Masterstudium
Das Masterstudium stellt grundsätzlich einen fortgeschrittenen und spezialisierten akademischen Abschluss dar. Es vermittelt den aktuellen Stand der Forschung in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften mit einem Fokus auf bildungswissenschaftliche Problemstellungen angesichts sozialer Bedingungen und gesellschaftlicher Heterogenität. Ziel ist es, neben Faktenwissen vor allem analytisch-theoretisches, methodisches sowie kritisch reflexives Wissen zu erwerben. Als Absolvent*in kannst du verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit erkennen, erklären und analysieren und kannst bildungswissenschaftlich reflektiertes Wissen für die Lösung von einschlägigen Problemstellungen in beruflichen Einsatzfeldern zur Verfügung stellen.
Vor dem Studium/ Studienbeginn
Was erwartet mich hier im Studium?
Das Masterstudium an der Universität Innsbruck ist ein 4-semestriges Studium, in dem Grundlagen vertieft und in Wahlmodulen Schwerpunkte studiert werden. Das erste Semester dient der Auffrischung, Vertiefung und Erweiterung von Inhalten aus dem BA-Studium: Es werden Systematik und Geschichte allgemein-erziehungswissenschaftlichen Denkens eingeführt und vertieft (Modul 1), subjekttheoretische und gesellschaftstheoretische Theorien aufgegriffen und erweitert (Modul 2), Professionswissen und Handlungskompetenz thematisiert (Modul 3) und Methoden aufgefrischt und gefestigt (Modul 4). Im 2. und 3. Semester können Studierende sich in Wahlmodulen zu sozialer Ungleichheit, Körperfragen, Migration, Generationenverhältnisse, Trauma–Konflikt–Gewalt oder psychoanalytischer Pädagogik vertiefen. Die Vertiefungen bestehen aus einführenden Vorlesungen mit Übungen und dann aus kleinen thematischen Seminaren, die Vertiefungen und die Anwendung von Methoden in eigenen Forschungsfragen fördern. Das Erstellen der Masterarbeit wird intensiv durch die Betreuer*innen sowie ein Masterarbeitsseminar begleitet.
Welche beruflichen Perspektiven ermöglicht mir ein Masterstudium?
Das Masterstudium Bildungs- und Erziehungswissenschaft bereitet auf folgende Tätigkeiten vor:
- fachrelevante professionelle Tätigkeiten in Einrichtungen und Institutionen,
- leitende, planende, analysierende und beratende Tätigkeiten in erziehungs- und bildungsrelevanten Berufsfeldern,
- verantwortungsvolle Tätigkeiten in staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen, lokal und international und/oder
- auf die Aufnahme eines weiterführenden Doktoratsstudiums bzw. einer forschungsbezogenen Tätigkeit.
Um eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, kann darauf aufbauend noch ein PhD-Studium angeschlossen werden.
Wie ist das Studium formal aufgebaut?
Das Masterstudium Erziehungs- und Bildungswissenschaft umfasst 120 ECTS-Anrechnungspunkte. Das entspricht einer geplanten Studiendauer von vier Semestern. Ein ECTS-AP entspricht einer Arbeitsleistung von 25 Arbeitsstunden.
Welche Voraussetzungen gibt es?
- Die Zulassung zum Masterstudium setzt den Abschluss eines fachlich infrage kommenden Bachelorstudiums oder eines fachlich infrage kommenden Fachhochschul-Bachelorstudienganges oder eines anderen gleichwertigen Studiums an einer anerkannten inländischen oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung voraus.
- Als fachlich infrage kommendes Studium gilt jedenfalls das an der Universität Innsbruck absolvierte Bachelorstudium Erziehungswissenschaft. Bei Vorliegen eines anderen abgeschlossenen fachlich infrage kommenden Studiums einer anerkannten inländischen oder ausländischen postsekundären Bildungseinrichtung entscheidet das Rektorat gemäß den Bestimmungen des UG über die Zulassung zum Masterstudium.
- Wenn die Gleichwertigkeit grundsätzlich gegeben ist und nur einzelne Ergänzungen auf die volle Gleichwertigkeit fehlen, ist das Rektorat berechtigt, die Feststellung der Gleichwertigkeit mit der Auflage von Prüfungen zu verbinden, die während des jeweiligen Masterstudiums abzulegen sind. Die Gleichwertigkeit von Prüfungen und Studien wird im Zuge des bewerbungsverfahrens für das Masterstudium überprüft. Vorabprüfungen über die Gleichwertigkeit werden nicht durchgeführt.
- Bei Fragen wende Dich bitte an das Studiendekanat Bildungswissenschaften. (siehe Kontakt)
Wie und wann kann ich mich einschreiben?
Die bewerbung für das Masterstudium erfolgt über die Studienabteilung innerhalb der gesetzten Fristen:
- Immatrikulation zum Wintersemester: bis 31.10.
