung von Geschlechtsunterschieden


10.30

12.00

Panel 11

Pandemische Dystopien in der Literatur des 21. Jahrhundert
Chair: Wolfgang Meixner

 

Doris Eibl (Innsbruck): Die Erinnerung der Zukunft. Dekadenz und Apokalypse in Catherine Mavrikakis‘ Dystopie Oscar de Profundis

Dunja Mohr (Erfurt): Pandemien lesen. Die Prolepsis der Literatur

Maria Piok (Innsbruck): „Der Körper ist uns Tempel“. Juli Zehs Corpus Delicti

Caroline Rosenthal (Jena): Zur Funktion postapokalyptischer Narrative beim Begreifen von Pandemien: Emily St. John Mandels Das Licht der letzten Tage

Panel 12

Ungleiche Verletzbarkeiten, regulierte Intimitäten, umkämpfte Solidaritäten: Geschlechterpolitische Implikationen und gesellschaftliche Verhandlungen der Corona-Pandemie
Chair: Marina Hilber

 

Flavia Guerrini / Heidi Siller (Innsbruck): Feministische Perspektiven auf Gewalt in Zeiten von Covid-19

Christine Klapeer (Göttingen, Innsbruck), Die „Kernfamilie“ als Ort der Sicherheit: Zur biopolitischen Re-/Stabilisierung von Hetero- und Homonormativitäten während der Corona-Krise

Verena Sperk / Paul Scheibelhofer (Innsbruck): Ansteckendes Lachen in Zeiten einer Pandemie

Max Preglau (Innsbruck): Corona und Geschlecht – eine intersektionale Betroffenheitsanalyse


13.30

15.00

Panel 13

Gesundheitsstatistiken / Big Data / Prognostik
Chair: Wolfgang Meixner

 

Michael Pammer (Linz): Die Daten zur Epidemiologie im 19. Jahrhundert

Carlos Watzka (Linz): (Falsch-)Information, Emotion und Reaktion in Zeiten der Epidemie – Erkenntnismöglichkeiten der mentalitätsgeschichtlichen und wissenssoziologischen Forschung

Andreas Oberprantacher (Innsbruck): Der „R-Faktor“: Epidemiologie als virale Sozialwissenschaft

Peter Willeit (Innsbruck): Epidemiologische Studien zu Covid-19 und was wir davon ableiten

Panel 14

(Dis-)Ableism in der Krise: Menschen mit Behinderung zwischen Fürsorgeversprechen und Utilitarismus
Chair: Thomas Hoffmann

 

Thomas Hoffmann (Innsbruck): (Dis-)Ableism in der Krise. Einführende Bemerkungen

Gregor Wolbring (Calgary): Disabled people, COVID-19 and its aftermath through an ability studies lens

Sophia Falkenstörfer (Freiburg): Abhängigkeit in der Krise: Reflexionen über den ‚fürsorglichen‘ Umgang mit Menschen mit Behinderung


15.30

17.00

Panel 15

Wirtschaftliche Perspektiven – ein Round Table
Chair: Wolfgang Meixner

 

Andreas Exenberger (Innsbruck): Eine Weltsystem-Perspektive auf eine potentielle Wasserscheide. Corona im Lichte langer Konjunkturzyklen

Markus Ohndorf (Innsbruck): Ökonomisch-fundiert Klimapolitik nach der Corona-Erfahrung

Katharina Momsen (Innsbruck): Der gesellschaftliche Umgang mit Corona aus verhaltensökonomischer Sicht

Robert Groß (Innsbruck): Ein neuer (grüner) Marshall-Plan für Europa? Konzepte des Wiederaufbaus aus umwelthistorischer Perspektive

Panel 16

Präsenz und Distanz in der universitären Lehre
Chair: Maria Wolf

 

Gabriele Sorgo (Salzburg): Gouvernemedialität und distance learning. Über die Kontrolle der Kontrolle des Lehrens

Sabine Krause (Innsbruck): Doppelte Vermittlung aus der Distanz. Technische Mitspieler in der Lehre

Agnieszka Czejkowska (Graz): „Wenn Masken fallen und Körper sich vermischen“


17.15

18.15

Beitrag der Studierenden

Die Lock-down Studies: Studieren in Zeiten der Pandemie
Chair: Marina Hilber

 

Christoph Rabl / Theresa Kleinheinz / Annika Höllerl (Innsbruck)


18.30

19.30

Abschlussdiskussion

Abschlussdiskussion / Versuch eines Resümees

 

Patrick Kupper (Innsbruck), Cornelia Lass-Flörl (Innsbruck), Malte Thießen (Münster)

Moderation: Elisabeth Dietrich-Daum, Dirk Rupnow

 




Die Tagung in den Medien


 


Studentische Perspektiven auf die Tagung

Ziel der zweitägigen Veranstaltung war es, die Corona-Pandemie aus unterschiedlichen Perspektiven der Geistes- und Kulturwissenschaften zu beleuchten. Besonderer Wert wurde dabei auf den interdisziplinären Austausch über das Thema gelegt. Gleichzeitig war es den Organisator*innen wichtig, dass die Tagung einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde und zudem die Möglichkeit bot, den studentischen Perspektiven auf die Corona-Pandemie breiten Raum zu geben.

Dies wurde auf zweierlei Weise versucht: Zum einen präsentierten die Studierenden Christoph Rabl, Theresa Kleinheinz und Annika Höllerl unter dem Titel „Die Lock-down Studies: Studieren in Zeiten der Pandemie“ ihre kreativen Beiträge zum Thema. Zum anderen wurde die Tagung in Lehrveranstaltungen eingebunden, wobei die hier veröffentlichten Panel-Kommentare als eine Form der Auseinandersetzung der Studierenden mit den Inhalten der Tagung zu verstehen sind. Die jeweiligen Namen der Studierenden sind unter den Titeln der Panels angeführt. [Mehr über das Projekt].

 


Organisationsteam

Elisabeth Dietrich-Daum 

Marina Hilber

Wolfgang Meixner

Dirk Rupnow

Studentische Mitarbeiter*innen

Jasmin Fischer

Katharina Föger

Benedikt Kapferer

Christian Konz

Verena Muigg

Alexander Renner

Valentin Rottensteiner

 

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
Institut für Zeitgeschichte
FZ Medical Humanities
Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck
FSP Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte

Mit Unterstützung
des Vizerektorats für Forschung und der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Innsbruck


 

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