Der Preis für Digitalisierungsforschung, kurz auch DiSC-Preis, dient der Nachwuchsförderung und der Sichtbarmachung der herausragenden Forschung an der Universität Innsbruck, die sich mit dem Querschnittsthema Digitalisierung befasst. Er zeichnet Abschlussarbeiten aus, die einen Beitrag dazu leisten, die mit der digitalen Transformation einhergehenden Herausforderungen zu meistern bzw. ihre Chancen zu nutzen. Es wurden Einreichungen aus allen Fachdisziplinen entgegengenommen, die sich entweder Methoden der Digitalisierung auf innovative Weise bedienen, um eine beliebige wissenschaftliche Fragestellung zu bearbeiten, oder die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft analysieren, z. B. im Hinblick auf soziale, wirtschaftliche, rechtliche oder ethische Fragen.
Der Preis wird in zwei getrennten Kategorien vergeben. Im Bereich der Dissertationen ist er mit 1000 € dotiert, im Bereich der master- oder Diplomarbeiten mit 500 €. Ausschlaggebend für die Bewertung ist die wissenschaftliche Qualität der Arbeiten. Aber auch der potenzielle Einfluss der Ergebnisse auf die Gesellschaft und deren wirtschaftliche Verwertbarkeit kann in die Bewertung einfließen.
Die erste Ausschreibung des DiSC-Preises förderte gleich vier Preisträger*innen zutage. In der Kategorie Dissertationen wurde eine Arbeit ausgezeichnet, in der Kategorie master- und Diplomarbeiten konnten drei Arbeiten die Jury überzeugen. Die Preisverleihung fand am 27. September in festlichem Rahmen statt. Univ.-Prof. Justus Piater, Ph.D., Leiter des DiSC und Vorsitzender der Fachjury und Univ.-Prof. Dr. Bernhard Fügenschuh, Vizerektor für Lehre und Studierende, überreichten die Preise und gratulierten den Gewinner*innen:
- Victoria Alexandra Reibenspiess, BSc MSc PhD
Doktoratsstudium in Management
Thema der Dissertation: Digital Innovation Actors
In der Dissertation von Reibenspiess geht es um das Innovationsverhalten von Individuen in einem digitalen Kontext, den sogenannten digitalen Innovationsakteuren. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Analyse von Einflussfaktoren sozialer, individueller, organisatorischer und technologischer Natur. Sie beleuchtet nicht nur die organisatorische Perspektive, im Speziellen das Design von digitalen Innovationsplattformen, sondern greift auch die individuelle Ebene der Mitarbeiter als diverse Innovationakteure auf, um ein erfolgreiches soziotechnisches Informationssystem zu entwickeln.
- Nils Augustin, BA MSc
masterstudium in Wirtschaftsinformatik
Thema: Decentralized Autonomous Organizations - Community Perceptions and Insights in Decision-Making Processes
Die masterarbeit von Augustin untersucht sogenannte Decentralized Autonomous Organizations (DOAs), die sich durch eine weitgehend virtuelle Organisationsform auszeichnen und die Blockchain-Technologie und Smart Contracts verwenden, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu automatisieren. Sie liefert Erkenntnisse über die Potenziale und Herausforderungen von DOAs und deren Entscheidungsprozesse im Vergleich zu traditionell aufgestellten Organisationen.
- Max Burkhardt, BSc MSc
masterstudium in Wirtschaftsinformatik
Thema: Do workers reject algorithmic control? Elucidating rejective behavior in response to algorithmically imposed control among workers on microtasking platforms
Burkhardt befasste sich mit Amazon Mechanical Turk, einer sogenannten Microtasking-Plattform, die Kleinstaufträge mit einzelnen oder auch einer großen Zahl von Auftragnehmer*innen zusammenbringt. Dabei ging er der Frage nach, ob und inwiefern sich diese Gig Worker gegenüber algorithmischer Kontrolle ablehnend verhalten.
- Julia Petz, BEd MEd
masterstudium Lehramt Mathematik/Informatik
Thema: Überwinden von epistemologischen Denkhürden im Bereich des Bruch- und Prozentrechnens mittels Shiny Apps
Im Rahmen ihrer masterarbeit entwickelte Petz eine webbasierte Lernumgebung, die das Überwinden von Schwierigkeiten im Verständnis von und im Umgang mit Begriffen in den Vordergrund stellt, die oft beim Erlernen der Bruch- und Prozentrechnung auftreten. Durch didaktische Grundlagen geleitet können mit dieser Lernumgebung durch Randomisierung unerschöpfliche, interaktive Übungsaufgaben zur Verfügung gestellt werden.
(Carina König gen. Kersting/Justus Piater/DiSC)