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Sommersemester 2003 – Universität Innsbruck

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Überblick über das Lehrangebot Sommersemester 2003

 

Modul 1   Modul 2   Modul 3   Modul 4   Beschreibung des Lehrangebots

 

MODUL 1
Grundlagen Feministischer Gesellschafts- und Kulturwissenschaften

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden

 

 

Einführung in feministische Gesellschafts- und Kulturtheorien 

Arrow Right wird im Wintersemester wieder angeboten!

 

 

Theorie – Empirie
Becker-Schmidt, Regina Paradigmen der Geschlechterforschung. Geschlechterverhältnisse als Gegenstand der Sozialwissenschaften VO 2 603.055

 

 

Geschichte der Frauenbewegung  

Arrow Right wird im Wintersemester wieder angeboten!

 

 

Kommunikatives Handeln: Vermittlung und Aneignung

Arrow Right wird im Wintersemester wieder angeboten!

 

 

 

 

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MODUL 2
Vertiefungen feministischer Gesellschafts- und Kulturwissenschaften

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden, davon 6 SSt aus "Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse" und 6 SSt aus "Geschhlechterverhältnisse als Denkverhältnisse"

 

 

Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse
Schacherl, Ingrid / Weg, Marianne Gender Mainstreaming. Kritische Reflexionen (Ringvorlesung) (aus Inhaltsbereich 1 "Feminismus / Feminismen als Bewegungsgeschichte/n und politische Praxis/en") VO 2 603.057
Havelkova, Hana Gender Politics in Central and Eastern Europe (aus Inhaltsbereich 1 "Feminismus / Feminismen als Bewegungsgeschichte/n und politische Praxis/en") VO 2 402.064
Baur, Christine Recht und Geschlecht / Geschlechterrecht (aus Inhaltsbereich 2 "Ausbeutungs-und Herrschaftsverhältnisse (Rasse, Klasse, Geschlecht)") VO 2 307.330
Weg, Marianne Gender Mainstreaming und Bildungspolitik (aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität") PS 1 603.110
Langreiter, Nikola Frauen im Tourismus - Bilder, Mythen, Praktiken (aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität") VU 2 617.315
Brückner, Margit CARE. Gesellschaftliche Organisation von Fürsorge und Pflege (aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität") PS 2 603.011
Scheffler, Sabine Die gläserne Decke. Organisationsstrukturen und Führungspositionen für Frauen: Vergeschlechtlichung der Arbeitswelt (aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität") PS 2 603.061
Heidegger, Maria Geschlechterverhältnisse in der ländlichen Gesellschaft der Vormoderne (aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation") VO 2 620.015
Mantl , Elisabeth Mütter. Zur Geschichte einer Lebensform im 20. Jahrhundert (Deutschland und Österreich) (aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation") UE 2 617.314
Nestvogel, Renate Geschlechtsspezifische Sozialisation und Global Culture (aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation") PS 2 603.012
von Schlachta, Astrid / Stanek, Ursula / Forster, Ellinor Frauengeschichte in der Stadtgeschichte. Warum in die Ferne schweifen, wenn auch Innsbruck weibliche Erinnerungsorte haben sollte (aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation") VU 2 617.220

 

 

Geschlechterverhältnisse als Denkverhältnisse
Krondorfer, Birge Hannah Arendt "Vita Activa oder vom tätigen Leben" ein Literaturseminar mit kritischer Würdigung aus feministischer Sicht (aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse") PS 2 603.056
Krondorfer, Birge Dekonstruktive Philosophien des Politischen und Gender-Politik (aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse") PS 2 602.043
Schacherl, Ingrid Geschlecht der Bildung - Bildung der Geschlechter II (aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse") PS 2 603.058
Kotyk, Tereza / Gostner, Astrid Feministische Fragestellungen in der Dialektik zwischen Theorie und kultureller Praxis (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") PS 2 641.217
Watzka, Heinrich Thriller: Iris Murdoch als Romanautorin und Philosophin (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") VO 2 202.028
Mauerer, Gerlinde Repräsentationskritik von Mütterlichkeit anhand von Medea (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") PS 2 641.216
Marothy, Elisabeth Die Rolle und Stellung der Frau in der altmesopotamischen Religion und im Kult (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") VO 2 640.147
Haubenreiser, Karen Hat die Leistung ein Geschlecht? Biografieforschung "Kollektive Erinnerungsarbeit" (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") PS 2 603.040
Eibl, Doris Le roman féminin québécois depuis les années 20 jusqu'à la fin de la révolution tranquille (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") PS 2 611.116

 

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MODUL 3
Spezialisierung: Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden, davon 4 SSt aus Feministischer Theoriebildung und 8 SSt aus "Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse"

 

 

Feministische Theoriebildung
Körbitz, Ulrike Feministische Ansätze in der Sexualwissenschaft PS 2 603.203

 

 

Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse
Jarosch, Monika / Weiss Alexandra Globalisierung und feminsitische Wohlfahrtsstaatsanalyse (aus Inhaltsbereich 2 "Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse (Rasse, Klasse, Geschlecht)") SE 2 402.063
Thurner, Erika Minderheiten- und Volksgruppen (aus Inhaltsbereich 2 "Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse (Rasse, Klasse, Geschlecht)") SE 2 402.054
Reis, Cristina Gender and Sexuality in Organizations (aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität") SE 2 433.029
Hartmann, Jutta Identifikation und/oder Begehren? Inter- und Intragenerationale Geschlechterverhältnisse (aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung (Sozialisation)") SE 2 603.036
Mühlen Achs, Gitta Körper, Macht, Geschlecht (aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse") SE 2 720.688
Hochleitner, Margarethe Internistische Geschlechterstudien (aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse") VO1 516.040
Hochleitner, Margarethe Frauenstudien in der Kardiologie (aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse") SE1 516.041
Wendt, Tosca Prävention von sexuellem Missbrauch (aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse") SE 2 720.689


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MODUL 4
Spezialisierung: Geschlechterverhältnisse als Denkverhältnisse

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden, davon 4 SSt Feministische Theoriebildung und 8 SSt "Geschlechterverhältnisse als Denkverhältnisse"

 

 

Feministische Theoriebildung
Hauser, Kornelia Dekonstruktion und Postmoderne: Die Herausforderungen der Arbeiten von Judith Butler SE 2 603.046

 

 

Geschlechterverhältnisse als Denkverhältnisse
Ralser, Michaela Normalität und Pathologie Geschlechterverhältnis IV: Depression (aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse") VO 2 603.013
Seifert, Edith Psychoanalyse der Geschlechter- und Generationendifferenz (aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse") SE 2 603.051
Pewny, Katherina Feministische Bildungskonzepte und ihre Umsetzung (aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse") KU 2 603.062
Pöder, Elfriede Literaturwissenschaftliche Feminismen (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") AG 2 608.055
Stare, Mira / Hasitschka, Martin Frauengestalten im Neuen Testament (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imaginationen") SE 2 220.121
Hartmann, Jutta (Selbst)Verständnisse - Subjekt, Subjektivität und Geschlecht (aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imgaginationen") VO 2 603.027
von Werlhof, Claudia Interdisziplinäres Frauenforschungsseminar: Geld oder Liebe? (aus Inhaltsbereich 8 "Trennungszusammenhänge")    
von Werlhof, Claudia Politik und Geld (aus Inhaltsbereich 8 "Trennungszusammenhänge") VO 2 402.051
von Werlhof, Claudia Alternatives Geld / Alternativen zum Geld (aus Inhaltsbereich 8 "Trennungszusammenhänge") SE 2 402.055

 

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Beschreibung des Lehrangebotes

Baur, Christine:
Recht und Geschlecht / Geschlechterrecht

307.330, VO 2, Diplomsstudium der Rechtswissenschaften

Inhalt: Das Recht hat seit der römischen Antike dazu gedient, aufgrund der Unterschiede zwischen Frauen und Männern, Frauen aus wesentlichen Bereichen gesellschaftlichen Lebens und gesellschaftlicher Machtausübung auszuschließen. Die Forderungen nach einer Änderung des Rechts, mit dessen Hilfe so lange die Unterdrückung von Frauen durchgesetzt wurde, ist und war ein Anliegen der verschiedenen Frauenbewegungen. Am Anfang stand die Forderung nach gleichem Recht für Frauen und Männer, wie etwa das Recht auf Bildung oder das Wahlrecht. Heute prägen Forderungen nach Gleichberechtigung in Erwerbs-, Haus- und Familienarbeit, Umsetzung von Gender Mainstreaming oder Probleme des Sexualstrafrechts den Diskurs.
Gesetze sind ein starkes Mittel der politischen Gestaltung. Es kann nicht nur Gleichberechtigung durchgesetzt werden, sondern auch Gleichstellungspolitik betrieben werden. Gender Mainstreaming, ein Konzept, das durch den Vertrag von Amsterdam in das Primärrecht der EU aufgenommen wurde, soll der Gleichstellung der Geschlechter in allen gesellschaftlichen Bereichen zum Durchbruch verhelfen. Die unterschiedlichen Auswirkungen von Maßnahmen und auch Gesetzen auf Frauen und Männer sind geschlechterspezifisch zu analysieren sind, bevor Entscheidungen für diese Maßnahmen getroffen werden.
Frauen- und geschlechterspezifische Ansätze in den Rechtswissenschaften und Legal Gender Studies analysieren kritisch wie Recht Weiblichkeit, Männlichkeit und das Verhältnis der Geschlechter zueinander begründet und beeinflusst. In der Lehrveranstaltung werden verschiedene Rechtsbereiche auf frauen- und geschlechterspezifische Problemfelder unter Einbeziehung der rechtsgeschichtlichen, rechtssoziologischen, rechtsphilosophischen und rechtspolitischen Perspektive untersucht. Nicht nur die Ausblendung weiblicher Bedürfnisse und Lebenszusammenhänge und die daraus resultierende faktische Benachteiligung von Frauen durch das männlich patriarchal geprägte Recht wird das Thema sein, sondern auch die männlich geprägte Sichtweise, was Recht ist bzw sein kann. Es geht also nicht bloß um Frauenrechte (Rechte für Frauen, die dem Abbau ungerechtfertigter Privilegien dienen), sondern um ein Frauenrecht, das auch die weibliche Sicht von Recht als Gesamtheit einbezieht.

Basisliteratur: Holzleitner, Recht, Macht und Geschlecht; Floßmann (Hg) Recht, Geschlecht und Gerechtigkeit, Pro Fri, Recht Richtung Frauen, Aichhorn (Hg), Frauen und Recht, Wien 1997.

Unterrichtsmethode: Die Rechtsgrundlagen sowie die einschlägige Rechtsprechung werden von der Vortragenden dargestellt und anhand von konkreten Fallbeispielen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen aus feministischer Sicht diskutiert.

Prüfungsmodus: Anwesenheit und kurzes Kolloqium; auch kurze schriftliche Arbeiten möglich

Zeit, Beginn, Ort: Block, Vorbesprechung am 5.3.2003, 14:00 Uhr, Büro der Anwältin für Gleichbehandlungsfragen, Leipzigerplatz 2, Innsbruck, Tel: 0512/ 34 30 32, Kontakt

Zur Person: Studium der Rechtswissenschaften, Assistentin am Institut für öffentliches Recht und Politikwissenschaft und am Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Innsbruck, seit 1998 Regionalanwältin für Gleichbehandlungsfragen für Westösterreich, Mediatorin, LLM, einschlägige Publikationen: Weibliche Lebenszusammenhänge im Soziaversicherungsrecht, in: Floßmann (Hg), Recht, Geschlecht und Gerechtigkeit, Linz 1998.

 

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Becker-Schmidt, Regina:
Paradigmen der Geschlechterforschung. Geschlechterverhältnisse als Gegenstand der Sozialwissenschaften

603.055, VO 2, Zuordnung: C 464 II 1.1

Inhalt: Welche Bedeutungsdimensionen stecken im Begriff "Geschlecht"? An dieser Frage entlang wollen wir uns zunächst gemeinsam an die wichtigsten Problemstellungen der Geschlechterforschung herantasten. Das soll uns den Zugang zu den verschiedenen Akzentsetzungen innerhalb von "gender studies" eröffnen: Frauenforschung, Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnisforschung. Im weiteren Verlauf des ersten Blocks wollen wir dann dem Zusammenhang von bestimmten Themen, den dazu gehörigen Theorieansätzen und epistemologisch-methodischen Problemen zuwenden.
Im zweiten Block wird ein inhaltlicher Fokus gesetzt, an dem wir die verschiedenen Paradigmen vertiefen wollen: Arbeitsverhältnisse - Geschlechterverhältnisse. Grundlage wird eine CD-ROM sein, die sich mit diesem Schwerpunkt beschäftigt. Die Arbeitsweise wird am Ende des ersten Blocks besprochen.

Vorgehensweise: Im ersten Block werden Diskussionsphasen, gemeinsame Textlektüre und Vortragssequenzen wechseln. Eigene vertiefende Lektüre wird vorausgesetzt. Im zweiten Block kommt eine CD-ROM zum Einsatz. In den Sitzungen werden vorbereitete Kurzreferate, Diskussionen und Vortragssequenzen kombiniert. Ergänzende Literatur wird während der Veranstaltung benannt.

Prüfungsmodus: Anwesenheitspflicht bei beiden Blockterminen, schriftliche Kommentare

Literatur zur Vor- und Nachbereitung: Regina Becker-Schmidt / Gudrun Axeli Knapp, (1995): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Frankfurt a. M. (Daraus: Einleitung, sowie die Aufsätze von Helga Krüger, G.A. Knapp, A. Wolde); Regina Becker-Schmidt / Gudrun Axeli Knapp, (2000): Feministische Theorien zur Einführung. Hamburg.

Zeit, Beginn, Ort: Termine: Do. 06.03.03 (18.15-21.15), Fr. 07.03.03 (18.15-21.15), Sa. 08.03.03 (10.00-18.30)/ L 3, Do. 03.07.03 (18.15-21.15), Fr. 04.07.03 (18.15-21.15), Sa. 05.07.03 (10.00-18.30)

Zur Person: Studium der Soziologie, Philosophie und Psychologie an der Johann Wolfgang Goethe Universität, Frankfurt a. M, und an der Sorbonne, Paris; von 1964 bis 1969 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Frankfurter Institut für Sozialforschung; von 1969 bis 1972 Assistentin und dann Dozentin am gesellschaftswissenschaftlichen Fachbereich der J.W. Goethe Universität, Frankfurt a. M.; von 1972 bis 2002 Professorin am Psychologischen Institut der Universität Hannover. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Geschlechterforschung, psychoanalytisch orientierte Sozialpsychologie, Sozialpsychologie der Technikentwicklung.

 

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Brückner, Margrit:
CARE. Gesellschaftliche Organisation von Fürsorge und Pflege

603.011, PS 2, Zuordnung: I 2.7

Inhalt: Im Zuge der Umstrukturierung europäischer Wohlfahrtsregime erhält die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Organisation von Fürsorge und Pflege ("Care") eine zunehmende Bedeutung, die auch Ort, Inhalt und Stellenwert Sozialer Arbeit als Profession berührt. Der seit dem letzten Jahrzehnt international geführte Diskurs beschäftigt sich mit dem Verständnis von Care, der Aufteilung von Sorgetätigkeiten in bezahlte und unbezahlte, professionelle und nicht-professionelle Bereiche, sowie der Anerkennung von Fürsorglichkeit und Hilfeprozessen in der Öffentlichkeit. Die langfristige Veränderung des Arbeitsmarktes, der Umbau des Sozialstaates, die neue Vielfalt familialer Strukturen und die demographische Überalterung sind Stichworte gesellschaftlichen Wandels, die ein Überdenken der sozialen Dimension menschlichen Daseins im Sinne einer Anerkennung basaler gegenseitiger Abhängigkeiten in neuer Weise herausfordern. Bisher gibt es keine tragfähigen sozialpolitischen und zivilgesellschaftlichen Modelle, die dem Anspruch auf Gerechtigkeit, auf persönliche Entwicklung und auf einen menschenwürdigen Umgang mit Bedürftigkeit genügen würden.