- Immatrikulation zum Sommersemester: bis 31.03.
Nützliche Links:
- Mehr Informationen zur Immatrikulation findest Du auf der Webseite der Studienabteilung
- Was ist die Immatrikulation?
- Übergang vom BA Erziehungswissenschaft in Innsbruck zum Masterstudium
- OLAT-Survival-Guide
Im Studium
Welche Wahl- und Vertiefungsbereiche gibt es?
Das Masterstudium Erziehungswissenschaft vermittelt ein hochspezialisiertes und vertieftes Wissen über den Gegenstandsbereich der Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Es zeichnet sich insbesondere durch große Wahlfreiheit und ein breites Angebot an Wahlmöglichkeiten aus. Folgende Bereiche können theoretisch, methodisch und praktisch vertieft werden:
-
Ungleichheit und Inklusion in Bildung, Kindheit und Familie
-
Körperverhältnisse in Erziehung, Bildung und Kultur
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Unbewusstes in Erziehung, Bildung und Kultur
-
Migration und Bildung
-
Generation und Bildung im Lebenslauf
-
Konflikt, Trauma und Gewalt in Erziehung und Bildung
Zudem gibt es auch die Möglichkeit eine individuelle Schwerpunktsetzung im Umfang von 20 ECTS-AP zu absolvieren. Mehr Informationen gibt es im OLAT-Master-Kurs.
Am Ende des Studiums
Das Masterstudium wird mit einer Masterarbeit und der Defensio dazu abgeschlossen. Das Thema der Masterarbeit wird mit der*dem Betreuer*in abgesprochen und durch diese*n auch inhaltlich begleitet.
Mehr zur Themenfindung, zu den Themen der möglichen Betreuer*innen und zum Schreibprozess findest du im OLAT-Kurs .
Wie funktioniert die Masterarbeit?
Aller Anfang …
Eine häufig gestellte Frage in der zweiten Hälfte des Masterstudiums ist, wie es denn mit der Masterarbeit so „funktioniert“. Es gibt ganz verschiedene Wege zur Masterarbeit, die sich grob in drei Richtungen unterteilen lassen: (1) ich habe eine Idee für ein Thema, (2) ich weiß, von wem ich betreut werden will, (3) ich weiß nicht so recht. Was immer gleich ist: mit dem Thema und dem Betreuer*der Betreuerin muss du es das nächste halbe Jahr aushalten können.
- Mit einer groben oder konkreten Idee kannst du dich auf die Suche nach einer Person machen, die das Thema betreuen kann/will. Dabei ist die Empfehlung, schon mal in ein paar Zeilen die Idee auszuformulieren, denn die meisten Themen kann man ganz unterschiedlich eingrenzen und bearbeiten. Und auch die Personen, die als Betreuer*in angefragt werden, können sich dann mehr vorstellen. Um hierbei eine erste Orientierung für die Passung mit den Schwerpunktbereichen der potenziellen Betreuer*innen zu ermöglichen, findest du unter „Wer betreut meine Masterarbeit?“ eine Übersichtsliste in der einige Mitarbeiter*innen ihre Schwerpunktthemen und/oder Methoden überblicksartig angegeben haben.
- Wer weiß, von wem er*sie betreut werden will, schaut sich am besten bei den Arbeits- und Forschungsthemen dieser Person um, um eine Idee für mögliche Themen zu bekommen. Eine Liste mit den Themen der möglichen Betreuer*innen findest du unter „Welche Arbeits- und Forschungsthemen verfolgen die Lehrenden?“. Eine Liste ist auch im OLAT-Kurs zu finden. Tausche dich mit jenen Lehrenden, die für dich als potenzielle Betreuung passend erscheinen, unbedingt darüber aus, ob deine thematische Idee und dessen Umsetzung im Rahmen deiner Masterarbeit in ihren Schwerpunktbereich fallen und sie für die Betreuung über die nötige Expertise bzw. auch über die zeitlichen Kapazitäten verfügen.
- Wer gar nicht so recht weiß, schaut am besten noch mal in die Unterlagen zum bisherigen Studium: Was war (besonders) interessant, was nicht? Welches Thema oder welche Methode möchte ich mir noch mal näher anschauen? Oder gibt es ein Thema aus der Praxis, das dich umtreibt und das bildungswissenschaftlich bearbeitet werden kann? Oder schau doch mal in die Liste mit den Betreuer*innen und Themen der betreuenden Personen der Fakultät – ist da etwas dabei, was dich interessiert?
Wer betreut meine Masterarbeit?
Hier findest du eine Liste von potenziellen Betreuer*innen, die angefragt werden können. Die Betreuung für die Masterarbeit muss (anders als im Bachelorstudium) selbstständig aufgesucht werden und ist an kein weiteres Modul angebunden.
