Prämiert wurden aktuelle und herausragende Abschlussarbeiten in den an der Fakultät angebotenen master-Studien und Doktoratsprogrammen. Über die Zuerkennung entschied eine Jury aus Mitgliedern der Fakultät. Die Preise der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften wurden am 20. Juni im Beisein von Vizerektor Bernhard Fügenschuh sowie Dekan Christoph Spötl und Studiendekanin Gertraud Meißl im Archäologischen Museum der Universität verliehen.
Die Preisträger:innen
Bestbeurteilte Dissertation:
Isabell Stucke: When lightning propagates upwards: Meteorological characteristics and risk assessment of upward lightning at tall structures
betreut von Georg Mayr, Thorsten Simon und Achim Zeileis
Aufwärtsblitze werden an sehr hohen Objekten ausgelöst und wandern in Richtung der Gewitterwolke. In ihrer Dissertation verwendet Isabell Stucke global verfügbare, vertikal hochaufgelöste atmosphärische Daten in Kombination mit flexiblen maschinellen Lernverfahren, um mögliche nichtlineare Prozesse zwischen dem chaotischen atmosphärischen System und Aufwärtsblitzen an hohen Objekten zu identifizieren und besser zu verstehen. Die Modelle sind in der Lage, diese Prozesse, die zur Selbstinitiierung von Aufwärtsblitzen führen, und auch das Auftreten von Aufwärtsblitzen im Allgemeinen durch die großräumige Meteorologie zuverlässig zu erklären. Die Abschätzung des Risikos an Windenergieanlagen mit Hilfe der auf Türme trainierten Modelle zeigt, dass sie zuverlässig zwischen Zeiten und Gebieten mit hohem und niedrigem Risiko unterscheiden können.
Bestbeurteilte masterarbeit:
Simon Hinterwirth: 3D-Modellierung der Hochstegen-Formation des westlichen Tauernfensters im Bereich Brennerpass, Tirol-Südtirol
betreut von Hannah Pomella, Hugo Ortner und Ulrich Burger
Die Hochstegen-Zone wurde bereits im Vorfeld der Baumaßnahmen für den Brenner-Basistunnel als eine der großen Problemzonen für den Tunnelvortrieb erkannt. Mit seiner masterarbeit, in der er die Hochstegen-Zone, insbesondere die Hochstegen-Formation, neu aufgenommen und in einem 3D-Modell erfasst hat, konnte Simon Hinterwirth die Prognosesicherheit, insbesondere als Grundlage für das hydrogeologische Modell, deutlich verbessern. Dies wurde im Nachhinein auch durch das Auffahren von Zonen mit sehr hohen Wasserzutritten an prognostizierten Bereichen bestätigt.