Vorgangsweise: In-Puts, Textanalyse, Diskussion, Arbeit in Kleingruppen

Prüfungsmodus: Referate und Hausarbeiten (Themen und Literaturlisten liegen im Institut aus)

Zeit, Beginn, Ort: Termine: Do. 03.07.93 (17.00-21.00), Fr. 04.07.93 (09.00-19.00) /UR 10 (GeiWi, 5. Stock), Sa. 05.07.93 (09.00-19.00)

Zur Person: Studium der Soziologie, Pädagogik und Politologie in Frankfurt und London, Professorin (Dr. habil.) an der Fachhochschule Frankfurt, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Koordinatorin des Studienschwerpunktes "Theorie und Praxis der Frauenarbeit", Gruppenanalytikerin / Supervisorin, (Mitglied des Instituts für Gruppenanalyse Heidelberg und in der Deutschen Gesellschaft für Supervision). Veröffentlichungen über Gewalt gegen Frauen, Geschlechterverhältnisse, Psychoanalyse und Soziale Arbeit, Sozialmanagement, Frauen- und Mädchenprojekte, Care. Neuere Bücher: Frauen- und Mädchenprojekte, von feministischen Gewissheiten zu neuen Suchbewegungen, Opladen 1996 (Leske u. Budrich); Wege aus der Gewalt gegen Frauen und Mädchen, eine Einführung. Frankfurt a. M. 1998, überarbeitete Neuauflage 2002 (Fachhochschulverlag), zus. mit Lothar Böhnisch (Hg.): Geschlechterverhältnisse, gesellschaftliche Konstruktionen und Perspektiven ihrer Veränderung. Weinheim/ München 2001 (Juventa)

 

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Eibl, Doris:
Le roman féminin québécois depuis les années 20 jusqu'à la fin de la révolution tranquille

611.116, PS 2,

Inhalt:
Dans un premier temps, ce cours se proposera de familiariser les participant-e-s avec le Québec du XXe siècle, son histoire, sa société, sa culture, ses discours et sa littérature, pour ensuite s'intéresser plus particulièrement à la production romanesque au féminin depuis les années 20 jusqu'à la révolution tranquille (années 60). Il s'agira
(a) d'analyser comment tout un nombre d'écrivaines qui ne figurent pas parmi les classiques de la littérature québécoise, définissent une "réalité féminine" qui, souvent, semble ignorer la "réalité" de l'époque en question,
(b) d'interroger les causes de ce "dégagement" et
(c) de démontrer que ce "dégagement" n'en est pas toujours un.
La "réalité féminine" n'en étant pas une, les romans Bonheur d'occasion de Gabrielle Roy et Le Survenant de Germaine Guèvremont permettront d'opposer à la réalité des femmes bourgeoises, telle que nous la lisons dans les textes de Jovette Bernier, de Françoise Loranger, de Louise Maheux-Forcier ou encore de Diane Giguère, celles des ouvrières et des habitantes.
Seront étudiés les romans suivants: Bernier, Jovette: La chair décevante (1931) Giguère, Diane: Le temps des jeux (1961) Guèvremont, Germaine: Le Survenant (1945) Loranger, Françoise: Mathieu (1949) Maheux-Forcier, Louise: Amadou (1963) Roy, Gabrielle: Bonheur d'occasion (1945)
Sont admis-e-s à ce cours les étudiant-e-s qui ont passé le cours C et le PS Praktische Einführung in die französische Literaturwissenschaft ainsi que toutes celles et tous ceux qui sont intrigué-e-s par son sujet et voudraient y participer sur un plan facultatif. Les participant-e-s seront demandé-e-s de présenter un exposé, de rédiger un travail écrit (12 à 15 pages) et de passer un test à la fin du semestre.
Dr. Doris G. Eibl, V.-Ass. (Institut für Romanistik, Universität Innsbruck), a soutenu, en 1999, une thèse de doctorat sur le roman québécois contemporain (Romaneske Un-Heimlichkeiten im Spannungsfeld von Postmoderne und 'écriture au féminin'. Suzanne Jacob und die Entwicklung des Quebecker Romans seit 1976) et travaille actuellement sur le surréalisme au féminin (Joyce Mansour, Valentine Penrose, Alice Rahon, Remedios Varo etc.).

 

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von Schlachta, Astrid / Stanek, Ursula / Forster, Ellinor:
Frauengeschichte in der Stadtgeschichte. Warum in die Ferne schweifen, wenn auch Innsbruck weibliche Erinnerungsorte haben sollte

617.220,VU 2,Geschichte Stzw. 311, 312, 313

Inhalt: Am Beispiel eines überschaubaren Raumes - Innsbruck - soll der Blick für die verborgene weibliche Seite der Stadt geschärft werden und mit den bereits vereinzelt erkennbaren Spuren (z. B. Klara-Pölt-Weg, Claudiaplatz, Elisabethstraße, Annasäule) zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden. Dabei wird zu fragen sein, welche Rolle weibliche Erinnerungsorte im kollektiven Gedächtnis spielen. Anhand von Quellen werden verschiedenste Themenbereiche erarbeitet und aufbereitet. Eventuell könnten die Ergebnisse in Form von Erinnerungstafeln über einzelne Aspekte der Innsbrucker Frauengeschichte oder kurze Frauenbiografien im Stadtbild dauerhaft sichtbar gemacht werden.

Basisliteratur: Forster, Ellinor; Stanek, Ursula; von Schlachta, Astrid (Hg.), Frauenleben in Innsbruck. Ein historisches Stadt- und Reisebuch, Salzburg 2003 (im Druck); Honegger, Claudia, Die Ordnung der Geschlechter. Die Wissenschaften vom Menschen und das Weib 1750 - 1850, Frankfurt/Main 1991; Nora, Pierre, Zwischen Geschichte und Gedächtnis, Frankfurt/Main 1998.

Unterrichtsmethode: Lesen von theoretischen Artikeln zu den Konzepten von Frauen- und Geschlechtergeschichte, Erinnerungsorten und Mikrogeschichte; Arbeit mit archivalischen und gedruckten / edierten Quellen zur Innsbrucker Frauengeschichte.

Unterrichtsziel: Vermittlung von Inhalten über Frauen- und Geschlechtergeschichte, verknüpft mit den Konzepten der Erinnerungsorte und Mikrogeschichte; Arbeit mit Archivalien: Orientierung in Archiven, Lesen und Interpretation von Archivalien; Schulung in modernen Medien (PowerPoint, Bildpräsentation).

Prüfungsmodus: Wahlweise Bearbeitung eines Themas mit Kurzpräsentation oder mündliche Prüfung.

Zeit, Beginn, Ort: Di, 12.00 - 13.30 Uhr, Beginn: 11.3.2003, UR 40601

Zu den Personen:

  • Ellinor Forster, geb. 1970 in Uttendorf (Salzburg); Studium der Geschichte, ‚Gewählte Fächer' und Skandinavistik in Innsbruck und Wien; Mag. phil. 1999; Projekte bzw. Forschungsschwerpunkte: Aufarbeitung von Quellen des Deutschen Ordens, Rechts- und Geschlechtergeschichte im 19. Jahrhundert.
  • Ursula Stanek, geb. 1972 in Trostberg (Bayern), Studium der Geschichte und Anglistik und Amerikanistik in Innsbruck, Mag. phil. 1996; Projektmitarbeit bzw. Forschungsschwerpunkte: Urkundenwesen von Ludwig von Brandenburg, Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts, Rechtsquellen des Mittelalters.
  • Astrid von Schlachta, geb. 1970 in Frankfurt/Main; Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Innsbruck; Mag. phil. 1997; Stipendiatin am Institut für Europäische Geschichte in Mainz, 1998/99; Dr. phil. 2002; Forschungsschwerpunkte: Frühe Neuzeit - Geschichte der Reformation und der Täuferbewegung, Konfessionalisierung, Hof, Frauengeschichte.

 

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Kotyk, Tereza / Gostner, Astrid:
Feministische Fragestellungen in der Dialektik zwischen Theorie und künstlerischer Praxis

641.217,PS 2, 1. und 2. Studienabschnitt

Inhalt: Zwei theoretische Stränge können als Wurzeln der feministischen Gender-Theorie ausgemacht werden: einerseits die Psychoanalyse in der Entwicklung von Sigmund Freud über Jaques Lacan, Julia Kristeva, Luce Irigaray bis zu Judith Butler und zum anderen der Poststrukturalismus, wobei speziell die Diskursanalyse / Machttheorie von Michel Foucault Einfluss nahmen, wie auch gesellschaftliche Analysen von Roland Barthes, Gilles Deleuze oder Claude Lévi-Strauss entscheidend waren.
Diese theoretischen Grundlagen sollen in ihrer Ausformung durch feministische Theoretikerinnen und insbesondere durch Arbeiten von KünstlerInnen der 70er Jahre (Laura Cottingham, Ana Mendieta, Adrian Piper) im Vergleich zu Arbeiten aus den 90er Jahren (Trinh T. Minha, Ursula Biemann) untersucht werden. Diese Dialektik zwischen Theorie und Praxis wird im Focus der Postcolonial Studies den Fragestellungen der Geschlechtsidentität und der Subjektkonstitution nachgehen und sich insbesondere mit der nach Gilles Deleuze entwickelten feministischen Strategie der Subjektfindung in der Figur der Nomadin zwischen den Kulturen beschäftigen.
Das Verstehen der theoretischen Entwicklung soll über die Praxis in der Kunst veranschaulicht werden, ebenso wie die Kunst über die Theorieebene erfahrbar wird.
Gegenwärtige Praktiken der Kunst (dX, d11), aber vor allem der Avantgardekunst der 50er, 60er und 70er Jahre - besonders von Künstlerinnen wie Gina Pane, Marina Abramovic, Valie Export - nehmen zum Teil Fragestellungen und Kritiken an gesellschaftlichen Gegebenheiten vorweg, die erst einige Zeit später theoretisch ausformuliert werden/wurden. (in Strömungen wie Gutai, Arte Povera, Nouveau Réa-lisme, Wiener Aktionismus....).

Basisliteratur: Bell Hooks, Kultur, Ethnie, Geschlecht, (Orlando) Berlin 1996
Chris Weedon, Wissen und Erfahrung, Zürich (eFeF), 1990.
Christina Lutter, Cultural Studies. Eine Einführung, (Turia und Kant) Wien 2001
Claude Lévi-Strauss, Strukturale Anthropologie I, (Surhkamp) Frankfurt am Main 1997
Die verletzte Diva, Hg: S. Eiblmayr, D. Snauwert, U. Wilmes, M. Winzen, Köln (Oktagon), 2000
Gilles Deleuze / Guattari, Tausend Plateaus, (Merve) Berlin 1997
Hans Herbert Kögler, Michel Foucault, Weimar (Metzler), 1994.
Judith Butler, Körper von Gewicht, (Suhrkamp) Frankfurt am Main
Out of Actions, Hg: Peter Noever, Ostfildern (Hatje Cantz), 1998.
Trinh T. Minha, Women, Native, Other, Indiana (University Press) 1989
Ursula Biemann, Been there and back to nowhere, Berlin (b-books), 2000

Unterrichtsziel: Es soll das Verständnis für die gesellschaftskritischen Standpunkte der feministischen TheoretikerInnen und KünstlerInnen geweckt werden, indem die Theorien in Bezug zu Erscheinungen aus der künstlerischen Praxis gesetzt werden und umgekehrt. Themen wie Körper und System, Sprache und Herrschaft, Außersprachliches und die Ränder des Systems sollen untersucht und in ihrer historischen und aktuellen Bedeutung analysiert werden.

Unterrichtsmethode: Anhand eines ausgewählten Korpus von Referatsthemen, die sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Aspekt enthalten, soll seitens der StudentInnen feministischen Fragestellungen nachgegangen werden. Die LV-Leiterinnen geben eingangs einen theoretischen Überblick und begleiten die Referate, indem sie deren Anbindung an den theoretischen und praktischen Rahmen (zB. in der Galerie im Taxispalais: Ausstellung Helena Almeida / Ketty la Rocca) sichern.

Prüfungsmodus: Kurzreferat (20, maximal 30 Minuten) mit Thesenblatt und Abstract (ca. 3 bis 5 Seiten) Beteiligung an den Diskussionen zu den Referaten.

Zeit, Beginn, Ort: Vorbesprechungstermin: Montag, 7.4., 17 Uhr, SR Vgl. Literaturw. 11./12.April; 16/17. Mai; 13/14.Juni, SR 401.06 (Alt-Philologie) / LeseRaum Galerie im Taxispalais Freitag: 14 - 18 Uhr, Samstag: 10 - 14; 14. Juni: 10 - 15 Uhr

Zu den Personen: Maga., Gostner, geb. 30.12.1957. 1997 Abschluß des Studiums der Vergl. Literaturwissenschaft und Germanistik (mit einem gesellschaftspolitischen und Sprachtheoretischen Schwerpunkt) an der Universität Innsbruck. Mitarbeiterin der Galerie im Taxispalais (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungsorganisation), SS 1999 LA am Institut für vergl. Literaturwissenschaft, WS 2000 LA am Institut für Pädagogik
Maga., Kotyk, geb. 7.7.1975. Studium der Kunstgeschichte, feministischer Theorie und Archäologie in Wien, Dijon und Innsbruck mit Schwerpunkt auf zeitgenössische und feministische Kunsttheorie.
Ausstellungstätigkeiten: "Sanduhr der Nächte", 1994, Wien und "video.4EG10", 1998, Universität Innsbruck.
Publikationen: in Zeitungen seit 1990 (Fotos), in Ausstellungskatalogen: "Diffferenz" Universität Innsbruck 1999, "Judith Moser" 1998, Rom (Katalogbeiträge).
Berufliche Tätigkeit: seit 1999 in der Galerie Taxispalais, Innsbruck: Ausstellungsorganisation, sowie Aufbau der Bibliothek mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunsttheorie, Feminismus, Medien, uva.

 

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Hartmann, Jutta:
(Selbst-)Verständnisse - "Subjekt", "Subjektivität" und "Geschlecht"

603.027, VO 2, Zuordnung: I 2.9

Inhalt: Subjekt-Vorstellungen der Aufklärung wurden grundlegend für Pädagogik und Erziehungswissenschaft und haben Eingang gefunden in den vorherrschenden Bildungsbegriff. Sie gehen aus von einem souveränen Individuum mit einer stabilen Identität, von einem autonomen, sich seiner selbst bewussten Individuum, das schöpferisch zu handeln vermag. Gleichwohl geschlechtsneutral formuliert, beziehen sich diese Aussagen dabei nicht in gleicher Weise auf alle Geschlechter.
Die moderne Subjektvorstellungen werden nun seit einiger Zeit grundlegend irritiert. Provokante Reden wie die vom Tod des Subjekts, von hybrider Subjektivität oder von einer Vervielfältigung der Geschlechter stören überkommene Gewissheiten. Seinen unvollendeten und bruchstückhaften Zustand betonend, wurde das geschlossene und zentrierte Subjekt der Moderne in ein offenes der Postmoderne hinein dezentriert. Doch was bedeutet es, sich selbst als widersprüchlich und fragmentarisch zu verstehen? Welche Herausforderungen stellt dies an konkret lebendige und eigensinnige Subjekte?
Ausgehend von modernen Subjektvorstellungen der Aufklärung werden in der Vorlesung verschiedene Kritikperspektiven und Öffnungsversuche des Subjektbegriffs vorgestellt und kritisch diskutiert.

