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Freiraum für Kreativität – Universität Innsbruck
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Das „bilding“ bietet nach einem kreativen Entstehungsprozess viel Raum für kreatives Arbeiten.

Freiraum für Kreativität

Wer in den letzten Monaten den Innsbrucker Rapoldipark besucht hat, dem dürfte es nicht entgangen sein: das „bilding“. Studierende des ./studio 3 – Institut für experimentelle Architektur realisierten vom Entwurf bis zum Aufbau an der Baustelle ein pavillonartiges Werkstättengebäude. Kinder und Jugendliche werden dort beim Entdecken von Kunst und Architektur begleitet.

„Junge Menschen haben etwas für junge Menschen geschaffen“, erzählen Verena Rauch und Walter Prenner. Die Architekten sind wissenschaftliche Mitarbeiter am ./studio 3 – Institut für experimentelle Architektur und betreuten über ein Jahr hinweg 27 Studentinnen und Studenten bei Planung und Aufbau eines experimentellen Gebäudes namens „bilding“. Im Rahmen ihrer bachelorarbeit übernahmen die Architektur-Studierenden nicht nur die konkrete Entwurfsarbeit, sondern legten an der Baustelle in dem im Innsbrucker Pradl gelegenen Park auch selbst Hand an. Nach Beginn der Planung Ende 2014 konnte das „bilding“ bereits Ende Juli dieses Jahres fertiggestellt werden. „Damit haben unsere Nachwuchsarchitektinnen und -architekten einen Ort geschaffen, der Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 19 Jahren Platz zum kreativen Arbeiten bietet“, sagt Dipl.-Ing. Walter Prenner. Ein Platz, der im schulischen Alltag häufig zu kurz kommt, ist der Architekt überzeugt. „Das bilding ist ein für alle junge Menschen zugänglicher Ort, der in den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Architektur, Design und Neue Medien die Förderung der Kreativität von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt.“ Ein umfassendes Jahresprogramm ermöglicht es jungen Menschen verschiedener Altersgruppen in kostenlosen Kursen, den „Werkstätten“, Neues gemeinsam mit Künstlern und Architekten kennenzulernen. Das „aut. architektur und tirol“, in das sich viele Architektinnen und Architekten einbringen, misst der Vermittlung von kreativem Arbeiten schon seit mehreren Jahren einen großen Stellenwert bei. Seit 2007 ermöglicht das aut. in speziellen Programmen unter der Leitung von Monika Abendstein Kindern und Jugendlichen neue Materialien kennenzulernen und ihre Kreativität zu entfalten. Mit dem „bilding“ hat dieses Anliegen nun durch die Zusammenarbeit mit dem ./studio3 an der Uni Innsbruck ein eigenes Gebäude bekommen.

Kreatives „Gewächshaus“

Das vielfältige Programm der Kunst- und Architekturschule ist von Kreativität geprägt, die sich aber auch bereits in der Planung und Umsetzung des „bilding“ abbildet. 17 Projekte hatten die Studierenden in einem ersten Schritt entworfen, die Wahl fiel auf den Vorschlag von Niklas Nalbach. „Uns war es wichtig, dass der dort geschaffene Raum diesen offenen Zugang spürbar macht und kreatives Schaffen fördert oder entstehen lässt“, erklärt Dipl.-Ing. Verena Rauch. Barrieren wurden bereits vor Beginn der Bauarbeiten an dem von der Stadt Innsbruck temporär zur Verfügung gestellten Grundstück abgebaut: Der ehemalige Skaterplatz des Parks war schon seit mehreren Jahren kaum mehr genutzt worden, das Grundstück wurde außerdem durch einen Zaun vom Rest des Parks abgetrennt. „Unseren Studierenden war es ein großes Anliegen, diesen Zaun zu entfernen und Unterschiede zur restlichen Parklandschaft abzutragen“, so Rauch. „Die unmittelbare Verbindung zum Park ist ein wesentliches Kriterium.“ Die weiteren Arbeiten auf der Baustelle wurden mit zeitweiser Unterstützung von Expertinnen und Experten zum größten Teil von den Studierenden selbst übernommen. „Wir standen von Montag bis Sonntag, von frühmorgens bis abends auf der Baustelle“, erzählen die Architekten. Als low budget-Projekt angelegt wurden zur Erstellung des Gebäudes nur drei Materialien verwendet: Holz, Glas und eine weiße Abdeckfolie, die das „bilding“ umspannt. Entstanden ist so ein Gebäude mit 240 Quadratmeter Innen- und 200 Quadratmeter Terrassenfläche. „Das ‚bilding’ kommuniziert sozusagen mit dem Park. Die schrägen Böden und Wände sowie raumhohe Glasfronten verbinden den Körper mit seiner Umgebung und schaffen unterschiedliche Arbeitsmöglichkeiten“, erzählen die Architekten. „Das Gebäude fließt in den Park – und umgekehrt.“ Dass Studierende noch im Laufe ihrer Ausbildung die Möglichkeit der konkreten Umsetzung eines Entwurfes bis hin zur Arbeit auf der Baustelle erhalten, ist keine Selbstverständlichkeit. „Die Studierenden wurden relativ schnell von ihren Kolleginnen und Kollegen als die ‚bildings’ bezeichnet. Sie haben sich sehr stark mit diesem Projekt identifiziert und überdurchschnittlich viel Zeit und Arbeit investiert. Das schafft Selbstbewusstsein und ist eine sehr wertvolle Erfahrung, von der sie nachhaltig profitieren werden“, sagt Prenner.
Das „bilding“, in dem bereits seit einige Monaten viele Kinder ein und aus gehen, wurde größtenteils über private Mittel finanziert. „Ohne unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, Unternehmen genauso wie Privatpersonen, wäre dieses ‚Gewächshaus’ für Kreativität nie möglich gewesen“, sind sich Rauch und Prenner einig.

Mehr über das „bilding“ in audiovisuellen Einblicken:

 

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