Auch dieses Jahr wurde der Wettbewerb von der Studienvertretung organisiert und initiiert. Ausgezeichnet wurden Seminar- oder Abschlussarbeiten, die von einer Jury aus Lehrenden und Studierenden ausgewählt wurden. Die diesjährigen Preisträger:innen sind Claudia Ploner, Lukas Tschuggnal, Kilian Walch und Moritz Pechstein.
Die Preisverleihung wurde von den Studierenden Lynn Faber und Andreas Strobl moderiert. Nach einer Begrüßung durch Professorin Anne Siegetsleitner, der Leiterin des Instituts für Philosophie, stellten die Preisträger:innen ihre thematisch wie stilistisch breit gefächerten Arbeiten vor.
Die Preisträger:innen
Den Beginn machte Claudia Ploner mit ihrer Bachelorarbeit „Der Horror der Beute: Eine kritische Phänomenologie des Zur-Beute-Werdens weiblicher* Körper“. In dieser Arbeit, in der sie sich auf Elsa Dorlin stützt, beschreibt sie, wie man nicht Beute ist, sondern von Jagenden zur Beute gemacht wird. So analysiert sie unter andrem den Horror-Film Halloween vor diesem Hintergrund und beschreibt, wie FLINTA* und weiblich sozialisierte Personen auch abseits des Films zur Beute gemacht werden.
Lukas Tschuggnal präsentierte ebenfalls seine Bachelorarbeit mit dem Titel „Transhumanismus zwischen Mythos und Religion. Der Unsterblichkeitsanspruch im Zwiespalt von Utopie und Dystopie“. Angestoßen von realer Forschung im Gebiet der Lebensverlängerung untersucht Tschuggnal, wie Transhumanismus philosophisch legitimiert wird. Er weist dabei auf dessen Credo „Mehr ist besser!“ hin und untersucht, welche Eigenschaften des menschlichen Lebens in dieser Strömung geleugnet werden.
Ein aktuelles Thema stellte ebenso Kilian Walch mit seiner Seminararbeit „Klimaethik. Was sollte unser Beitrag sein?“ vor. Im Anschluss an Dieter Birnbacher und Peter Singer untersucht er in seiner Arbeit, wie sich Menschen verhalten sollten, wenn klimatische Kipppunkte bekannt sind. Er argumentiert für eine Lösung der Probleme auf politischer Ebene, um nicht den Individuen allein die Verantwortung für ihr Handeln aufzubürden – ohne aber die eigene Verantwortung, etwas zu tun, zu vergessen.
Mit seiner Seminararbeit „Weshalb die bis heute andauernde Relevanz des aristotelischen Glücksbegriffs gerechtfertigt ist“ schloss Moritz Pechstein die Vorträge ab. Aus Verwunderung über die Aktualität von Aristoteles, dessen Werke bereits vor zweieinhalbtausend Jahren verfasst wurden, vergleicht er moderne Ergebnisse der Glücksforschung mit der aristotelischen Glücksvorstellung. Parallelen sieht er unter anderem bei der Abwertung nur kurzweiligen Glücks oder in der Wichtigkeit sozialer Beziehungen.
Wir gratulieren allen Preisträger:innen sehr herzlich und danken insbesondere Prof. Ulrich Metschl für die Koordination dieser Buddy-/Mentoring-Aktivität!
Im Anschluss an die Preisverleihung stellten Professorin Siegetsleitner und die studentischen Mitarbeiter:innen Evelyn Sandri und Cedric Isbrandt das Sammelwerk Philosophie der Liebe in Zeiten von Digitalisierung und Liberalisierung vor. Dieses wurde in Anlehnung an wissenschaftliche Sammelbände auf Grundlage von Seminararbeiten im Rahmen des SE „Angewandte Ethik: Philosophie der Liebe“, das Siegetsleitner im SoSe 2023 leitete, erarbeitet. Diese mitunter exzellenten Arbeiten wurden einem seminarinternen Peer-Review unterzogen und in weiteren wissenschaftlichen Publikationsschritten verfasst, wodurch die Studierenden einen guten Einblick ins wissenschaftliche Publizieren erhielten.
(Anne Siegetsleitner und Cedric Isbrandt)