Vorgangsweise: Vortrag, Diskussion, Arbeit an Textausschnitten, Reflexionsübungen

Prüfungsmodus: Mündliche Gruppenprüfung oder schriftliche Hausarbeit

Zeit, Beginn, Ort: Termine: Mo. 14.00-17.00 Uhr; 03.03.03 / UR 10 (GeiWi, 5. Stock), Mo. 14.00-17.00 Uhr; 07.04.03; 05.05.03; 02.06.03/ wird bekanntgegeben, Di. 09.00-12.00 Uhr; 04.03.03; 08.04.03; 06.05.03; 03.06.03 / UR 10 (GeiWi, 5. Stock)

Zur Person: Erziehungswissenschaftlerin, Diplompädagogin, Staatsexamen für Lehramt an Realschulen; Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin (1990 - 2000); Lehraufträge an den Universitäten Graz und Klagenfurt sowie an Fachhochschulen für Sozialwesen; Bildungsreferentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung.
Jüngste Veröffentlichung: Hartmann, Jutta (2002): vielfältige Lebensweisen. Dynamisierungen in der Triade Geschlecht-Sexualität-Lebensform. Kritisch-dekonstruktive Perspektiven für die Pädagogik. Opladen: Leske & Budrich

 

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Hartmann, Jutta:
Identifikation und/oder Begehren? Inter- und Intragenerationale Geschlechterverhältnisse

603.036, SE 2, Zuordnung: C 459 II 3.2

Inhalt: Die klassische Psychoanalyse beschreibt den Prozess der gleichgeschlechtlichen Identifizierung und des gegengeschlechtlichen Begehrens als einen zentralen Schritt frühkindlicher Entwicklung. Dies entspricht einer heterosexuellen Matrix, die als kultureller Imperativ die gesamte Lebensspanne der Menschen durchwebt und eine kohärente Identität in den Bereichen von Geschlecht und Sexualität einfordert.
Neuere Debatten weisen eine solch enge Vorstellung von Identifizierung und Begehren als zu eindimensional zurück. Sie weisen darauf hin, wie die Arbeit an einer kohärenten Identitätsposition an die Erschaffung einer Domäne des Ausschlusses, der "Schreckgespenster" geknüpft und in einer Geste der Härte und Vereinseitigung gegen die Vielschichtigkeit des Subjekts gerichtet ist. Einige WissenschaftlerInnen heben den mehrfachen Charakter von Identifikation und Begehren hervor, dementsprechend sich z.B. Mädchen durchaus mit ihren Vätern und Müttern identifizieren können, wie sie jeweils begehren. Die klassische psychoanalytische Beschreibung wird so als Ausdruck einer gesellschaftlich-kulturellen Entwicklungsaufgabe begriffen und kritisch auf ihren normativen Charakter hin befragt.
Im Seminar werden diese Debatten nachvollzogen und anhand aktueller Studien, die sich auf zu Liebe, Freundschaft, Verwandtschaft sowie auf Stars und Vorbildern beziehen, Fragen zu deren Wirkkraft erörtert.

Vorgangsweise: Impulsreferate, Diskussion, Arbeit an Textausschnitten, unterschiedliche Formen der Gruppenarbeit, (Selbst-)Reflexionsübungen

Prüfungsmodus: Kontinuierliche Mitarbeit sowie Vorbereitung und Präsentation eines Themas in Gruppenarbeit für das Seminar mit hand-out für die Studierenden oder mündliche Gruppenprüfung oder schriftliche Hausarbeit

Zeit, Beginn, Ort: Termine: Fr. 09.05.03 (10.00-17.00), Sa. 10.05.03 (10.00-17.00) /UR 10 (GeiWi, 5. Stock), Fr. 30.05.03 (10.00-17.00), Sa. 31.05.03 (10.00-17.00)

 

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Haubenreiser, Karen:
Hat die Leistung ein Geschlecht? - Biographieforschung "Kollektive Erinnerungsarbeit"

603.040, PS 2, C 459 II. 5.1 und C 464 II. 2.3

Inhalt: "Ich habe etwas geleistet!", "Eine Leistung, die sich gelohnt hat!", "Eine Leistung, mit der ich zufrieden war!"... Wann bewerten Frauen eine Tätigkeit als Leistung? Und wann - sehr oft - auch nicht? So bezeichneten sie etwa Tätigkeiten dann nicht als Leistung, wenn diese in ihren Augen selbstverständlich getan werden müssen. In dieser Betrachtungsweise gerät eigens Tun und Können oft aus dem Blick. Gleichzeitig erweist sich das System der 'Leistungsgesellschaft', genauso wie der damit verbundene Ausschluss von Frauen aus entscheidenden gesellschaftlichen Positionen als sehr stabil.

Basisliteratur: Haug, Frigga u. Wollmann, Eva. (Hg.), (1993) Hat die Leistung ein Geschlecht?, Argument Verlag, Hamburg.

Theoretische Einbettung: Mit der Kollektiven Erinnerungsarbeit fragen wir, wie die Einzelnen mit ihren Erfahrungen - oft auch widerständig - in die Verhältnisse eingebunden sind? Und wo sehen wir Ansatzpunkte, für eigene und gesellschaftliche Veränderungen? Dabei wird es um Begriffe und Konzepte gehen wie Konstruktion, Rekonstruktion, Erinnerung, Biographie und Identität.

Unterrichtsmethode: Erfahrungsnahes Arbeiten, Textanalysen in Kleingruppen, Präsentationen mit Visualisierung

Unterrichtsziel:
- Aneignen der Methode Biographischer Frauenforschung,
- Aneignung eines Werkzeugs qualitativer Textarbeit / diskursanalytischen Vorgehens,
- Auseinandersetzung mit Leistung

Teilnahmebedingungen: Durchgehende aktive Teilnahme, Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Theorie und Erfahrung

Prüfungsmodus: Textbearbeitung in Kleingruppen, Schreiben einer Reflexion der Methode

Zeit, Beginn, Ort: 04.-07.03.03, Di: 10.30-13.30; 15.00-18.00; Mi: 9.30-13.00; 14.30-17.30; Do: 10.00-13.00; 14.30-17.30; Fr: 9.30-13.30

Zur Person: Studium der Psychologie in Hamburg, Geschäftsführerin eines Hamburger Frauenzentrums, Lehrbeauftragte in Hamburg und Innsbruck;
Publikation: "Erinnerungsarbeit als Methode im Bildungsurlaub" in: Hat die Leistung ein Geschlecht? s.o.;
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Hauser, Kornelia
Dekonstruktion und Postmoderne: Die Herausforderungen der Arbeiten von Judith Butler

603.046, SE 2, C 459 II. 5.3 und C 464 II. 2.1

Inhalt: Die "sprachtheoretische Wende" hat auch die Sozialwissenschaften markiert. Zentrale Begriffe wie Demokratie, Ethik, Differenz, Gerechtigkeit, Handlungsfähigkeit, Freiheit und Vernunft erfahren Umarbeitungen und neue Aufladungen. Neue Methoden veränderten die sozialwissenschaftlichen Analysen: Diskursanalyse, Genealogie und Dekonstruktion. Judith Butler, die über die Hegelrezeption in Frankreich promovierte, ist eine prominente Vertreterin jener Theorien, die die Verschränkung von Subjekt und Macht, von Physischem und Diskursivem im Visier haben.

Vorgangsweise: Zunächst soll es einen Überblick über die Arbeiten von Butler geben (Hannelore Bublitz: Judith Butler zur Einführung), der in drei Schritte gegliedert ist: das sprach- und diskurstheoretische Programm, die feministische Theorie und die politische Theorie. Nachfolgend wird sich vertiefend mit einigen ihrer Arbeiten auseinandergesetzt.

Prüfungsmodus: Mitarbeit im Seminar und in einer AG, schriftliche Arbeit.

Zeit, Beginn, Ort: Di. 12.30-14.00 Uhr/UR 10 (GeiWi, Innrain 52, 5. Stock), Dienstag, 11. März 03

Zur Person: Univ. Prof. Dr.; Soziologin; Inst. f. Erziehungswissenschaften/Inst. f. Zeitgeschichte

 

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Hauser, Kornelia:
Theorie und Erfahrung: Erinnerungsarbeit

603.041, SE 2, C 459 II. 5.1

Inhalt: Die grossen sozialwissenschaftlichen Begriffe sind sinnlich nicht erfahrbar. "Gesellschaft" oder "Demokratie" sind theoretische Begriffe, die sich als Möglichkeitsverhältnisse zum Individuum hin vermitteln. Im Seminar soll über die (partizipatorische) Demokratie nachgedacht und Erfahrungen mit ihr untersucht werden. Im Mittelpunkt wird die Geschlechterdemokratie stehen.

Vorgangsweise: Ausgangspunkt werden die Überlegungen von Anthony Giddens sein, der in den neuen Paarbeziehungen Demokratiepotentiale ausmacht ("Wandel der Intimität"). Im zweiten Schritt wird die Methode der Erinnerungsarbeit angeeignet, um dann in kleinen Forschungsgruppen, eigene Untersuchungen anzustellen.

Prüfungsmodus: Mitarbeit in einer AG, schriftliche Arbeit.

Zeit, Beginn, Ort: Di. 14.30 - 16.00 Uhr/ Dienstag, 11.März 03

 

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Havelkova, Hana:
Gender Politics in Central and Eastern Europe

402.064, VO 2, Politikwissenschaft (P) 2. Abschnitt

Inhalt: The course will aim at not just mediating a basic information on the current social status of women in CEE countries as expressed in statistical data, on the legislation and state policies, on women´s movement after 1989 etc. Given the specific cultural and political framework of these countries in pre-communist, communist and post-communist history, emphasis will be put on various attempts of theorizations of these contexts, which should prevent the reading of the data on the base of western cognitive structures and make a more adequate interpretations possible. The third level of discussion will form the methodological reflections on the meanings and possibilities of an East-West gender comparisons themselves. Mainly Central European material will be used (Czechlands, former GDR, Poland, Hungary) - students will be provided with a collectionof about 25 articles in English and a detailed syllabus.

Basisliteratur:
Gal, Susan/Kligman, Gail 2000. The Politics of Gender after Socialism. A Comparative-Historical Essay. Princeton, NJ: Princeton University Press
Scott, Joan W./ Kaplan, Cora/ Keates, Debra 1997. Transitions, Environments, Translations. Feminisms in International Politics. New York and London: Routledge

Prüfungsmodus: Two seminar papers

Ziel: § 10(1)d+10(4)c

Anmerkungen: Anmeldung, max. 20 TeilnehmerInnen, LV in englischer Sprache

Zeit, Beginn, Ort: 23./24. Mai, 27./28. Juni BZ Fr 9-17Uhr, Sa 9-13Uhr

 

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Heidegger, Maria:
Geschlechterverhältnisse in der ländlichen Gesellschaft der Vormoderne

620.015, VO 2, Regionale Kulturanalyse, Vergleichende Europäische Ethnologie

Inhalt: Studien zur ländlichen Gesellschaften der Frühen Neuzeit kommen längst nicht mehr ohne das Strukturmerkmal "Geschlechterbeziehungen" aus. Dennoch herrscht immer noch das Bild einer relativ einfach strukturierten ständischen Agrargesellschaft vor, das wenig Nuancen und historische Dynamik erkennen lässt. In diesem Bild wird insbesondere das praktische Alltagshandeln von Frauen und Männern in ihren Beziehungsräumen weitgehend ausgespart. Im Rahmen der LV am Inst. für Europäische Ethnologie / Volkskunde werden Umrisse einer Geschichte der sozialen und kulturellen Beziehungen der Geschlechter in der Vormoderne (1500-1800) vorgestellt und diskutiert.

Basisliteratur:
Heidegger M., Soziale Dramen und Beziehungen. Das Gericht Laudegg in der frühen Neuzeit - eine historische Ethnographie, Innsbruck/Wien 1998;
Sabean D. W., Property, Production and Family in Neckarhausen, 1700-1800, Cambridge 1990;
Ulbrich C., Shulamit und Margarete. Macht, Geschlecht und Religion in einer ländlichen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts, Wien/Köln/Weimar 1999.
Wunder H./Christina V. (Hrsg.), Weiber, Menscher, Frauenzimmer. Frauen in der ländlichen Gesellschaft 1500-1800, Göttingen 1996.

Theoretische Einbettung: Vorzugsweise wissenschaftliche Positionen der historischen Anthropologie und Geschlechtergeschichte. Anhand von Quellentexten wird ein mikroskopischer und ethnographischer Blickwinkel bevorzugt. Im Zentrum steht das Konzept der "sozialen Räume" im Sinne von Interaktions- und Kommunikationsräumen, in denen Frauen und Männer handeln, Geschlecht inszenieren, wahrnehmen und erfahren.

Unterrichtsmethode: setzt sich zusammen aus dem Vortrag der Lehrveranstaltungsleiterin und breiter gemeinsamer Diskussion sowie kleineren Arbeitsgruppen.

Unterrichtsziel: Aufzeigen der Bedeutung von Geschlechterbeziehungen für die Strukturierung der Machtverhältnisse in ländlichen Gesellschaften der Vormoderne; Vermittlung der Vorteile quellenorientierten Arbeitens für frauen- und geschlechterhistorische Fragestellungen.

Prüfungsmodus: Regelmäßige Teilnahme, Mitarbeit in Kleingruppen, mündliche Präsentation von Arbeitsergebnissen bzw. schriftliche Klausur.

Zeit, Beginn, Ort: Mo. 16.00-18.00, Seminarraum des Instituts für Europäische Ethnologie/Volkskunde, Beginn: 10. März.

Zur Person: Maria Heidegger, Studium Geschichte/Politikwissenschaft in Innsbruck, Mag. phil. 1993, Dr. phil. 1998. Lektorin an der Universität Innsbruck seit 1996, 1998-2000 Vertragsassistentin am Institut für Geschichte, seither in Karenz (drei Kinder). Wichtigste einschl. Publikation: Soziale Dramen und Beziehungen im Dorf. Das Gericht Laudegg in der frühen Neuzeit - eine historische Ethnographie, Innsbruck/Wien 1999.

 

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Hochleitner, Margaretha:
Frauenstudien in der Kardiologie

516.041, SE1, Medizin

Inhalt: Bewusstseinsbildung versteckter und offener bias in der kardiologischen Spitzmedizin

Basisliteratur: medline, keyword: sex, gender, heart disease, myocardial infarction etc.

Theoretische Einbettung: Gender mainstreaming des Gesundheitssystems ist von EU und Bundesregierung beschlossen aber!?

Unterrichtsmethode: Literatur zur Suche von gender und sex bias wird voraus ausgegeben und im Unterricht gemeinsam diskutiert

Unterrichtsziel: Sensibilisierung für sex und gender bias in der Medizin

Teilnahmebedingungen: weibliche Studentinnen mit Interesse am Gesundheitssystem

Prüfungsmodus: schriftlich oder mündlich

Zeit, Beginn, Ort: Med. Klinik, 17.-21.3.2003, 14.00 bis 16.15 Uhr, Medizinzentrum Anichstraße, 4. Stock, Seminarraum

Zur Person: Univ. Prof. Dr. Margaretha Hochleitner siehe: http://lbi-frauen.uibk.ac.at

 

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Hochleitner, Margaretha:
Internistische Geschlechterstudien

516.040, VO1, Medizin

Inhalt: Sex und gender differences und bias im Gesundheitssystem: Kardiologie nur für Männer?, Hormonersatztherapie?, Gewalt, Frauengesundheit - was ist das?, Gender mainstreaming in der Medizin, alternative Medizin, die Frau in den Gesundheitsberufen, ist der Mann die Norm?

Basisliteratur: medline, keyword: sex, gender, heart disease, myocardial infarction etc.

Theoretische Einbettung: Was ist der internationale Trend? Entsprechen unsere Erfahrungen und Daten diesem Trend? Welche Themen werden bei internationalen Kongressen diskutiert?

Unterrichtsmethode: Vorlesung mit voraus bekanntgegebenen Themen plus Literatur

Teilnahmebedingungen: weibliche Studentinnen mit Interesse am Gesundheitssystem

Prüfungsmodus: schriftlich und mündlich

Zeit, Beginn, Ort: Med. Klinik, 5.-9.5.2003, 14.00 bis 16.15 Uhr, Medizinzentrum Anichstraße, 4. Stock, Seminarraum

 

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Jarosch, Monika / Weiss, Alexandra:
Globalisierung und feministische Wohlfahrtsstaatsanalyse

402.063, SE 2, Politische Theorien und Ideengeschichte, Frauen- und Geschlechterforschung

Inhalt: In der Lehrveranstaltung soll grundlegend und einführend der Begriff der Globalisierung geklärt und aufgezeigt werden, welche unterschiedlichen Erklärungsmodelle und -versuche es zu diesem Phänomen gibt. Anschließend soll in einer vertiefenden Auseinandersetzung darauf eingegangen werden, welche Probleme sich aufgrund veränderter wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen für das System der sozialen Sicherung ergeben. Der Schwerpunkt soll dabei insbesondere auf die Ausformung des Geschlechterverhältnisses, den Wohlfahrtsstaat als ordnende gesellschaftliche Kraft und sein Einwirken auf gesellschaftliche Spaltungslinien gelegt werden. Feministische Wissenschafterinnen betrachten den Globalisierungsprozess nicht automatisch als frauendiskriminierend, er muss aber als vergeschlechtlichter Prozess wahrgenommen werden, der auf bestimmten Geschlechterarrangements beruht und diese reproduziert. Das Erkennen der frauendiskriminierenden Strukturen im "geschlechtsneutral" dargestellten Sozialstaat und den geschlechterblinden Theorien ist dabei zentral.

