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Das Spiel mit dem Bösen: Analyse von Konzepten, Darstellungsformen und Funktionen des Bösen im Videospiel

Hannah Puchelt

 

Das Spannungsfeld bzw. die Polarität zwischen Kräften, die als ‚Gut und Böse‘ bezeichnet werden, gehört zu den Urerfahrungen des Menschen und ist eines der am häufigsten verhandelten Themen in der Literatur und anderen Erzählformen. Mit der Entwicklung des Videospiels ist im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Kunstform und ein neues (Erzähl-)Medium entstanden, das einerseits das weit gefasste Motiv des Kampfes zwischen Gut und Böse direkt in das Spielprinzip integriert, andererseits aber auch innovative narrative Ansätze liefert, um die Frage nach dem Bösen zu verhandeln.

Ziel des Dissertationsprojektes ist eine Herausarbeitung der unterschiedlichen Darstellungen und Funktionen des Bösen im Videospiel. Dabei ergeben sich folgende zentrale Fragen: Wie wird die populäre Figur des ‚villains‘ in Videospielen inszeniert und welche narrativen Konsequenzen folgen daraus? Mit welchen narrativen Strategien arbeiten Videospiele, die das Böse nicht auf individuelle Gegner*innen reduzieren, sondern auf umfassendere Konzepte wie Systeme bzw. Gesellschaftsformen verlagern? Ein weiterer Fokus der Analyse liegt auf der Möglichkeit für Spieler*innen, Aufgaben und Probleme innerhalb eines Spiels unter Rückgriff auf verschiedene, unterschiedlich moralisch behaftete Lösungswege zu lösen und somit potentiell selbst zu Vertreter*innen des Bösen innerhalb der Spielwelt zu werden. In diesem Kontext sollen die Verknüpfungen zwischen dem für die Game Studies zentralen handlungstheoretischen Agency-Konzept und der narrativen Dimension des Bösen untersucht werden.

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