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Award of Excellence verliehen – Universität Innsbruck
Award of Excellence verliehen
v.l.n.r. Mag. Heribert Wulz, Univ.-Prof. Dr. Heribert Insam, Mag.a Dr.in Judith Ascher-Jenull, Univ.-Prof. Dr. Harald R. Bliem, Dr. Nikola Komlenac, Dr. Tommaso Bardelli, Dr. Matthias Neuner, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Günter Hofstetter.

Award of Excellence verliehen

Anfang Dezember überreichte der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung in der „Aula der Wissenschaften“ in Wien der Award of Excellence an 40 herausragende Dissertationen von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Von der Uni Innsbruck wurden drei Preisträger ausgezeichnet.

Um ein Zeichen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu setzen, vergibt der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung seit dem Jahr 2008 jährlich einen Preis für herausragende Dissertationen an Universitäten. Ausgezeichnet werden die besten Absolventinnen und Absolventen von Doktoratsstudien des Studienjahres 2017/2018. Für ihre herausragende Leistung erhalten sie den mit 3.000 Euro dotierten „Award of Excellence“. An der Uni Innsbruck wurden Tommaso Bardelli vom Institut für Mikrobiologie, Matthias Neuner vom Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften und Nikola Komlenac vom Institut für psychologie ausgezeichnet.

Tommaso Bardelli erhielt den Preis für seine Dissertation zum Thema „Boden-Kohlenstoffpools und Mikrobiota entlang einer alpiner Klimasequenz“. Alpine Gebirgswälder sind komplexe Ökosysteme die besonders sensitiv auf sich verändernde Umweltbedingungen wie globale Erwärmung reagieren. Totholz spielt eine Schlüsselrolle in der Struktur und Funktion von Waldökosystemen und trägt wesentlich zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Regeneration der Wälder bei. Mit dem fortschreitenden Abbauprozess wird Totholz und die darin gespeicherten Nährstoffe, wie organischer Kohlenstoff, in den Waldboden eingebracht. So wird das Gesamtkohlenstoff-Gleichgewicht, sowie die Dynamiken der Bildungsprozesse, Struktur und Stabilität des Bodens beeinflusst. In seiner Dissertation evaluiert Bardelli die Klimaeinflüsse auf Bodencharakteristiken und Dynamiken im Totholzabbau infolge unterschiedlicher thermaler Bedingungen. Darüber hinaus lag der Forschungsschwerpunkt auf potentiellen Interaktionen zwischen Totholz und Boden-Mikrobiellen Gemeinschaften sowie den Dynamiken der Kohlenstoffstabilisierung im Boden.

Matthias Neuner vom Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften erhielt die Auszeichnung für seine Dissertation, in der er das Materialverhalten von Spritzbeton, mit Schwerpunkt auf Anwendungen in numerischen Simulationen von Tunnelvortrieben, beschreibt. In diesem neuen Modell für Spritzbeton werden die zeitliche Entwicklung der Materialeigenschaften infolge der Hydratation, ver- und entfestigendes Materialverhalten infolge mechanischer Belastung, plastische Verformungen, die Abnahme der Materialsteifigkeit infolge von Schädigung, Schwinden sowie nichtlineares Kriechen beschrieben. Das vorgestellte Finite Elemente Modell für eine Benchmark Studie basiert auf einem Abschnitt des Brenner Basistunnels, für welchen ein Messprogramm zur Bestimmung der Verformungen des umgebenden Gebirges während des Vortriebs durchgeführt wurde. Weiters wird ein neues Versuchsprogramm für Spritzbeton präsentiert, welches die Bestimmung der zeitlichen Entwicklung des E-Moduls und der einaxialen Druckfestigkeit sowie des Schwind- und Kriechverhaltens von jungem Spritzbeton umfasst. Es wird gezeigt, dass sich die Materialeigenschaften der untersuchten Spritzbetonrezeptur deutlich von den Eigenschaften der in der Literatur behandelten älteren Rezepturen unterscheiden. Auf Basis der neuen Versuchsdaten wird die Kalibrierung der untersuchten Spritzbetonmodelle durchgeführt.

Nikola Komlenac kam  für das Doktorratsstudium an das Institut für psychologie nach Innsbruck. Seine Dissertation verfasste er im Rahmen seiner Tätigkeit als Prae-Doc an der Gemeinsamen Einrichtung für Gendermedizin am Frauengesundheitszentrum der  Universitätskliniken Innsbruck. Im Fokus seiner Forschung steht die sexuelle Gesundheit von Männern mit besonderer Berücksichtigung der Zusammenhänge zwischen Männlichkeit, sexuellen Funktionsstörungen und Gesprächen über die Sexualität im ärztlichen Kontext. Im Rahmen seiner Interview- und Fragebogenstudie fand Komlenac  heraus, dass ein relevanter Anteil von Patienten von selbst-berichteten sexuellen Funktionsstörungen betroffen ist und aus Perspektive dieser Patienten ein häufiger Wunsch darin besteht, dass Ärztinnen und Ärzte aktiv nach der sexuellen Gesundheit fragen. „Aus der Studie geht außerdem deutlich hervor, dass beim Umgang mit dem Thema Sexualität männliche Normen, Erwartungshaltungen und die Gefühle der Männer, die bei Nichteinhaltung und Nichterreichen dieser Normen auftreten können, zu beachten sind und sensibel vorzugehen ist“, so Komlenac, der auch in seinen gegenwärtigen Forschungsarbeiten an der Einrichtung für Gendermedizin darauf abzielt, eine erhöhte Sensibilisierung für Gespräche zwischen Ärztinnen und Ärzten mit Patientinnen und Patienten über sexuelle Gesundheit zu schaffen und damit die Behandlungsmöglichkeiten langfristig zu verbessern.  

(Redktion/D. Heidegger/A. Schönherr)

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