Basisliteratur: Appelt, Erna / Alexandra, Weiss (Hg.) (2001): Globalisierung und der Angriff auf die europäischen Wohlsfahrtsstaaten, Hamburg.

Theoretische Einbettung: Feministische Wohlfahrtsstaatsanalyse, Feministische Ökonomie, Wohlfahrtsstaatstheorien, Politische Ökonomie

Unterrichtsmethode: Literaturrecherche, Analyse verschiedener Wohlfahrtsstaatsregime und der gängigen Wohlfahrtstaatstheorien und der feministischen Kritik daran durch einführende Beiträge in die Thematik durch die Lehrveranstaltungsleiterinnen und Grundlagentexte.

Unterrichtsziel: Klärung des Begriffs der Globalisierung; Erfassen des Globalisierungsprozesses als ökonomisches und ideologisches Phänomen; Analyse des Geschlechterverhältnisses in Bezug auf soziale Staatsbürgerschaft und die Einwirkung neoliberaler Politik darauf.

Teilnahmebedingungen: Zweiter Studienabschnitt; Mitarbeit, Referat

Prüfungsmodus: Schriftliche Seminararbeit.

Zeit, Beginn, Ort: 13.45-14.15 - wöchtl.; 11.3.2003, SR 5 (Sowi).

Zu den Personen: Mag.a Alexandra Weiss ist Politikwissenschafterin mit den Forschungsschwerpunkten Globalisierung und Wohlfahrtsstaat unter feministischen Gesichtspunkten.Dr.in Mag.a Monika Jarosch ist Juristin und Politikwissenschafterin mit den Forschungsschwerpunkten Gleichstellungs- und Frauenpolitik.

 

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Krondorfer, Birge:
Dekonstruktive Philosophien des Politischen und Gender-Politiken

602.043, PS 2, Bakkalaureatsstudium (033) Philosophie (296) Philosophie, Pädagogik, Psychologie LA (299) Philosophie (541)

Inhalt: Politik - als das Ausgezeichnete des Menschlichen (Hannah Arendt) - scheint an ihr Ende gelangt zu sein. Wird gesagt. Sie ist im System, sie bietet keine Alternative mehr zum ökonomischen Primat, sie bewegt sich nur noch auf dem medialen Repräsentationsparkett, sie ist inhaltslos geworden. Und irgendwie wissen das auch alle - und bedauern es - aber eine handelnde Umsetzung dieses Bedauerns findet nicht statt.
Auf der anderen Seite ist der Verlust des Politischen ein aktuelles Beschäftigungsfeld für Intellektuelle. Die dekonstruktivistische Perspektive - lange Zeit vornehmlich zentriert auf Fragen der Ästhetik und der Sprach- und Denkgeschichte - hat inzwischen Platz genommen auch auf dem Terrain der politischen Sphäre. Ein Durchbruch in dieser Hinsicht - der Verknüpfung von politischer Theorie und diskursanalytischen Topoi - war die Lektüre von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe und ihrem Buch: Hegemonie und radikale Demokratie (Wien 1991). Ebenso geraten zunehmend psychoanalytische und gattungsgeschichtliche Interpretamente des Zusammenhangs von (Proto)Politik und 'ontologischer Differenz' in den Blickpunkt reflektorischen Interesses. Dieses erarbeitet, werden die Einbettungen von Gender- und Queerpolitiken damit konfrontiert.
Die LV könnte nachdenklich machen zu und zwischen der eigenen politisierten Biographie und dem, was sich als 'einem unmöglichen Objekt', welches sich durch die Unmöglichkeit seiner adäquaten Repräsentation darstellt' - nämlich dem Politischen selbst.

Basisliteratur:
- Das Undarstellbare der Politik. Zur Hegemonialtheorie Ernesto Laclaus mit Beiträgen von: Judith Butler, Slavoj Zizek u.a.
- Die Metastasen des Genießens. Sechs erotisch-politische Versuche. Slavoj Zizek
- Anthropologie nach dem Tode des Menschen. Hg. Dietmar Kamper / Christoph Wulf
- Politische Philosophie des 20. Jahrhunderts. Hg. Karl Graf Ballesrem / Henning Ottmann
- Eurotaoismus. Zur Kritik der politischen Kinetik. Peter Sloterdijk
- Im selben Boot. Versuch über die Hyperpolitik. Peter Sloterdijk
- Vita activa oder vom tätigen Leben. Hannah Arendt
- Queering Demokratie. (sexuelle Politiken) Sabina Hark (u.a. Hg.)
- Die weibliche Seite der Politik. Andrea Günter
- Kulturelle Vielfalt und demokratische Gleichheit. Seyla Benhabib
- Eine Kritik der politischen Vernunft. Foucaults Analyse der modernen Gouvernementalität. Thomas Lemke
- Die Neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970. Lisa Gensluckner (u.a. Hg.)

Prüfungsmodus: Erarbeitung von Problemlagen in Kleingruppen, Handouts, Diskussionsforen, Individuelle schriftliche Abschlussarbeit

Anmerkungen: Die Vorbesprechung ist verpflichtend!!

Zeit, Beginn, Ort: Vorbesprechung: 3.3.2003, 13 - 15 Uhr, Bibl. II, 10., 11. 12. 4.2003, 10 - 19 Uhr, Bibl.II

Zur Person: Studium der Theologie (Frankfurt a. Main), Philosophie und Gruppendynamik (Klagenfurt), Politologie (IHS Wien). Externe Universitätslektorin seit 1990, Erwachsenenbildnerin, Supervisorin. Diverse Veröffentlichungen zur feministischen Theoriebildung zur Geschlechterdifferenz. Letze Publikation (hg. gem. mit Carina Mostböck): Frauen und Ökonomie. Oder: Geld essen Kritik auf.

 

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Krondorfer, Birge:
Hannah Arendt "Vita Activa oder vom tätigen Leben". Ein Literaturseminar mit kritischer Würdigung aus feministischer Sicht

603.056, PS 2, Zuordnung: C 464 II 2.1

Inhalt: Die politische Philosophin ist diesseits und jenseits ihrer gegenwärtigen Aktualität eine Herausforderung für feministisches Denken und Genderfragen. U.a. differenziert sie strikt zwischen dem Privaten und dem Politischen, zwischen Arbeiten, Herstellen und (politischem) Handeln. Das Glück der Werdung zur Person liege im Erscheinungsraum des Öffentlichen - so eine ihrer Annahmen, die, in geschlechterdifferenter Weise betrachtet, Frauen seltenst zur Person werden lässt. Sie differenziert ebenso zwischen der Sphäre des Notwendigen und der Sphäre der Freiheit und bindet die menschlichen Tätigkeiten in diese analytisch ein. Arbeiten der Ökonomie sowie das Soziale sind für sie keine politischen Kategorien - und damit eine Provokation. Und in weiterer Hinsicht ist diese Denkerin aufschlussreich für Reflexionen zur Differenz von Denken und Handeln, also für die Frage nach Vermittlung überhaupt und damit für die pädagogische Beziehung. "Es geht immer wieder ums anfangen...."
Also mit Lust auf intensive Auseinandersetzungen... freuen sich alle TeilnehmerInnen.
(Primärliteratur ist die Lektüre von H.A.; Sekundärtexte werden bei der Vorbesprechung präsentiert).

Vorgangsweise: Einführung, Darstellung der Problemlagen und Fragestellungen; Vorbereitung von Gruppenreferaten, Plenas und Diskussionsforen (ev. Dokfilme), Synopsen und Perspektiven. Vermittlung von Theorien und eig. Praxis (der Vermittlung).

Prüfungsmodus: Anwesenheit und aktive Teilnahme (30%), Referat (30%); Abschlussarbeit (40%).

Zeit, Beginn, Ort: Termine: Do. 03.04.03 (18.00-22.00) / L 3, Fr. 04.04.03 (10.00-22.00) / L 1, Sa. 05.04.03 (10.00-22.00),Vorbesprechung: Dienstag, 4. März 03 18.00-20.00, L 3

Zur Person: Externe Lehrbeauftragte an div. Instituten im In- und Ausland, publizistische Tätigkeiten zu Ethik und Geschlechterdifferenz, Gruppentrainerin und Supervisorin, Erwachenenbildnerin, Organisatorin feministischer (Gross-)Veranstaltungen, Mitgebegründerin des fem.pol. Bildungszentrum Frauenhetz, Wien. Kontaktadresse: Dr. Krondorfer, Kluckyg. 7/2a, 1200 Wien

 

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Langreiter, Nikola:
Frauen im Tourismus - Bilder, Mythen, Praktiken

617.315, VU 2, Geschichte (311), (312), (313) P

Inhalt: Während TouristInnen schon als AkteurInnen entdeckt worden sind, werden die im Tourismus Arbeitenden vom Gros der einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten vernachlässigt. Insbesondere Frauen erhalten wenig Aufmerksamkeit, obwohl immer wieder verkündet wird, wie gut sie zu diesem Wirtschaftszweig passen. Anhand unterschiedlicher Genres und Quellenmaterialien (aktuell und historisch) sollen Vorstellungen und Bilder rund um KellnerIn, WirtIn, Stubenmädchen etc. recherchiert werden; auch Diskurse rund um Karriere, Hausarbeit und Mutterschaft werden einbezogen. Dieser Fundus an Deutungen, Ideologien, Diskursen und Mythen wird vor allem dahingehend analysiert, welche Handlungsräume und -möglichkeiten im Tourismus arbeitende Frauen je vorfinden. Schließlich wird uns im Rahmen der Lehrveranstaltung noch interessieren, wie Frauen mit und von Tourismus leben und ihn als Kulturelement in ihren Alltag einbauen.

Basisliteratur:
Beneder, Beatrix: Männerort Gasthaus? Öffentlichkeit als sexualisierter Raum. Frankfurt/M. u. a. 1997.
Goffman, Erving: Interaktion und Geschlecht. Hg. von Hubert A. Knoblauch. Frankfurt/Main, New York 1994.
Heiss, Hans: Selbständigkeit bis auf Widerruf? Zur Rolle von Gastwirtinnen bis 1914. In: Bandhauer-Schöffmann, Irene / Regine Bendl (Hg.): Unternehmerinnen. Geschichte und Gegenwart selbständiger Erwerbstätigkeit von Frauen. Wien 2000, 49-87.
Maurer, Mechthild: Tourismus im Visier der "Gender"-Debatte. Ein Forschungsbericht. In: Voyage, Bd. 2, Das Bild der Fremde - Reisen und Imagination, 1998, 153-160.

Theoretische Einbettung: Ansätze der Gender Studies sowie Zugänge der Biografieforschung und der Historischen Anthropologie. Zentral ist Praxeologie - soziale Wirklichkeiten bilden sich in Wechselwirkung von jeweils strukturellen Gegebenheiten und strukturierenden Praktiken. Menschen sind AkteurInnen, sie reagieren in einer Umwelt nicht nur, sondern sie agieren - leben in Verhältnissen und formen diese mit. Veröffentlichte Bilder definieren für AkteurInnen Handlungsräume mit. Diskurse um Frauen in touristischen Berufen etwa, auch um die Arbeit im Tourismus und die breitere gesellschaftliche Diskussion zu erwerbstätigen Frauen und deren Karrieren sind Teil der Realität.

Unterrichtsmethode: Theoretische und methodische Inputs (Gewichtung nach den Bedürfnissen der TeilnehmerInnen möglich); gemeinsames Erarbeiten zentraler Fragestellungen (auch in Kleingruppen); Lektüre; Referate; Diskussion.

Unterrichtsziel: Annäherung an unterschiedliche Quellen und (qualitative) Methoden, um Wirklichkeit in ihrer Vieldeutigkeit und Ambivalenz wahrzunehmen. Ermutigung zur Kombination von Konzepten und Methoden, um ein offenes Verständnis von Wissenschaft zu entwickeln.

Teilnahmebedingungen / Prüfungsmodus: Kontinuierliche Anwesenheit, Bereitschaft zur Präsentation und Diskussion eines selbständig erarbeiteten Beitrags (Referat, dessen schriftliche Fassung, handout); aktive Beteiligung. Bitte um Anmeldung

Zeit, Beginn, Ort: Fr., 07.03.2003, 11.30-12.30: 40124 SR, Fr., 02.05.2003, 10.00-17.00: 40124 SR; Sa., 03.05.2003, 10.00-17.00: 40601 UR; Fr., 09.05.2003, 10.00-17.00: 40124 SR und Sa., 10.05.2003, 10.00-17.00: 40124 SR.

Zur Person: Nikola Langreiter, freiberufliche Kulturwissenschaftlerin. Geb. 1970 in Bruck/Mur (Stmk.), aufgewachsen in Mayrhofen (Tirol), Studium der Volkskunde / Europäische Ethnologie und Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Wien, Mag. 1995, Dr. phil. 2002 ("Frauenkarrieren im Tiroler Hotel- und Gastgewerbe. Alltagsstrategien und -praktiken von Gastwirtinnen"). Forschungsschwerpunkte: Biografieforschung, Tourismus im Alpenraum, Frauenarbeit, Wissenschaftsforschung (derzeit Mitarbeit in einem FWF Projekt dazu am IFF Wien; http://www.iff.ac.at/kwa); Kontaktadresse: nikola.langreiter@univie.ac.at

 

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Mantl, Elisabeth:
Mütter. Zur Geschichte einer Lebensform im 20. Jahrhundert (Deutschland und Österreich)

617.314 VUE 2 Geschichte Stzw. 311, 312, 313

Inhalt: Über die gemeinsame Lektüre und Interpretation einschlägiger Quellen (Autobiographien, Tagebuchaufzeichnungen, Interviews, Zeitschriften, Erziehungsratgeber, Rechtstexte, Statistiken, Bilder, ...) nähern wir uns dem Lebensalltag von Müttern, ihren Erwerbstätigkeiten, ihren Aufgaben und Funktionen, ihrem Platz in der Geschichte, ihren Freuden und Problemen an. Die Vorstellungen darüber, was Mütter zu tun hatten/haben, um gute Mütter zu sein, wird dabei ebenso Thema sein wie die unterschiedlichen Konzepte von Mutterschaft. Insgesamt ist zu klären, welche Bedeutung den jeweiligen wirtschaftlichen, sozialen, politischen, rechtlichen und ideengeschichtlichen Rahmenbedingungen in der Ausprägung all dieser Aspekte zukommt.

Basisliteratur: Eine Literaturliste wir zu Beginn der Veranstaltung ausgegeben.

Unterrichtsmethode: Wechsel aus Vorlesung und gemeinsamer kritischer Lektüre mit Interpretation der Quellen.

Unterrichtsziel: Vermittlung von Grundwissen zur Geschichte der Mütter; Kritische Auseinandersetzung mit familienhistorischen Thesen (z.B. Mutterschaft als zeit-, ort- und sozialspezifische Konstruktion); Einüben historisch-kritischer Quellenarbeit am Beispiel verschiedenster Quellen (Quellenbestimmung, Quellenkritik, Deutung und Auswertung von Quellen).

Prüfungsmodus: Schlussklausur, wahlweise Anfertigung einer schriftlichen Quellenarbeit.