Zur Verdeutlichung: Die Person, die deine Masterarbeit betreut, kann jemand anderes sein als die Personen, bei denen du bisher im Master studiert hast, oder eine andere Person als die, bei der du das Seminar zur Masterarbeit (PM 5) belegst.
Die Betreuung sieht dann bei den unterschiedlichen Menschen ganz unterschiedlich aus. Am besten ist es, bereits am Beginn der Arbeit/der Betreuung darüber zu sprechen, was gegenseitig erwartet wird! Zu den Fragen gehört u.a.: Wird die Arbeit mit bestimmten Methoden oder Theorien (oder Texten) erwartet? Wie frei ist die thematische Gestaltung gedacht/erwartet? Soll es regelmäßige Treffen/Besprechungen geben? Sollen Teile gelesen und kommentiert werden? Erwarten die Betreuer*innen regelmäßige Berichte? Das kann sich natürlich im Verlauf des Arbeitsprozesses immer noch verändern. Aber je genauer die Absprachen am Beginn sind, umso besser lässt sich alles planen!
Was ist bei der Vorbereitung zur Masterarbeit zu beachten?
Nachdem du eine passende Betreuung für deine Masterarbeit gefunden hast, musst du (am besten zusammen mit deiner Betreuung) deine Masterarbeit anmelden.
Fülle hierfür das Formular Anmeldung Masterarbeit aus (am besten gemeinsam mit der Betreuungsperson) aus. Du findest das Dokument im OLAT-Kurs unter „nützliche Dokumente“ oder auf der Homepage zum Masterstudium.
Um den Schreibprozess deiner Masterarbeit optimal zu unterstützen, sind noch zwei weitere Module im Zusammenhang mit der Masterarbeit zu absolvieren.
Zum einen ist im 3. Semester das Pflichtmodul 7: Vorbereitung Masterarbeit verpflichtend zu belegen. Es gibt keine Anmeldevoraussetzungen und im Vordergrund stehen das nähere Abstimmen des Themas und ggf. das Verfassen eines Exposés. Auch der Zeitplan wird hier häufig festgelegt. Das Modul 7 wird durch den Lehrveranstaltungsnachweis abgeschlossen (mit Erfolg teilgenommen) und von der*dem Betreuer*in unterschrieben.
Zur konkreten Unterstützung deines Schreib- und Forschungsprozesses ist (laut Studienplan) im 4. Semester das Pflichtmodul 5: Seminar zur Masterarbeit zu absolvieren. Wichtig ist hierbei, dass zwar die LV-Leitung dieses Seminars nicht mit deiner Betreuung übereinstimmen muss, jedoch auch hier eine inhaltliche oder methodische Passung empfohlen wird. Der Themenbereich des Seminars ist in der LV-Beschreibung im Vorlesungsverzeichnis zu finden.
Welche Arbeits- und Forschungsthemen verfolgen die Lehrenden?
Noch ausführlichere Infos zur Masterarbeit und alle notwendigen Dokumente findest du im Olat-Kurs „Bildungswissenschaften-Master“
Ist die Masterarbeit fertig geschrieben, wird sie im Prüfungsreferat eingereicht, dann bewertet und schließlich noch verteidigt (Defensio).
Wie funktioniert die Defensio?
1. Schritt: Abgabe folgender Dokumente im Prüfungsreferat:
- Masterarbeit
- Das vollständig ausgefüllte Prüfungsprotokoll
- Die Bestätigung des Studienerfolgs
- Gegebenenfalls Anerkennungsbescheide
Abgabefrist: spätestens zwei Monate (8 Wochen) vor dem gewünschten Prüfungstermin.
2. Schritt: Planung der Defensio:
Im Prüfungsreferat erhältst du bei der Abgabe der Masterarbeit das Anmeldeformular:
- „Anmeldung zur Defensio der Masterarbeit" - es ist nicht anderweitig verfügbar und ist wie folgt auszufüllen:
- Die Prüfungskommission besteht aus drei Personen: Erstprüfer*in, Zweitprüfer*in und Vorsitz
- Erstprüfer*in und Vorsitz werden von den Studierenden selbst aus- bzw. aufgesucht, um mit Ihnen den Prüfungstermin (Datum und Uhrzeit) zu vereinbaren. Die möglichen Termine findest du am Ende der Seite
- Die Erstprüfer*in ist i.d.R. der Betreuer/die Betreuerin
- Vorsitzende*r muss eine habilitierte Person sein (Link Liste habilitierter Personen)
- Die Zweitprüfer*innen werden vom Studiendekanat an den vorgesehenen Prüfungstagen bestimmt (wenn nichts angegeben wird)
Abgabefrist: Das von allen Beteiligten unterschriebenen Formular muss spätestens fünf Wochen vor der Prüfung im Studiensekretariat abgegeben werden (Bitte beim Auswählen des Termins unbedingt beachten!) Nur so können die vorgegebenen Fristen eingehalten werden.