Matthias Scantamburlo
Derzeitige Tätigkeit:
Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Aston University (Birmingham) und Mitglied des Regional Manifestos Project an der Universidad de Deusto (Bilbao, Baskenland).
Studium:
Ich habe Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Innsbruck studiert. Mein PhD Studium der Politikwissenschaft habe ich an den Universitäten Innsbruck und Deusto (Bilbao, Baskenland) absolviert.
- Warum hast Du Dich/haben Sie sich für das Studium der Politikwissenschaft entschieden? Welche Alternativen gab es für Dich/Sie sonst noch?
Weil ich mich nach einem Vortrag an der Oberschule, bei dem die (materiellen) Ursachen des Irakkriegs von einer Politologin vorgestellt wurden, für das Fach begeistern konnte. Also aus reinem Interesse. Die Alternative wäre ein Studium der Sprachen gewesen (das ich zwar angefangen, leider aber abgebrochen habe).
- Wofür hast Du Dich/haben Sie sich im Studium am meisten begeistert?
Als Südtiroler habe ich mich immer für ethnische Konflikte, separatistische Bewegungen und Nationalismus interessiert. Auch die Geschichte der Arbeiterbewegung hat mich besonders fasziniert. Sehr interessant waren auch die Seminare von GastprofessorInnen zu bestimmten aktuellen Themen.
- Hattest Du/hatten Sie zu Beginn des Studiums bereits eine Idee, wo Du/Sie nachher landen würdest/würden?
Ich konnte mir mit dem Studium einen Job in der öffentlichen Verwaltung, im Bereich Journalismus oder bei NGOs vorstellen. Eine klare Idee wo ich landen würde, hatte ich aber nicht.
- Und wie bist Du/sind Sie zu der jetzigen Stelle gekommen?
Ein Marietta Blau Stipendium vom BMBWF im letzten Jahr des PhD Studiums hat mir einen Auslandsaufenthalt an einem Forschungsprojekt im Baskenland ermöglicht. Dort bin ich nach dem Abschluss des Studiums geblieben und habe mich dann für andere Stellen im wissenschaftlichen Bereich beworben.
- Was hat Dir/Ihnen im Nachhinein besonders geholfen, nach dem Studium einen Job zu finden?
Ein Praktikum im Rahmen eines Forschungsprojekts gegen Ende des Studiums hat mir die bewerbung für ein Doktoratsstipendium ermöglicht. Nach dem Doktorat waren es vor allem meine Methoden- und Sprachkenntnisse, die mir einen Job im Forschungsbereich ermöglicht haben.
- Was machst Du/machen Sie in Deinem/Ihrem Job?
Ich arbeite im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte zu territorialer Politik, politischen Parteien und zur quantitativen Textanalyse.
- Inwieweit hat Dir/Ihnen da das Studium geholfen?
Das Studium hat vor allem die theoretische Basis dafür geliefert.
- Was sind die wichtigsten Erfahrungen aus Deiner/Ihrer Studienzeit?
Das Studium hat mir geholfen selbstständiger zu werden. Die Organisation des Studienalltags aber auch die Planung des Semesters (wie viele Prüfungen, Seminare etc.) waren dabei genauso wichtig wie das Lernen auf die Prüfungen selbst.
- Woran denkst Du/denken Sie besonders gern zurück?
Die Diskussionen über die politischen Verhältnisse mit den StudienkollegInnen während der Vorbereitungen auf die Seminare. Die Exkursionen ins römische Parlament mit Prof. Günther Pallaver. Die Besetzung des SowiMax [Aula der Sowi Innsbruck, Anm.] im Rahmen der Proteste gegen die Bologna-Reformen. Die legendären SH [Südtiroler HochschülerInnenschaft, Anm.] Feten im Hutterheim.
- Was würdest Du/würden Sie heute anders machen bzw. bereust Du/bereuen Sie im Zusammenhang mit dem Studium etwas besonders?
Ich würde mich wahrscheinlich neben dem Studium der Politikwissenschaft für ein Sprachenstudium entscheiden.
- Zu guter Letzt: Gibt es einen Rat, den Du/Sie aktuellen Studierenden für ihren Einstieg in die Berufswelt mitgeben möchtest/möchten?
Sprachkenntnisse sind heutzutage wichtiger denn je. Ich würde neben einem Studium der Politikwissenschaft ein Sprachenstudium absolvieren oder sehr viel Zeit in den Erwerb von Fremdsprachen investieren. Falls eine akademische Karriere angestrebt wird, empfehle ich während des Doktorats den Erwerb von neuen methodischen Kenntnissen.
Stand: 21. Februar 2019