Anmerkungen: LV zur historisch-methodologischen Vertiefung (2. Studienabschnitt)

Zeit, Beginn, Ort: Fr., 23.5., Sa. 24.5., Fr. 13.6. jeweils 9.30-12.30 und 13.30-17.00, Sa. 14.6. 9.30-12.30 und 13.30-15.00 Uhr, Beginn: 23. Mai

Zur Person: 1967 in Innsbruck geboren, Studium der Geschichte und Kombinierten Fächer, Promotion in Bielefeld und Cambridge, 1995-2002 wissenschaftliche Assistentin für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Berlin, z.Z. Mutter, freie Trainerin und Fortbildung zur Weiterbildungsmanagerin; Forschungs- und Lehrschwerpunkte: Familiengeschichte und Geschichte der Europäisierung. Kontaktadresse: elisabeth.mantl@gmx.de

 

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Marothy, Elisabeth:
Die Rolle und Stellung der Frau in der altmesopotamischen Religion und im Kult

640.147, VO 2, Sprachen und Kulturen des Alten Orients (392)

Inhalt und Strukturierung: Darlegung der schriftlichen und materiellen Quellen bezüglich der Rolle der Frau in der Religion und Kult in den Kulturen des Alten Mesopotamien in ihrer geschichtlichen Abfolge. Aufgrund der dargelegten Quellen - der literarischen, der Gesetzes-, der Wirtschats-, der Briefliteratur und des materiellen Kulturgutes - wird das Bild der Frau in ihrem Selbstverständnis, bzw. als gesellschaftsbedingtes Bild auf veschiedenen Ebenen gezeichnet werden. Als besonderer Schwerpunkt der geplanten Lehrveranstaltung ist die Frage nach dem Zugang der Frau zu formellen und informellen Macht im religiösem Bereich. Neben dem weltlichen Machtzentrum "Palast", das die politisch-weltliche Macht repräsentiert, kommt "dem Tempel" in den altmesopotamischen Kulturen eine den "Palast" zum Teil überragende Bedeutung zu. In der Lehrveranstaltung soll daher insbesonders die Funktion und Rolle der Frau in der religiösen Sphäre, ihre Verbindung zum Heiligen, Frömmigkeit und Befleckung im historischen Verlauf anhand von Originalquellen dargestellt werden. Weiters sollen die Gründe und die Dynamik, die im Verlauf der Geschichte zur Verdrängung der Frau aus dem kultischen Bereich geführt haben, aufgezeigt und ein Gegenwartsbezug hergestellt werden.

Basisliteratur:
Lesko, Barbara S., Women´s Earliest Records. Proceedings of the Conference on Women in the Ancient Near East Atlanta 1989 Brown Judaic Studies 166
Arnaud, A., La prostitution sacrée en Mésopotamie, un mythe historiographique?, RHR,183,1973,111-115
Asher-Greve, J. M., Frauen in altsumerischer Zeit, 1985 Bibliotheca Mesopotamica 18
Durand, Jean-Marie, La femme dans le Proche-Orient antique 33 RAI Paris, 7-10 7. 1986, 1987 XXXIIIe Rencontre Assyriologique
Henshaw, R. A., Female and male. The cultic personel. The Bible and the rest of the Ancient Near East 1994.

Theoretische Einbettung: Der LV wird unter der Berücksichtungen der theoretischen Grundsätze und Methoden, die J. Goodnick Westenholz speziell für die Rekonstruktion der Stellung und Rolle der Frau im Alten Mesopotamien vorgeschlagen hat, abgehalten. Weitere theoretische Anregungen bietet Asher-Greve, Feminist Research and Mesopotamia.

Unterrichtsmethode: Vorlesung, jedoch kein Frontalunterricht, die ZuhörerInnen werden zur Diskussion und zum Meinungsaustausch aufgefordert.

Teilnahmebedingungen: Die LV ist fächerübergreifend, sie kann von allen Interessierten besucht werden. Vorkenntnisse und die Kenntnisse der einschlägigen Sprachen sind nicht erforderlich, die Quellen werden in Übersetzung angeboten

Zeit, Beginn, Ort: Di, 04.03. 2003, 15.00-16.30 Uhr, 40432 UR

Zur Person: Studium der Sprachen und Literaturen des Alten Orients und der Alten Geschichte. Seit 1981 Allg. Univ.- Bedienstete (B-Posten) am Institut für Sprachen und Kulturen des Alten Orients, seit 2000 Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, seit 1981 Mitarbeiterin am Forschungsprojekt "Sumerisches Lexikon". Seit 1984 Lehrbeauftragte für Ungarisch im Institut für Sprachwissenschaft.
Ein Wirtschaftstext aus der Zeit der 3. Dynastie von Ur. Fs. Oberhuber 1986 S.153-158, Kult Dumuzis in den altmesopotamischen Quellen. 2002 ungedr. Diss.

 

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Mauerer, Gerlinde:
Repräsentationskritik von Mütterlichkeit anhand von Medea

641.216, PS 2, 1./2. Abschnitt Vergleichende Literaturwissenschaft (393)

Inhalt: Nach wie vor und zur Zeit wieder verstärkt ist relevant und ungeklärt, was "Mütterlichkeit" bedeutet. In kulturellen Imaginationen "geistern" mächtige, lebens- und todspendende Mutterfiguren umher, die nicht bloß auf der Ebene des gesellschaftlichen Imaginären wirkungsmächtig sind, sondern Wechselwirkungen mit alltäglichen Politiken und Befindlichkeiten unterhalten. Eine davon ist nach wie vor "Medea", die Kindsmörderin, die "fremde" Unheilsbringerin. Sie - beziehungsweise was unter ihr verstanden wird - ist geeignet, um die historische Gemachtheit und Wandelbarkeit von "Mütterlichkeit" aufzuzeigen, auch und insbesondere unter dem Schwerpunkt aktueller Zusammenhänge zu Gen- und Reproduktionstechnologien.
Fokussiert werden in der Textlektüre, -analyse und in den Diskussionen:
a) Repräsentationskritik
b) Mythische Funktionen
c) Staatstragende Konstruktion von Mutterschaft
d) Mediendarstellungen zum Kindsmord - Medea-Reinszenierungen

Basisliteratur:
Loraux, Nicole: Falsche Mimesis - richtige Mütter. Warum die Mütter angeblich die Erde nachahmen, in: Gudrun Perko (Hg.): Mutterwitz. Das Phänomen Mutter - eine Gestaltung zwischen Allmacht und Ohnmacht, Wien 1998, S. 29-49.
Mauerer, Gerlinde: Medeas Erbe. Mutterideal und Kindsmord, Wien 2002.
Pewny, Katharina: Ihre Welt bedeuten. Feminismus - Theater - Repräsentation. Königstein/Taunus 2002.
Schaeffer-Hegel, Barbara / Wartmann, Brigitte (Hg.): Mythos Frau. Projektionen und Inszenierungen im Patriarchat, Berlin 1984.
Schmitz Bettina: Intellektualität und Mütterlichkeit, versöhnt gedacht: eine weibliche Identitätskatastrophe im Symbolischen.
Julia Kristevas Rationalitätskritik. In: Philosophin 19, Tübingen 1999, S.55-73.
Stephan Inge: Musen & Medusen. Mythos und Geschlecht in der Literatur des 20. Jahrhunderts, Köln, Weimar, Wien 1997.
Treusch-Dieter Gerburg: Die Heilige Hochzeit. Studien zur Totenbraut, Pfaffenweiler 1997.

Unterrichtsmethode: Einführungsvortrag, gemeinsame Textlektüre, Referate, Plenar- und Gruppendiskussionen

Unterrichtsziel: Einführung in die Diskursanalyse, Theorie der Geschlechterdifferenz, Repräsentationskritik

Prüfungsmodus: aktive Teilnahme, Referat (in der Kleingruppe), kurze Seminararbeit (ca. 5-8 Seiten)

Anmerkungen: Zur Vorbereitung ist eine Anmeldung erforderlich, bitte bis 14 .03.03 in die Anmeldeliste eintragen. Liegt im Sekretariat auf.

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 13.00-20.00, Sa. 11.00-18.00, 21.03.2003, 40105 SR

 

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Mühlen Achs, Gitta:
Körper, Macht, Geschlecht

720.688, SE 2, Psychologie (298)

Inhalt: Weiblichkeit und Männlichkeit werden im sozialkonstruktivistischen Ansatz der feministischen Geschlechterforschung nicht als biologisch vorgegebene Wesensmerkmale von Menschen aufgefasst, sondern als komplexe soziale Konstruktionen betrachtet. Neben den allgemeinen historischen und kulturellen Rahmenbedingungen sind dabei insbesondere das alltägliche Verhalten und alltägliche Interaktionen ins Blickfeld gerückt. In diesen Interaktionen stellen wir selbst die wesentlichen Bestimmungselemente von Weiblichkeit und Männlichkeit ununterbrochen und meist unbewusst her und bestätigen sie dadurch immer wieder aufs Neue.
Eine machtspezifische Analyse dieser Elemente - der "Zeichen" von Weiblichkeit und Männlichkeit - macht deutlich, ob und wie dadurch zwangsläufig ein asymetrisches, ungleiches, hierarchisches Verhältnis der Geschlechter entsteht. In diesem Seminar werden wir uns auf vielfältige Weise mit körpersprachlichen, kommunikativen Geschlechterzeichen auseinander setzen und dabei auch versuchen, durch einige Übungen (z.B. Rollenspiele) den Prozess der Geschlechterkonstruktion offenzulegen bzw. Geschlecht zu dekonstruieren.

Basisliteratur:
Goffman, E (1981). Geschlecht und Werbung. Frankfurt a.M. Suhrkamp
Goffman, E (1994). Interaktion und Geschlecht. Frankfurt a.M. Suhrkamp
Mühlen Achs G. (1993) Wie Katz und Hund. Die Körpersprache der Geschlechter. München: Verlag Frauenoffensive.
Mühlen Achs G. (1998). Geschlecht bewusst gemacht. Körpersprachliche Inszenierungen - ein Bilder und Arbeitsbuch. München: Verlag Frauenoffensive.

Theoretische Einbettung: Doing-Gender-Forschung, Sozialer Konstruktivismus, Medientheorie

Unterrichtsmethode: Durch die LV-Leiterin gestaltete Informationseinheiten, Rollenspiele, Kleingruppenarbeit, Referate, Plenararbeit.

Unterrichtsziel: Vermittlung des sozialkonstruktivistischen Ansatzes der feministischen Geschlechterforschung, Vermittlung von Wissen über Doing-Gender-Forschung und über neuere Entwicklungen in der Frauenforschung, Vermittlung von Methoden feministischer Interaktionsforschung

Zeit, Beginn, Ort: Mo 11.00-17.00, SR 5, Di 25.03. 09.00-16.00, 50101/1 SR Di 29.04. 09.00-13.00, SR 5, Di 29.04. 13.00-16.00, 50101/1 SR

Zur Person: Studium der Psychologie und Anthropologie an der Universität Wien, Promotion in Psychologie, gegenwärtig wiss. Mitarbeiterin am Inst. f. Psychologie / reflexive Sozialpsychologie der Ludwig-Maximilian-Universität München, langjährige Lehrerfahrungen an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Akademien im In- u. Ausland,
Pub:. Geschlecht bewusst gemacht, München, 1998, Wie Katz und Hund. Die Körpersprache der Geschlechter, München, 1993, Körpersprache- Geschlechterpolitik, München, in Vorb.

 

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Nestvogel, Renate:
Geschlechtsspezifische Sozialisation und Global Culture

603.012, PS 2, Zuordnung: I 2.7; C 459 II 3.2 und C 458 II 8.1

Inhalt: Das Thema des Seminars, wie Kinder und Jugendliche in verschiedenen Gesellschaften/Kulturen innerhalb des "Weltsystems" aufwachsen, soll exemplarisch theoriefundiert und praxisorientiert anhand von Sozialisationsaspekten wie Geschlechtersozialisation, Familie, Körpersozialisation, politische Sozialisation, Umgang mit Etikettierung/Stigmatisierung erarbeitet werden. Die Theorie knüpft an dem Vorwissen der TeilnehmerInnen zu Sozialisationstheorien, Geschlechterverhältnissen, Kindheits- und Jugendforschung an und soll um interkulturelle Bezüge erweitert werden. Die Praxis bezieht sich auf die Auseinandersetzung mit fremdkulturellen sowie mit eigenen Sozialisationserfahrungen in dem Verständnis, dass beide Dimensionen integraler Bestandteil interkultureller professioneller Handlungskompetenz sind. D.W. stellt sich für die berufliche Praxis die Frage, wie das Thema für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit aufbereitet werden kann.

Vorgehensweise: Überblick über theoretische Grundlagen, Vernetzung mit dem Vorwissen der SeminarteilnehmerInnen, Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Sozialisationsprozessen zu spezifischen Sozialisationsthemen unter Verwendung (und Erarbeitung) verschiedener Methoden.

Literaturvorbereitung auf das Seminar:
Nestvogel, Renate: Aufwachsen in verschiedenen Kulturen. Weibliche Sozialisation und Geschlechterverhältnisse in Kindheit und Jugend. Weinheim u. Basel: Beltz/Deutscher Studien Verlag 2002 (Neben theoretischen Einführungen und (auto-)biographischen Textauszügen von Autorinnen aus aller Welt enthält das Buch viele Literaturhinweise, die zur Vertiefung einzelner Sozialisationsaspekte herangezogen werden können/sollten.)

Prüfungsmodus: Anwesenheitspflicht bei beiden Blockseminaren; Kurzreferate zu Theorieaspekten, didaktischen Überlegungen und / oder Durchführung von kleineren Übungen im Seminar; vertiefende schriftliche Reflexionen zu den im Seminar angesprochenen Themen

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 04.04.03 (14.00-21.00), Sa. 05.04.03 (10.00-17.00) / UR 10 (GeiWi, 5. Stock), Fr. 11.04.03 , Sa. 12.04.03

Zur Person: Studium der Erziehungswissenschaften, Anglistik und Romanistik in Göttingen, Barcelona und Hamburg; 1. und 2. Staatsexamen fürs höhere Lehramt; Promotion und Habilitation in Vergleichende Erziehungswissenschaft zu Kamerun und Algerien. Studien-, Forschungs- und Gutachterreisen in nord-, west- und ostafrikanische Länder, nach Pakistan, El Salvador und in die Türkei. 1 Jahr für die ILO in Turin (Ausbildung von Ausbildern); Mitarbeit in interkulturellen Trainingsseminaren für Fachkräfte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit; Ausbildung zur Gestalttherapeutin; Universitätsprofessorin in Hamburg und seit 1990 in Essen (Vgl. Erziehungswissenschaft, Sozialisationsforschung, Frauenforschung, Interkulturelle Pädag.).
Kontaktadresse: Prof. Dr. Renate Nestvogel, Universität Essen/FB 2, 45117 Essen. Tel: 0201-183-3961

 

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Pewny, Katharina:
Feministische Bildungstheorien und Ihre Umsetzung

603.062, KU2, 2. Abschnitt, C 646/II. 5.2, Geschlechtssensible Vermittlungskompetenz

Inhalt: In dieser Lehrveranstaltung werden wir uns einerseits theoretisch an die Frage annähern, was feministische Bildung bedeutet (in ihren historisch unterschiedlichen Gestalten), und andererseits an ihre Umsetzung in Form eines selbstgewählten und selbstorganisierten Bildunsgereignisses (Veranstaltung, Artikel, ...) wagen. Die angegebene LV-Zeit dient daher sowohl der theoret. Auseinandersetzung als auch der Konzeption und Planung der Umsetzung des "praktischen" Teiles. Auch dem Erlernen erforderlicher Kompetenzen (Organisation, Moderation) kann ein Teil der LV gewidmet sein.

Basisliteratur:
Derichs-Kunstmann, Karin u.A. (Hg.innen): Frauen lernen anders. Theorie und Praxis der Weiterbildung für Frauen. Bielefeld 1993.
Donauwalzer Damenwahl. Frauenbewegte Zusammenhänge in Österreich. Hg. v. Brigitte Geiger und Hanna Hacker. Wien 1989.
Glück, Alltag und Desaster: über die Zusammenarbeit von Frauen. Hg. v. Claudia Koppert. Berlin 1993.
Kritikverhältnisse bilden weibliche Subjekte. AUF - eine Frauenzeitschrift, Dezember 2001. Wien 2001.
Scheich, Elvira (Hg.in): Vermittelte Weiblichkeit. Feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Hamburg 1996.

Theoretische Einbettung: Die Zugänge, die in der Lehrveranstaltung vermittelt werden, sind an Schnittstellen von Frauenforschung, Theorien der Geschlechterdifferenz, feministischem Dekonstruktivismus und Queer Theories angesiedelt. Postkoloniale Kritiken bilden ebenfalls einen Referenzpunkt.

Unterrichtsmethoden: Textlektüre, Referate, Kleingruppen- und Plenardiskussionen, Übungen aus Kommunikations- und Moderationstrainings.

Unterrichtsziel: Wahrnehmung und Bewusstsein von / Wissen über relevante Problemstellungen, Verläufe und Möglichkeiten fem. Bildung

Teilnahmebedingungen: Inhaltliches Interesse, Bereitschaft zu Umsetzung eines kleinen Projektes

Prüfungsmodus: Referat, durchgehende Anwesenheit und aktive Teilhabe, Gestaltung eines kleines Projektes

Zeit, Beginn, Ort: Institut für Pädagogik (Liebeneggstr.), Vorbesprechung: Fr. 28.3. 14.00-16.00 L4, Blocks: 9./10. .5. und 27./28.5., jeweils 10-13.00, 14.00-17.00, L1

Zur Person: Mag. Dr.a Katharina Pewny, Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik, Philosophie und Frauenforschung in Wien, Univ.-Lektorin in Wien, Graz, Klagenfurt, Salzburg, und Innsbruck, System. Coach (Schwerpunkt: Frauengruppen), seit 1990 verortet in der Autonomen FrauenLesbenbewegung, Mitgründerin des Verbandes fem. Wissenschafterinnen, Beirätin des Bildungszentrums Frauenhetz, derzeitige Arbeitsschwerpunkte: Ruhe, Bildung, sexuelle Gewalt(kritik)

 

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Pöder, Elfriede:
Literaturwissenschaftliche Feminismen

608.055, AG, Feministische Philologie

Inhalt: In dieser AG werden wir uns mit Schlüsseltexten zu Konzeptionen weiblicher Schreibweisen/weiblicher Ästhetik sowie zur Kanonfrage (Bovenschen, Gnüg, Göttner-Abendroth, Lenk, Weigel, Stephan, Heydebrand, Winko u.a.) auseinandersetzen und auf ihre Anwendbarkeit auf Kurzprosatexte Texte vorwiegend österreichischer Autorinnen der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. befragen; ein gelegentlicher Blick in die diesbezügliche us-amerikanische (z. B. Gilbert/Gubar) und französische (z. B. Cixous, Kristeva) Diskussion soll die kritische Auseinandersetzung ergänzen.

Arbeitsweise: gemeinsame Diskussion; Erarbeitung zentraler Thesen und kritische Stellungnahme in Referaten;

Anforderungen: Referate; Lektüretagebuch; schriftliche Arbeit (maximal 10 Seiten)

Voraussetzungen: Kenntnisse im Bereich literaturwissenschaftlicher Theorien und Methoden sowie im Bereich der Geschlechter-Theorie

Zeit, Beginn, Ort: wöch. Di 4.03.03, 17.00 bis 18.30 Uhr, 40835 UR 17

Zur Person: Dr. Phil. Univ. Assistentin am Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik der Universität Innsbruck,
Kontaktadresse: elfriede.poeder@uibk.ac.at

 

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Ralser, Michaela:
Normalität und Pathologie im Geschlechterverhältnis IV: Depression

603.013, VO 2, Zuordnung: I 2.7

Inhalt: Die hier vorgestellte Lehrveranstaltung ist die letzte eines vierteiligen Vorlesungszyklus zu "Normalität und Pathologie im Geschlechterverhältnis I-IV".
Wie in den bisherigen Veranstaltungen wird auch hier eine Lesart kollektiver Krankheitsbilder verfolgt, in der das KrankheitsBild in seiner schon dem Wortsinn nach doppelten Bedeutung von Symptom und Symbol zur Debatte steht und das Krankheitsphänomen - hier die Depression - als spezifische geschlechtlich kodierte Form des KörperSprechens und als Artikulation eines spezifischen Unbehagens an der Kultur entziffert wird.
Es liegt auf der Hand, dass nicht nur Psychodiagnostik und Interventionsform, sondern auch die Symptombilder mit den kulturellen und sozialen Mustern der Zeit und ihren Wissenssystemen und Ideologieformen verwoben sind. Die Depression hat nicht mehr die Ambivalenz der Melancholie, wenngleich die Haltlosigkeit des Melancholischen im öffentlichen Raum eine mögliche Voraussetzung für die epidemische Ausbreitung des Depressiven darstellt. In Gestalt der "Major Depression", ihrem stärksten Ausprägungsgrad, ist sie die Abwesenheit von Trauer und Schmerz, die Negation allen Tun und Fühlens. Sie ist Entzug von allem und jedem, erzwungene Interesselosigkeit an der Welt und sich selbst. In einer Welt, in der die Präsenz auf der Bühne, die persönliche Performance alles ist, ist die Abwesenheit, wie sie die Depression darstellt, ein ängstigendes Loch. In einer Welt, in der individuelle Aktivität und Initiative die wesentlichen Überlebensressourcen darstellen, ist Handlungsunfähigkeit ihr größter Gegner. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung sind - wie unschwer zu erkennen ist - die neueren Arbeiten des franz. Medizinsoziologen Alain Ehrenberg (2000, 2001). Er charakterisiert die Depression als Ausdruck des von seiner Souveränität und Selbsttätigkeit erschöpften Subjekts, als Artikulation zwischen Vermögen und Unvermögen, wie sie in den beiden Seiten der Pathologie, der Abhängigkeit (Sucht) und der Erschöpfung (Depression) zum Ausdruck kommen.
Auf dieser Ebene werde ich noch einmal auf das Stereotyp des magersüchtigen Diskurses, des "ICH KANN ..." zurückkommen, der in der Gestalt der Sucht die Radikalisierung der Souveränität des Subjekts reflektiert und mit der Gegenseite des depressiven Diskurses "KANN ICH? - ICH KANN NICHT" konfrontieren.
Für den Beginn der Lehrveranstaltung ist eine zusammenführende Einführung geplant, sodass der Besuch der bisherigen Teile des Zyklus keine Voraussetzung für die Teilnahme darstellt.

Teilnahme: Aufgrund des aufbauenden Charakters der LV und der geplanten Beteiligungsformen der Studierenden ist eine durchgängige Teilnahme an der Vorlesung wünschenswert

Vorgangsweise: Impulsreferate, Diskussion, Arbeit am Text: Klinisch-therapeutische Fachliteratur, Selbstbeschreibungen, Belletristik.

Prüfungsmodus: mündliche Gruppen- oder Einzelprüfung, schriftliche Arbeit nach Absprache

Zeit, Beginn, Ort: Termine: vierzehntägig: Mi. 14.00-17.00 Uhr / der HS wird bekannt gegeben, 12.03., 19.03., 09.04., 07.05.; 21.05.; 04.06., 18.06.2003 (eine Exkursion)

Zur Person: Doktoratsstudium der Erziehungswissenschaften und Psychologie in Innsbruck, Ausbildung zur Gesprächspsychotherapeutin, mehrere Jahre Arbeit in der PatientInnenanwaltschaft, einer Beratung für und Rechtsvertretung von Psychiatriebetroffene/n, Psychotherapeutin in Gemeinschaftspraxis, tätig in der Flüchtlingsarbeit. Assistentin im Feministischen Theoriebereich am Institut für Erziehungswissenschaften, derzeit. auch Koordinatorin dieses Bereichs und des Fachbereichs " Interkulturelles Lernen und Rassismusforschung".

Publikationen:
Egalitäre Differenz. Einsätze und Auseinandersetzungen im Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit. Studia, 2001,
sowie: Kein Land zum Bleiben. Auf der Flucht durch und nach Österreich. Siebzehn Porträts, Studienverlag, 2002,
zuletzt: Zukunft Erziehungswissenschaften. Neufassungen und Auffassungen einer Disziplin im Umbruch, hrsg. gem. mit Bernhard Rathmayr, Studia, 2003.

 

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Reis, Cristina:
Gender and sexuality in organisations

433.029, SE2, 2. Abschnitt 009

Inhalt: The course offers an introduction to the latest developments within gender theory and discusses their synergies to the field of management and organisation studies. It explores in particular the empirical and theoretical contemporary meaning of gender, family and sexuality in the context of management and organisation.

Basisliteratur:
Delphy, C. and Leonard, D. (1992) Familiar exploitation: a new analysis of marriage in the contemporary society; Cambridge, Mass: Cambridge Center;
Hearn, J. and Parkin, W. (1987) 'Sex' at 'work': the power and paradox of organisation sexuality; Brighton: Wheatsheaf Books.
Hearn, J. and Parkin, W. (2001); Gender, sexuality and violence in organizations: the unspoken forces of organization violations; London, Oaks Thousand, New Delhi: Sage;
Jackson, S. (1999) Heterosexuality in Question; London, Oaks Thousand, New Delhi: Sage Publications;
Jackson, S. and Jones, J. (Ed.) (1998) Contemporary feminist theories; Edinburgh: Edinburgh University Press

Theoretische Einbettung: The course is based on different feminist and gender theories but emphasises a materialistic approach. Furthermore specific attention is paid to gender theories in the field of (critical) management and organisation studies.

Unterrichtsmethode: Inputs given by the lecturer, presentations of students, case studies, work in groups, discussions.

Unterrichtsziel: The course is designed to help students to understand concepts of gender, family and sexuality in connection to management and organisations.

Teilnahmebedingungen: Open to all studies; Abschluss des 1. Studienabschnittes

Prüfungsmodus: Seminar paper; presentations

Anrechenbarkeit: Optional courses

Zeit, Beginn, Ort: 5.3. 1.15pm - 2.45pm SR 8 (Beginn); 25.3. 6.00pm - 9.00pm SR 18, 27.3. 4.30pm - 9.00pm SR 18, 28.3. 10.00am - 5.00pm SR 8, 1. 4. 1.15pm - 4.45pm SR 8, 2. 4. 1.15pm - 4.45pm SR 8

Zur Person: Cristina Reis, PhD, Visiting Professor at the Institute of Organisation and Learning (University of Innsbruck, Austria): Graduate courses 'Tools and practices of leadership', 'Gender and Management';
PhD: "The private and public lives of senior and middle managers in a European Multinational Company in Germany, England and Portugal" (Supervisor: Prof. Diana Leonard, Centre for Research on Gender; Culture, Communication & Societies; Institute of Education; University of London, United Kingdom);
Kontaktadresse: Creis21@hotmail.com

 

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Schacherl, Ingrid:
Geschlecht der Bildung - Bildung der Geschlechter II

603.058, PS 2, Zuordnung: C 464 II 3.3

Inhalt: Die gleichen Möglichkeiten von Frauen und Männer im Zugang zu allen Bildungseinrichtungen in der westlichen Gesellschaft lässt auf eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung schließen. Moderne Bildungskonzeptionen erscheinen somit vordergründig geschlechtsneutral und Bildung als geschlechtslos. Warum Frauen und Männer dennoch nicht in gleicher Weise an Bildungsangeboten partizipieren, lässt auf ein impliziertes "genderd concept" von Bildung schließen.
Auf der einen Seite kann Bildung dazu dienen, geschlechtsspezifischer Funktions- und Arbeitsteilung Legitimation und Wirkung zu verschaffen.
Auf der anderen Seite entzieht sie in Verbindung mit Emanzipationsbewegungen diesen bindenden Zuschreibungen den Boden und zeigt Alternativen auf.
Frauenbildung ist der inhaltliche Bezugspunkt im Proseminar: Theoretische Grundlagen, Didaktik und Methodik, Bildungsinteressen von Frauen und Handlungsfelder emanzipatorischer Frauenbildung sowie deren institutionelle Verortung stellen die Themenfelder des Proseminars dar.
Ziel ist es, den aufklärenden Gehalt von Bildung kritisch zu beleuchten und nach seinen geschlechtsspezifischen Implikationen zu befragen. Die Veranstaltung ist eine Fortsetzung vom Wintersemester 2002/03. Die theoretische Arbeit wird begleitet von Felderkundungen, die in Form von Einzelprojekten durchgeführt werden.

Arbeitsweise: Projektarbeit, Austausch und Diskussion

Teilnahmebedingungen: Kontinuierliche Mitarbeit, Durchführung eines Projekts.

Basisliteratur:
Gieseke, Wiltrud (Hg.): Handbuch zur Frauenbildung. Opladen 2001,
Heinrichs, Gesa: Bildung, Identität, Geschlecht. Eine (postfeministische) Einführung. Königstein/Taunus 2001

Zeit, Beginn, Ort: vierzehntägig: Do. 14.00-18.00 Uhr /L1, 20.03.; 03.04.; 08.05., 22.05.; 05.06., 26.06.03

Zur Person: Dr. phil., Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Graz; Studien- und Forschungsarbeiten an den Universitäten Berlin, Hamburg, Dortmund, Bielefeld und Essen im Themenbereich feministische Theorie und Bildung; Zusatzausbildungen in Themenzentrierter Interaktion (TZI), Spielpädagogik sowie Organisations- und Qualitätsmanagement. Fünf Jahre Tätigkeit in verschiedenen Frauen- und Wissenschaftsprojekten in Graz und München. Vier Jahre Migrationsarbeit in München; seit 1990 Lehrtätigkeit an den Universitäten Graz und Wien.
Letzte Publikation: Die Vielfalt von Frauen erleben. Österreichischer Studienverlag, Innsbruck-Wien 2001, Email: ingrid.schacherl@uibk.ac.at

 

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Schacherl Ingrid / Weg, Marianne:
Gender - Mainstreaming. Kritische Reflexionen (Ringvorlesung)

603.057, VO 2, C 464 II. 2.1; C 459 II. 3.1; C 457 II.3.1;

Inhalt: Mit der Festlegung auf die Strategie des Gender Mainstreamings im Amsterdamer Vertrag sind die (Heraus)Forderungen der Frauenbewegung nach Gleichberechtigung und Gleichstellung nun endlich als Auftrag und Verpflichtung für alle Bereiche und Ebenen von Regierungshandeln vorgeschrieben worden. Dahinter stehende Ansprüche nach Gestaltung jeglicher Politik so, dass sie zu gleicher gesellschaftlicher Teilhabe von Frauen und Männern führt, gehen historisch weit in die Frauenbewegung zurück. Sie wurden im Abschlussdokument der Weltfrauenkonferenz in Beijing 1995 als zentraler Schwerpunkt der Forderungen formuliert. Damit soll integrierte Gleichstellungspolitik zu einer allumfassenden offiziellen Politiklinie der staatlichen Einrichtungen werden.
Die staatliche Übernahme einer feministischen Überzeugung/Forderung/Idee liest sich als demokratischer Erfolg auf der einen Seite.
Auf der anderen Seite bestehen jedoch Gefahren und viele Fragen sind offen:
- Wie nachhaltig wirkt sich diese Festlegung im Primärrecht der EU in der politischen Realität aus - auf den verschiedenen Politikebenen, in den verschiedenen fachlichen Feldern der Politik?
- Wie substanziell sind die Umsetzungsaktivitäten, die zu beobachten sind? Was sind die Voraussetzungen, um in Administrationen und Institutionen, z.B. einer Universität, Gender Mainstreaming wirkungsvoll zu implementieren?
- Macht Gender Mainstreaming die Gleichstellungspolitik zu einer bloßen Frage von Techniken und Methoden (z.B. Gender-Checklisten und Evaluierungsverfahren), d.h. schwächt sie die politisch-inhaltliche Auseinandersetzung über Frauendiskriminierung und die Ziele von Geschlechterdemokratie?
- Wird Gender Mainstreaming als die neue, "moderne" Form der Frauenpolitik propagiert, im Gegensatz zu angeblich traditionellen Frauengleichstellungspolitik? Werden von daher Frauenförderungsprogramme, Frauenprojekte, Quoten und Frauenbeauftragte für überflüssig erklärt und abgeschafft?
- Führt Gender Mainstreaming zur der Vereinnahmung des Konzeptes von Geschlechtergleichstellung / Geschlechterdemokratie durch staatspolitische Interessen?
- Was ist die Rolle der Männer und der Stellenwert der Belange von Männern beim Konzept des Gender Mainstreaming, das ja - anders als die ausdrückliche Frauengleichstellungspolitik - beide Geschlechter in den Blick nehmen soll?
- Wie vermittelt sich Genderkompetenz als Grundlage für die Umsetzung von Gender Mainstreaming und was ist die Rolle von Gender Studies dabei ?
Die Frauen- und Geschlechterforschung hat mit ihren Ergebnissen die analytischen Grundlagen für diese Forderungen nach Gleichstellung gelegt und gesellschaftspolitische Grundfragen gestellt: Wie präsentiert sich das Geschlechterverhältnis heute auf allen politischen Ebenen und wie sehr ist die Gesellschaft in allen Bereichen "geschlechtsstrukturiert"?
Gender Mainstreaming heißt, alle Politiken und Maßnahmen vorab dahingehend zu überprüfen, welche möglichen unterschiedlichen Auswirkungen sie auf Frauen und Männer haben, um herauszufinden, ob und wie geschlechtsspezifische Ungleichheiten generiert und reproduziert werden.
Bei der bisherigen Trennung in "allgemeine" und "frauenspezifische" Politiken und Maßnahmen wurde oft übersehen, dass die "allgemeine" Perspektive meist eine männliche war. Gender Mainstreaming bedeutet, eine geschlechtersensible Perspektive einzunehmen, damit geschlechtsspezifische Unterschiede und Strukturen sichtbar, in ihren Auswirkungen erkannt und damit veränderbar werden.
Ziel dieser Veranstaltung ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem Prozess des Gender Mainstreamings auf allen gesellschaftlichen Ebenen und mit besonderem Blick auf die Universität.
Die Tagung / Ringvorlesung ist so konzipiert, dass an den Vormittagen Vorträge zu einschlägigen Themen gehalten werden. Begleitend dazu werden am Nachmittag parallele Workshops angeboten, in denen nach Zielgruppen orientiert zu verschiedenen Themenfeldern vertiefend gearbeitet wird.

Teilnahmebedingungen und Anmeldung: Die Kombination der Vorlesung mit dem Proseminar von Marianne Weg (siehe Weg Marianne) wird empfohlen. Diese Veranstaltung wird begleitend angeboten und dient der inhaltlichen Vertiefung. Die Prüfungsanforderungen werden zu Beginn der Ringvorlesung bekannt gegeben. Die Anmeldung für die Vorlesung erfolgt zu Beginn des Sommersemesters über die Lernplattform e-campus.

Zeit, Beginn, Ort: 12.06.03, 14.00 - 20.00 Uhr; 13./14.06.03, 9.00 - 18.00 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben.

Zu den Personen:
Dr. Schacherl: Dr. phil., Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Graz; Studien- und Forschungsarbeiten an den Universitäten Berlin, Hamburg, Dortmund, Bielefeld und Essen im Themenbereich feministische Theorie und Bildung; Zusatzausbildungen in Themenzentrierter Interaktion (TZI), Spielpädagogik sowie Organisations- und Qualitätsmanagement. Fünf Jahre Tätigkeit in verschiedenen Frauen- und Wissenschaftsprojekten in Graz und München. Vier Jahre Migrationsarbeit in München; seit 1990 Lehrtätigkeit an den Universitäten Graz und Wien.
Letzte Publikation: Die Vielfalt von Frauen erleben. Österreichischer Studienverlag, Innsbruck-Wien 2001, br>Kontaktadresse: ingrid.schacherl@uibk.ac.at
Dipl. Öko. Marianne Weg: Wirtschaftswissenschaftlerin, Universität Gießen, Dipl. Oec., Abteilungsleiterin in einem Ministerium des Bundeslandes Hessen; Expertin und Beraterin für Gender Mainstreaming in zahlreichen Institutionen, universitäre Lehraufträge: Gießen und Marburg. Kontaktadresse: marianne.weg@gmx.de

 

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Scheffler, Sabine:
"Die gläserne Decke": Organisationsstrukturen und Führungspositionen für Frauen: Vergeschlechtlichung der Arbeitswelt

603.061, PS 2, Zuordnung: C 464 II.5.1, C 461 II.5.2

Inhalt: Der geschlechtersegregierte Arbeitsmarkt besteht nach wie vor: sowohl horizontal, was die geschlechtsspezifische Verteilung von Berufen angeht, wie vertikal, was z. B. die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen angeht und dies, obwohl Frauen im Vergleich zu Männern über die besseren Bildungsabschlüsse verfügen und sich intensiver fortbilden. Dies hat zu tun mit der Vergeschlechtlichung von Arbeitswelten, Organisationsstrukturen und Prinzipien hegemonialer Männlichkeit (CONNELL).
Das Seminar wird sich mit der Analyse von Organisationsstrukturen beschäftigen und dazu das entsprechende Begriffsinstrumentarium zur Verfügung stellen und erarbeiten. So wird u.a. das Konzept des "doing gender" erarbeitet und mit seiner Hilfe die Problematik von Männern und Frauen in vergeschlechtlichten Strukturen betrachtet.

Basisliteratur:
Acker, J. (1991): Hierarchie, Jobs, Bodies: A Theory of Gendered Organizations. In: Lorber J., Farell S.A. (Eds.) (1991): The Social Construction of Gender, S. 162-180.
Becker-Schmidt, R.; Knapp, G.A. (1995) (Hrsg): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, Frankfurt
Burbach, Ch., Schlottau,H.(Hrsg.) (2001): Abenteuer Fairness Ein Arbeitsbuch zum Gendertraining, Göttingen, Vandenhoeck
Lange, Ralf (1998): Geschlechterverhältnisse im Management von Organisationen, München, Hampp-Verlag
Seifert, R. (1999): Militär und Geschlechterverhältnisse. Entwicklungslinien einer ambivalenten Debatte. In: Eifler, C.; Seifert, R.: Soziale Konstruktionen - Militär und Geschlechterverhältnis, Münster S. 71-94

Unterrichtsmethode: In der Veranstaltung wird zunächst das Grundlagenwissen der StudentInnen herangezogen und eine Fragestellung und Zielbestimmung erarbeitet. In der ersten Hälfte des Blocks wird dann in das Thema eingeführt, mit praktischen Übungen, die sich auf eigene Erfahrungen in der Arbeitswelt beziehen.
Im zweiten Teil wird die Fragestellung des Seminars durch Beiträge, die StudentInnen erarbeitet haben, vertieft. Das erarbeitete Begriffssystem wird aber jeweils auf praktische Beispiele bezogen.

Methoden: Kurzvortrag, Lehrgespräch, Kleingruppenarbeit, Rollenspiele für die StudentInnen, Präsentation von Referaten

Unterrichtsziel:
1. Erarbeitung von Grundlagenwissen und -begrifflichkeiten zum Thema vergeschlechtlichter Arbeits- und Organisationsstrukturen.
2. Inhalte und Probleme vom Umgang mit Geschlecht und Organisation am Beispiel von Führung
3. Anwendung des erarbeiteten Begriffsinstrumentariums auf Analysen von Arbeitsfeldern der StudentInnen.

Teilnahmebedingungen: Anmeldung im Päd. Institut bei Frau Rödlach

Prüfungsmodus: Erstellung von Referaten und deren Präsentation, sowie Gruppenarbeiten und deren Präsentation;

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 11.04.03 (9.30.-17.00), Sa. 12.04.03 (9.30-17.00)/ Fr. 20.06.03 (9.30-17.00), Sa. 21-06.03(9.30-17.00)

Zur Person: Prof., Dr., (Dipl.-Psych.) Frauen- und Genderarbeit, Fakultät f. angew. Sozialwissenschaften, Fachhochschule Köln, Mainzerstraße 5 D - 50678 Köln Tel.: 0049-221-8275-3339, Kontaktadresse: sabschef@t-online.de; Jg. 1943, Professorin für Sozialpsychologie und Frauenforschung, Dipl.-Psychologin, approb. Psychotherapeutin, Supervisorin (DGSv); Fortbildungen in klientenzentrierter Psychotherapie, Gestalttherapie und Psychoanalyse; Trainerin in frauenspezifischer Beratung und Therapie; Mitglied des Inst. für soziokulturelle Geschlechterstudien, Fachhochschule Köln, Gastprofessorin für Frauenforschung an den Universitäten Wien und Innsbruck, Co-Leitung des Zentrums für Angewandte Psychologie und Frauenforschung, Köln-Wien.
Forschungsschwerpunkte: Auswirkungen häuslicher Gewalt, Frauen und Gesundheit, gender und Therapie, Traumatisierung

 

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Seifert, Edith:
Psychoanalyse der Geschlechter- und Generationsdifferenz

603.051, SE 2, Zuordnung: C 457 II. 3.1

Inhalt: Das Seminar will zentrale Knotenpunkte der Geschlechtsliebe und Schaltstellen in der Generationsbeziehung herausheben und diese u.a. im historischen Vergleich diskutieren.

Basisliteratur: s. Aushang

Vorgangsweise: Vortrag und Textlektüre

Prüfungsmodus: Referat, Hausarbeit und Protokoll

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 25.04.03 (10.00-17.00), Sa. 26.04.03 (10.00-17.00) / , Fr. 23.05.03 , Sa. 24.05.03 (Zeit s.o.)

Zur Person: Dr. phil., Psychoanalytikerin in Berlin. Verschiedene Gastprofessuren in Wien und Innsbruck. Kontaktadresse: 0049/30/7931864

 

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Stare Mira / Martin, Hasitschka:
Frauengestalten im Neuen Testament

220.121 SE 2 2./3. Abschnitt Katholische Theologie 080, 011, 012

Inhalt: Als "Freund und Anwalt der Frauen" (E. Ruckstuhl) setzt sich Jesus oft überraschend über konventionelle gesellschaftliche Verhaltensmuster hinweg. In der Begegnung mit ihm erfahren Frauen eine besondere Aufwertung der Würde ihrer Person und werden sie "ein eigener Mensch" (E. Moltmann-Wendel). Was die verschiedenen Frauengestalten im Neuen Testament verbindet, ist der mehr oder weniger explizite Christusglaube.
Im ersten und größten Abschnitt des Seminars befassen wir uns mit den Evangelien. Frauen, von denen alle vier Evangelien erzählen, sind Maria, die Mutter Jesu, und Maria von Magdala. In unterschiedlicher Weise schildern die Evangelisten Frauen, die von Jesus geheilt werden, Frauen, die ihm nachfolgen, und auch jene Frau, die Jesus salbt. Der synoptische Vergleich wird helfen, spezifische Merkmale zu erkennen. Zum Sondergut des Lukas gehört z. B. die Erzählung von Elisabet. Große Frauengestalten im Johannesevangelium sind nicht nur Maria von Magdala, sondern auch die Frau am Jakobsbrunnen und die Schwestern Martha und Maria.
Der zweite Abschnitt des Seminars ist Frauengestalten in der Apostelgeschichte, z. B. Lydia, und in den Paulusbriefen, z. B. Priska, gewidmet.
Der dritte Abschnitt führt uns zu symbolischen Gestalten vor allem in der Offenbarung des Johannes, etwa zu der Frau, die als großes Zeichen am Himmel erscheint, oder zur Braut des Lammes, die ein Sinnbild ist für das neue Jerusalem.

Basisliteratur:
Luise Schottroff und Marie-Theres Wacker (Hg), Kompendium Feministische Bibelauslegung, Gütersloh 1998.
Annemarie Ohler, Frauengestalten der Bibel, Würzburg 1987.
Annemarie Ohler, Mutterschaft in der Bibel, Würzburg 1992.
Eugen Ruckstuhl, Jesus, Freund und Anwalt der Frauen, Stuttgart 1996.
Elisabeth Moltmann-Wendel, Ein eigener Mensch werden. Frauen um Jesus, Gütersloh (9. Aufl.) 2002.
Alicia Craig Faxon, Frauen im Neuen Testament. Vom Umgang Jesu mit Frauen, München (2. Aufl.) 1989.
Ross Saunders, Frauen im Neuen Testament. Zwischen Glaube und Auflehnung, Darmstadt 1999.
Weitere Spezialliteratur zu Einzelgestalten und zur Hermeneutik wird im Seminar angegeben.

Unterrichtsmethode: Neben "klassischen" exegetischen Methodenschritten werden wir auch spezielle feministische Bibelhermeneutik anwenden.

Unterrichtsziel: Ausgewählte Texte werden exegetisch untersucht und ausgelegt. Darüber hinaus wird ihre Wirkungsgeschichte betrachtet und wird versucht, sie im Blick auf unsere Situation zu aktualisieren.

Prüfungsmodus: Schriftliche Seminararbeit

Zeit, Beginn, Ort: Do 16.00-17.30 Uhr, 13.03.2003, SR VI

Zu den Personen:
Mira Stare: Pastoralassistentin in der Pfarre Saggen, Innsbruck; Eigenständig durchgeführte Vorlesungen in den vergangenen Semestern mit den Titeln "Hebräisch" und "Bibel und Computer", Mitwirken bei biblischen Seminaren,
Mira Stare, Das Gebet Jesu nach Joh 17, Innsbruck 1996 (unveröffentichte Diplomarbeit).
Mira Stare, Durch Ihn leben. Die Lebensthematik in Joh 6, Innsbruck 2002 (unveröffentlichte Dissertation).
Kontaktadresse: Mira.Stare@uibk.ac.at
Martin Hasitschka: Universitätsprofessor für Neutestamentliche Bibelwissenschaft; Langjährige Lehrerfahrung im Fachbereich der Bibelwissenschaft
Martin Hasitschka, Befreiung von Sünde nach dem Johannesevangelium. Eine bibeltheologische Untersuchung, Innsbruck 1989.
Georg Fischer und Martin Hasitschka, Auf dein Wort hin. Berufung und Nachfolge in der Bibel, Innsbruck 1995.
Kontaktadresse: Martin.Hasitschka@uibk.ac.at

 

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Thurner, Erika:
Minderheiten- und Volksgruppen

402.054, SE 2, Politikwissenschaft (P) 2. Abschnitt

Inhalt: Das SE stellt eine Vertiefung der im WS 02/03 gehaltenen VL dar, kann aber auch - unabhängig davon - absolviert werden. An ausgewählten Problemfeldern sollen sowohl die Lebensverhältnisse von ethnisch / nationalen, sprachlichen und religiösen Minderheiten sowie deren durch minderheitenpolitische Maßnahmen bestimmte - auch genderbezogene - Entwicklungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
Als weitere Arbeitsschritte sind Vergleichsanalysen sowohl zwischen den einzelnen Gruppen als auch ihrer jeweiligen Lage in den unterschiedlichen politischen Systemen im 20. Jahrhundert geplant.

Basisliteratur: und Themen werden beim 1. Termin bekannt gegeben

Prüfungsmodus: regelmäßige aktive Teilnahme, Referat und schriftliche Seminararbeit

Anmerkungen: Anmeldung, max. 20 TeilnehmerInnen

Ziel: § 10(2)d + 10(4)c

Zeit, Beginn, Ort: Di 14.00-16.00 Uhr, HS 1, 10.3.03

Zur Person: Politikwissenschafterin / Zeithistorikerin am Institut für Politikwissenschaft; Publikation: "Nationale Identität und Geschlecht in Österreich nach 1945", Studienverlag, Innsbruck/ Wien/ München 2000.

 

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Watzka, Heinrich:
Thriller: Iris Murdoch als Romanautorin und Philosophin

202.028 VO 2 Philosophie 030 2. Studienabschnitt

Inhalt: Ruhm erwarb sich Iris Murdoch (1919 - 1999) als Autorin von 26 Romanen, die in deutscher Übersetzung vorliegen, was für ihr philosophisches Werk nicht gilt. Zwei ihrer Ideen haben sich als besonders einflussreich erwiesen:
(I) dass unsere Sprache zwei verschiedene Arten ethischer Termini bereithält, abstrakte ("poröse") Wörter wie "gut", "richtig" und stärker deskriptive ("dichte") Wörter wie "grausam", "taktlos", "keusch";
(II) dass Beschreibungen, die in der Sprache eines einfühlsamen Romanciers gegeben werden, unmittelbar erkennen lassen, wie eine Handlung ethisch zu beurteilen ist.
Philosophische Themenkreise der Vorlesung könnten sein:
(1) Murdochs Position innerhalb des Disputs "normative Ethik" vs. "Tugendethik";
(2) ihre metaphysischen Grundlagen (Platonismus);
(3) ihre theologie-kritischen Motive ("Gott" oder "das Gute"?);
(4) ihre ästhetische Theorie (Auseinandersetzung mit Platons Kunstkritik und der existentialistischen Romantheorie).
Von da aus böte sich eine Brücke zur Diskussion einzelner Romane, über deren Auswahl sich das Auditorium verständigen könnte.

Basisliteratur:
Iris Murdoch: The Sovereignty of Good, London 1970; Metaphysics as a Guide to Morals, London 1993;
Existentialists and Mystics, London 1999.
Maria Antonaccio / William Schweiker (Hg.): Iris Murdoch and the Search fur Human Goodnees, Chicago 1996.
Peter J. Conradi: Iris Murdoch. Ein Leben, Wien 2002.
Film: Iris, Regie: Richard Eyre, starring Judi Dench, Kate Winslet, 2001

Unterrichtsziel: An einem, wie ich finde, geglückten Modell der Synthese literarischer und philosophischer Praxis studieren können, wie sich Literatur und Philosophie gegenseitig inspirieren können, ohne Diskursgrenzen zu verwischen.

Unterrichtsmethode: Vorlesung mit Diskussionsmöglichkeit.

Prüfungsmodus: mündlich

Zeit, Beginn, Ort: Do 18.00-20.00 Uhr, 13.03.2003, SR II

Zur Person: Diplom in katholischer Theologie, Erstes Staatsexamen für Deutsch (Lehramt an Gymnasien), Magister Artium in Philosophie Dr. phil., Seit 1998 Vorlesungen und Seminare an der Philosophisch -Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt am Main, in Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Philosophiegeschichte der Antike und der Gegenwart, Lehrbauftragter für Philosphie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt am Main,

Publikationen:
Sagen und Zeigen. Die Verschränkung von Metaphysik und Sprachkritik beim frühen und beim späten Wittgenstein, Stuttgart: Kohlhammer 2000 (Münchener Philosophische Studien, Neue Folge Bd. 16)
Die Nichtlehrbarkeit der Philosophie als hochschuldidaktische Herausforderung, in: Monika Scheidler u.a. (Hg.): Theologie lehren. Hochschuldidaktik und Reform der Theologie, Freiburg: Herder 2002 (Quaestio disputata 197) 138-148,
Kontaktadresse: (1.3. - 5.7. 2003) Jesuitenkolleg, Sillgasse 6, 6021 Innsbruck

 

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Weg, Marianne:
Gender Mainstreaming und Bildungspolitik

603.110,PS 1, Zuordnung: C 464 II. 2.1

Inhalt und Unterrichtsziel: Der Amsterdamer Vertrag von 1999 verpflichtet Politik und staatliche Institutionen zur Integration der Geschlechterperspektive in alle politischen Bereiche - zu Gender Mainstreaming (GM). Am "Doing Gender" - der sozialen und kulturellen Konstruktion von Geschlecht - ist Bildung in besonderem Maße beteiligt. Deshalb sind die Bildungspolitik und die Bildungsinstitutionen besonders aufgefordert, GM zu realisieren. Die breite gesellschaftliche Umsetzung von GM erfordert eine "neue Aufmerksamkeit", Gender-Wissen und Genderkompetenz und bedeutet für Gender Studies / Genderforschung eine neue Herausforderung (Anwendungsbezug in Politik und Organisationen). Im Seminar geht es um folgende Themen:
1. Bedeutung von GM als Leitprinzip; rechtliche und politische Verankerung
2. GM und "klassische" Frauengleichstellungspolitik: Gemeinsamkeiten, Unterschiede - Konzept der "Doppelstrategie" - Mehr gleichstellungspolitische Wirksamkeit, aber auch Risiken und Nebenwirkungen für die Frauenpolitik?
3. Was bedeutet GM für die Gestaltung von Bildung? Gleichstellungsthemen in den Bildungsangeboten, Gender-Methodenfragen? Neugestaltung koedukativer Bildung? Ist "geschlechtsspezifische" Bildung schon per se GM?
4. Wie bringt man "Gender in den Mainstream"?
a) Strategische Einführung und Absicherung von GM in Bildungsministerien, an der Hochschule, in der Schule und in außerschulischen Bildungseinrichtungen
b) Inhaltliche Umsetzung an konkreten Beispielen: Bildungspolitik; Geschlechterstrukturen beim Bildungspersonal - Geschlechterpartizipation in Gremien des Bildungssektors; LehrerInnen-Ausbildung und -Weiterbildung.
Die Teilnehmenden erwerben differenziertes Grundlagenwissen zu GM und können sich einen eigenen Standpunkt zu Möglichkeiten/Chancen von GM einerseits, Grenzen/Risiken andererseits bilden. Sie erarbeiten Anwendungsbeispiele des GM-Prinzipes in der Praxis.

Theoretische Einbettung: Konzeption und Berichte der EU-ExpertInnen-Kommission für GM; konzeptionelle Debatten der "GMCommission" (ExpertInnen-Zusammenschluss in Deutschland); eigene Grundlagenarbeiten

Unterrichtsmethode: Vorträge; Arbeit an Texten sowie an Fallbeispielen; Gruppenarbeit; Bei Anmeldung oder Anfrage per e-mail (siehe Kontaktadresse unten) werden 2 Grundlagentexte sowie einige Literaturhinweise und Hinweise auf web-Adressen zugeschickt.

Teilnahmebedingungen: zwar nicht zwingende Voraussetzung, aber inhaltliche Verbindung mit der Ringvorlesung Schacherl, Ingrid / Weg, Marianne am 12.- 4. Juni: "Gender Mainstreaming - Kritische Reflexionen" (603.057, VO 2, Zuordnung: C 464 II. 2.1.)

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 21.3., 9 - 17 Uhr, Sa. 22.3., 9-14 Uhr; Fr. 9.5., 9-17 Uhr, Sa, 10.5., 9-14 Uhr,

Zur Person: Wirtschaftswissenschaftlerin, Universität Gießen, Dipl. Oec., Abteilungsleiterin in einem Ministerium des Bundeslandes Hessen; Expertin und Beraterin für Gender Mainstreaming in zahlreichen Institutionen, universitäre Lehraufträge: Gießen und Marburg.
Kontaktadresse: marianne.weg@gmx.de

 

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Wendt, Tosca:
Prävention von sexuellem Missbrauch

720.689 SE 2 Psychologie

Inhalt:
1. Was ist sexueller Missbrauch? In der Lehrveranstaltung steht zunächst die Definition, das Vorkommen und typische Vorurteile von sexuellem Missbrauch im Vordergrund. Folgende Fragen sind dabei leitend: Wo beginnt sexueller Missbrauch? Wie häufig ist er? Wo sind die gefährdeten Räume für Mädchen und Jungen?
2. Welche typischen Strategien zeigen Täter? Ziel dieses Themenblocks ist es, zu erkennen, dass bei sexuellem Missbrauch die Täter sehr strategisch vorgehen. Zunächst gewinnen sie das Vertrauen und die Liebe der Kinder, dann wird die Beziehung zu relevanten Vertrauenspersonen, wie etwa der Mutter zerstört oder zumindest getrübt.
3. Wie sieht die Situation betroffener Kinder aus? Welche Folgen können auftreten? Welche Folgen hat das Erleben sexuellen Missbrauchs für die Persönlichkeitsentwicklung? Welche Symptome treten auf? Gibt es eindeutige Signale? Jedes Kind wehrt sich auf seine Art - wie versteckt es auch aussehen mag. Auch versuchen Kinder oft unbewusst, andere auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Erschreckenderweise wird Kindern, wenn sie sich direkt äußern oft nicht geglaubt. So zeigten Untersuchungen, dass Kinder durchschnittlich 7 Erwachsenen von dem Missbrauch erzählen müssen, bis ihnen geglaubt wird.
4. Wie soll die Sexualaufklärung erfolgen? Da sexueller Missbrauch oft schon im Kleinkindalter beginnt erscheint es notwendig, möglichst früh mit präventiven Arbeiten zu beginnen. Bevor aber das heikle Thema des Missbrauchs angesprochen wird, ist es notwendig eine altersgerechte Sexualaufklärung zu ermöglichen, damit nicht der erste Kontakt mit Sexualität mit sexuellem Missbrauch verbunden ist.
5. Welche Präventionsformen gibt es? Als wesentlich gilt eine Erziehungshaltung, die Kindern Rechte und nicht nur Pflichten einräumt. Mit den Kindern werden Situationen durchgespielt, in denen es das Recht hat, Nein zu sagen und Situationen in denen es selbst bestimmt, ob es in den Arm genommen werden möchte, welche Musik es gern hat usw. Aber auch die Pflichten werden bearbeitet, wie etwa die Pflicht in die Schule zu gehen, Aufgaben zu übernehmen.

Basisliteratur:
Bange, D. (1992): Die dunkle Seite der Kindheit. Sexueller Mißbrauch an Mädchen und Jungen. Ausmaß - Hintergründe - Folgen. Köln Volksblatt Verlag
Bernhard, Ch. / Schlaffer, E. (1997): Mütter machen Männer. Heyne München.
Bernhard, Ch. / Schlaffer, E. (1998): Let´s kill Barbie. Wie aus Mädchen tolle Frauen werden. Heyne München.
Bourdieu, P. (1997): Männliche Herrschaft revisited. In: Feministische Studien: Mädchen. 15 Jg. November 1997 Nr. 2 Deutscher Studienverlag Weinheim, S. 88-89
Braun, G. (1991): Das große und das kleine NEIN. Mühlheim: Verlag an der Ruhr.

Unterrichtsmethoden: Referate, Vorträge meinerseits, Plenar- und Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Filmbeobachtungen, Rollenspiele.

Teilnahmebedingungen: Abschluss des 1. Studienabschnittes. Die Anmeldung erfolgt zwischen 10. und 13. März 2003 durch Hinterlegung einer Kopie des 1. Diplomprüfungszeugnisses im Briefkasten von Herrn Dr. Geser (Zi Nr. 60607, 6. Stock). Bitte vermerken Sie auf dem Zeugnis den Namen der Lehrveranstaltungsleiterin. Begrenzte Teilnehmerzahl.

Zeit, Beginn, Ort: Sa. 15. 3. 2003 9.00 - 17.00 Uhr SR 1, Fr. 27. 6. 2003 9.00 - 17.00 Uhr SR 1, Sa. 28. 6. 2003 9.00 - 17.00 Uhr SR 1

Zur Person: Studium der Politik, Deutsch und Geschichte an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, Studium der Psychologie an der Universität Wien, Ausbildung zur Trainerin für Fortbildungen im Gesundheitswesen im Bereich Gewalt gegen Frauen, Landesakademie St. Pölten, 2000.
Publikationen:
Wendt, T. (2000): Beziehungen als Ausdruck gesellschaftlicher Strukturen. In: Höfner et al (Hrsg.): Ihr-Land. Feministische Beiträge zur Sozialpsychologie, Promedia Wien, S. 152-164
Wendt, T. (1999): Geschlechtsspezifische Sozialisation und deren Bedeutung für die Studienwahl. In: Frauen an österreichischen Universitäten, ÖH-Wien.
Kontaktadresse: tosca_wendt@hotmail.com

 

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von Werlhof, Claudia:
Politik und Geld

402.051, VO 2, Politikwissenschaft (P) 2. Abschnitt

Inhalt: Börsencrash, Spekulationsblasen, Schuldenfalle, sinkende Löhne und (T)EURO - Globalisierungspolitik im Stile des Neoliberalismus macht Geld zum schier unlösbaren Problem für alle Beteiligten. Wir wollen daher einen Blick in die Geschichte des Geldes werfen: Auf seine Ursprünge als kultisches Geld mit Bezug zur weiblichen Fruchtbarkeit (Kauri-Geld), über die Erfindung des Soldes und seine Rolle im antiken Warenhandel, über seine Beziehung zum Gold und zu Gott, und insbesondere zur Macht - vom Getreidegeld zum Münz-, Papier- und Buchgeld, vom Geld ohne Zinsen bis zum kapitalistischen Geld der Neuzeit mit Zinsen und Inflation.
Darüber hinaus prägte das Geld, die "Königin der Waren", die bürgerliche Rationalität, Identität, Denkform, Politik und Subjektivität ebenso wie Objektivität. Logik und Geld, Abstraktion und Warenform hängen seit dem 16. Jahrhundert untrennbar miteinander zusammen. Seitdem arbeiten Wissenschaft und Technik an der Transformation von Natur in "Wert", nämlich Geld, den Fetisch des neuen "Reichtums". Nicht nur 90% der Löhne, sondern auch fast alles andere Geld ist in Händen von Männern. Das Geld erscheint daher auch als Raub an der weiblichen Produktivität. Die Ausbeutung des Frauenlebens und der Natur ist das Geld in den Händen der Männer. Die "Agonie des Mammons" heute bedeutet daher auch den Zerfall der Grundlagen des Patriarchats.

Basisliteratur: Wird zu Beginn des Semesters verteilt

Prüfungsmodus: schriftlich oder mündlich

Ziel: § 10(1)d + 10(4)c

Zeit, Beginn, Ort: Mi 10.00-12.00 Uhr, HS 3, 12.März 03

Zur Person: geb. 1943 in Brandenburg, alleinerziehende Mutter eines neunzehnjährigen Sohnes; Studium der Soziologie und Volkswirtschaft in Köln und Hamburg, Abschluß als Dipl. Volkswirtin; Forschungsaufenthalt in El Salvador und Costa Rica; Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Köln; Lehrbeauftragte im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt; Wissenschaftliche Assistentin an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, Habilitation im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt im Fach Politikwissenschaft; seit 1988 ordentliche Professorin für das politische System Österreichs mit besonderer Berücksichtigung der Frauenforschung am Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck. Frauenforschungsschwerpunkt: "Erkenntnis und Lebensform"; "Globalisierungs- und Patriarchalisierungsprozesse"; Email: Claudia.Von-Werlhof@uibk.ac.at.

 

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von Werlhof, Claudia:
Alternatives Geld / Alternativen zum Geld

402.055, SE 2, Politikwissenschaft (P)2. Abschnitt

Inhalt: Das Semesterthema ist "Politik und Geld" (vgl. Vorlesung zum Thema). Heute bestreitet niemand mehr, dass das Geld zu einem fast unlösbaren Problem von Wirtschaft und Politik, insbesondere in Zeiten der Globalisierung, geworden ist. Überall werden daher Alternativen zum Geld bzw. ein alternatives Geld diskutiert bzw. auch bereits praktiziert. Als alternatives Geld wird seit den 20iger Jahren des 20. Jahrhunderts das sog. "Schwundgeld" (Silvio Gesell) ausprobiert, weil der Zins als das Hauptproblem des Geldes der Neuzeit, des Geldes im Kapitalismus, erkannt worden ist. Geld ohne Zinsen und Inflation (M. Kennedy) ist Ausgangspunkt für alternatives Geld, das auch in lokalen Währungen und neuen Tauschsystemen (Tauschringe, LETS) erscheint. Auch "Komplementärwährungen" (B. Lietaer) erscheinen zunehmend als realistische Alternativen, abgesehen von den Versuchen, gleichzeitig auch durch grundlegende Selbstversorgung ("Subsistenzperspektive") überhaupt Alternativen zum Geld zu schaffen, zumindest in den Bereichen der Grundversorgung.
Wir fragen: Was bedeutet ein anderes Geld für die Macht-, Geschlechter-, Natur-, Denk-, Wirtschafts- und allgemeinen sozialen Verhältnisse in der Gesellschaft. Was bedeutet es, wenn der "weiße Mann" oder Männer generell über Geld keine Macht mehr ausüben können?

Basisliteratur: Wird zu Beginn des Semesters verteilt

Prüfungsmodus: Referat, mündlich und schriftlich

Ziel: § 10(2)d + 10(4)c

Zeit, Beginn, Ort: Do 10.00-12.00 Uhr, UR 3, 13.März 03

 

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von Werlhof, Claudia:
Interdisziplinäres Frauenforschungsseminar: Geld oder Liebe?

402.056, SE 2, Politikwissenschaft (P) 2. Abschnitt

Inhalt: Die Beschäftigung mit dem Geld ist immer mehr an die Stelle der Beschäftigung der Menschen untereinander getreten. Macht und Nihilismus des modernen Geldes zersetzen unsere Lebens- und Liebesverhältnisse. Die Koppelung von Geld und Liebe wird zur allgemeinen Prostituierung und Warenhaftigkeit der Beziehungen. Das Frauenschicksal ist nach wie vor daran geknüpft, dass es prinzipiell gelingen muß, die Liebe an jemanden zu binden, der über Geld verfügt. Wie sehen demgegenüber Geld- und Liebesverhältnisse in Gesellschaften aus, die Geld und Liebe grundsätzlich entkoppelt halten? Was müssen wir tun, um wieder dorthin zu kommen? Gibt es moderne Beispiele dafür?

Basisliteratur: Wird zu Beginn des Semesters verteilt

Prüfungsmodus: Referat schriftlich und mündlich

Ziel: § 10(2)d + 10(4)cZeit, Beginn, Ort: Do 14.30-17.30 Uhr, 14tg. BZ - Sowi, 13.März 03

 

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